DE4027834A1 - Anordnung zur galvanischen beschichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur elektrolytischen Beschichtung der
Oberfläche wenigstens einer Nut eines Metall-Körpers, der an ein negatives
Potential angeschlossen ist, wobei ein Teil einer Anode in die Nut mit Spiel
hineinragt, sowie die Verwendung einer solchen Anordnung.
Aus der CH-PS 6 02 946 ist ein Galvanisierungsverfahren für die Herstellung
galvanischer Überzüge auf Oberflächen von Profilmaterialwerkstücken bekannt,
wobei zur Beschichtung eines mit einer Nut versehenen Werkstückes im Nut
bereich der elektrochemisch aktive Teil einer Anode als ein in die Nut
ragender Vorsprung ausgebildet ist und die Anode aus einem in galvanischen Bad
schwer bzw. unlöslichen Werkstoff besteht, wobei das Werkstück als Kathode
geschaltet ist. Zusätzlich zu dieser als Formanode bezeichneten Elektrode ist
eine Opferanode aus einem Metall vorgesehen, dessen Löslichkeit höher liegt
als die Löslichkeit der Formanode, so daß seitens der Opferanode ständig
Metallionen nachgeliefert werden, die zur Aufrechterhaltung der Metall
ionen-Konzentration des galvanischen Bades erforderlich sind. Die nach dem
Profil des zu beschichtenden Werkstücks geformte Formanode besteht aus rost
freiem Chromnickelstahl, der im galvanischen Bad schwer löslich ist. Ein
solches Verfahren ist beispielsweise zur Verzinkung von Werkstücken in einem
sauren Zinkbad geeignet. Eine allgemeine Verwendungsmöglichkeit, beispiels
weise zum dauerhaften Einsatz in galvanischen Bädern zur Badverchromung, ist
für ein solches Verfahren aufgrund des starken Abtrags des Anodenmaterials nur
unter wirtschaftlich ungünstigen Verhältnissen möglich.
Weiterhin ist aus der EP-OS 00 89 475 eine Anode aus beschichtetem Ventil
metall, beispielsweise Titan, zur elektrolytischen Gewinnung von Metallen oder
Metalloxiden bekannt, deren Kontaktstruktur beispielsweise einen Titan-Streck
metallstreifen aufweist. Eine solche Anode ist zwar zur Gewinnung von Metallen
einsetzbar, sie kann jedoch nicht zur galvanischen Beschichtung von Werk
stücken mit feinen Strukturen, wie beispielsweise Nuten, eingesetzt werden.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Anode zu schaffen, welche zur
galvanischen Beschichtung feinstrukturierter Bereiche in Werkstücken geeignet
ist. Darüber hinaus soll die Anode gegenüber dem galvanischen Bad möglichst
resistent sein, so daß ein lang andauernder wirtschaftlicher Betrieb möglich
ist. Weiterhin soll eine Verwendung der Erfindung für die Behandlung von
Kolben in Arbeitsmaschinen angegeben werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der in die Nut hineinragende Anoden-Teil
aus mit aktiver Oberflächenbeschichtung versehenem Streckmetall aus Ventil
metall besteht, der elektrisch leitend mit einem Träger aus Ventilmetall
verbunden ist.
Hinsichtlich der Verwendung einer solchen Anordnung wird diese für die
Verchromung von Nuten, insbesondere Ringnuten, in Kolben von thermodynamischen
Arbeitsmaschinen eingesetzt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberflächenform des
Trägers der ihr zugekehrten Oberfläche des Metallkörpers angepaßt. Als
vorteilhaft erweist sich die hierdurch erzielbare gleichmäßige Stromdichte in
den zu beschichtenden Bereichen der Nut, insbesondere Ringnut.
Weiterhin bildet der Träger einen aus mehreren Segmenten zusammengesetzten
Hohlraum. Als vorteilhaft erweist sich hierbei die leichte Einführbarkeit der
in die Nut hineinragenden Teile der Anode während des Zusammensetz-Vorganges.
Weiterhin bestehen die in die Nut des Metallkörpers ragenden Teile der Anode
aus an Träger befestigten abgekanteten Streckmetallstreifen. Hier erweist sich
die verhältnismäßig einfache Befestigung und Kontaktierung der abgekanteten
Streckmetallstreifen am Träger sowie die leichte plastische Verformbarkeit der
Streckmetallstreifen als vorteilhaft, so daß sie auf einfache Weise in einer
Rundbiegemaschine der Formgebung des Metallkörpers bzw. mittels paarweise
angeordneter, beweglicher Führungsrollen der in dem Metallkörper befindlichen
Nut angepaßt werden können.
Die Verwendung zur Verchromung von Ringnuten in Kolben von thermodynamischen
Arbeitsmaschinen erweist sich als besonders vorteilhaft, da neben hoher Strom
dichte in dem zu beschichtenden Ringnutenbereich auch eine einfache Handhabung
durch Sektorenaufteilung möglich ist und eine Kontamination von galvanischem
Bad sowie eine Verunreinigung der Chromschicht im Ringnutbereich verhindert
wird.
Im folgenden ist der Gegenstand anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen als Kolben einer thermodynamischen
Arbeitsmaschine ausgebildeten Metallkörper zusammen mit einem
Längsschnitt der Anode;
Fig. 2 zeigt ein Segment der Anode, deren aktivierte Teile aus Streck
metallstreifen bestehen.
Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht eine aus Segmenten zusammengesetzte Anode,
in die als Metallkörper ein zylindrischer Kolben eingesetzt ist.
Gemäß Fig. 1 besteht der Metallkörper 1 aus einem zylindrisch ausgebildeten
Kolben für eine thermodynamische Arbeitsmaschine, beispielsweise eine
Verbrennungsmaschine nach dem Diesel- oder Otto-Motor-Prinzip, wobei der in
einem Zylinder geführte Kolben gegenüber der Zylinderwand durch Kolbenringe
abzudichten ist. Diese Kolbenringe werden in Ringnuten 2 eingesetzt, welche
zwecks verbesserter Haltbarkeit Bereiche 3 aufweisen, die galvanisch verchromt
sind. Die Zylinderachse des Metallkörpers 1 ist mit der Bezugsziffer 4
bezeichnet. Der Metallkörper 1 ist über eine symbolisch dargestellte Anschluß
klemme 5 mit dem negativen Potential einer Spannungsquelle 6 verbunden. Die in
Form eines Hohlraumes den Metallkörper 1 umfassende Anode 7 besteht aus einem
der Oberflächenform des Metallkörpers 1 angepaßten Träger 8, der hier in Form
eines Hohlzylinders ausgebildet ist, welcher aus mehreren Zylindersegmenten
besteht. Auf der der Oberfläche des Metallkörpers 1 zugewandten Seite des
Trägers 8 sind stegförmig ausgebildete mit aktiver Oberflächenbeschichtung
versehene Teile 9 vorgesehen, welche mit Spiel in die Ring-Nuten 2 des Metall
körpers 1 hineinragen. Die stegförmigen aktivierten Teile 9 der Anode 7
bestehen dabei aus rechtwinklig abgekanteten Streckmetallstreifen, deren
Abkantungen 10 mit dem aus Titanblech bestehenden Träger 8 durch Schweiß
stellen 11 elektrisch und mechanisch fest verbunden sind. Es ist auch möglich,
die Streckmetallstreifen auf dem Träger mittels Niet- oder Schraubverbindungen
zu befestigen. Die segmentförmigen Träger 8 sind dabei durch Rundung der
Oberflächengestalt des zylindrischen Metallkörpers 1 angepaßt, wobei die zuvor
aufgebrachten Teile 9 aus Streckmetall im Bereich ihrer Abkantungen 10 dem
Träger entsprechend ebenfalls verformt sind, während die von Träger 8
abstehenden stegförmigen Teile 9 unter Beibehaltung ihrer bisherigen Ebene in
ihrer Streckmetall-Netzstruktur durch Stauchung geringfügig verformt sind.
Die Anordnung befindet sich in einem Elektrolyt-Gefäß 12, wobei das
galvanische Bad 13 die zu beschichtenden Bereiche des Metallkörpers 1
umschließt. Der Elektrolyt-Pegel ist mit 14 bezeichnet. Der Träger 8 der Anode
ist über eine symbolisch dargestellte Klemme 15 und einen Kontakt-Steg 20 mit
der positiven Klemme der Spannungsquelle 6 verbunden.
Fig. 2 zeigt ein Segment der Anode 7, wobei auf dem aus Titanblech bestehen
den Träger 8 die mit aktiver Oberflächenbeschichtung versehenen Teile 9 aus
hier symbolisch dargestelltem Titan-Streckmetall im Bereich ihrer Abkan
tungen 10 mittels Schweißstellen 11 mit den Träger 8 elektrisch und mechanisch
fest verbunden sind. Aufgrund der Segmentbauweise ist es möglich, die Anode in
beispielsweise zwei Sektoren aufzuteilen, wobei die Einzel-Segmente jeweils
ein Teil-Segment von 180° der zylindrisch ausgebildeten Anode 7 bilden, wie
dies in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Es ist jedoch auch möglich, die
Anode in vier Sektoren aufzuteilen, so daß jedes Einzelsegment als ein Teil
segment von 90° des zylindrischen Hohlraums ausgebildet ist.
Der Stromanschluß des Trägers 8 an die positive Klemme der Spannungsquelle
erfolgt über eine Anschlußfahne 17.
Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht die den Metallkörper 1 konzentrisch
umfassende Anode 7, wobei zur Vereinfachung der Darstellung nur ein Sektor des
aus Streckmetall bestehenden Teils 9 der Anode 7 gezeigt ist. Die Anode 7
besteht aus zwei halbzylindrischen Einzel-Segmenten, die durch Schraubver
bindungen 18 im Bereich der Anschlußfahnen 17 zu einem zusammenhängenden
zylindrischen Hohlraum zusammengefaßt sind. Die Anode 7 wird von einem ring
förmigen Stromverteiler 19 umfaßt, der den über die Anschlußfahnen 17
zugeführten Anodenstrom über Kontakt-Stege 20 an die Träger 8 weiterleitet.
In der Praxis werden beispielsweise zylindrisch ausgebildete Kolben als
Metallkörper 1 mit 5 Ringnuten verchromt. Kolben mit einem Durchmesser von
900 mm weisen eine Ringnut auf, deren Spalt eine Tiefe und Breite von jeweils
ca. 20 mm beträgt. Die Dicke des in die Ringnut 2 hineinragenden Teils 9 der
Anode 7 liegt dabei in einem Bereich von 1,0 bis 4,5 mm. In der Praxis wird
eine Strombelastung von 500 A pro Ringnut angegeben, so daß bei einem zu
beschichtenden zylindrischen Metallkörper mit 5 Ringnuten eine Gesamtleistung
von 2500 A auftritt. Als galvanisches Bad wird dabei eine Lösung verwendet,
die ca. 250 g/l Chromsäure und ca. 2,5 g/l Sulfat enthält.
Claims (6)
1. Anordnung zur galvanischen Beschichtung der Oberfläche wenigstens einer
Nut eines Metall-Körpers, der an ein negatives Potential angeschlossen
ist, wobei ein Teil einer Anode in die Nut mit Spiel hineinragt, dadurch
gekennzeichnet, daß der in die Nut (2) hineinragende Anoden-Teil (9) aus
mit aktiver Oberflächenbeschichtung versehenem Streckmetall aus Ventil
metall besteht, der elektrisch leitend mit einem Träger (8) aus Ventil
metall verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen-
Form des Trägers (8) der ihr zugekehrten Oberfläche des Metallkörpers (1)
angepaßt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (8) aus mehreren Segmenten einen Hohlraum bildend zusammengesetzt
ist.
4. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in die Nut (2) des Metallkörpers (1) ragenden Teile (9)
der Anode (7) aus am Träger (8) befestigten, abgekanteten Streckmetall
streifen bestehen.
5. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (8) Schlitze aufweist, in die Stege aus
Streckmetall eingesteckt sind, wobei die Stege über eigene Kontaktierungs
mittel mit der Anoden-Stromversorgung verbunden sind.
6. Verwendung einer Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5
für die Verchromung von Nuten, insbesondere Ring-Nuten (2) in Kolben von
thermodynamischen Arbeitsmaschinen.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE4027834A1 true DE4027834A1 (de) | 1992-03-05 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE4027834A1 (de) |
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Legal Events
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