AT402737B - Verfahren zum diskontinuierlichen beizen von metallischen platten, insbesondere aus edelstahl - Google Patents

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AT402737B
AT402737B AT87992A AT87992A AT402737B AT 402737 B AT402737 B AT 402737B AT 87992 A AT87992 A AT 87992A AT 87992 A AT87992 A AT 87992A AT 402737 B AT402737 B AT 402737B
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Jovan Dipl Ing Dr Starcevic
Brigitta Wasserbauer
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Andritz Patentverwaltung
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. 



   Das Beizen von Blechplatten oder   Tafeln erfolgt üblicherweise   in Chargen und wird in starken mineralischen Säuren und deren Mischungen durchgeführt. Diese Mischungen können dabei Salpetersäure (HN03), Flusssäure, (HF), Schwefelsäure   (HzSO)   und Salzsäure   (HCI) bel   verschiedenen Zusammensetzungen enthalten. Für legierte Stähle (Edelstähle) wird meist eine Kombination aus   Fluss- und Salpetersäure   
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 "Mischsäure" bezeichnet.Verfahren ist die lange benötigte Beizzeit. Un die Beizzeit zu verkürzen, werden die Blechplatten oder Tafeln vor der Behandlung mit Mischsäure noch einer Behandlung mit einer anderen mineralischen Säure z. B. Schwefelsäure unterworfen.

   Nur bei bestimmten Zunderarten ergeben sich Beizzeitverkürzungen, durch die erfolgte Auflockerung des Zunders in der Vorbehandlungsstufe. 



   Es wurde auch bereits in der US-PS 3 043 758 ein Verfahren vorgeschlagen, das die elektrolytische Vorbehandlung von metallischen Werkstücken m wässerigen Medien vor dem Beizen in einer Mineralsäure beschreibt. Dabei ist das Werkstück als Anode direkt mit der Stromquelle verbunden. 



   Im wesentlichen die selbe Behandlung wird in der AT-PS 381 121 beschneben, wobei aber die kontinuierliche Behandlung von Bandmaterialien im Vordergrund steht. 



     Erfindungsgemäss   werden bel jeder Charge für die Vorbehandlung jeweils zwei benachbarte Platten gegensinnig gepolt. Dadurch wird einerseits die Beizzeit für eine vorgegebene Plattenanzahl verringert und die Beizzeit pro Charge wird durch den Aufbau eines Potentiales zwischen den gegensinnig gepolten Platten zur Unterstützung der Lösung der Zunderschicht herangezogen und derart die Beizzeit In der Mineralsäure und damit die Gesamtbehandlungszeit für eine vorgegebene Anzahl von Gegenständen in einem diskontinuierlichen Verfahren wesentlich verkürzt. 



   Um beide einander gegenüberliegende Plattenseite stromunterstützt vorbehandeln zu können, Ist weiters vorgesehen, dass die Polarität der Platten zumindest einmal umgekehrt wird. Vorteilhafterweise wird dabei die Polarität der Platten in zeitlichen Abständen mehrmals umgekehrt. 



   Um schliesslich auch die äusseren Platten vollständig behandeln zu können, wird zumindest eine der äusseren Platten jeder Charge wieder als äussere Platte in die nächste Charge übernommen, wobei deren unbehandelte Seite der benachbarten Platte der nächsten Charge zugewandt wird. 



   Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt der eigentliche Beizvorgang, allenfalls eine Nachbehandlung, im selben Behälter wie die Vorbehandlung, vorzugsweise mit dem gleichen Medium. Dies hat den besonderen Vorteil, dass einerseits nur ein Behälter benötigt wird, anderseits keine Mischsäure verwendet wird und somit auch kein NOx entsteht. 



   Als Vorbehandlungsmedium können Lösungen mit verschiedenen Ionen, wie z. B. Fluoridionen (F-),   Chlondionen     (Ci-).   Anionen von   Schwefel (S04--)   und Anionen von Stickstoff (N03--), sowie deren Mischungen eingesetzt werden. Bevorzugt sind jedoch Mischungen starker anorganischer Säuren mit Fluoridionen (F-) hältigen Verbindungen, z. B. H2S04 + HF. 



   Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei die Fig. la-c die   erfindungsge-   mässe Schaltung zu verschiedenen Zeitpunkten, Fig. 2 den erfindungsgemässen Ablauf der Chargen und Fig. 



  3 den Einfluss der Stromdichte auf die Beizzeit zeigen. 



   Das Verfahren wird nun anhand der Fig. 1a bis 1c näher   erläutert.   Der   Behandlungsbehätter   1 Ist mit einem Medium   2,     z. B.   einer Mischung aus H2S04 und HF gefüllt. An einem Rand des Behälters 1 befindet sich eine bereits auf einer Seite vorbehandelte Blechplatte 3. In den Behälter 1 werden noch weitere Platten   4', 4", 4'" eingetaucht.   Die Platten   3,   4', 4", 4'" werden als Elektroden benutzt und können jeweils mit einem Pol 6, 7 einer Stromquelle 5 verbunden werden Zu jedem Zeitpunkt während der Vorbehandlung sind somit jeweils zwei nebeneinanderliegende Platten über die Stromquelle 5 miteinander verbunden.

   Fig.   1 a zeigt   einen ersten Zeitpunkt, bei dem die Platten 3, 4' mit entsprechenden Kontakten 8, 9 verbunden sind und diese mit den Polen 6, 7 der Stromquelle verbunden werden können. Zur Vorbehandlung wird nunmehr der Pluspol 6 der Stromquelle 5 einmal mit dem Kontakt 8 (der Platte 3) verbunden, während der Minuspol 7 über Kontakt 9 mit der Platte 4' in Verbindung steht. Dadurch wird zwischen den belden Platten 3, 4' ein Potential aufgebaut, das die Lösung der Zunderschicht unterstützt. Mindestens einmal, vorteilhafterweise aber penodlschen kurzen Abständen, wird nun die Polarität an den Platten geändert, sodass nunmehr der Pluspol 6 über Kontakt 9 mit der Platte   4'und   der Minuspol 7 der Stromquelle 5 über Kontakt 8 mit der Platte 3 in Verbindung steht.

   Sind nun die   beidne     zueinandergewandten   Seiten der Platten 3 und 4'fertig vorbehandelt, d h die Zunderschicht hat sich entsprechend gelöst. wird die Stromquelle nunmehr mit der Platte   4'und   der benachbarten Platte 4" verbunden (Fig.1b). Es wird nun auch die zweite Seite der Platte 4' vorbehandelt, wobei der Vorgang analog zur Flg. 1a verläuft. Platte 4" wird dabei über einen Kontakt 10 mit den Polen 6, 7 der Stromquelle 5   ! n Verbindung   gebracht.   Flg.   1 c zeigt den gleichen Vorgang der Vorbehandlung mit den Platten   4" und 4'" Es lässt sich   daraus erkennen, dass hier die äussere Zunderschicht 

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 der Randplatte 4'" bestehen bleibt.

   Um auch diese Schicht zu entfernen, werden nun die fertig vorbehandelten   Blechplatten 3, 4', 4" aus   dem Behälter 1 und dem Medium 2 genommen und der Behandlung In einem weiteren   Beizbehälter   zugeführt. Es kann natürlich auch die Nachbehandlung im selben Behälter durchgeführt werden, wobei die fertig gebeizte Platten 3, 4', 4" anschliessend entnommen werden. 



   In Fig. 2 ist die weitere Vorgangsweise dargestellt. Die   Platte 4'" wird   nun ebenfalls herausgenommen und an die Stelle der Platte 3 gesetzt. Dadurch zeigt nun die bereits vorbehandelte Seite zur Wand des Behälters 1. Es werden   anschliessend   wieder unbehandelte Platten 4', 4" und 4'"eingesetzt und in einer weiteren Charge vorbehandelt. Diese Vorgangsweise wird bei jeder Charge wiederholt. 



   Der Einfachheit halber wurde hier die Stromquelle nicht dargestellt. 



   Eine Reihe von Versuchen mit Blech der Qualität AIS) 304 führte zur in Fig. 3 dargestellten Abhängigkeit der Gesamtbeizzeit von der während der Vorbehandlung gemäss der Erfindung aufgebrachten Stromdichte Der Wert der Beizzeit für die Stromdichte Null entspricht dem herkömmlichen Verfahren. Aus   Flg.   3 ist ersichtlich, dass sich die Kurve für grössere Stromdichten asymptotisch einer minimalen Beizzeit nähert. 



  Die Beizzelt konnte hier von 90 sec auf   ca. 50   sec verkürzt werden. 



   Die vorteilhafte Wirkung des   erfindungsgemässen   Verfahrens ergibt sich auch aus dem nachfolgend angegebenen   Ausführungabelspiel,   für welches Blechplatten   gleicher Qualität   derart behandelt wurden, dass sich beim herkömmlichen als auch beim erfindungsgemässen Verfahren derselbe Beizeffekt ergab. 



  Ausführungsbeispiel herkömmliches Beizverfahren :
Vorbehandlung in   H2 S04   + HF ; Behandlungszeit 0. 5 Stunden
Nachbehandlung In HN03 +   HF ; Behandlungszeit 2, 0   Stunden
Gesamtbehandlungszeit 2, 5 Stunden erfindungagemässes Verfahren :
Vorbehandlung in H2S04 + HF mit gleichzeitiger Behandlung mit Strom ; Behandlungszeit 0, 5 Stunden
Nachbehandlung in HN03 +   HF ; Behandlungszeit 0, 5   Stunden
Gesamtbehandlungszeit 1, 0 Stunden
Aus diesem Versuch ergibt sich, dass bei gleicher Vorbehandlungszeit und qualitativ gleichem Ergebnis durch das erfindungsgemässe Verfahren eine Beizzeitverkürzung um mehr als 50% erzielt wurde. 



  

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum diskontinuierlichen Beizen von metallischen Platten, Insbesondere aus Edelstahl, umfas- send eine Vorbehandlung in einem vorzugsweise wässrigen Elektrolyt vor dem eigentlichen Beizvor- gang, wobei die Platten während der Vorbehandlung in den Elektrolyt eingebracht, als Elektroden direkt mit einer Stromquelle verbunden und zumindest zeitweise mit Strom beaufschlagt werden, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Platten gleichzeitig als eine Charge der Vorbehandlung unterzo- gen und jeweils zwei einander benachbarte Platten gegensinnig zueinander gepolt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarität der Platten zumindest einmal umgekehrt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarität der Platten in zeitlichen Abständen mehrmals umgekehrt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der äusseren Platten jeder Charge wieder als äussere Platte In die nächste Charge übernommen wird, wobei deren unbhandelte Seite der benachbarten Platte der nächsten Charge zugewandt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der eigentliche Beizvorgang, allenfalls die Nachbehandlung, Im selben Behälter wie die Vorbehandlung, vorzugsweise mit dem gleichen Medium, erfolgt.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3043758A (en) * 1958-12-23 1962-07-10 Ruthner Othmar Process of electrolytically pickling alloy steels
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AT381121B (de) * 1982-11-24 1986-08-25 Allegheny Ludlum Steel Verfahren zum entzundern eines metallgegenstandes
EP0471662A2 (de) * 1990-07-27 1992-02-19 Andritz-Patentverwaltungs-Gesellschaft m.b.H. Verfahren zum Beizen von Edelstahl

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