DE4026809A1

DE4026809A1 - Fluessiges waschmittel mit erhoehter viskositaet

Info

Publication number: DE4026809A1
Application number: DE19904026809
Authority: DE
Inventors: Georg Dr Meine; Heinz-Manfred Wilsberg; Rolf Dr Puchta; Juergen Dr Hoffmeister
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1990-08-24
Filing date: 1990-08-24
Publication date: 1992-02-27

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft flüssige, wäßrige Waschmittel mit einem Gehalt an bestimmten Alkylpolyglycosiden als Viskositätsregulator.

Flüssige Waschmittel erfreuen sich in der letzten Zeit beim Verbraucher zunehmender Beliebtheit, da sie einige Handhabungsvorteile gegenüber pul verförmigen Waschmitteln besitzen und fettige bzw. ölige Verschmutzungen besser zu entfernen imstande sind. Der zuletzt genannte Vorteil beruht auf der Tatsache, daß flüssige Waschmittel größere Mengen der gegenüber fetti gen oder öligen Verschmutzungen besonders wirksamen nichtionischen Tenside vom Fettalkoholethoxylat-Typ enthalten können. Der Verbraucher erwartet von derartigen Waschmitteln, daß sie in hochkonzentrierter Form angeboten werden, so daß derartige Waschmittel in geringerer Menge im Vergleich zu pulverförmigen Waschmitteln dosiert werden können und daß sie eine gewisse Konsistenz haben. Diese Konsistenz wird mit einem hohen Wirkstoffgehalt gleichgesetzt. Dies gilt nicht nur für Textilwaschmittel, sondern auch für Shampoos, Handwaschmittel, Geschirrspülmittel oder kosmetische Zubereitun gen.

Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, flüssigen Waschmitteln durch Zu satz von Verdickern die gewünschte Konsistenz zu geben. Beispiele für der artige Verdickungsmittel sind Carboxymethylcellulose, Guar-Gum, Xanthan- Gum, kolloidale Silikate oder Tone. Derartige Verdickungsmittel tragen ihrerseits in der Regel aber nicht zum Waschergebnis bei.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, für flüssige wäßrige Waschmittel verdickend wirkende Bestandteile, die ihrerseits waschaktiv sind, bereit zu stellen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein flüssiges, wäßriges Waschmittel, enthaltend anionisches Ten sid und als Verdickungsmittel Alkylglycosid-Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es ein Gemisch aus anionischem Tensid und nichtionischem Tensid enthält, bei dem der Anteil an nichtionischem Tensid überwiegt und wobei die Alkylglycosid-Verbindungen Alkylpolyglycoside mit einer linearen Alkylgruppe mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und einem Poly merisationsgrad (D.P.) im Bereich von 1,35 bis 2,50 sind.

Als Waschmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung werden außer den Tex tilwaschmitteln auch Shampoos, flüssige Handwaschmittel, Geschirrspülmit tel und kosmetische Zubereitungen verstanden. Verdickend wirkende Alkyl glycosid-Verbindungen für flüssige Waschmittel sind aus der EP-A-1 99 765 bekannt. Dort werden Alkylmonoglycoside als Viskositätsregulatoren in Waschmitteln beschrieben. Nach der Lehre der EP-A-1 99 765 sind geeignete Verdicker für flüssige Waschmittel Alkylmonoglycoside, die gegebenenfalls einen Anteil an Alkylpolyglycosid-Verbindungen mit einem Polymerisations grad (D.P.) von 2 oder mehr in solchen Mengen enthalten, daß der durch schnittliche Polymerisationsgrad aller Alkylglycosid-Verbindungen niedri ger als 1,4 ist. Die hinsichtlich ihrer verdickenden Wirkung als am wirk samsten beurteilte Verbindung ist ein Alkylmonoglycosid, dessen Alkylkette verzweigt ist und 13 Kohlenstoffatome enthält. Alkylpolyglycoside mit einem höheren Polymerisationsgrad als 1 und einer linearen Alkylkette sind nach der Lehre der EP-A-1 99 765 praktisch wirkungslos. Es war daher in hohem Maße überraschend, festzustellen, daß entgegen der Lehre der EP-A-1 99 765 Alkylglycosid-Verbindungen mit einer linearen Alkylgruppe mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und einem Polymerisationsgrad (D.P.) im Bereich von 1,35 bis 2,50 verdickend wirkende Alkylglycosid-Verbindungen in flüs sigen Waschmitteln mit einem Gemisch aus anionischem Tensid und nichtioni schem Tensid, bei dem das nichtionische Tensid überwiegt, sind. Bevorzugte Waschmittel der genannten Art enthalten Alkylpolyglycoside mit einem Poly merisationsgrad im Bereich von 1,40 bis 2,00, vorzugsweise von 1,40 bis 1,60 und insbesondere bei 1,4. Derartige Alkylpolyglycoside sind handels übliche Substanzen. Man erzielt die verdickende Wirkung bereits mit einem niedrigen Gehalt an Alkylpolyglycosiden. Im allgemeinen reicht eine Menge von 0,5 bis 8, vorzugsweise von 1,0 bis 5 Gew.-% Alkylpolyglycosid, bezo gen auf das Waschmittel, zur Erzielung der gewünschten Verdickung aus.

Aniontenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Alkylbenzolsulfonat oder Fettalkoholsulfat oder α-Sulfofettsäureester oder Gemische dieser Tenside. Darüberhinaus kommen Olefinsulfonate und Paraffinsulfonate in Frage. Seife kann ebenfalls in Mengen bis zu 8 Gew.-% eingesetzt werden, wird aber bei der Betrachtung des Verhältnisses von Aniontensid zu nicht ionischem Tensid nicht mitgerechnet.

Ausgewogene Eigenschaften haben solche Waschmittel, deren Tensidkomponente außer aus den bereits genannten anionischen Tensiden nichtionisches Tensid vom Typ der Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettalkohole enthält. Diese leiten sich von gesättigten und/oder ungesättigten Fettalkoholen mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül ab. Aus diesen Fettalkoholen erhält man die geeigneten Fettalkoholethoxylate durch die Anlagerung von 1 bis 20 Mol Ethylenoxyd an den Fettalkohol. Mach der Lehre der EP-A-1 99 765 dürfen die dort beschriebenen Waschmittel nur einen geringen Anteil an Fettalko holethoxylaten enthalten. Umso überraschender war es daher, festzustellen, daß erfindungsgemäße Waschmittel mit einer Tensidkomponente, bei der der Anteil an nichtionischen Tensiden vom Fettalkoholethoxylat-Typ gegenüber den anionischen Tensiden überwiegt, besonders ausgeglichene Eigenschaften haben. Bei dieser Betrachtung des Verhältnisses von nichtionischen zu an ionischen Tensiden werden die Alkylpolyglycoside nicht mitgerechnet.

Die erfindungsgemäßen Waschmittel haben einen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 10, vorzugsweise im Bereich von 7 bis 8. Durch den pH-Wert im Neutral bereich sind die erfindungsgemäßen Waschmittel besonders geeignet für die Reinigung von empfindlichen Substraten.

Während der Gehalt an Aniontensid in den erfindungsgemäßen Waschmitteln, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Waschmittel liegt, beträgt der Gehalt an nichtionischem Tensid 2 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Waschmittel. Erfindungsgemäße Waschmittel, bei denen das als Verdicker eingesetzte Alkylpolyglycosid ein Alkylpoly glucosid ist, sind bevorzugt.

Beispiele

Durch die folgenden Beispiele wird die verdickende Wirkung von Alkylpoly glucosiden, die sich von natürlichen Fettalkoholen unterschiedlicher Länge des Alkylrestes ableiten und die unterschiedliche Polymerisationsgrade haben, demonstriert.

In eine Basis-Rezeptur für ein flüssiges Waschmittel, bei dem konstante Mengen unterschiedlicher Aniontenside eingesetzt wurden, wurden unter schiedliche Alkylpolyglucoside in steigender Konzentration eingearbeitet. Der Rezepturausgleich erfolgte durch Wasser. Die Basis-Rezeptur lautet folgendermaßen:

5,0 Gew.-% Aniotensid
12,0 Gew.-% C_12-18-Fettalkohol + 7 Mol EO
1,25; 2,50; 5,00 Gew.-% Alkylpolyglucosid
6,0 Gew.-% Seife aus Talgfettsäure
geringe Mengen Ethanol, Duftstoffe, Farbstoffe
Rest Wasser

Als Aniontenside wurden verwendet:

Alkylbenzolsulfonat-Na
C_12-18-Fettalkoholsulfat-Na
α-Sulfotalgfettsäuremethylester-Na

Folgende Alkylpolyglucoside wurden in drei unterschiedlichen Konzentratio nen (1,25; 2,50; 5,00 Gew.-%) eingesetzt:

C_8-10-Alkylpolyglucosid-1,6
C_9-11-Alkylpolyglucosid-1,4
C_9-11-Alkylpolyglucosid-1,6
C_12-14-Alkylpolyglucosid 1,4
C_12-16-Alkylpolyglucosid 1,6

Bei Raumtemperatur (25°C) wurde die Viskosität der Waschmittel sofort nach dem Ansetzen und nach drei Tagen gemessen. Als Vergleich wurde die Viskosität der Waschmittel ohne Zusatz von Alkylpolyglucosid gemessen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 3 enthalten.

Tabelle 1

Waschmittel mit Alkylbenzolsulfonat-Na

Tabelle 2

Waschmittel mit C_12-18-Fettalkoholsulfat-Na

Tabelle 3

Waschmittel mit α-Sulfotalgfettsäuremethylester-Na

Wie den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen ist, ist die verdickende Wirkung der Alkylpolyglucoside mit einem D.P. von über 1,35 ausgeprägt. Die Länge der Alkylgruppe hat einen Einfluß auf die verdickende Wirkung, und zwar ist die Wirkung umso stärker, je mehr Kohlenstoffatome die Alkylgruppe hat. Mit zunehmender Konzentration an Alkylpolyglucosid steigt die Viskosität ebenfalls an, während der Polymerisationsgrad D.P. offenbar ohne nennens werten Einfluß auf die verdickende Wirkung der Alkylpolyglucoside ist, was nicht zu erwarten war.

Claims

1. Flüssiges, wäßriges Waschmittel, enthaltend anionisches Tensid und als Verdickungsmittel Alkylglycosid-Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gemisch aus anionischem Tensid und nichtionischem Tensid enthält, bei dem der Anteil an nichtionischem Tensid überwiegt und wobei die Alkylglycosid-Verbindungen Alkylpolyglycoside mit einer li nearen Alkylgruppe mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen und einem Polymeri sationsgrad (D.P.) im Bereich von 1,35 bis 2,50 sind.

2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyme risationsgrad im Bereich von 1,40 bis 2,00, vorzugsweise im Bereich von 1,40 bis 1,60 und insbesondere bei 1,40 liegt.

3. Waschmittel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Alkylpolyglycosiden im Bereich von 0,5 bis 8, vorzugs weise von 1,0 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Waschmittel, liegt.

4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Aniontensid Alkylbenzolsulfonat, Fettalkoholsulfat, α-Sul fofettsäureester oder Gemische dieser Tenside enthält.

5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als nichtionisches Tensid neben den Alkylpolyglycosiden Anla gerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettalkohole enthält.

6. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Waschmittel im Bereich von 6,5 bis 10, vorzugswei se im Bereich von 7 bis 8 liegt.

7. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 bis 20 Gew.-% Aniontensid, bezogen auf das gesamte Waschmit tel, enthält.

8. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es nichtionisches Tensid im Bereich von 2 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Waschmittel, enthält.

9. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylpolyglycosid ein Alkylpolyglucosid ist.