Die Erfindung bezieht sich auf eine Stempelmaschine zum
Anbringen eines Unterglasur-Druckbilds, insbesondere des
Firmenzeichens, auf die Rückseite von Flachgeschirrteilen,
mit einem Stempelwerk, welches einen im Doppelhub
angetriebenen Stempelhalter mit Stempel, eine im Einfachhub
angetriebene Farbpalette und eine Farbbehälter mit
Auftragswalze aufweist, mit einem Förderer für die
Flachgeschirrteile und mit einem Zentrierwerk zum Festhalten
des einzelnen Flachgeschirrteils während des Stempelvorgangs.
Auf der Rückseite von Flachgeschirrteilen, insbesondere
Teller, Untertassen o. dgl. aus Porzellan, Steingut usw.
wird oft das Firmenzeichen angebracht, was durch einen Druck-
bzw. Stempelvorgang geschieht. Dieser Druck ist in der Regel
einfarbig und wird nach dem ersten Brand des
Flachgeschirrteils vor Aufbringen der Glasur auf das
Flachgeschirrteil gebracht, damit er beim Fertigbrand des
Flachgeschirrteils unter der Glasur angeordnet und damit
geschützt ist.
Zum Aufbringen eines solchen Druckbilds unter der Glasur ist
eine Stempelmaschine der eingangs beschriebenen Art bekannt,
die einen gemeinsamen Antrieb aufweist, von dem der Antrieb
des Stempelwerks abgenommen ist. Mit diesem gemeinsamen
Antrieb steht auch der Antrieb des Förderers und des
Zentrierwerks in Verbindung, so daß auf diese Art und Weise
eine Synchronisierung erreicht ist, zumindest für bestimmte
Bewegungsabläufe. Der Förderer ist intermittierend
angetrieben, wozu eine gesteuerte Kupplung in den
betreffenden Antriebsstrang eingeschaltet ist. Oft ist eine
solche Stempelmaschine dem Tauchbad zum Aufbringen der Glasur
vorgeschaltet, so daß diese beiden Arbeitsgänge in einer
Linie durchgeführt werden können. Die Flachgeschirrteile
werden abständig nacheinander auf den Förderer aufgegeben,
der aus zwei nebeneinander laufenden Bändern besteht, so daß
im Mittelbereich ein Freiraum gebildet ist. Im Bereich eines
Zentrierwerks oberhalb des Förderers ist eine Lichtschranke
angeordnet, die den Antrieb des Förderers bzw. die Kupplung
des Antriebsstrangs des Förderers ein- bzw. ausschaltet, so
daß auf diese Weise das Flachgeschirrteil selbst durch
Abdeckung der Lichtschranke den Förderer stillsetzt, so daß
das Zentrierwerk das Flachgeschirrteil ergreifen und
zentrieren kann. Das Zentrierwerk weist Zentrierrollen auf,
die quer zur Förderrichtung des Förderers symmetrisch
angetrieben sind, so daß hiermit eine Zentrierung des
Flachgeschirrteils zur vertikalen Längsmittelebene des
Förderers in Förderrichtung durchführbar ist. Die bekannte
Stempelmaschine weist ein Stempelwerk auf, welches rein
mechanisch ausgebildet ist. Über einen Kettenantrieb wird
eine Welle kontinuierlich angetrieben, auf der drei
Steuerscheiben sitzen, die unrunden Umriß aufweisen, so daß
von dieser Drehbewegung andere Bewegungen abgegriffen bzw.
gesteuert werden, die zueinander koordiniert sind. Es handelt
sich um die Bewegung eines Stempelhalters mit Stempel, einer
Farbpalette und eines Farbbehälters mit Auftragswalze. Der
Stempelhalter mit Stempel wird in vertikaler Richtung in Form
eines Doppelhubs angetrieben, wobei der Stempel einmal zur
Übernahme der Farbe mit der Farbpalette in Berührung kommt
und zum zweiten auf dem Boden des Flachgeschirrteils von
unten aufsetzt, um das Druckbild dort anzubringen. Über die
zweite Steuerscheibe wird die Farbpalette, die ein
Farbübertragungskissen aufweist, in horizontaler Richtung mit
Einfachhub hin- und hergehend angetrieben. Die dritte
Steuerscheibe ist einer Schwenkbewegung eines Farbbehälters
mit Auftragswalze zugeordnet, wobei der Farbbehälter unter
der Kraft einer Blattfeder steht und gegen die Steuerscheibe
belastet ist. Die Schwenkbewegung des Farbbehälters wird dazu
ausgenutzt, um während des Vorwärtshubs der Farbpalette mit
der Auftragswalze Farbe aus dem Farbbehälter an die
Farbpalette bzw. deren Farbübertragungskissen abzugeben, die
dann von dem Stempel bei dessen Kontakt mit dem
Farbübertragungskissen abgenommen und beim nächstfolgenden
Hub an das Flachgeschirrteil abgegeben wird.
Die Nachteile dieser Stempelmaschine bestehen darin, daß sich
ein unvermeidlich vorhandener Verschleiß, insbesondere an den
Steuerscheiben und/oder den Lagerungen des Stempelhalters,
des Farbbehälters und der Farbpalette nachteilig auswirkt.
Dieser Verschleiß an den Einzelteilen beeinflußt die
Genauigkeit der Teile zueinander in negativer Weise, so daß
das Druckbild nur mit Mühe reproduzierbar konstantgehalten
werden kann. Beispielsweise führt ein zu dicker Farbauftrag
auf dem Farbübertragungskissen der Farbpalette dazu, daß der
Stempel zu viel Farbe aufnimmt und diese auf das
Flachgeschirrteil überträgt, so daß das Druckbild nicht fein
und in dünnen Linien, sondern vergleichsweise breit und plump
erscheint; dies ist unerwünscht. Weiterhin ist nachteilig,
daß sich der unvermeidbar entstehende Verschleiß nur sehr
schwer korrigieren, d. h. wegverstellen läßt. Hinzu kommt
noch, daß der Boden der Flachgeschirrstücke oft
unterschiedlich hoch gewölbt ist, und zwar bei
unterschiedlichen Flachgeschirren vergleichsweise zueinander,
aber auch bei denselben Flachgeschirrteilen. Die
unterschiedliche Bodenwölbung ist abhängig von der jeweiligen
Form, vom verwendeten Material, der Vorbehandlung sowie von
weiteren Parametern. Der Stempel ist am Stempelhalter mit
Hilfe einer Feder nachgiebig gelagert. Der Hub des Stempels
wird bei der bekannten Maschine durch den Boden des vom
Zentrierwerk festgehaltenen Flachgeschirrteils begrenzt,
wobei der Stempel von Flachgeschirrteil zu Flachgeschirrteil
bei unterschiedlichen Bedingungen einen unterschiedlich
großen Hub ausführt und die Feder mehr oder weniger
zusammenpreßt. Es ergeben sich somit unterschiedlich große
Anpreßkräfte des Stempels bei der Übergabe der Farbe an den
Boden, so daß das Druckbild auch entsprechend unterschiedlich
aussieht.
Die Erfindung geht von dieser Problematik aus und ist darauf
gerichtet, eine Stempelmaschine der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß mit ihr ein einwandfreies
Druckbild mit über die Zeit konstantem Aussehen und
unabhängig vom Stempelhub, also auch von der Durchwölbung des
Flachgeschirrteils, aufzubringen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß als Antrieb
für den Stempelhalter eine doppelt wirkende pneumatische
Kolben/Zylinder-Einheit vorgesehen ist, daß zwischen Kolben
und Stempel ein zusammendrückbares elastisches Glied aus zwei
gegeneinander verschiebbaren Teilen eingeschaltet ist, die
mit einer Feder, einem Druckkissen o. dgl. in Arbeitsrichtung
gefesselt vorgespannt sind, und daß am elastischen Glied ein
Näherungsschalter, Sensor o. dgl. vorgesehen ist, der bei
einer Relativbewegung der Teile des elastischen Glieds
zueinander einen Steuerimpuls zum Umschalten der Wirkrichtung
des Kolbens der Kolben/Zylinder-Einheit abgibt. Der
Stempelhalter mit dem Stempel wird also nicht mehr mechanisch
über eine Nocken- oder Steuerscheibe bewegt, sondern mit
Hilfe einer pneumatischen Kolben/Zylinder-Einheit, die in
ihrem Grundhub einstellbar ist. Dieser Grundhub wird größer
gewählt als die maximal erforderlichen Hübe bei stark
hochgewölbten Flachgeschirrteilen oder auch entsprechend der
Fixierung des Flachgeschirrteils durch das Zentrierwerk.
Wesentliches Element des Stempelwerks ist ein
zusammendrückbares, elastisches Glied zwischen Kolben und
Stempel. Dieses weist zwei teleskopartig gegeneinander in
Achsrichtung des Stempelhalters verschiebbare Teile auf, die
in der einfachsten Form durch eine dazwischengeschaltete
Zylinderfeder in Arbeitsrichtung vorgespannt sind. Es kann
auch ein Druckraum mit einer Gasfüllung als Vorspannung
benutzt werden. Auch ein Kissen aus geschäumtem Kunststoff
o. ä. kann Verwendung finden. An dem elastischen Glied bzw.
relativ zu den beiden zueinander verschiebbaren Teilen ist
ein Schalter, der als Näherungsschalter, Sensor o. dgl.
ausgebildet sein, vorgesehen. Dieser Schalter ist in den
Steuerkreis einer Steuereinrichtung so eingeschaltet, daß
sein Steuerimpuls, der beim oder kurz nach dem Aufsetzen des
Stempels am Boden des Flachgeschirrteils entsteht, jeweils
individuell in die Aussteuerung des Antriebs der
Kolben/Zylinder-Einheit für den Stempelhalter abgegeben wird.
Durch entsprechende Zeitverzögerung kann der Resthub in
seinem Weg und damit letztendlich die Zusammendrückung der
Zylinderfeder festgelegt werden, bis der obere Totpunkt des
Stempelhalters erreicht ist und anschließend der Rückhub des
Stempelhalters beginnt. Damit läßt sich die Anpreßkraft des
Stempels am Boden des Flachgeschirrteils unabhängig vom Hub
des Stempelhalters mit dem Stempel konstanthalten. Insoweit
werden Fehler im Aufbringen des Druckbilds auf den Boden des
Flachgeschirrteils ausgeschaltet, die aus unterschiedlich
hoch durchgewölbten Böden der Flachgeschirrteile resultieren,
die von ungleichmäßigen Zentrierstellungen des Zentrierwerks
beeinflußt sind und die von der Umrißform des
Flachgeschirrteils verursacht sind. Bekanntlich sind
Flachgeschirrteile im Umriß nicht nur rund, sondern z. B.
auch vier- oder achteckig. Die neue Stempelmaschine mit dem
aufgezeigten Stempelwerk liefert bei unterschiedlichen Hüben
des Stempelhalters konstante Resthübe und damit eine
konstante Zusammendrückung der Feder, des Druckkissens
u. dgl., so daß unabhängig von den jeweiligen Gesamthüben des
Stempelhalters das Druckbild mit reproduzierbarer, konstanter
Anpreßkraft aufgebracht wird. Dies geschieht nicht nur bei
der Übertragung der Farbe vom Stempel auf den Boden des
Flachgeschirrteils, sondern zugleich auch während der
Farbabnahme von dem Farbübertragungskissen der Farbpalette.
Das elastische Glied mit seiner gefesselten, vorgespannten
Feder wird damit in Doppelfunktion ausgenutzt, ohne daß ein
erhöhter mechanischer Aufwand resultiert. Über die zeitliche
Aussteuerung und Bemessung des Resthubs kann die Feinheit des
Druckbilds eingestellt und beeinflußt werden. Wichtig ist,
daß das Druckbild gleichförmig, in feiner Linienführung und
gut lesbar sowie vollständig übertragen wird. Die neue
Stempelmaschine ist auch vergleichsweise weniger störanfällig
als die rein mechanisch ausgebildete Stempelmaschine des
Standes der Technik. Die Führungen für den Stempelhalter sind
infolge des Einsatzes einer pneumatischen Kolben/Zylinder-
Einheit wesentlich kräftiger ausgebildet, so daß
Führungsbrüche vermieden werden. Die Führung ist auch genau
und es verringert sich insoweit der Wartungsaufwand der
Vorrichtung. Überraschenderweise ist es möglich, den Förderer
nicht mehr schrittweise, sondern kontinuierlich anzutreiben,
so daß die besonders wartungsbedürftige Kupplung im
Antriebsstrang des Förderers in Fortfall kommt. Diese
Kupplung lag bei der bekannten Stempelmaschine in einem
Bereich, der sehr verschmutzungsgefährdet war, so daß
hierdurch das Druckbild negativ beeinflußt wurde. Mit der
neuen Stempelmaschine ist es möglich, den Förderer
kontinuierlich laufen zu lassen, also auch während des
Druckvorgangs, währenddessen das Flachgeschirrteil vom
Zentrierwerk erfaßt und gehalten ist. Die neue
Stempelmaschine ist in der Handhabung bei Wartung und
Reparatur vereinfacht. Durch die genaueren Führungen und die
reproduzierbare Anpreßkraft ergibt sich ein geringerer
Stempelverschleiß und damit eine Erhöhung der Lebensdauer des
Stempels.
Die Vorspannung der Feder, der Druck des Druckkissens o. dgl.
sollte einstellbar ausgebildet sein, um die Anpreßkraft in
ihrer Höhe festlegen zu können. Hierzu werden zwei Teile des
elastischen Glieds, zwischen denen die Feder gefesselt
gehalten ist, in ihrer Relativlage zueinander anders
eingestellt, so daß sich anderer Abstand für die Auflagerung
der beiden Enden der Feder ergibt. Es ist auch möglich,
Beilagescheiben zu benutzen oder die Feder gegen eine andere
Feder auszutauschen. In all diesen Fällen kommt es darauf an,
an der Feder eine gewisse Vorspannkraft einzustellen, die
dann wirksam wird, wenn der Stempel auf den Boden des
Flachgeschirrteils auftrifft. Bei der Zurücklegung des sich
dann anschließenden Resthubs der Aufwärtsbewegung des
Stempelhalters steigt durch weitere Zusammendrückung der
Feder diese von der Feder übertragene Kraft noch etwas an, so
daß in dieser Maximalkraft dann die Anpreßkraft zu sehen ist,
mit der der Stempel auf den Boden des Flachgeschirrteils
gepreßt wird. Wenn die Vorspannkraft der gefesselten Feder
erniedrigt wird, erniedrigt sich auch letztlich die
Anpreßkraft des Stempels während des Druckvorgangs.
Entsprechendes gilt für eine Erhöhung der Vorspannkraft. Der
Aufbau des Stempels besitzt in der Regel auch eine elastische
Zwischenschicht, deren Zusammendrückung zwar in den
Bewegungsablauf eingeht, sich aber kraftmäßig nicht negativ
bemerkbar macht. Diese Zwischenschicht gleicht Unterschiede
aus, wenn sich der Boden des Flachgeschirrteils nicht in
genau senkrechter Ausrichtung zu der Achse des Hubs des
Stempels befindet. Damit kann die Vorspannkraft und die
Anpreßkraft eingestellt werden, so daß sich reproduzierbar
ein gewünschtes Druckbild in fein ausgeprägter Linienführung
und mit großer Gleichmäßigkeit über die Fläche ergibt, und
zwar unabhängig von dem jeweiligen Hub des Stempelhalters.
Dies gilt sowohl für den ersten Teil des Doppelhubs, bei
welchem der Stempel mit der Farbpalette bzw.
Farbübertragungskissen in Berührung kommt, als auch für den
zweiten Teil des Doppelhubs, bei welchem das Druckbild auf
den Boden des Flachgeschirrteils aufgebracht wird.
Die beiden Teile des elastischen Glieds können
verdrehgesichert aneinander geführt sein, so daß sie zwar
axial gegeneinander bewegen können, jedoch keine Verdrehung
zueinander eintritt. Damit wird sichergestellt, daß der
Näherungsschalter, Sensor o. dgl. als empfindliches Bauteil
immer an gleicher Stelle mit Teilen des elastischen Glieds
zusammenarbeitet und insoweit verläßlich ein Signal erzeugt.
Der Näherungsschalter, Sensor o. dgl. kann so eingestellt
sein, daß das Signal erzeugt wird, wenn sich die beiden Teile
des elastischen Glieds bereits um 0,2 mm gegeneinander in
axialer Richtung auseinanderbewegt haben. Dieser Weg kann
auch einstellbar gemacht werden.
Als Antrieb für den Farbbehälter kann ebenfalls eine doppelt
wirkende, pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit vorgesehen
sein, wobei zwischen Kolbenstange und Farbbehälter ein
zusammendrückbares, elastisches Glied aus zwei gegeneinander
verschiebbaren Teilen eingeschaltet ist, die mit einer Feder,
einem Druckkissen o. dgl. in Arbeitsrichtung vorgespannt
sind. Der Hub der Kolben/Zylinder-Einheit ist veränderbar
einstellbar oder es ist die Feder austauschbar. Es ist
möglich, daß die Zusammendrückung der Feder im Arbeitspunkt
veränderlich einstellbar ist, beispielsweise durch Verwendung
von Beilagescheiben. Auch einstellbare Federauflager können
Anwendung finden. Für den Antrieb des Farbbehälters ergibt
sich die Besonderheit, daß der Hub bis zur Farbpalette bzw.
zu deren Farbübertragungskissen weitgehend konstant ist und
einer Führung nicht bedarf. Es kann also hier von einem
konstanten Hub ausgegangen werden, wobei sich lediglich die
Aufgabe stellt, die Anpreßkraft der Farbübertragungswalze an
das Farbübertragungskissen einzustellen, um die Farbmenge
festzulegen, die bei einem Arbeitshub auf das
Farbübertragungskissen aufgebracht wird. Insofern weicht
diese Aufgabenstellung von der Problematik der Steuerung des
Stempelhalters ab. Allerdings ist ein Hub am Farbbehälter
erforderlich, damit die Farbpalette den Rückhub in die
Ausgangsstellung vom Stempelhalter weg ohne Kontakt zur
Farbübertragungswalze ausführen kann, während dieser Kontakt
beim Vorwärtshub der Farbpalette erfolgen muß. Insoweit
müssen die pneumatischen Kolben/Zylinder-Einheiten für den
Antrieb des Farbbehälters einerseits und für den Antrieb der
Farbpalette andererseits aufeinander abgestimmt sein. Die
Anpreßkraft der Farbübertragungswalze an die Farbpalette läßt
sich auf die beschriebenen Weisen veränderlich einstellen, so
daß damit auf die Menge der bei jedem Druckvorgang vom
Stempel übernommenen Farbe Einfluß genommen werden kann.
Es ist eine Steuereinrichtung für die Ansteuerung der
einzelnen Elemente und deren Bewegungsablauf vorgesehen,
wobei ein vorzugsweise einstellbares Zeitglied vorgesehen
ist, um über die Zeitdauer zwischen dem Auftreten des
Impulses des Näherungsschalters und der Umsteuerung des Hubs
der Kolben/Zylinder-Einheit des Stempelhalters den Resthub
und damit das Druckbild einzustellen. Die Anpreßkraft wird
durch Prüfgewichte einstellbar gemacht. Durch Vergrößerung
der Zeitdauer des Zeitglieds wird der Resthub vergrößert, so
daß die gefesselte Feder mehr zusammengedrückt wird und
insoweit die Anpreßkraft erhöht wird. In ähnlicher Weise kann
über eine Wegsteuerung des Näherungsschalters Einfluß
genommen werden.
Die Stempelmaschine besitzt ein Zentrierwerk mit hubartig
angetriebenen Zentrierrollen zum Ergreifen und Zentrieren des
Flachgeschirrteils. Die Zentrierrollen sind mit ihren Hüben
schräg zur Arbeitsrichtung und symmetrisch zur Achse des
Stempelhalters angeordnet, so daß die Zentrierrollen
Kraftkomponenten in und gegen die Förderrichtung auf das
Flachgeschirrteil ausüben. Damit wird erreicht, daß die
Zentrierung nicht nur bezüglich einer vertikalen Mittelebene
in Förderrichtung des Förderers erfolgt, sondern eine
achsensymmetrische Zentrierung zu der Achse des
Stempelhalters und des Stempels. Dies löst die Aufgabe, das
Druckbild auch tatsächlich im Zentrum des Flachgeschirrteils
anzubringen und nicht etwa exzentrisch versetzt. Das
Zentrierwerk arbeitet in dieser Weise zentrierend zu einer
Hochachse, nicht zu einer Hochebene. Dabei können
gleichermaßen kreisrunde, viereckige oder auch achteckige
Flachgeschirrteile zentriert werden. Durch die in und gegen
die Förderrichtung gerichteten Kraftkomponenten werden die
Unterschiede in der Abdeckung der Lichtschranke, wie sie bei
achteckigen oder viereckigen Flachgeschirrteilen auftreten,
weitgehend ausgeglichen. Das Zentrierwerk arbeitet mit
erheblich gesteigerter Zentriergenauigkeit, verglichen mit
Zentrierwerken im Stand der Technik.
Die Zentrierrollen können an je einem Schlitten angeordnet
sein, der in einer auf die Achse des Stempelhalters
gerichteten Führung geführt ist, wobei für den Antrieb der
Schlitten mit den Zentrierrollen eine doppelt wirkende,
pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit vorgesehen ist. An je
einem Schlitten sitzt je eine Zentrierrolle, die somit radial
zur Achse des Stempelhalters geführt wird. Über den Antrieb
der Schlitten werden die Zentrierrollen radial nach innen
bzw. radial nach außen bewegt.
An jedem Schlitten kann ein Gleitstein vorgesehen sein, der
einerseits in eine Nut an einer ortsfesten Grundplatte und
andererseits in eine Nut eines Drehtellers eingreift, wobei
der Drehteller in seinem Schwenkwinkelbereich hin- und
hergehend von der Kolben/Zylinder-Einheit angetrieben ist.
Damit wird eine einfache und gleichmäßige Steuerung der
Schlitten bzw. der Zentrierrollen ermöglicht. Die
Zentrierrollen bestehen aus einer Achse, die von einem
nachgiebigen Material, beispielsweise geschäumtem Kunststoff,
umgeben ist und die jeweils den Rand des Flachgeschirrteils
ergreifen bzw. beaufschlagen.
Die Nut in der Grundplatte ist geradlinig und die Nut im
Drehteller bogenförmig ausgebildet, und zwar jeweils für
einen Schlitten. Dabei ist die Bogenform so gewählt, daß die
Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens und damit der
Zentrierrolle von außen nach innen radial zunimmt.
Der Schwenkwinkel der Kolben/Zylinder-Einheit für den Antrieb
des Drehtellers kann einstellbar ausgebildet sein, und zwar
auf den jeweiligen Durchmesser des zu behandelnden
Flachgeschirrteils. Der Spanndruck (Anpreßdruck) der
Zentrierrollen kann durch einen Druckschalter stufenlos
einstellbar sein. Die Anfangslage der Zentrierrollen ist am
Drehzylinder stufenlos einstellbar, so daß bei
unterschiedlichem Artikeldurchmesser gleiche Wege der
Zentrierung erfolgen.
Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels weiter erläutert und beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung in Seitenansicht der
Stempelmaschine, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch wesentliche Teile
der Stempelmaschine,
Fig. 3 eine Draufsicht von oben auf das Zentrierwerk und
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3.
Die Stempelmaschine weist ein Gehäuse 1 auf, welches in
Plattenbauweise mehrteilig zusammengesetzt ist. Eine obere
Deckwand 2 des Gehäuses 1 ist mit einer Durchbrechung 3
versehen, durch die das Gehäuse 1 nach oben an dieser Stelle
offen ausgebildet ist. Im Bereich der Deckwand 2 ist eine
Farbpalette 4 gleitend gelagert und geführt. Die Farbpalette
4 wird gemäß Doppelpfeil 5 hin- und hergehend im Einfachhub
angetrieben. Hierzu dient eine Kolben/Zylinder-Einheit 6, mit
deren Kolbenstange 7 ein Winkelstück 8 in Verbindung steht,
welches andererseits an der Farbpalette 4 angreift. Der
Zylinder der Kolben/Zylinder-Einheit 6 ist im Gehäuse 1
ortsfest gelagert. Dargestellt ist die Grundstellung der
Farbpalette 4, also eine Stellung, die sie nach einem
Vorwärtshub nach dem Einfahren der Kolbenstange 7 in den
Zylinder der Kolben/Zylinder-Einheit 6 einnimmt. Dabei ist
die Durchbrechung 3 durch die Farbpalette 4 nach oben hin
abgedeckt. Oberhalb der Deckwand 2 wird ein Förderer 9 aus
zwei beabstandet angeordneten Förderbändern kontinuierlich
gemäß einem Pfeil in Arbeitsrichtung 10 angetrieben, auf dem
einzelne Flachgeschirrteile 11 in Arbeitsrichtung (10)
beabstandet über die Stempelmaschine hinweg geführt werden.
Insoweit ist der Vorwärtshub der Kolben/Zylinder-Einheit 6
relativ zur Arbeitsrichtung 10 zu sehen, während der
Rückwärtshub entgegengesetzt zur Arbeitsrichtung 10 erfolgt,
wenn die Durchbrechung 3 nach oben freigegeben werden soll.
Oberhalb einer Hochachse 12, symmetrisch zwischen den beiden
Bändern des Förderers 9, ist ein Zentrierwerk 13 angeordnet,
welches als wesentliche Bestandteile eine ortsfeste
Grundplatte 14 und einen Drehteller 15 aufweist. Für einen
hin- und hergehenden Winkelantrieb des Drehtellers 15 relativ
zur Grundplatte 14 ist eine Kolben/Zylinder-Einheit 16 oder
ein anderer Antriebsmotor vorgesehen. Durch die
Relativbewegung des Drehtellers 15 zur Grundplatte 14 werden
Zentrierrollen 17, 18 radial zur Hochachse 12 in einer
horizontalen Ebene hin- und hergehend angetrieben, wobei sie
bei ihrem radial nach innen gerichteten Hub das
Flachgeschirrteil 11 zentrierend zur Hochachse 12 einspannen,
so daß der kontinuierlich weiterlaufende Förderer 9 insoweit
das Flachgeschirrteil 11 nicht mehr weiterfördern kann.
Während das Flachgeschirrteil 11 von dem Zentrierwerk 13
zentriert zur Hochachse 12 festgehalten wird, soll ein
Druckbild 19, oft in Form des Firmenstempels, auf die
Unterseite des Bodens 20 des Flachgeschirrteils 11
aufgedruckt werden.
Unterhalb der Durchbrechung 3 koaxial zur Hochachse 12 ist
eine Kolben/Zylinder-Einheit 21 mit ihrem Zylinder ortsfest
gelagert, deren Kolbenstange 22 zum Antrieb eines
Stempelhalters 23 dient. Sämtliche Kolben-/Zylinder-Einheiten
sind hier doppelt wirkend ausgebildet, d. h. es kann ein
definierter Vorwärtshub und ein definierter Rückwärtshub
zeitlich unabhängig voneinander ausgesteuert werden. Am
Stempelhalter 23 sitzt ein Stempel 24, der in Form eines
Doppelhubs pro Arbeitszyklus bewegt wird, um im ersten Teil
des Doppelhubs Farbe aufzunehmen und im zweiten Teil des
Doppelhubs an den Boden 20 des Flachgeschirrteils abzugeben.
Der Stempelhalter 23 besitzt ein topfförmiges Teil 25,
welches an der Kolbenstange 22 fest angeordnet ist. Hierzu
ist es mit Hilfe eines Gewindes auf ein Gewinde 26 an der
Kolbenstange 22 aufgeschraubt, und zwar gegen eine Schulter
27 an der Kolbenstange 22, und durch eine Mutter 28
festgelegt. Ein zweites Teil 29 umgibt das Teil 25 gleitend
und ist auch gegenüber der Kolbenstange 22 gleitend beweglich
angeordnet. Das Teil 29 besitzt am äußeren Umfang ein Gewinde
30, auf welches ein hutförmiges drittes Teil 31 mit Hilfe
eines entsprechenden Innengewindes aufgeschraubt ist. Man
erkennt, daß die Teile 29 und 31 mehr oder weniger weit
ineinander verschraubt werden können, wodurch die
Zusammendrückung und Vorspannung einer Feder 32 einstellbar
ist. Die Feder 32 stützt sich einerseits am Teil 25 und
andererseits am Teil 31 ab. Die Feder 32 ist auf diese Art
und Weise nach Art einer gefesselten Feder gelagert und
angeordnet. Die eingestellte Relativlage bzw.
Zusammendrückung der Feder 32m wird durch einen Feststellring
33 gekontert, der ebenfalls auf dem Gewinde 30 verdrehbar
gelagert ist. Die Teile 25 sowie 29 und 31 und die Feder 32
bilden ein elastisches Glied 25, 29, 32, welches dann
zusammendrückbar ist, wenn die Kolbenstange 22 beim Ausfahren
auf einen Widerstand trifft. In diesem Fall hebt das Teil 29
mit dem Teil 31 von dem Teil 25 ab und es bildet sich ein
Spalt 34, dessen Spaltweite als Resthub bezeichnet wird. In
dem Teil 29 ist ein Näherungsschalter 35 oder ein sonstiger
Sensor ortsfest montiert, der auf jegliche Spaltbildung
anspricht und über eine Leitung 36 einen Steuerimpuls an ein
Zeitglied 37 mit vorzugsweise einstellbarer Zeitdauer abgibt.
Das Zeitglied 37 ist mit einer Steuereinrichtung 38
verbunden, die nicht nur den Impuls des Näherungsschalters 35
verarbeitet, sondern auch die Bewegungsabläufe sämtlicher
sonstiger angetriebener Teile und die Signale der
verschiedenen Fühler, Lichtschranken und sonstigen Teile
verarbeitet und koordiniert. Die Steuereinrichtung 38 steuert
auch die Kolben/Zylinder-Einheit 31, und zwar bezüglich ihres
Vorwärtshubs und bezüglich ihres Rückwärtshubs. Der
Näherungsschalter 35 kann so eingestellt sein, daß der Impuls
bereits dann angegeben wird, wenn sich nach dem Auftreffen
des Stempels 24 auf ein Hindernis ein Spalt 34 mit einer
Spaltweite von nur 0,2 mm gebildet hat. Damit der
Näherungsschalter 35 immer mit der gleichen Stelle des Teils
25 redroduzierbar zusammenarbeitet, ist eine Verdrehsicherung
39 in Form einer ortsfesten Stange 40 am Teil 25 vorgesehen,
die durch eine Bohrung 41 im Teil 29 gleitend hindurchragt
und so verhindert, daß sich die Teile 25 und 29 gegeneinander
verdrehen können. Die Kolbenstange 22, die den Stempelhalter
23 und den Stempel 24 trägt, wird über die Kolben/Zylinder-
Einheit 21 in Richtung eines Doppelpfeils 42 im Doppelhub
angetrieben, d. h. sie legt während eines Arbeitsspiels zwei
Vorwärts- und zwei Rückwärtshübe zurück.
Im oberen Bereich des Teils 31 des Stempelhalters 23 ist der
Stempel 24 auswechselbar eingesetzt. Der Stempel 24 besitzt
zu diesem Zweck eine Bodenplatte 43, auf der eine
Zwischenschicht 44 aus nachgiebigem Material, beispielsweise
geschäumtem Kunststoff, aufgebaut ist, auf der wiederum ein
Gummiklischee 45 aufgeklebt ist, dessen erhabenes
Oberflächenteil letztlich das Druckbild 19 abgibt. Mit Hilfe
eines Sprengrings 46, der in eine Nut 47 im Teil 31
eingreift, kann der Stempel 24 festgelegt bzw. ausgetauscht
werden.
In einiger Entfernung von der Hochachse 12, jedoch ebenfalls
in der Längsmittelebene zwischen den beiden Bändern des
Förderers 9, ist in einer weiteren Hochachse 48 bzw. koaxial
zu dieser eine weiteren Kolben/Zylinder-Einheit 49 mit ihrem
Zylinder ortsfest angeordnet, deren Kolbenstange 50 in
Richtung des Doppelpfeils 51 ebenfalls vertikal bewegbar ist,
und zwar in einem Einfachhub mit Vorwärtshub und Rückwärtshub
pro Arbeitsspiel. Die Kolben/Zylinder-Einheit 49 dient dem
Antrieb eines Farbbehälters 52 in vertikaler Richtung gemäß
Doppelpfeil 51. Im Farbbehälter 52 sind
Farbübertragungswalzen 53 und 54 sowie eine Auftragswalze 55
angeordnet. Die Auftragswalze 55 überträgt Farbe zum
entsprechenden Zeitpunkt des Arbeitsspiels auf ein
Farbübertragungskissen 56, welches an der Unterseite der
Farbpalette 4 befestigt ist. Das Farbübertragungskissen 56
kann aus einer Gummischicht bestehen.
An der Kolbenstange 50 der Kolben/Zylinder-Einheit 49 ist
gegen eine Schulter 57 eine Grundplatte 58 mit Hilfe eines
Gewindes aufgeschraubt, an der Führungswände 59 und 60, die
zwischen sich den Farbbehälter 52 gleitend aufnehmen,
angeordnet sind. Die Grundplatte 58 bzw. die Führungswände 59
und 60 sind auf der Kolbenstange 50 durch ein Unterteil 62
gesichert, welches hohl ausgebildet ist und ein Innengewinde
63 korrespondierend zu dem Außengewinde 64 der Kolbenstange
50 aufweist. Das Unterteil 62 besitzt einen axialen Fortsatz
65, der mit einem Außengewinde 66 versehen ist, auf welchem
ein Oberteil 67 mit einem entsprechenden Innengewinde 68
aufgeschraubt ist. Das Oberteil 67 besitzt einen Kragen 69,
der eine Brücke 70 hintergreift, auf deren Seitenwänden 71
der Farbbehälter 52 lose aufgesetzt ist. Zwischen der Brücke
70, die sich am Kragen 69 des Oberteils 67 abstützt, und dem
Ring 58 ist eine Feder 72 gefesselt angeordnet, wobei
zusätzlich ein oder mehrere wegnehmbare bzw. hinzufügbare
Beilagescheiben 73 eingeschlossen sind. Eine
Feststellschraube 74 dient der Konterung der
Relativeinstellung zwischen Unterteil 62 und Oberteil 67.
Durch die beschriebenen Relativeinstellung zwischen Oberteil
67 und Unterteil 62 kann ein Leerhub 75, nämlich die
Entfernung des höchsten Punkts der Auftragswalze 55 von dem
Farbübertragungskissen 56 eingestellt werden, wenn die
Kolbenstange 50 in ihrer zurückgezogenen Grundstellung ist,
wie es Fig. 2 zeigt.
Ausgehend von der Grundstellung, wie es in den Fig. 1 und
2 dargestellt ist, läuft ein Arbeitszyklus, der letztlich zum
Auftragen eines Druckbilds 19 auf dem Boden 20 des
Flachgeschirrteils 11 führt, wie folgt ab: die Steuereinheit
38 steuert die doppelt wirkende Kolben/Zylinder-Einheit 21 im
Sinn des ersten Vorwärtshubs des Doppelhubs gemäß Doppelpfeil
42 an, wodurch sich der Stempelhalter 23 mit dem Stempel 24
in Richtung der Hochachse 12 nach oben in Bewegung setzt. Da
sich die Farbpalette 4 mit dem Farbübertragungskissen 56 in
der vorderen Stellung, gesehen in Arbeitsrichtung 10,
befindet, in welcher die Durchbrechung 3 abgedeckt wird,
trifft der Stempel 24 mit seinem Gummiklischee 45 auf das
Farbübertragungskissen 56, auf dem sich Farbe befindet, auf.
Da die Farbpalette 4 nach oben nicht ausweichen kann, wird
das elastische Glied 25, 29, 32 zusammengedrückt, wobei auch
die Feder 32 um einen geringen Weg zusammengedrückt wird.
Damit bildet sich der Spalt 34, indem der Teil 29 mit dem
Näherungsschalter 35 von dem Teil 25 abhebt. Das Maß der
Zusammendrückung der Feder 32 bestimmt die Anpreßkraft, mit
der das Gummiklischee 45 auf das Farbübertragungskissen 56
gepreßt wird. Durch den sich bildenden Spalt 34 wird am
Näherungsschalter 35 ein Impuls ausgelöst, der über das
Zeitglied 37, ggf. zeitlich moduliert, an die
Steuereinrichtung 38 weitergegeben wird. Von dort wird der
Vorwärtshub der Kolbenstange 22 nach oben beendet und auf den
Rückhub nach unten umgeschaltet. Je nach der eingestellten
Zeitdauer und der Zeitdauer, den diese Umschaltvorgänge
erfordern, ergibt sich noch ein Resthub der Kolbenstange 22
nach oben, während das Gummiklischee 45 bereits auf Anschlag
an dem Farbübertragungskissen 56 gekommen ist. Das Ende
dieses Resthubs bestimmt das Maß der maximalen
Zusammendrückung der Feder 32 und damit letztlich die
Anpreßkraft, mit der das Gummiklischee 45 auf das
Farbübertragungskissen 56 gepreßt wird, um dort Farbe
aufzunehmen. Man erkennt, daß durch Einstellung der
Vorspannung der Feder 32 letztlich auch die Anpreßkraft
festgelegt bzw. mitbestimmt wird.
Nachdem das Gummiklischee 45 des Stempels 24 Farbe von dem
Farbübertragungskissen 56 der Farbpalette 4 aufgenommen hat
und infolge des einsetzenden Rückhubs des Stempels 54 das
Farbübertragungskissen 56 vom Gummiklischee 45 wieder
freigekommen ist, wird über die Steuereinrichtung 38 die
Kolben/Zylinder-Einheit 6 im Sinn eines Rückhubs gemäß
Doppelpfeil 5 entgegengesetzt zur Arbeitsrichtung 10
angesteuert, so daß die Farbpalette 4 entgegengesetzt zur
Arbeitsrichtung 10 nach hinten fährt und die Durchbrechung 3
freigibt. Dabei findet kein Kontakt des
Farbübertragungskissens 56 zu der Auftragswalze 55 statt,
weil diese entsprechend dem eingestellten Leerhub 75
abgesenkt ist.
Nachdem insoweit die Durchbrechung 3 freigeworden ist, was
die Steuereinheit 38 durch eine Lichtschranke oder eine
Folgesteuerung feststellen bzw. auslösen kann, wird der
zweite Vorwärtshub des im Doppelhub bewegten Stempelhalters
23 mit Stempel 24 an der Kolben/Zylinder-Einheit 21
ausgesteuert, so daß die Kolbenstange 22 ein zweites Mal nach
oben ausfährt. Dieser zweite Aufwärtshub gestaltet sich
jedoch entsprechend länger, bis der Stempel 24 mit seinem
Gummiklischee 45 auf den Boden 20 des Flachgeschirrteils 11
als Hindernis auftrifft, welches zwischenzeitlich von dem
Zentrierwerk 13 erfaßt und ortsfest gehalten worden ist.
Flachgeschirrteile 11 gleicher oder auch ungleicher Art,
z. B. Teller, Untertassen, Platten usw., können einen
unterschiedlich hoch gewölbten Boden 20 aufweisen, so daß
sich jeweils unterschiedlich große Vorwärtshübe ergeben, bis
das Gummiklischee 45 auf den jeweiligen Boden 20 auftrifft.
In gestrichelter Linienführung ist in Fig. 1 die Relativlage
eines anderen Bodens angedeutet, um die unterschiedlichen
Hübe, die möglich sind, verständlich zu machen. Die
gestrichelte Darstellung verdeutlicht zugleich, daß der Boden
20 nicht immer genau senkrecht zur Hochachse 12 ausgerichtet
zu liegen kommt, sondern, daß insbesondere bei achteckig
begrenzten Tellern o. dgl. durchaus auch das jeweilige
Flachgeschirrteil 11 einmal in einer leicht geneigten
Stellung von den Zentrierwalzen 17 und 18 des Zentrierwerks
13 während des Druckvorgangs festgehalten wird. Solche
Unterschiede werden meist durch die elastische
Zwischenschicht 44 ausgeglichen.
Sobald jedenfalls der Stempel 24 auf den Boden 20 des
festgehaltenen Flachgeschirrteils 11 als Hindernis auftrifft,
wird wiederum das elastische Glied 25, 29, 32
zusammengedrückt, wie dies vorher anhand der Farbaufnahme und
des ersten Teils des Doppelhubs beschrieben worden ist. Nur
gibt diesmal das Gummiklischee 45 die aufgenommene Farbe als
Druckbild 19 an den Boden 20 des Flachgeschirrteils 11 ab.
Auch dabei bildet sich wiederum der Spalt 34 und es wird ein
entsprechender Impuls, ggf. zeitlich moduliert mit dem
Zeitglied 37, an die Steuereinrichtung 38 abgegeben und
insoweit der Resthub festgelegt und der Rückhub des
Stempelhalters 23 mit Stempel 24 eingeleitet bzw. von dem
Vorwärtshub in den Rückwärtshub umgeschaltet. Auch dabei legt
der Stempelhalter 23 im Bereich des Vorwärtshubs nach dem
Auftreffen auf das Flachgeschirrteil noch den sogenannten
Resthub zurück, der die maximale Zusammendrückung der Feder
32 und damit die Anpreßkraft ergibt, mit welcher das
Druckbild 19 am Boden 20 des Flachgeschirrteils 11 abgeformt
wird. Das elastische Glied 25, 29, 32 wird in seiner Funktion
also doppelt benutzt, wobei der besondere Vorteil auftritt,
daß die Anpreßkraft während der Aufnahme der Farbe an dem
Farbübertragungskissen 56 und die Anpreßkraft am Boden 20 des
Flachgeschirrteils 11 übereinstimmen oder auch
unterschiedlich einstellbar ist, je nachdem, ob mit dem
Zeitglied 37 eine übereinstimmende oder eine unterschiedliche
zeitliche Modulation bei den beiden Vorgängen aufgegeben
wird. Jedenfalls ist es möglich, die Anpreßkraft während der
Übertragung des Druckbilds 19 am Boden 20 des
Flachgeschirrteils 11 genau reproduzierbar festzulegen, so
daß das Druckbild immer und für lange Zeit in feiner,
sauberer und gleichmäßiger Linienführung erscheint, wie es
wünschenswert ist. Durch die Begrenzung der Anpreßkraft
erhöht sich auch die Lebensdauer der Stempel 24 und der
Gummiklischees 45.
Sobald der Rückhub als letzter Teil des Doppelhubs der
Kolben/Zylinder-Einheit 21 eingeleitet ist, gibt das
Zentrierwerk 13 einerseits das Flachgeschirrteil 11 frei, so
daß es von dem kontinuierlich laufenden Förderer 9 aus dem
Bereich der Hochachse 12 herausgeführt wird. Gleichzeitig
bzw. zeitlich abgestimmt daraufhin wird die Kolben/Zylinder-
Einheit für den Farbbehälter 52 angesteuert, so daß eine
Aufwärtsbewegung des Farbbehälters 52 mit konstantem, aber
ggf. einstellbaren Hub abläuft. Gleichzeitig bzw. abgestimmt
darauf wird die Farbpalette über die Ansteuerung der
Kolben/Zylinder-Einheit 6 wiederum in Arbeitsrichtung 10 nach
vorn bewegt, wobei nunmehr Farbe aus dem Farbbehälter 52
letztlich über die Auftragswalze 55 auf das
Farbübertragungskissen 56 ausgerollt wird. Dieser Vorgang
gestaltet sich im einzelnen wie folgt: Bei der
Aufwärtsbewegung der Kolbenstange 50 gemäß Doppelpfeil 51
wird zunächst der Leerhub 75 überbrückt bzw. durchlaufen, bis
die Auftragswalze 55 an dem Farbübertragungskissen 56
anstößt. Hierbei ist jedoch der Gesamthub der Kolbenstange 50
noch nicht durchfahren, sondern diese setzt ihren
vorgesehenen Aufwärtshub weiter fort, so daß der Farbbehälter
52 und die Brücke 70 relativ zu den Führungswänden 59 und 60
sich nach unten verschieben und insoweit die Feder 72
zusammengedrückt wird, wobei sie ihre grö8te Anpreßkraft am
Ende des Aufwärtshubs der Kolbenstange 50 erreicht. Diese
Bewegung wird so gesteuert, daß die Fläche am
Farbübertragungskissen 56, von der das Gummiklischee 45 die
Farbe abnimmt, mit dieser konstanten Anpreßkraft beaufschlagt
wird, während dort über die Auftragswalze 55 die Farbe
ausgerollt wird.
Diese Anpreßkraft ist auf verschiedene Weise verstellbar.
Dies kann entweder durch Hinzufügung oder Herausnahme von
Beilagescheiben 73 geschehen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, die Feder 52 durch eine Feder anderer Kennlinie zu
ersetzen. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Hub der
Kolbenstange 50 zu verändern, so daß eine andere
Zusammendrückung der Feder 72 zugeordnet wird.
Nachdem die Farbpalette 4 ihre vorderste Stellung erreicht,
wie es in Fig. 2 dargestellt ist, wird der Rückwärtshub der
Kolben/Zylinder-Einheit 49 über die Steuereinrichtung 38
ausgesteuert und die Kolbenstange 50 fährt wieder in ihre
Grundstellung ein, so daß sich der Leerhub 75 bildet.
Sodann kann sich das Arbeitsspiel wiederholen. Ein
Arbeitsspiel wird zweckmäßig dadurch eingeleitet, daß ein
Flachgeschirrteil 11 in eine Lichtschranke 76 einfährt, die
in Arbeitsrichtung verstellbar angeordnet ist, um
unterschiedlichen Flachgeschirrteilen 11 Rechnung zu tragen.
Von dem Impuls der Lichtschranke 76 wird nicht nur das
Zentrierwerk 13 gesteuert, sondern auch der Bewegungszyklus
der Stempelmaschine.
Die Fig. 3 und 4 zeigen das Zentrierwerk 13, welches als
wesentliche Bestandteile eine ortsfeste Grundplatte 14 und
den darüber gelagerten Antriebsteller 15 aufweisen. Der
Antriebsteller 15 steht über eine Welle 77 mit der
Kolben/Zylinder-Einheit 16 in drehfester Verbindung, die als
Winkeltrieb hin- und hergehend gemäß Doppelpfeil 78 gegen
einstellbare Anschläge 79 und 80 hin- und herbewegbar ist, so
daß auf diese Art und Weise eine Einstellung und Anpassung an
unterschiedlich große Durchmesser von Flachgeschirrteilen 11
erfolgen kann. Fig. 3 zeigt die Draufsicht von oben. In dem
Drehteller 15 sind bogenförmige Nuten 81 und in der darunter
befindlichen Grundplatte 14 geradlinige Nuten 82 vorgesehen,
die miteinander zusammenarbeiten. Die geradlinigen Nuten 82
sind radial zur Hochachse 12 angeordnet. Gleitsteine 83
durchsetzen jeweils zwei einander zugeordnete Nuten 81 und 82
und sind an je einem Schlitten 84 befestigt, an dem über eine
Welle 85 eine Zentrierwalze 17 bzw. 18 angeordnet ist. Jeder
Schlitten 84 ist auf einer Stange 86 geführt, die sich
jeweils parallel zu einer Nut 82 erstreckt. Jede Stange 86
ist einerseits in einem Mittelteil 87 und einem Lager 88
angeordnet, wobei das Mittelteil 87 konzentrisch zur
Hochachse 12 angeordnet ist und die Lager 88 an der
Grundplatte 14 befestigt sind. Man erkennt, daß auf diese Art
und Weise durch Verdrehen des Drehtellers 15 entsprechend
Pfeil 89 die Zentrierwalzen 17 und 18 radial nach innen auf
die Hochachse zu einfahren und das Flachgeschirrteil 11
zentrierend zwischen sich aufnehmen, während in der
umgekehrten Drehrichtung gemäß Pfeil 90 sich die
Zentrierrollen 17 und 18 gemeinsam radial nach außen bewegen
und insoweit ein Zentrierteil 11 freigeben. Wichtig ist
dabei, daß durch das Zusammenspiel der Zentrierwalzen 17 und
18 nicht nur Kraftkomponenten 91 symmetrisch zu einer
vertikalen Längsmittelebene zu dem Förderer 9 vorgesehen
sind, sondern auch noch weitere Kraftkomponenten 92 und 93 in
Arbeitsrichtung 10 und entgegengesetzt zur Arbeitsrichtung
10, so daß sich insgesamt eine Zentrierwirkung zu der Hochachse
12 ergibt. Damit wird erreicht, daß das Flachgeschirrteil 11
nicht nur zu einer Längsmittelebene zentriert wird, sondern
zu einer durch seinen Mittelpunkt gehenden Achse, die dann
mit der Hochachse 12 zusammenfällt. Damit sitzt das Druckbild
19 nach dem entsprechenden Druckvorgang immer in der Mitte
des Bodens 20.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
2 Deckwand
3 Durchbrechung
4 Farbpalette
5 Doppelpfeil
6 Kolben/Zylinder-Einheit
7 Kolbenstange
8 Winkelstück
9 Förderer
10 Arbeitsrichtung
11 Flachgeschirrteil
12 Hochachse
13 Zentrierwerk
14 Grundplatte
15 Drehteller
16 Kolben/Zylinder-Einheit
17 Zentrierrolle
18 Zentrierrolle
19 Druckbild
20 Boden
21 Kolben/Zylinder-Einheit
22 Kolbenstange
23 Stempelhalter
24 Stempel
25 Teil
26 Gewinde
27 Schulter
28 Mutter
29 Teil
30 Gewinde
31 Teil
32 Feder
33 Feststellring
34 Spalt
35 Näherungsschalter
36 Leitung
37 Zeitglied
38 Steuereinrichtung
39 Verdrehsicherung
40 Stange
41 Bohrung
42 Doppelpfeil
43 Bodenplatte
44 Zwischenschicht
45 Gummiklischee
46 Sprengring
47 Nut
48 Hochachse
49 Kolben/Zylinder-Einheit
50 Kolbenstange
51 Doppelpfeil
52 Farbbehälter
53 Farbübertragungswalze
54 Farbübertragungswalze
55 Auftragswalze
56 Farbübertragungskissen
57 Schulter
58 Scheibe
59 Führungswand
60 Führungswand
61 Führungsleiste
62 Unterteil
63 Innengewinde
64 Außengewinde
65 Fortsatz
66 Außengewinde
67 Oberteil
68 Innengewinde
69 Kragen
70 Brücke
71 Seitenwand
72 Feder
73 Beilagescheibe
74 Feststellschraube
75 Leerhub
76 Lichtschranke
77 Welle
78 Doppelpfeil
79 Anschlag
80 Anschlag
81 Nut
82 Nut
83 Gleitstein
84 Schlitten
85 Welle
86 Stange
87 Mittelteil
88 Lager
89 Pfeil
90 Pfeil
91 Kraftkomponente
92 Kraftkomponente
93 Kraftkomponente