DE4027054A1 - Kamerawagen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kamerawagen mit einem Fahrgestell
und einer der Höhenverstellung der Kamera dienenden vertikalen
Hubsäule, bestehend aus einem äußeren, auf dem Fahrgestell ab
gestützten Säulenteil, einem aus diesem teleskopartig ausfahr
baren mittleren Säulenteil und einem seinerseits aus dem mitt
leren Säulenteil ausfahrbaren, die Kamera tragenden zentralen
Säulenteil, wobei dem mittleren und inneren Säulenteil eine
Antriebseinrichtung zur Teleskopierung dieser Säulenteile re
lativ zueinander und zum äußeren Säulenteil zugeordnet ist.
Ein derartiger Kamerawagen ist aus der DE-C 32 36 837 bekannt.
Die Teleskopierung der Hubsäule erfolgt mittels eines endlosen
Kettenantriebs zwischen dem äußeren, mit dem Fahrgestell fest
verbundenen, und dem mittleren Säulenteil sowie mittels eines
endlosen Seilzugantriebs zwischen dem mittleren und dem zen
tralen Säulenteil. Als Antriebseinrichtung für den Kettenan
trieb ist ein Elektro-Motor vorgesehen, der aus Platzgründen
neben der Hubsäule, achsparallel zu dieser mit dem Fahrgestell
verbunden ist. Zur Krafteinleitung ist daher eine sog. Über
eck-Konstruktion erforderlich.
Als besonders nachteilig bei diesem bekannten Kamerawagen
hat sich gleichermaßen die Ausgestaltung sowie die Anordnung
von dessen Antriebseinrichtung zur Höhenverstellung der Hub
säule, d. h. für die Betätigung des Kettenantriebs zwischen
äußerem und mittleren Säulenteil, herausgestellt. So ist der
konstruktive Aufwand für die Hubsäulen-Antriebseinrichtung
dieses bekannten Kamerawagens infolge der zur Krafteinlei
tung vorgesehenen komplizierten Übereck-Konstruktion und
nicht zuletzt hieraus resultierend aufgrund der vielen ein
zelnen Bauteile ausgesprochen hoch. Dies schlägt sich wie
derum auf die Lauf- und Übertragungsgenauigkeit nieder, so
daß sich der Wirkungsgrad dieser Antriebseinrichtung durch
Reibungsverluste, auftretenden Schlupf oder dgl. in erhebli
chem Maße vermindert. Darüber hinaus ist die Baugröße dieses
bekannten Kamerawagens insgesamt beträchtlich, da die seit
liche Anordnung von deren Antriebseinrichtung neben der
Hubsäule zusätzlichen, zudem relativ viel Platz erfordert.
Die Wendigkeit bzw. Beweglichkeit dieses bekannten Kamerawa
gens während des Filmens ist hierdurch stark herabgesetzt.
Schließlich genügt dieser bekannte Kamerawagen den heutzu
tage beim Filmen verlangten Anforderungen bei weitem nicht
mehr, da mit der besonderen Ausgestaltung der zur Kraftein
leitung vorgesehenen Übereck-Konstruktion einerseits und
insbesondere mit dem Kettenantrieb andererseits zwangsläufig
hohe Geräuschentwicklungen verbunden sind.
In der GB-A-20 58 716 ist ein Kamerawagen mit einem hydrau
lischen Antrieb zur Teleskopierung der Hubsäule beschrieben.
Dieser hat allerdings auf der einen Seite wegen nicht zu
vermeidender Leckagen und auf der anderen Seite aufgrund der
Gefahr, daß bei unzulässig hohem Druck Hydraulikleitungen
bzw. Hydraulikanschlüsse platzen können, keinen Eingang in
die Praxis gefunden.
Schließlich ist in der US-A 22 24 901 vorgeschlagen, die
Teleskopierung einer aus zwei Säulenteilen bestehenden Hub
säule mittels eines Spindelantriebs durchzuführen. Für die
Höhenverstellung dieser Hubsäule ist eine von Hand betätig
bare Kurbel vorgesehen. Ungeachtet dessen scheidet auch eine
Übertragung dieses Antriebs auf eine Hubsäule mit mehr als
zwei Säulenteilen, insbesondere mit mindestens drei Säulen
teilen, aufgrund der konstruktiven Vorgaben aus.
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik liegt der Er
findung daher die Aufgabe zugrunde, einen Kamerawagen der
eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Antriebseinrich
tung und Hubsäule sich durch eine robuste und kleinbauende
sowie funktionssichere, bewegungspräzise und geräuscharme
Konstruktion auszeichnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei vorteilhafte
konstruktive Details und Weiterbildungen der Erfindung in
den Unteransprüchen beschrieben sind, deren Merkmale zum
Teil auch unabhängig von den Maßnahmen nach Anspruch 1 An
wendung finden können, d. h. bei Kamerawagen der bekannten
Art verwendbar sind.
Hinsichtlich der Hubsäulen-Antriebseinrichtung stellt die
erfindungsgemäße Ausführungsform eines Kamerawagens gegen
über dem Stand der Technik einen deutlichen Fortschritt dar.
Die Antriebseinrichtung gemäß den Ansprüchen 1 ff. zeichnet
sich nämlich durch eine ausgesprochen kompakte Bauweise aus.
Durch die unmittelbare Kopplung von Elektro-Motor und zur
Höhenverstellung der Hubsäule antreibbarer Spindel sind zur
Krafteinleitung nur noch wenige einzelne Bauteile notwendig.
Die Konstruktion insgesamt wird nicht zuletzt durch Verzicht
auf baulich aufwendige Zwischengetriebe und dgl. wesentlich
vereinfacht.
Gleichzeitig damit wird deren Lauf- und Übertragungsgenauig
keit verbessert, da bisher auftretende Verluste durch Rei
bung oder Schlupf infolge einer nur mehr geringen Anzahl von
Einzelbauteilen vermindert bzw. nahezu gänzlich ausgeschlos
sen werden. Dies wiederum führt zu einer ganz erheblichen
Erhöhung des Wirkungsgrades der erfindungsgemäßen Antriebs
einrichtung. Dieser erzielbare Vorteil erlangt umso mehr
Bedeutung, als bereits geringe Steigerungen des Gesamtwir
kungsgrades wünschenswert sind, da die Antriebe für Kamera
wagen der hier genannten Art sämtlich batteriegespeist sind.
Weiterhin lassen sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestal
tung der Antriebseinrichtung Platzeinsparungen in nicht un
erheblichem Maße erreichen, was zu einer hohen Beweglichkeit
des gesamten Kamerawagens führt. Zur guten Ausnutzung vorge
gebener Raumverhältnisse eignet sich beispielsweise ein
flachbauender, jedoch einen großen Durchmesser aufweisender
Elektro-Motor, der in einer topfartigen Aufnahme des Fahrge
stells unterhalb der Hubsäule zwischen den Aufhängungen von
dessen Rädern entsprechend des Merkmals nach Anspruch 2 auf
genommen ist.
Darüber hinaus stellt die erfindungsgemäße Antriebseinrich
tung eine besonders geräuscharme Konstruktion dar. Aufgrund
der direkten Anbindung des Elektro-Motors an die zur Höhen
verstellung der Hubsäule antreibbare Spindel sind nämlich
keine zusätzlichen, geräuscherzeugenden mechanischen Bauele
mente, Zwischengetriebe und dgl. zur Krafteinleitung bzw.
-übertragung notwendig. Eine Geräuschminderung läßt sich zu
dem in vorteilhafter Weise dadurch erreichen, daß der flach
bauende, einen großen Durchmesser aufweisende Elektro-Motor
als Scheibenläufer ausgebildet ist, der sich zur Übertragung
hoher Drehmomente bei nur niedrigen Drehzahlen von bei
spielsweise 250-300 U/min eignet.
Eine kompakte Bauweise läßt sich ebenso durch die erfin
dungsgemäße Lagerung der mit der Spindel verbundenen Rotor
welle des Elektro-Motors gemäß den Maßnahmen nach Anspruch 4
erreichen. Auch die Verwendung und Anordnung eines Resolvers
zur Messung der Winkelgeschwindigkeit und -stellung des Ro
tors von dem Elektro-Motor entsprechend den Merkmalen nach
Anspruch 7 führen zu Platzeinsparungen. Einerseits kann
durch die Verwendung eines Resolvers auf eine Vielzahl von
Meßinstrumenten oder dgl., wie beispielsweise Tachometer und
Encoder, verzichtet werden. Andererseits ist der Resolver an
sich kleinbauend und die vorgegebenen Raumverhältnisse gut
ausnützend angeordnet.
Schließlich sind von ganz besonderer Bedeutung noch die Maß
nahmen nach den Ansprüchen 8 ff., die auch unabhängig von
den Konstruktionsmerkmalen der vorangehenden Ansprüche ver
wendet werden können. Die erfindungsgemäße Seilverbindung
zwischen dem mittleren und zentralen Säulenteil bewirkt, daß
bei Höhenverstellung des mittleren Säulenteils durch ent
sprechende, von dem Elektro-Motor bewirkte Drehung der Spin
del gleichzeitig das zentrale Säulenteil doppelt so schnell
wie das mittlere Säulenteil ausgefahren bzw. eingezogen
wird. Darüber hinaus ist von Vorteil, daß das Seil mit sei
nem einen Trum mit dem zentralen Säulenteil sowie mit seinem
anderen Trum mit einem Stab fest verbunden ist, der seiner
seits am Fahrgestell unbewegbar fixiert ist und sich in das
Innere des zentralen Säulenteils erstreckt. Auf diese Weise
wird eine zusätzliche Sicherung des zentralen Säulenteils
erhalten, so daß ein Herausziehen dieses zentralen Säulen
teils aus dem mittleren Säulenteil von Hand ummöglich ist.
Hieraus oftmals resultierende Beschädigungen des Seils wie
Seilknicke oder dgl., die einen unruhigen Lauf sowie Bewe
gungsungenauigkeiten des Seils zur Folge haben, werden so
verhindert.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevor
zugten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Kamerawagens sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Kamerawagens
mit ausgefahrener und eingezogener Hubsäule zur
allgemeinen Erläuterung des Gesamtaufbaus eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Kamerawagens; und
Fig. 2 einen vertikalen, teilweisen Schnitt durch die
Hubsäule nach der Erfindung in vergrößertem Maß
stab.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Kamerawagen weist ein
Fahrgestell 1 mit einer der Höhenverstellung der nicht dar
gestellten Kamera dienenden vertikalen Hubsäule 2 als we
sentlichen Bestandteil des Kamerawagens auf. Die Hubsäule 2
umfaßt einen äußeren, am Fahrgestell 1 abgestützten Säulen
teil 3, einen aus diesem teleskopartig ausfahrbaren mittle
ren Säulenteil 4 und einen seinerseits aus dem mittleren
Säulenteil 4 ausfahrbaren inneren bzw. zentralen Säulenteil
5. Am oberen Ende des zentralen Säulenteils 5 ist ein Ausle
gerarm 6 drehbar gelagert, auf dem die Kamera befestigbar
ist. Andererseits ist am äußeren Ende des Auslegerarms 6 ein
Traggelenk 7 mit einem Tragarm 8 für einen Kameramannsitz 9
montiert. Der Kameramann nimmt dementsprechend an den Hub-
und Senkbewegungen der Kamera teil, wodurch die Kamerafüh
rung wesentlich erleichtert wird. Diesbezüglich handelt es
sich jedoch um eine bekannte Konstruktion, wie sie z. B. in
der DE-C-32 36 837 beschrieben ist. Mit der Bezugsziffer 10
ist eine zylindrische Aufnahme für die Festlegung der nicht
dargestellten Kamera gekennzeichnet. Eine dem Auslegerarm 6
zugeordnete Schwenkbremse ist mit der Bezugsziffer 11 ge
kennzeichnet. Das Fahrgestell 1 ist mit um vertikale Achsen
12, 13 verschwenkbaren Tragarmen 14, 15 versehen, an deren
Enden Lager für um vertikale Achsen 16, 17 verschwenkbare
Räderpaare 18, 19 angeordnet sind. Unter Ausbildung der Hub
säule 2 sind die Säulenteile 3, 4 und 5 verdrehsicher zuein
ander montiert, wobei die Verdrehsicherung zum einen durch
das Querschnittsprofil der Säulenteile 3, 4 und 5 und/oder
zum anderen durch nicht näher beschriebene Linearführungen
gewährleistet ist.
Gemäß Fig. 2 ist als Antriebseinrichtung der höhenverstell
baren Hubsäule 2 ein Elektro-Motor 20 vorgesehen, der unter
halb der Hubsäule 2 und in Verlängerung zu dieser im Fahrge
stell 1 untergebracht ist. Zu diesem Zwecke ist das Fahr
gestell 1 mit einer topfartigen Aufnahme 21 versehen, die
aus einer Seitenwandung 22 mit einer oberen, Hubsäule 2 und
Elektro-Motor 20 voneinander abtrennenden Trägerplatte 23
und einer unteren Bodenplatte 24 besteht.
Der erfindungsgemäße, flachbauende und gleichzeitig einen
großen Durchmesser aufweisende Elektro-Motor 20 ist mit Ro
tor 25 und Stator 26 vollständig in der topfartigen Aufnahme
21 des Fahrgestells 1 versenkt aufgenommen. Dabei ist der
Rotor 25 des Elektro-Motors 20 über eine axial und radial
wirkende Lagerung 27 in der zwischen Hubsäule 2 und Elektro-
Motor 20 angeordneten oberen Trägerplatte 23 der topfartigen
Aufnahme 21 drehbar gelagert. Der mit dem Rotor 25 des Elek
tro-Motors 20 bzw. mit einem an der stirnseitigen Umfangs
fläche angeordneten Rotormagneten 28 zusammenwirkende, Wick
lungen aufweisende Stator 26 ist an der inneren Seitenwan
dung 29 der topfartigen Aufnahme 21 des Fahrgestells 1 den
Rotor 25 umgebend abgestützt. So kann der Stator 26 des
Elektro-Motors 20 hier beispielsweise an die innere Seiten
wandung 29 zur Vereinfachung von Herstellung und Montage
eingepreßt sein.
Der Rotor 25 des Elektro-Motors 20 ist hier über eine Nut-
Feder-Verbindung auf einer Rotorwelle 30 fest angeordnet,
die ihrerseits zu einer Spindel 31 fluchtet und mit dieser
in Wirkverbindung steht. Zu diesem Zwecke ist die Rotorwelle
30 mit der Spindel 31 entweder vorteilhafterweise einteilig
ausgebildet oder aber bei Zweiteiligkeit mittels beispiels
weise ebenfalls einer Nut-Feder-Verbindung gekoppelt. Der
Elektro-Motor 20 ist folglich mit der auf der Längsachse der
Hubsäule 2 angeordneten und zur Höhenverstellung der Hub
säule 2 antreibbaren Spindel 31 unmittelbar verbunden. Die
entsprechende Drehbewegung der Rotorwelle 30 bzw. des Elek
tro-Motors 20 insgesamt ist der Spindel 31 daher direkt und
ohne Reibungsverluste, Schlupf oder dgl. aufzwingbar.
Des weiteren ist in der topfartigen Aufnahme 21 zwischen dem
Elektro-Motor 20 einerseits und der unteren Bodenplatte 24
andererseits ein Resolver 32 untergebracht, der die Winkel
geschwindigkeit sowie Winkelstellung des Rotors 25 exakt ab
greift bzw. bestimmt und diese an eine Steuereinrichtung
weiterleitet. Zu diesem Zwecke steht der Resolver 32 in Ver
längerung zu der Rotorwelle 30 des Elektro-Motors 20 mit
dieser in Eingriff. Eine derartige Anordnung des Resolvers
32 hat den großen Vorteil, daß, abgesehen von der Einsparung
zusätzlicher, Platz benötigender Bauelemente wie Tachometer,
Encoder usw., der zur Verfügung stehende Raum innerhalb der
topfartigen Aufnahme 21, d. h. zwischen oberer Trägerplatte
23, Seitenwandung 22 und unterer Bodenplatte 24 besonders
gut ausgenützt ist. Infolgedessen fördert der Resolver 32
zusätzlich eine kompakte Kleinbauweise der Erfindung insge
samt.
Der äußere Säulenteil 3 der Hubsäule 2 ist starr mit dem
Fahrgestell 1 bzw. der topfartigen Aufnahme 21 über die
obere Trägerplatte 23 verbunden. Das mittlere Säulenteil 4
ist im Gegensatz hierzu bewegbar ausgestaltet, wobei an des
sen unterem Ende über ein sich radial nach innen erstrecken
des Halteelement 33 eine mit der Spindel 31 korrespondie
rende Spindelmutter 34 befestigt ist. In Abhängigkeit der
Drehrichtung des Elektro-Motors 20 wird folglich der mitt
lere Säulenteil 4 mittels Spindel 31 und damit zusammenwir
kender Spindelmutter 34 aus dem äußeren Säulenteil 3 der
Hubsäule 2 ausgefahren bzw. hiernach wieder eingezogen.
Gleichzeitig erfolgt eine zu der Höhenverstellung des mitt
leren Säulenteils 4 der Hubsäule 2 abhängige Relativbewegung
zwischen dem mittleren Säulenteil 4 und dem inneren Säulen
teil 5. Eine solche Relativbewegung wird durch einen Seilan
trieb, der innerhalb des inneren bzw. zentralen Säulenteils
5 angeordnet ist, erzeugt. Dabei sind zur längsachsparalle
len Führung eines endlosen Seils 35 eine untere Umlenkrolle
36 und eine obere Umlenkrolle 37 vorgesehen. Die untere Um
lenkrolle 36 ist im Bereich des unteren Endes des mittleren
Säulenteils 4 außenseitig zur Spindelmutter 34 an dem sich
in das innere Säulenteil 5 hinein erstreckenden Halteelement
33, über einen radial nach außen verlaufenden Rollenträger
38, drehbar angebracht. Die obere Umlenkrolle 37 hingegen
ist etwa in Höhe des oberen Endes des mittleren Säulenteils
4 bzw. im Bereich des oberen Endes der Spindel 31 über einen
radial nach außen abstehenden Rollenträger 39 eines Stütz
rohres 40 drehbar lagernd aufgenommen. Das Stützrohr 40 ist,
in axialer Richtung verlaufend und die Spindel 31 umgebend,
über sein unteres Ende mit dem Halteelement 33 des mittleren
Säulenteils 4 fest verbunden. Insofern werden bei Längsver
schiebung des mittleren Säulenteils 4 automatisch auch die
an diesem durch Halteelement 33 und Stützrohr 40 fixierten
und zueinander beabstandeten Umlenkrollen 36, 37 zusammen
mit dem darin geführten endlosen Seil 35 in korrespondieren
der Weise mitbewegt.
Weiterhin erstreckt sich ein Stab 41 ebenfalls in das Innere
des zentralen Säulenteils 5, wobei dieser Stab 41 mit seinem
unteren Ende 42 am Fahrgestell 1, vorzugsweise an der oberen
Trägerplatte 23 der topfartigen Aufnahme 21 unverlierbar
festgelegt ist. Dessen oberes, freies Ende, welches unter
halb der oberen Umlenkrolle 37 in nur geringem Abstand zu
dieser angeordnet ist, weist eine Klemmvorrichtung 44 auf.
Mit der Klemmvorrichtung 44 ist das obere, freie Ende 43 des
am Fahrgestell 1 fixierten Stabes 41 mit einem Trum des Sei
les 35 fest verbindbar.
Eine Halterung 45, welche einerseits im Inneren des zentra
len Säulenteils 5 an dessen unterem Ende und andererseits
unmittelbar oberhalb der unteren Umlenkrolle 36 angeordnet
ist, umfaßt eine zweite Klemmvorrichtung 46. Mit dieser
Klemmvorrichtung 46 ist das untere Ende des Säulenteils 5
mit dem anderen Trum des Seils 35 verbindbar.
Hieraus ergibt sich folgende Funktionsweise: Beim Ausfahren
bzw. Einziehen des mittleren Säulenteils 4 aus dem äußeren
Säulenteil 3 der Hubsäule 2 werden über die Rollenträger 38,
39 die Umlenkrollen 36, 37 mitgeführt. Es findet somit eine
Relativbewegung dieser Umlenkrollen 36, 37 in bezug auf das
obere, freie Ende 43 des Stabes 41 statt, an dem das Zugseil
35 mit seinem einen Trum verbunden ist. Beim Ausfahren bzw.
Einziehen des mittleren Säulenteils 4 bleibt somit der an
dem oberen, freien Ende 43 des Stabes 41 eingeklemmte Trum
des Zugseils 35 praktisch stehen. Dagegen läuft der andere
Trum des Seils 35, an welchem das untere Ende des inneren
Säulenteils 5 fest angeordnet ist, mit doppelter Geschwin
digkeit, bezogen auf die Ausfahr- bzw. Einziehgeschwindig
keit des mittleren Säulenteils 4 und damit der Rollenträger
38, 39 auf- bzw. abwärts über die Umlenkrollen 36, 37 hin
weg. Die Anbindung des anderen Trums des Zugseils 35 an das
untere Ende des inneren Säulenteils 5 bewirkt folglich, daß
das zentrale Säulenteil 5 doppelt so schnell höhenverstellt
wird wie das mittlere Säulenteil 4.
Zur Verringerung des Geräuschpegels ist der Elektro-Motor 20
als flachbauender Scheibenläufer mit einem großen Durchmes
ser bevorzugt, der bei niedrigen Drehzahlen, beispielsweise
bei 250 bis 300 U/min hohe Drehmomente überträgt. Dem Elek
tro-Motor 20 ist hierbei vorzugsweise eine Bremse 47 zuge
ordnet, die bei Stromausfall und/oder auch bei Überlast
selbsttätig in Bremsstellung fährt. Die Bremse 47 ist neben
der Hubsäule 2 an der oberen Trägerplatte 23 der topfartigen
Aufnahme 21 befestigt. Durch die genannte Überlastregelung
ist zugleich gewährleistet, daß die Bremse 47 wirksam wird,
sobald die ausfahrbaren Säulenteile 3, 4 und 5 gegen einen
eigens dafür vorgesehenen Anschlag oder dgl. ausgefahren
sind. Da der Elektro-Motor 20 in der Regel batteriegespeist
ist, dauert es durch diese Überlastregelung länger, bis die
Batterien entladen sind, was eine Erhöhung des Wirkungsgra
des zur Folge hat. Schließlich ist noch für den Fall des
Stromausfalls eine von Hand betätigbare Kurbel 48 vorgese
hen, die dem Elektro-Motor 20 zugeordnet und ebenfalls an
der oberen Trägerplatte 23 der topfartigen Aufnahme 21 ange
bracht ist. Eine derartige Anordnung von Bremse 47 und Kur
bel 48, die für einen Kameramann auf dem Sitz 9 durchaus er
höhte Sicherungsmaßnahmen darstellen, begünstigen nicht
zuletzt die besondere Kleinbauweise des erfindungsgemäß aus
gebildeten Kamerawagens insgesamt.
Die Erfindung ist dabei nicht auf die dargestellte Ausfüh
rungsform beschränkt. Beispielsweise wäre es auch denkbar,
die topfartige Aufnahme 21, bestehend aus der oberen Träger
platte 23, der Seitenwandung 22 sowie der unteren Boden
platte 24, nach Montage von Hubsäule 2 und Elektro-Motor 20
sowie Resolver 32 komplett in eine eigens dafür vorgesehene
zusätzliche Aufnahmevorrichtung im Fahrgestell 1 einzusetzen
und mit dem Fahrgestell 1 mittels Schrauben oder dgl. zu
verbinden. Dies würde eine zusätzliche Vereinfachung in Her
stellung und Montage des erfindungsgemäßen Kamerawagens zur
Folge haben.
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale
werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie ein
zeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu
sind.
Claims (11)
1. Kamerawagen mit einem Fahrgestell (1) und einer der Hö
henverstellung der Kamera dienenden vertikalen Hubsäule
(2), bestehend aus einem äußeren, auf dem Fahrgestell (1)
abgestützten Säulenteil (3), einem aus diesem teleskopar
tig ausfahrbaren mittleren Säulenteil (4) und einem sei
nerseits aus dem mittleren Säulenteil (4) ausfahrbaren,
die Kamera tragenden zentralen Säulenteil (5), wobei dem
mittleren und inneren Säulenteil (4, 5) eine Antriebsein
richtung zur Teleskopierung dieser Säulenteile (4, 5) re
lativ zueinander und zum äußeren Säulenteil (3) zugeord
net ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antriebseinrichtung ein Elektro-Motor (20) vorge
sehen ist, der in Verlängerung zu der Hubsäule (2) im
Fahrgestell (1) untergebracht und mit einer auf der
Längsachse der Hubsäule (2) angeordneten und zur Höhen
verstellung der Hubsäule (2) antreibbaren Spindel (31)
unmittelbar gekoppelt ist.
2. Kamerawagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektro-Motor (20) von einer topfartigen Auf
nahme (21) des Fahrgestells (1) unterhalb der Hubsäule
(2) aufgenommen ist.
3. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (31) mit der Rotorwelle (30) des Elek
tro-Motors (20) fluchtet und mit dieser gemeinsam dreh
bar ausgestaltet ist.
4. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor (25) des Elektro-Motors (20) über eine
axial und radial wirkende Lagerung (27) in der Aufnahme
(21) des Fahrgestells (1), insbesondere in einer zwi
schen Hubsäule (2) und Elektro-Motor (20) angeordneten
Trägerplatte (23) drehbar gelagert ist.
5. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Rotor (25) des Elektro-Motors (20) umge
bende Stator (26) an der inneren Seitenwandung (29) der
Aufnahme (21) des Fahrgestells (1) abgestützt ist.
6. Kamerawagen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stator (26) des Elektro-Motors (20) in Anlage
an die innere Seitenwandung (29) der Aufnahme (21) des
Fahrgestells (1) in diese eingepreßt ist.
7. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Rotorwelle (30) des Elektro-Motors (20) ein
zur Bestimmung der Winkelgeschwindigkeit und Winkel
stellung des Rotors (25) sowie zu deren Weiterleitung
an eine Steuereinrichtung vorgesehener und in der topf
artigen Aufnahme (21) des Fahrgestells (1) angeordneter
Resolver (32) in Eingriff steht.
8. Kamerawagen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (31) mit einer mit dem mittleren Säu
lenteil (4) gekoppelten Spindelmutter (34) in Eingriff
steht und daß im zentralen Säulenteil (5) ein längs
achsparallel verlaufendes endloses Seil (35) gespannt
ist, das über ein Paar mit dem mittleren Säulenteil (4)
verbundener, sich in das Innere des zentralen Säulen
teils (5) erstreckender und drehbar gelagerter Umlenk
rollen (36, 37) geführt und mit seinem einen Trum mit
dem oberen, freien Ende (43) eines Stabes (41) sowie
mit seinem anderen Trum mit dem unteren Ende des zen
tralen Säulenteils (5) verbunden ist, wobei der Stab
(41) am Fahrgestell (1), insbesondere an der Träger
platte (23) der Aufnahme (21) festgelegt ist und sich
in das Innere des zentralen Säulenteils (5) erstreckt.
9. Kamerawagen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindelmutter (34) in dem dem Elektro-Motor
(20) zugewandten Ende des mittleren Säulenteils (4)
drehbar gehalten ist.
10. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Elektro-Motor (20) eine Bremse (47) zugeordnet
ist, die bei Stromausfall und vorzugsweise auch bei
Überlast in Bremsstellung fährt bzw. fällt.
11. Kamerawagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Elektro-Motor (20) eine von Hand betätigbare
Kurbel (48) zugeordnet ist, mit der bei Stromausfall
und vorzugsweise bei Überlast eine Höhenverstellung der
Hubsäule (2) erreichbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027054 DE4027054A1 (de) | 1990-08-27 | 1990-08-27 | Kamerawagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904027054 DE4027054A1 (de) | 1990-08-27 | 1990-08-27 | Kamerawagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4027054A1 true DE4027054A1 (de) | 1992-03-05 |
Family
ID=6413004
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904027054 Withdrawn DE4027054A1 (de) | 1990-08-27 | 1990-08-27 | Kamerawagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4027054A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9303148U1 (de) * | 1993-03-04 | 1993-06-24 | Reinhold Heß GmbH & Co KG Maschinenbau, 7460 Balingen | Beleimstation |
DE102009030737A1 (de) * | 2009-06-26 | 2011-01-20 | Andreas Fitz | Kamerawagen |
-
1990
- 1990-08-27 DE DE19904027054 patent/DE4027054A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9303148U1 (de) * | 1993-03-04 | 1993-06-24 | Reinhold Heß GmbH & Co KG Maschinenbau, 7460 Balingen | Beleimstation |
DE102009030737A1 (de) * | 2009-06-26 | 2011-01-20 | Andreas Fitz | Kamerawagen |
DE102009030737B4 (de) * | 2009-06-26 | 2019-05-16 | Andreas Fitz | Kamerawagen |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |