DE2240767C3 - Verfahren zur Vorbehandlung eines zu emaillierenden Stahlbleches - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung eines zu emaillierenden StahlblechesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ve.-fahren zur Vorbehandlung
eines zu emaillierenden Stahlbleches, bei welchem die BlechoberflÄche aufgerauht wird.
Ein derartiges Verfahren ist bereits bekannt aus »Sprechsaal für Keramik-GIas-E..iail« (I1IbI), Seite 462.
Bei diesem bekannten Verfahren wird die Emailhaftung dadurch verbessert, daß die 1 lechoberfläche auf
mechanischem oder chemischem Wege vor dem Emaillieren aufgerauht wird. Dabei kann die Blechoberfläche
mit Hilfe von Sandsirahlen oder durch chemisches Beizen aufgerauht werden. Als Beizsäuren für die
chemische Oberflächenaufrauhung werden Salzsäure. Schwefelsäure. Salpetersäure. Phosphorsäure und Zi
tronensäure benutzt.
Dieses Beizverfahren ist jedoch insofern nachteilig,
als durch die Beizsäuren schädliche oder gar giftige Gase, wie beispielsweise Stickoxide gebildet werden,
deren Beseitigung mit erheblichen Kosten verbunden ist. Außerdem können sich die bei der chemischen
Beizung gebildeten Reaktionsprodukte in schädlichen Konzentrationen im Bei/bad ansammeln.
Aus Petzold »Kmail« (1955). Seiten 143 bis 145 im
bekannt, daß sich in der Kmailindustrie gelegentlich
neben dem normalen Säurebei/en auch das elektrolytische
Beizen eingeführt hat Bei dem bekannten Verfahren wird der /u beizende Gegenstand als
Kathode oder Anode geschalte' Dabei erfolgt die angestrebte Säuberung der Gegenstände beim elektro
lytischen Beizen größtenteils mechanisch durch die auftretende Gasentwicklung. Wie der genannten Vor
Veröffentlichung weiter /u entnehmen ist. wird durch die
anodische Auflösung des Eisens die /u entfernende Zunderschicht von der Oberfläche des zu säubernden
Gegenstandes abgehoben. Das bekannte elektronische Bcizverfahfen ist jedoch insofern nachteilig, als der
elektrolytische Beizpfözeß zur Erzeugung von aktivem Wasserstoff führt, der sich selbstverständlich sehr leicht
im Metall des Beizgutes löst. Dabei versieht es sich von selbst, daß beim elektrolyiisehcn Beizen Eisen aus dem
Bdizgut in Lösung geht, wenn der zu beizende Gegenstand als Anode geschaltet ist.
50
hfl
65 Aus den GB-Patentschriften 9 37 286 sowie 9 50 729
ist es bereits bekannt, die Elektrolyse zur nichtspanabhebenden Formgebung von Eisenwerkstoffen zu verwenden.
Zu diesem Zweck werden bei den aus den genannten britischen Patentschriftan bekannten Verfahren
gewölbte Elektroden, so nah wie ohne Funkenüberschlag möglich, an dem formgebungsmäßig
zu behandelnden Oberflächenabschnitt eines _.u bearbeitenden
Werkstoffes angeordnet. Bei diesem bekannten Verfahren betragen die Abstände zwischen der
Elektrode und dem Werkstück lediglich 0,127 bis 1,016 mm. Durch diesen engen Spalt wird bei dem
bekannten Verfahren em Elektrolyt durchgedrückt, um beim Fließen eines Stromes zwischen der Elektrode und
dem Werkstück einen Materialabtrag am Werkstück hervorzurufen.
Aus der US-PS 36 50 935 ist ferner ein elektrolytisches
Beizverfahren bekanntgeworden, welches mit bewegtem Elektrolyten ausgeführt wird. Die genannte
US-Patentschrift enthält jedoch keinen Hinweis auf die Verwendung eines Beizverfahrens im Rahmen der
Vorbehandlung eines zu emaillierenden Stahlbleches.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
welches auf technisch einfache und wirtschaftlich vorteilhafte Weise '.'ine verbesserte Haftung zwischen
der Emailschicht und dem Stahlblechsubstrat gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit Hilfe eines Elektrolysevorganges zwischen dem
als Anode geschalteten Stahlblech und einer parallel zu dem Stahlblech angeordneten plattenförmigen Kathode
in der Blechoberfläche eine Vielzahl von die Aufrauhung der Blechoberfläche hervorrufenden Vertiefungen
ausgebildet wird, wobei durch den Spalt zwischen dem Stahlblech und der Kathodenplatte unter Druck ein
flüssiger Elektrolyt hindurchbewegt wird, und daß die derart aufgerauhte Blechoberfläche vor dem Emaillieren
ggf. mit Schichten versehen wird
Der mit Hilfe der Frfindung erzieibare Vorteil ist in
erster Linie darin /u sehen. da3 vorkotiditionierte
Blechoberflachen geschaffen werden, die einen ausgezeichneten Haftgrund für die Emailschicht oder für die
ggf. noch /wischen dem Metallsubstrat und der Emailschicht vorgesehenen /wischenschichten bilden.
Ferner ist ein besonderer Vorteil der frfindung darin zu sehen, daß die erzielten, jedoch mit dem bloßen Auge
nicht sichtbaren Vertiefungen in der Blechoberfläche weit weniger tier" sind als die bekannten durch
Sandstrahlen erzeugten Aufrauhungen Ferner wird mit Hilfe der Frfindung die Ausbildung von schädlichen
Dämpfen oder Gasen weitgehend verhindert und es wird ferner ausgeschlossen, daß sich schädliche
Reaktionsprodukte ansammeln, die auf die behandelte Blechoberfläche einwirken können Insbesondere wird
jedoch durch das erfindungsgcinäUe Verfahren gewähr
leistet, daß kein Wasserstoffgas in die Oberfläche des
behandelten Bleches eintreten oder sich auf derselben
sammeln kann, was die Haftung der aufgebrachten E mailschicht verschlechtern wurde
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird auf die aufgerauhte Blechoberfläche vor der
Emaillierung eine Nickelschicht aufgebracht. Anstelle einer Nickelschicht kann jedoch auf die aufgerauhte
Blechoberfläche vor der Emaillierung auch eine Phosphatschicht aufgebracht werden.
Mit Hilfe des erfilidufigsgemäßen Vorbereilungsverfahrens
werden während des Elektrolysevorganges Zahlreiche pyramidenförmige Vertiefungen in der
behandelten Blechoberfläche ausgebildet, die einen ausgezeichneten Haftgrund für die Emailschicht bzw.
für die zwischen dem Stahlsubstrat und der Emailschicht angeordneten Zwischenschichten bilden.
Bei der üblichen Ätzung vor dem Emaillieren wird ein
Stahlblech oder eine Stahlplatte in einer Elektrolytzelle anodisiert, indem man das Blech oder die Platte relativ
langsam in dem Elektrolyten bewegt In diesem Falle wirkt das Stahlblech oder die Stahlplatte als Anode und
es besteht die Neigung, daß auf der Anodenoberfläche Wasserstoffgas eingeschlossen wird, welches die Haftung
des Emails auf dem Stahlblech oder auf der Stahlplatte schwächt Wenn man nun bei dem üblichen
Ätzverfahren versucht das Stahlblech mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit zu bewegen, so
muß die Elektrolytzelle vergrößert werden, weil das Stahlblech zur Erzielung des gewünschten Ätzeffektes
eine bestimmte Zeit lang dem Elektrolyten ausgesetzt werden muß. Von den Erfindern wurde nun gefunden,
daß die obengenannten Schwierigkeiten der üblichen Ätzvorbehandlung für die Emaillierung dadurrh vermieden
werden können, daß eine vergleichsweise hohe relative Geschwindigkeit zwischen dem flüssigen
Elektrolyten und dem Stahlblech benutzt wird, wobei die hohe relative Geschwindigkeit zwischen dem
flüssigen Elektrolyten und dem Stahlblech auch dazu dient, die Oberfläche des Stahlbleches unter Bildung von
scharfwinkeligen Vorsprüngen und Einbuchtungen aufzurauhen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. IA eine fragmentarische Querschnittsansicht eines beschichteten Stahlbleches, das vor der Emaillierung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorbehandelt ist,
Fig. IB eine fragmentarische Querschnittsansicht eines Stahlbleches, das mit einer Nickelschicht überzogen
ist.
Fig. IC eine fragmentarische Querschnittsansicht eines Stahlbleches, das mit einer Phosphatschicht
überzogen ist.
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines elektrischen
Stromkreises zur Durchführung des Ätzverfahrens unter Verwendung einer F.lekfolytzelle mit einer
rotierenden Trommel,
F ι g. 3 eine g-aphische Darstellung, welche die
Beziehung zwischen der Zählung der Spitzen und dem PEI (Porcelain Enameling Institute)-Index (%) erläutert,
die
Fig. 4A und 5A Bilder der Oberflächen/ustände von
Stahlblechen, die unter Verwendung einer stationären Elektrolytzelle bzw. einer rotierenden Elektrolytzelle
geätzt worden sir.d. aufgenommen mit einem Abtastelektronenmikroskop
bei 1000fach<*r Vergrößerung, die
Fij; 4 B und 5B Bilder entsprechend denjenigen der
F i g. 4A und 5A. jedoch bei 3000iacher Vergrößerung,
die
t ι g 4C" und 5C Bilder entsprechend denjenigen der
F i g. 4A und 5A, jedoeh bei 10 OOOfaeher Vergrößerung,
die
fig. 6 Und 7 eine seilliche Ansicht bzw, eine
Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Und die
F i g, 8A, 8B und SC Bilder' der1 ObefflächerizUstände
eines unter Verwendung eines sich schnell bewegenden
flüssigen Elektrolyten in der Vorrichtung gemäß den
F i g. 6 und 7 geätzten Stahlbleches, aufgenommen unter
Verwendung eines Abtastelektronenmikroskops bei 1 OOOfaeher, 3000facher bzw. 10 OOOfaeher Vergrößerung.
Die F i g. 2 der Zeichnungen erläutert das Prinzip der erfindungsgemäßen Oberflächenaufrauhung. Wie in
dieser Figur dargestellt werden die Laufbedingungen eines sich mit variabler Geschwindigkeit drehenden
ίο Motors 1 durch einen Regulator 2 kontrolliert Die von
dem Motor 1 abgegebene Leistung wird mittels einer geeigneten Transmission, beispielsweise mittels Rollen
und eines Bandes 3, auf eine sich drehende Welle 4 übertragen. Ein Ende der sich drehenden Welle 4 ist an
einer Rotationstrommel 5 befestigt, die konzentrisch in einer zylindrischen Elektrolytzelle 7 angeordnet ist Eine
aus Blei bestehende zylindrische Kathode 6 ist zwischen der Rotationstrommei 5 und der inneren Oberfläche der
Seitenwand der Elektrolytzelle 7 angeordnet. Die sich drehende Welle 4 steht mit c -;r Bürste 8 in
Verbindung, die an die positive Spannuntsklemme eines
Gleichrichters 9 elektrisch angeschlossen ist. Der Kathodenzylinder 6 ist an die negative Spannungsklemme
des Gleichrichters 9 angeschlossen. Die Rotationstromm.; 5 ist relativ zur Elektrolytzelle 7 selektiv
beweglich, so daß die Trommel 5 in der Zelle 7 für die Behandlung beladen und für die Befestigung oder
Entfernung eines Stahlbleches 10 aus der Zelle 7 herausgenommen werden kann.
Eine Ätzlösung oder ein flüssiger Elektrolyt, der aus verdünnter Schwefelsäure und F.isen(H)-sulfat besteht,
wird in die Zelle 7 gegossen, so daß Jas Stahlblech 10 in
die Ätzlösung eintaucht, so daß ein elektrischer Strom zwischen dem Stahlblech 10 und der Kathode 6 fließt.
J5 Zur Herstellung der elektrischen Verbindung zwischen
dem Stahlblech 10 und der sich drehenden Welle 4 werden geeignete Konduktorringe (nicht dargestellt)
verwendet, die an die sich drehende Welle 4 elektrisch
angeschlossen und mechanisch so gestaltet sind, daß sie
w das Stahlblech 10 auf der äußeren Oberfläche der sich
drehenden Trommel 5 festhalten. Auf diese Weise wirkt das Stahlblech 10 als rotierende Anode in der
Elektrolytzelle 7 und der elektrische Strorr> zwischen der Anode und der Kathode 6 wirkt auf die Oberfläche
des Stahlblechs 10 ein.
Es wurden Versuche durchgeführt unter Verwendung von 0,8 mm starken kaltgewalzten Blechen aus einem
Stahl mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt mit einer Breite von 50 mm und einer Länge von 325 mm. In der
F ι g. 2 ist ein 30 trm großer Abstand zwischen dem
Stahlblech 10 und der Kathode 6, gemessen in radialer Richtung der zylindrischen Elektrolytzelle 7, vorgesehen.
Die in den Versuchen verwendete Ätzlösung enthielt F.isen(II)-sulfat (H2SO4 7 H2O) in e-ner Konzentration
von 100 g/l und Schwefelsäure (H2SO4) in
drei verschiedenen Konzentrationen, nämlich in einei Konzentration von 10 g/l, 20 g/l und 50 g/l. Die
Ätzlösung wurdi bei 80"C gehalten und ihre Konzentration
wurde ständig überwacht und innerhalb eines Bereiches von ±0,1% bei der gewünschten Konzentration
gehalten* Für jede Ätzlösung wurde, eine Stromdichte
von 30 A/dm2 30 Sekunden lang angewendet. Die Drehgeschwindigkeit der sich drehenden Welle 4 und
des Stahlbleches 10 wurden auf 400 UpM eingestellt und die Versuche wurden zum Vergleich auch mit einer sich
nicht drehenden Welle 4 und einem sich nicht drehenden Stahlblech 10 durchgeführt Nach der Behandlung in der
Zelle 7 wurde das Stahlblech 10 Unter verschiedenen
Bedingungen mit einer Ni-Schiclit versehen. Dann wurde auf das vernickelte Stahlblech eine Emailschicht
aufgebracht.
Für jedes der unter den obengenannten verschiedenen Bedingungen vorbehartdellen Stahlbleche wurde
die Anzahl der Ätzspitzen (etching peak counts) und der PEI (Porcelain Enamelling Institute)-Index bestimmt.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt; Die Spitzenzahl in der
folgenden Tabelle 1 stellt die Anzahl der Spitzen pro
25,4 mm Linienabschnitl auf der Stahlblechoberfläche dar, deren Höhe mehr als 0,5 Mikron betrug. Der
PEI-Index (%), der die Haftfestigkeit zwischen einem Stahlblech und einer darauf erzeugten Emailschicht
repräsentiert, wurde nach dem japanischen Industrie-Tabelle 1
Standard-Verfahren JISR42D4 bzw. nach dem ASTM-Verfahren
C-313-59 bestimmt. Ein PEI-Index von 100% gibt eine perfekte Haftung einer Emailschicht auf einem
Stahlblech an.
Die Nickelschicht unterstützt die Haftung zwischen dem Stahlblech und der Emailschicht. Die Ni-Schicht
wurde unter vier verschiedenen !Bedingungen aufgebracht.
Auf der Grundlage der in der folgenden Tabelle I angegebenen Daten ist die Beziehung zwischen der
Spitzenanzahl und dem PEf-lndex in der graphischen
Darstellung der Fig.3 für verschiedene Konzentrationen
der Schwefelsäure und für verschiedene Nickelplattierungsbedingungen dargestellt.
Ätzbedingungen
Konzentration der
Schwefelsäure (g/I)
Schwefelsäure (g/I)
Anzahl der Spitzen und PEI-Index
Drchgeschwin- elektrische
digkeit der
Trommel
(Upm)
Bedingungen
Strom- Zeil dichte (S) (A/dm2)
mit Nickel
plattiert
bei 0,5 A/dm2
innerhalb
von 100 Sek.
Anzahl PEI-mit Nickel
plattiert
bei 0,5 A/dm2
innerhalb
von 50 Sek.
Anzahl PEl-
mit Nickel
plattiert
bei 0,25 A/dm2
innerhalb
von 50 Sek.
Anzahl PE!-
mit Nickel
plattiert
bei 0,25 A/dm2
innerhalb
von 25 Sek.
Anzahl PEI-
der
Index der
Index der
Index der
Index
Spitzen (%) Spitzen
Spitzen (%)
Spitzen (%)
0
400
400
0
400
400
400
30
30
30
30
30
30
30
30
30
30 30
30 30
30 30
242 250
240 243
220 220
240
250
250
243
240
240
54,1 220
81,1 220
81,1 220
94,3
100
100
98,7
100
100
75,5
100
100
215
240
240
225
245
245
228
214
214
93,7
100
100
76,7
100
100
60,4
100
100
233
260
260
230
235
235
220
235
235
52,5 100
52,5 100
61
87,4
87,4
In der F i g. 3 bedeuten die ausgefüllten Quadrate die
At7iingr mit pinpr cirh drphpndpn Anodp während dip
nichtausgefüllten Quadrate die Ätzung mit der stationären Anode bedeuten. Aus dieser F i g. 3 geht hervor, daß
die Haftung der Feueremailschicht auf den mit der sich drehenden Anode geätzten Stahlblechen im allgemeinen
besser war als auf den mit stationären Anoden geätzten Stahlblechen. Das zeigen auch die Anzahl der
Spitzen. Es sei oirauf hingewiesen, daß dann, wenn die
Anzahl der Sp-.tzen mehr als etwa 240 betrug, ein PEI-Index von 1G3% ohne jedes Versagen angenommen
werden konnte. Wenn die Stahlbleche geätzt wurden, indem sie als rotierende Anoden verwendet
wurden, waren ihre PEI-Indices im allgemeinen höher
als diejenigen, die mit Stahlblechen erzielt wurden, die bei Verwendung derselben als stationäre Anoden geätzt
worden waren, selbst wenn die Anzahl ihrer Spitzen verhältnismäßig niedrig war.
Die Fig.4At 4B und 4C der Zeichnungen zeigen
Bilder der Oberflächenzustände eines Stahlbleches, das unter Verwendung desselben als stationäre Anode
geätzt wurde, wobei die Bilder mittels eines aufzeichnenden Elektronenmikroskops bei 1000-, 3000- bzw.
10 OOOfacher Vergrößerung aufgenommen wurden.
Die F i g. 5A, 5B und 5C der Zeichnungen zeigen ähnliche Bilder eines Stahlbleches, das unter Verwendung
desselben als rotierende Anode geätzt wurde, wobei die Bilder bei 1000-, 3000- bzw. 10 OOOfacher
Vergrößerung aufgenommen wurden. Im Falle der
rotierenden Anode (Fig.5A bis 5C) wurden quadratische
Aussparungen oder sogenannte Ätznarben mit mehrfach abgestuften Seitenwänden gebildet. Andererseits
stellten die mit der stationären Anode (F i g. 4A bis 4C) durch die Ätzung gebildeten Aussparungen einfache
Täler ohne klar definierte abgestufte Wandteile dar. Dadurch wiesen die Stahlbleche, die unter Verwendung
derselben als rotierende Anoden geätzt worden waren, zahllose kleine, aber tiefe Ätznarben auf, die durch
übliche Spitzenzähler nicht gezählt werden konnten.
Außerdem wurde die Wirkung der Drehgeschwindigkeit des als Anode fungierenden Stahlbleches bei
Anwendung eines ähnlichen Verfahrens, wie es vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig.2 der
Zeichnungen beschrieben worden ist, untersucht, wobei
diesmal die Drehgeschwindigkeit der Anode 100 und 200 UpM betrug. Dabei wurde festgestellt, daß ähnliche
Verbesserungen hinsichtlich der Anzahl der Spitzen und des PEI-Index bei niedrigerer Drehzahl des Stahlbleches
erzielt werden konnten, daß jedoch der Grad der Verbesserungen, beispielsweise der Haftfestigkeit der
Emailschicht auf dem Stahlblech, mit zunehmender Drehgeschwindigkeit zunahm.
Bei der üblichen Vorbehandlung zum Aufbringen einer Emailschicht in einem Verfahrensschritt war es
bisher erforderlich, das Gewicht eines Stahlbleches durch das Ätzen um etwa 0,2 g/dm2 zu verringern. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Gewichtsverlust beiffi Ätzen, der zur Erzielung einer guten
Haftung· erforderlich ist, aUf etwa die Hälfte oder
weniger des Üblichen Gewichtsverlustes herabgesetzt werden, wenn man eine vergleichsweise hohe relative
fabeile 2
Geschwindigkeit zwischen der Ätzlösung Und dem damit zu ätzenden Stahlblech erzeugt. In der folgenden
Tabelle 2 ist ein Beispiel für eine solche Verbesserung
hinsichtlich der Gewichtsverminderung angegeben.
Chemische Zusammen setzung tief Älzlösung |
Um tire·1 huiiä-s- gcsch win digkeit |
Älzslfonv dichte |
Ätzabtfäg | PEl-I ndcx (%) zweimal gemessen |
100 |
(tlpm) | (A/dm2) | (g/dm?) | 100 | ||
U2SO4 : 20 g/l | 200 | 30 | 0,287 | 100 | ΊΌΟ |
FeSO4 · 7H2O : 100 g/l | 0,206 | 99,4 | 100 | ||
0, i 3 i | iOO | 100 | |||
0,097 | 96,2 | 100 | |||
400 | 30 | 0,307 | 100 | 100 | |
0,237 | 100 | 100 | |||
0,157 | 100 | ||||
0.077 | 100 | ||||
Durch die geringeren Anforderungen in bezug auf die Gewichtsverminderung beim Ätzen ist es möglich, eine
kleinere elektrische Energiequelle und eine kürzere Elektrolytzelle in der Ätzvorrichtung zu verwenden. In
dem Beispiel 2 wurde der Ätzabtrag durch Variieren der Dauer des Ätzens gesteuert, wobei die Nickelplattierung
unter Verwendung eines Watts-Bades bei einer Stromdichte von 0,5 A/dm2 über einen Zeitraum von 30
Sekunden durchgeführt wurde. Bei den Versuchen des Beispiels 2 wurde gefunden, daß zwischen der Ätzlösung
und dem Stahlblech eine endliche relative Geschwindigkeit erforderlich ist, d.h. daß die Ätzlösung an den
Stahlblechoberflächen gerührt werden muß.
In der Fig.6 wird ein gewalztes Stahlblech 11 durch
zwei Paare von Führungswaizen 52 und 13 in der durch
den Pfeil cc angegebenen Richtung in einen Vorbehandlungsprozeß für die Emaillierung eingeführt Ein Paar
von stationären Kathodenplatten 14, 14' ist so angeordnet, daß sie den Oberflächen des Stahlbleches
11 mit einem Abstand d zwischen der entsprechenden Stahlblechoberfläche und der Kathode 14 oder 14'
gegenüberstehen. Die Kathodenplatten 14, 14' sind vorzugsweise durch ein Paar von Deckplatten 15, 15'
geschützt In den Fi g. 6 und 7 ist ein Düsenpaar 16, 16'
so angeordnet, daß mit einer hohen Geschwindigkeit unter Druck eine Ätzlösung in die Räume zwischen dem
Stahlblech 11 und den Kathoden 14, 14' von den gegenüberliegenden Rändern des Bleches 11 her
eingespritzt wird. Jede Düse 16 oder 16' ist mit einer Pumpe 17 verbunden, welche die Ätzflüssigkeit unter
Druck zuführt Die Einlaßöffnung jeder Pumpe 17 steht mit einem Vorratsbehälter 18 in. Verbindung, der die
Ätzflüssigkeit aus dem obengenannten Hohlraum zwischen dem Stahlblech 11 und den Kathodenplatten
14, 14' für die Rezirkulation durch die Pumpe 17 aufnimmt Ein Paar Abstreifwalzen 19 liegt an dem
Stahlblech 11 an den den Düsen 16,16' entgegengesetzten Seiten der Kaihodenplaiten 14, 14' an. Die
Abstreifwalzen 19 bestehen vorzugsweise aus einem säurebeständigen Kautschuk.
In der m den F i g. 6 und 7 dargestellten Ausführungsiorm
ist ein weiteres Paar von Anodenplatten 20,20' mit geeigneten Abständen d' von dem Stahlblech 11
vorgesehen. Pumpen 22 befördern die Stromträgerflüssigkeit in die Holräume d' unter Druck durch die Düsen
21,2Γ, welche die Flüssigkeit in Richtung auf die ersten
Düsen 16, 16' lenken. Die Kathodenplatten 20, 20' sind durch Deckplatten 23, 23' geschützt und die durch die
Düsen 21, 2Γ eingespritzte Flüssigkeit wird durch Abstreifwalzen 24 abgewischt, bevor das Blech 11 den
ersten Kathodenplatten 14, 14' gegenüberliegt. Die Flüssigkeit aus den Hohlräumen d' wird in einem
Vorratsbehälter 25 für die Rezirkulation durch die Pumpen 22 gesammelt, der durch eine Trennwand 26
von dem ersten Vorratsbehälter 18 abgetrennt ist.
Die rvaii'iüuci'ijjiciiicii 14, 14' stehen mil einer
negativen Spannungsquelle (nicht dargestellt) in Verbindung, während die Anodenplatten 20, 20' an eine
positive Spannungsquelle (nicht dargestellt) angeschlossen sind. Auf diese Weise wird ein geschlossener
Durchgang für einen Gleichstrom durch die Ätzlösungen und das Stahlblech 11 erzeugt Es ist für den
Fachmann klar, daß anstelle der Anordnung der F i g. 6
so und 7 das Stahlblech 11 in der Weise durch eine stationäre Ätzlösung mit einer geeigneten elektrischen
Stromzuführungseinrichtung geführt werden kann, daß dieser über die Düsen 16, 16' und 21, 21' abfließt Zur
Zuführung eines elektrischen Stromes können elektrisch leitfähige Walzen verwendet werden, die in
direktem Kontakt mit dem Stahlblech 11 stehen.
In der Ausführungsform gemäß F i g. 6 und 7 wurde ein kaltgewalztes Blech aus einem Stahl mit einem
niedrigen Kohlenstoffgehalt einer Breite von 1 m und einer Stärke von 0,8 mm für die Emaillierung vorbehandelt
Einführung desselben mit einer Geschwindigkeit von 5 m/s, wobei eine Ätzlösung, die 2% Schwefelsäure
enthielt, die mit 10 m3/min rezirkuliert wurde, und eine
Strornträgerflüssigkeii verwendet wurde, die 10%
Schwefelsäure enthielt, die mit 5 mVmin rezirkuliert
wurde. Jede der Kathodenplatten 14, 14' war etwa 2 m lang und hatte von dem Stahlblech 11 einen Abstand
von etwa 10 cm und die Ätzung wurde mit einer
Gleichspannung von 20VoIt und einem Strom von 8000 A durchgeführt.
Die Fig.8A, 8B und 8C der beiliegenden Zeichnungen
zeigen Bilder, welche die Obcrflächcnzuständc des
mittels der Vorrichtung gemäß Fig.6 und 7 geätzten Stahlbleches zeigen, wobei die Bilder mit dem gleichen
Elektronenmikroskop wie die F i g. 4A bis 4C und 5A bis 5C bei den jeweiligen entsprechenden Vergrößerungen
aufgenommen wurden. Wie aus den Fig,8A bis 8C
ersichtlich, können nach dem Verfahren unter Verwendung der Vorrichtung der F i g. 6 und 7 wie im Falle der
Fig.5A bis 5C rechtwinklige tiefe Narben mit abgestuften Seitenwänden erzeugt werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren für die (%
Feueremaillierung vorbchandelte Stahlblech besitzt ein ausgezeichnetes Haftvermögen für Efnäilschichten, die
mit oder ohne Nickelzwischenschicht aufgebracht u/nrHpn c*niL
Die F i g. IA der Zeichnungen zeigt eine fragmentarisehe
Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgerauhten Stahlbleches A. Die rauhe
Oberfläche des Stahlbleches A ist, wie in der Fig. IA
angegeben, mit einer Schicht B überzogen und auf der Schicht B befindet sich eine Schmiermittelschicht C. Die
Fig. IB zeigt ein Stahlblech /11, das vor dem
Aufbringen einer Schicht B geätzt und mit einer Nickelschicht ^überzogen worden ist. Auf der Schicht B
befindet sich eine Schmiermittelschicht C. Die Fig. IC
erläutert ein Stahlblech A 1, das mit einer Phosphatschicht D überzogen ist. Auf der Phosphätschichf D
befindet sich eine Schmiermittelschicht C. Die Zwischen- und Schmiermittelschichten sind vorteilhaft aber
nicht zwingend erforderlich.
Wenn nun ein gewalztes Stahlblech beispielsweise mittels einer Presse vor der Feueremaillierung verformt
wird, werden die Wellen auf der Blechoberfläche abgeflacht oder nivelliert, wodurch möglicherweise
Kratzer oder Schrammen auf der nivellierten Oberfläche erzeugt werden. Diese Abflachung der Wellen und
die Gefahr der Kratzerbildung auf der abgeflachten Oberfläche sind unvermeidlich, selbst wenn die Stahlblechoberfläche
mit einem Nickel- oder Phosphatüberzug versehen ist. Die abgeflachte Oberfläche und die
Kratzer schwächen die Haftung zwischen dem Stahlblech und der Emaillierungsschicht darauf und beeir^
trächtigen auch das Aussehen der emaillierten Formkörper. Insbesondere das mit einem Phosphatüberzug
versehene Stahlblech niuß während der Verformun**
vorsichtig gehandhabt werden, damit sich die Phosphatschicht nicht ablöst. Die Phosphatschicht selbst wirkt
während der Druckverformung als Schmiermittel. Zusammen mit der Phosphatschicht kann ein geeignetes
Seifenmaterial verwendet werden. Diese Phosphatschicht sollte vorzugsweise auch nach der Verformung
mittels der Presse auf der Stählblechobeffläche beibehalten werden, um eine feste Haftung des
Glasemailüberzugs auf dem Stahlblech zu gewährleisten.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Vorbehandlung eines zu emaillierenden
Stahlbleches, bei welchem die Blechoberfläehe aufgerauht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe eines Elektrolysevorganges zwischen dem als Anode geschalteten Stahlblech
und einer parallel zu dem Stahlblech angeordneten plattenförmigen Kathode in der Blechoberfläche
eine Vielzahl von die Aufrauhung der Blechoberfläche
hervorrufenden Vertiefungen ausgebildet wird, wobei durch den Spalt zwischen dem Stahlblech und
der Kathodenplatte unter Druck ein flüssiger Elektrolyt hindurchbewegt wird, und daß die derart
aufgerauhte Blechoberfläche vor dem Emaillieren ggf. mit Schichten versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
di 1 auf die aufgerauhte Oberfläche vor der
Emaillierung pint- Nickelschicht aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die aufgerauhte Oberfläche vor der
Emaillierung eine Phosphatschicht aufgebracht wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US278194A US3927460A (en) | 1972-08-07 | 1972-08-07 | Pretreating process for vitreous enamelling |
AU45434/72A AU457053B2 (en) | 1972-08-07 | 1972-08-09 | A pretreating process for vitreous enamelling |
GB3766972A GB1400746A (en) | 1972-08-07 | 1972-08-11 | Pretreatment of sheet steel or steel plate to be pressed and or subjected to vitreous enamelling |
FR7229671A FR2196400B1 (de) | 1972-08-07 | 1972-08-18 | |
DE2264581A DE2264581C3 (de) | 1972-08-07 | 1972-08-18 | Verfahren zum Vorbereiten eines Stahlbleches für eine nach einem Verformen des Bleches erfolgende Glasemaillierung |
DE2240767A DE2240767C3 (de) | 1972-08-07 | 1972-08-18 | Verfahren zur Vorbehandlung eines zu emaillierenden Stahlbleches |
AU57668/73A AU467367B2 (en) | 1972-08-07 | 1973-07-03 | A process of applying a layer of water glass to a steel sheet and the product thereof |
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US278194A US3927460A (en) | 1972-08-07 | 1972-08-07 | Pretreating process for vitreous enamelling |
AU45434/72A AU457053B2 (en) | 1972-08-07 | 1972-08-09 | A pretreating process for vitreous enamelling |
GB3766972A GB1400746A (en) | 1972-08-07 | 1972-08-11 | Pretreatment of sheet steel or steel plate to be pressed and or subjected to vitreous enamelling |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2240767A1 DE2240767A1 (de) | 1974-03-07 |
DE2240767B2 DE2240767B2 (de) | 1979-08-30 |
DE2240767C3 true DE2240767C3 (de) | 1980-05-08 |
Family
ID=27542714
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2240767A Expired DE2240767C3 (de) | 1972-08-07 | 1972-08-18 | Verfahren zur Vorbehandlung eines zu emaillierenden Stahlbleches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2240767C3 (de) |
-
1972
- 1972-08-18 DE DE2240767A patent/DE2240767C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2240767A1 (de) | 1974-03-07 |
DE2240767B2 (de) | 1979-08-30 |
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