DE4028068A1 - Vorrichtung zur ueberwachung der regelmaessigen einnahme von medikamenten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei der Indikation von Medikamenten wird darauf abgestellt, daß im Körper über der Zeit verteilt eine bestimmte Wirk­ stoffmenge nicht unterschritten werden soll. Um dies zu ge­ währleisten, ist eine zeitgenaue Einnahme eines Medikaments von großer Bedeutung.

Die aus der DE-OS 35 30 356 bekannte Vorrichtung besteht aus einem Rahmen, an dessen oberer Querseite eine Zeitschaltuhr mit optischen oder akustischen Signalgebern angeordnet ist. In den Rahmen wird eine Original-Blisterpackung mit den zu entnehmenden Tabletten eingeschoben. Unterhalb der Blister­ packung liegt im Rahmen eine Folie mit Signalleitungen, die entsprechend der Anordnung der Tabletten in der Blister­ packung ausgebildet sind. Die Signalleitungen bilden Senso­ ren und stehen mit der Elektronik der Zeitschaltuhr in Ver­ bindung. Bei Entnahme einer Tablette wird gleichzeitig eine Signalleitung der untergelegten Sensorfolie zerstört, wo­ durch ein Signal erzeugt wird, welches von der Elektronik als Entnahme einer Tablette erkannt wird. Ein aktivierter Alarm wird danach gelöscht und die nächstfolgende Alarmzeit gesetzt.

Diese bekannte Vorrichtung erfordert an die Medikamenten­ packung angepaßte Rahmen und Sensorfolien, weshalb die Vor­ richtung nicht universell einsetzbar ist. Zudem muß die durch Entnahme der Tabletten zerstörte Sensorfolie regel­ mäßig mit der Blisterpackung ersetzt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsge­ mäße Vorrichtung derart weiterzubilden, daß sie universell für Packungen unterschiedlichster Form und Größe verwendbar ist.

Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Die Anwesenheit der Packung auf der Ablagefläche des Gehäu­ ses wird von dem Sensor erfaßt, wobei Form, Größe und Inhalt der Packung keine Bedeutung haben. Die erfindungsgemäße Vor­ richtung ist daher sowohl zur Überwachung der regelmäßigen Einnahme von Tabletten als auch von Tropfen oder anderen Darreichungsformen von Medikamenten geeignet.

Als Alarmgeber ist vorzugsweise ein optischer Alarmgeber in Form einer Glühlampe vorgesehen, die bevorzugt mit einer op­ tischen Linse kombiniert ist. Auf diese Weise kann der aus­ gelöste optische Alarm in einem gesamten Raum erkannt wer­ den.

In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist der Sensor mit einer Steuer- und Überwachungseinheit verbunden, welche nach einer ersten Änderung des Sensorsignals einen aktivier­ ten ersten Alarmgeber löscht und gleichzeitig ein Zeitglied zum Aktivieren eines zweiten Alarmgebers startet. Nach Auf­ treten einer zweiten Änderung des Sensorsignals wird das Zeitglied dann zurückgesetzt. Die erste Signaländerung wird dabei durch Abnahme der Medikamentenpackung von der Ablage­ fläche des Gehäuses erzeugt, was als Einnahme des Medika­ ments registriert wird. Der erste Alarmgeber wird also ge­ löscht. Die zweite Signaländerung erfolgt durch Zurücklegen der Medikamentenpackung auf die Ablagefläche. Erfolgt dieses nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne wird der zwei­ te Alarmgeber aktiviert und erinnert den Benutzer an das Zu­ rücklegen der Medikamentenpackung auf die Ablagefläche. Durch das Zurücklegen wird die zweite Signaländerung ausge­ löst, worauf die Steuer- und Überwachungseinrichtung das Zeitglied zurücksetzt und den zweiten Alarmgeber löscht.

Vorteilhaft ist der erste Alarmgeber ein optischer Alarmge­ ber und der zweite Alarmgeber ein akustischer Alarmgeber. Das Ansprechen der unterschiedlichen Sinne des Benutzers ge­ währleistet eine klare Unterscheidung des Alarms. Der op­ tische Alarm zeigt die notwendige Medikamenteneinnahme an, während der akustische Alarm an das Zurücklegen der Medika­ mentenpackung auf die Ablagefläche des Gehäuses erinnert, um eine nächste Einnahme überwachen zu können.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der ein nachfolgend im einzelnen beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsge­ mäßen Überwachungsvorrichtung,

Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild der Überwa­ chungsvorrichtung.

Die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung besteht aus einem etwa quaderförmigen Grundgehäuse 1, welches an einer Stirnseite 4 eine sowohl zur Horizontalen als auch zur Ver­ tikalen geneigte Pultfläche 2 aufweist. Die Pultfläche 2 er­ streckt sich über die gesamte Breite der Stirnseite 4 und etwa über zwei Drittel von deren Höhe. Die Pultfläche liegt im Ausführungsbeispiel unter einem Winkel von 45° zur Hori­ zontalen bzw. Vertikalen. Aufgrund der Neigung der Pultflä­ che ist die Deckplatte 6 des Gehäuses 1 entsprechend kürzer als die Grundplatte 14 des Gehäuses.

In der Pultfläche 2 ist die Anzeige 3 einer im Gehäuse 1 an­ geordneten Zeitschaltuhr 40 (Fig. 2) eingesetzt. Neben der Anzeige 3 ist ein optischer Alarmgeber 5 vorgesehen, der vorzugsweise eine Glühlampe ist. Im gezeigten Ausführungs­ beispiel ist die Glühlampe mit einer optischen Linse kombi­ niert, um eine starke Lichtwirkung zu erzielen. In einem abgedunkelten Raum wird daher der optische Alarmgeber eine erhebliche Wirkung haben. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der optische Alarmgeber 5 als Pfeil ausgebildet.

Die Deckplatte 6 des Gehäuses 1 ist als Ablagefläche 7 für eine Medikamentenpackung 8 ausgebildet.

Nahe der hinteren Stirnseite 9 ist in der Deckplatte 6 der vertikale Abschnitt 11 eines etwa L-förmigen Kragarms 10 ge­ halten. Der vertikale Abschnitt 11 ist dabei höhenverschieb­ lich im Gehäuse geführt, so daß der etwa parallel zur Deck­ platte 6 liegende abgewinkelte Abschnitt 12 des Kragarms 10 in seinem Abstand u zur Deckplatte 6 einstellbar ist. Der abgewinkelte Abschnitt 12 erstreckt sich in Richtung der Längsmittelachse des Gehäuses 1 bis etwa zur Mitte der Deck­ platte 6 bzw. der Ablagefläche 7. Der abgewinkelte Abschnitt 12 liegt dabei etwa parallel zu den Seitenflächen 13 des Ge­ häuses 1.

Unterhalb des freien Endabschnitts des horizontalen Kragarm­ abschnitts 12 ist in der Deckplatte 6 eine Öffnung 15 vorge­ sehen. Unterhalb der Öffnung 15 ist im Gehäuse 1 der Sender 20 einer Lichtschranke eingebaut. Die Lichtschranke kann als Reflexionslichtschranke oder Gabellichtschranke ausgebildet sein. Im Falle einer Reflexionslichtschranke ist im freien Endabschnitt des Kragarmabschnitts 12 ein Reflektor gehal­ ten; im Falle der im Ausführungsbeispiel gezeigten Gabel­ lichtschranke ist im freien Endabschnitt des Kragarmab­ schnitts 12 der Empfänger 21 der Lichtschranke montiert.

Die Medikamentenpackung 8 ist derart auf der Ablagefläche 7 abzulegen, daß sie unter den Kragarm 10 zu liegen kommt und dabei die Lichtschranke 20/21 unterbricht.

Über eine im Anzeigefeld 3 integrierte Tastatur 16 - die in Fig. 1 nur angedeutet ist - wird die Zeitschaltuhr 40 ge­ setzt. Es wird zum Beispiel der Zeitpunkt eingegeben, an dem eine Medikamenteneinnahme regelmäßig erfolgen soll.

Bei ordnungsgemäß abgelegter Medikamentenpackung 8 ist die Lichtschranke 20/21 unterbrochen, was einer zentralen Steuer- und Überwachungseinheit 41 mitgeteilt ist. Die Steuer- und Überwachungseinheit 41 setzt die in einem Spei­ cher 42 abgespeicherte Alarmzeit und gibt diese auf einen Vergleicher 43 aus. Der andere Eingang des Vergleichers 43 ist mit dem Zeitausgang der Zeitschaltuhr 40 beaufschlagt. Stimmt die auf dem Zeitausgang anliegende aktuelle Zeit mit der vom Speicher 42 ausgegebenen Alarmzeit überein, schaltet der Vergleicher 43 durch und aktiviert den optischen Alarm­ geber 5, vorzugsweise eine Glühlampe. In Weiterbildung der Erfindung wird der optische Alarmgeber intermittierend nach Art einer Blinkleuchte angesteuert. Die rhythmisch blinkende Glühlampe zeigt an, daß das Medikament einzunehmen ist.

Zur Entnahme einer Tablette wird die Medikamentenpackung 8 von der Ablagefläche 7 des Gehäuses 1 heruntergenommen, so daß die Lichtschranke 20/21 geschlossen und ein entsprechen­ des Signal 41 an die Überwachungseinheit gegeben wird. Die Überwachungseinheit 41 löscht darauf den optischen Alarmge­ ber 5 und startet ein Zeitglied, nach dessen Ablauf ein aku­ stischer Alarmgeber 44 aktiviert wird. Zur Steuerung des Zeitglieds ist die Steuer- und Überwachungseinheit 41 vor­ teilhaft mit der Zeitbasis der Schaltuhr 40 verbunden.

Wird nach Entnahme einer Tablette die Medikamentenpackung 8 wieder ordnungsgemäß auf der Ablagefläche 7 des Gehäuses 1 abgelegt, ist die Lichtschranke 20/21 wieder unterbrochen, was der Steuer- und Überwachungseinheit 41 mitgeteilt wird. Diese löscht darauf das gestartete Zeitglied und gibt ein Signal an den Speicher 42, um die nächste gesetzte Alarmzeit auf den Vergleichseingang des Vergleichers 43 aufzugeben.

Wird die Medikamentenpackung nicht ordnungsgemäß auf der Ab­ lagefläche 7 positioniert, so daß die Lichtschranke 20/21 weiterhin geschlossen ist, wird nach Ablauf des Zeitgliedes der akustische Alarmgeber 44 aktiviert und der Benutzer dar­ an erinnert, die Medikamentenpackung ordnungsgemäß abzule­ gen. Wird nach dem ausgelösten akustischen Alarm die Medika­ mentenpackung 8 ordnungsgemäß auf der Ablagefläche 7 posi­ tioniert, wird die Lichtschranke 20/21 unterbrochen, worauf die Steuer- und Überwachungseinheit 41 den akustischen Alarmgeber 44 löscht und die nächste Alarmzeit auf den Ver­ gleicher 43 gibt.

Claims (13)

1. Vorrichtung zur Überwachung der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten, bestehend aus einem Gehäuse (1) zur Aufnahme einer Medikamentenpackung (8) und einem die Packung (8) abtastenden Sensor (20/21), der mit einer elektronischen Zeitschaltuhr (40) verbunden ist, welche einen Alarmgeber (5) steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte (6) des Ge­ häuses (1) als Ablagefläche (7) für die Packung (8) aus­ gebildet und der Sensor (20) an der Ablagefläche (7) eingebaut ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnseite (4) des Ge­ häuses (1) eine zur Vertikalen und Horizontalen geneigte Pultfläche (2) aufweist, in der eine Anzeige (3) für die Zeitschaltuhr (40) eingebaut ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarmgeber (5) in die Pultfläche (2) eingebaut ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarmgeber ein optischer Alarmgeber (5), vorzugsweise eine Glühlampe ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühlampe (5) mit einer optischen Linse kombiniert ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor als Lichtschranke (20/21) ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke (20/21) eine Reflexionslichtschranke ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranke (20/21) eine Gabellichtschranke ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß etwa parallel zur Ablageflä­ che (7) der abgewinkelte, einen Teil der Lichtschranke (20/21) haltende Abschnitt (12) eines L-förmigen Krag­ arms (10) angeordnet ist, welcher mit seinem vertikalen Abschnitt (11) in der Ablagefläche (7) des Gehäuses (1) höhenverschieblich gehalten ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im freien Endabschnitt des abgewinkelten Abschnitts (12) der Reflektor einer Re­ flexionslichtschranke bzw. der Empfänger (21) einer Gabellichtschranke (20/21) angeordnet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (20/21) mit einer Steuer- und Überwachungseinheit (41) verbunden ist, wel­ che nach einer ersten Änderung des Sensorsignals einen aktivierten ersten Alarmgeber (5) löscht und gleichzei­ tig ein Zeitglied zum Aktivieren eines zweiten Alarmge­ bers (44) startet und nach einer zweiten Änderung des Sensorsignals das Zeitglied zurücksetzt.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Alarmgeber ein op­ tischer Alarmgeber (5) ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Alarmgeber ein akustischer Alarmgeber (44) ist.