DE4024264C2 - Vorrichtung zum Steuern eines Flugkörpers - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern eines FlugkörpersInfo
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/60—Steering arrangements
- F42B10/66—Steering by varying intensity or direction of thrust
- F42B10/663—Steering by varying intensity or direction of thrust using a plurality of transversally acting auxiliary nozzles, which are opened or closed by valves
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern
eines Flugkörpers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-AS 11 32 804 bekannt.
Der Flugkörper weist hierbei eine beliebige Anzahl von in
gleichem Abstand um die Flugkörperlängsachse herum angeordnete
Schubdüsen auf, wobei für jede Schubdüse eine
Strahlablenkfläche vorgesehen ist, die in den Düsenstrahl
eintaucht. Sämtliche Strahlablenkflächen sind an einem
gemeinsamen, in der Flugkörperlängsachse kardanisch gelagerten
Träger befestigt, wobei die Lagerung z. B. mit Hilfe eines
Pendellagers erfolgt. Der Träger kann hierbei mit einem
Steuerungsmechanismus mechanisch verstellt werden. Durch die
Anordnung des Gelenkmittelpunktes vor dem Schnittpunkt der
Resultierenden der Steuerkräfte mit der Flugkörperlängsachse
werden nach der Auslenkung der Strahlablenkflächen diese in
ihre Nullstellung nahezu selbständig zurückbewegt.
Wenn bei einem nichtrotierenden Flugkörper eine feinfühlige
Steuerung in beliebige Richtungen durchgeführt werden soll, so
sind mehrere und zumindest vier Schubdüsen am Heck
erforderlich. Handelt es sich um einen rotierenden Flugkörper,
so ist eine in diesem Dokument allerdings nicht beschriebene
Einrichtung notwendig, damit die Strahlablenkflächen bei der
Rotation des Flugkörpers ebenfalls mitrotierend geführt werden.
Beide Lösungen setzen somit eine relativ komplizierte Bauweise
voraus.
Bei dieser bekannten Anordnung werden die Steuerkräfte durch
Ablenken der Schubdüsenstrahle erreicht. Es ist allerdings
auch bekannt, für die Steuerung von Flugkörpern separate
Gasgeneratoren zu verwenden; vgl. etwa die DE-OS 34 42 975. Der
dortige Gasgenerator weist eine kleine Treibladung und eine
asymmetrisch angeordnete Schubdüse auf. Soll der Flugkörper
gesteuert werden, so wird die Treibladung gezündet. Durch den
aus der asymmetrisch angeordneten Schubdüse austretenden
Gasstrahl wird der Gasgenerator aus einer inaktiven in eine
aktive Lage gedreht und dort festgehalten, wobei in dieser
aktiven Lage der Schubstrahl radial aus dem Flugkörpergehäuse
austritt und somit eine Steuerkraft auf den Flugkörper ausübt.
Mit einer solchen Vorrichtung ist jedoch nur eine einmalige,
d. h. eine Kurzzeitsteuerung möglich. Wenn mehrere Korrekturen
vorgenommen werden sollen, so müßten auch entsprechend mehrere
kleine Gasgeneratoren im Flugkörper vorgesehen werden.
Aus der DE-PS 34 29 798 ist eine Vorrichtung zur Korrektur der
Flugbahn eines Geschosses bekannt, bei der im Geschoß ein
rohrförmiger Strömungsmittelverteiler mit zwei
gegenüberliegenden asymmetrisch angeordneten Schubdüsen drehbar
gelagert ist. In den Strömungsmittelverteiler treten die Gase
eines Gasgenerators ein, die aus den asymmetrisch angeordneten
Schubdüsen ausgeblasen werden, wodurch der
Strömungsmittelverteiler in eine schnelle Drehung versetzt
wird. Im Bereich der asymmetrisch angeordneten Schubdüsen ist
eine schnellrotierende Blende, z. B. die entsprechend mit
Ausströmöffnungen versehene rotierende Geschoßspitze,
vorgesehen. Immer dann, wenn der aus dem
Strömungsmittelverteiler austretende Gasstrahl durch eine
Ausströmöffnung der rotierenden Geschoßspitze hindurchtritt,
wird eine Steuerkraft auf das Geschoß ausgeübt. Um die Richtung
und Dauer dieser Steuerkraft zu definieren, ist ein Halte- und
Freigabesystem für den Strömungsmittelverteiler vorgesehen,
z. B. eine elektromagnetisch betätigbare Bremse. Diese Bremse
kann z. B. pulsdauermoduliert betrieben werden, so daß ein
bestimmter Überdeckungsgrad der Schubdüsen des
Strömungsmittelverteilers durch die Ausblasöffnungen in der
Geschoßspitze erreicht und eingehalten wird.
Anstelle der Treibgase des Gasgenerators kann auch Stauluft in
den Strömungsmittelverteiler eingeleitet werden.
Ein Problem bei dieser Vorrichtung ist die Gasdurchführung
zwischen dem im Geschoßgehäuse angeordneten Gasgenerator und
dem drehenden Strömungsmittelverteiler in der Geschoßspitze. An
dieser Übergangsstelle zwischen Gasgenerator und Verteiler ist
neben Druckverlusten ein hohes Korrosionsrisiko gegeben, so daß
in diesem Bereich die Konstruktion besonders präzise ausgeführt
sein muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art dahingehend abzuwandeln, daß eine
wirkungsvolle Steuerung des Flugkörpers in jede beliebige
Raumrichtung mit einfachen Mitteln möglich ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung ist demnach, den
Gasgenerator selbst kontinuierlich antreibbar im Flugkörper zu
lagern und für die Düsenaustrittsöffnungen des Gasgenerators
Strahlablenkflächen vorzusehen, die die Austrittsöffnungen
jeweils zur Hälfte überdecken und gegenüber der jeweiligen
Austrittsöffnung abgeschrägt sind. Durch eine derartige
Konstruktion werden bei der Rotation des Gasgenerators im
Flugkörper die Strahlablenkflächen durch eine aerodynamische
Kopplung mitgenommen und rotieren damit mit der gleichen
Geschwindigkeit wie der Gasgenerator. Zum Ausüben einer
Steuerkraft wird dann der Träger der Strahlablenkflächen durch
einen Elektromagneten z. B. mit Hilfe einer
Impulsdauermodulation abgebremst, wodurch sich der
Überdeckungsgrad zwischen Düsenaustrittsöffnungen und
Ablenkflächen entsprechend einstellen läßt.
Da bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung die
Düsenaustrittsöffnungen direkt im Gasgenerator gelegen sind und
der Gasgenerator rotiert, sind auch die
Korrosionsprobleme, die ansonsten an dem Übergang zwischen
Gasgenerator und rotierendem Strömungsverteiler auftraten,
behoben.
Die Austrittsöffnungen im Gasgenerator können z. B. radial
angeordnet werden, wobei dann der Gasgenerator im Bereich der
Flugkörperspitze, in der Flugkörpermitte oder auch am
Flugkörperheck angeordnet sein kann. Bei der Anordnung am
Flugkörperheck kann die Vorrichtung zumindest teilweise noch
für den Vortrieb des Flugkörpers verwendet werden. Der
Gasgenerator weist hierzu z. B. zwei nach hinten gerichtete
Austrittsöffnungen auf.
Durch eine entsprechende Anordnung und Dimensionierung der
Vorrichtung können auch hyperschnelle Flugkörper, z. B.
hyperschnelle Granaten mit hoher Wirkung gesteuert werden.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Heckbereich eines
Flugkörpers mit einer Vorrichtung zum Steuern des
Flugkörpers gemäß der Erfindung;
Fig. 2 und 3 jeweils Teildarstellungen der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Vorderbereich eines
Flugkörpers mit einer Vorrichtung zu dessen Steuerung
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Im Heck eines Flugkörpers 1 ist ein Gasgenerator 2 mit der
Treibladung 5, mit Kugellagern 8 auf einem Innenrohr 21 des
Flugkörpers 1 gelagert und wird mit Hilfe von angestellten
Luftrudern 24 in Drehung um die Flugkörperachse A versetzt. Das
Innenrohr 21 ist von einer zur Flugkörperlängsachse A koaxialen
Welle 25 durchstoßen, die an ihrem aus dem Heck des Flugkörpers
hinausragenden Ende ein Strahlablenkblech 13a trägt, das die
Form eines Kegelstumpfsektors aufweist. An dem anderen, im
Flugkörper 1 gelegenen Ende der Welle 25 trägt diese eine
Bremsscheibe 26 aus magnetischem Material, auf die ein
kreisringförmiger Elektromagnet 18 wirkt. Das Strahlablenkblech
13a ist aus einem dünnen, leichten Material und ist in seiner
NULL-Lage, wie aus Fig. 2 ersichtlich, so ausgerichtet, daß die
Sektorkanten 27a und 27b die Mündungen der Schubdüsen 6
jeweils zur Hälfte überdecken. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind
diese Sektorkanten 27a und 27b gegenüber der jeweiligen
Schubdüse 6 abgeschrägt, so daß die aus der Schubdüse
austretenden Treibgase auf diese abgeschrägte Kante treffen und
auf das Ablenkblech eine Kraft senkrecht zu der
Ausströmrichtung der Treibgase ausüben, wie dieses in Fig. 3
und auch in Fig. 2 durch die Pfeile P angedeutet ist. Durch die
gegensinnige Abschrägung der Sektorkanten 27a und 27b haben die
auf diese Kanten ausgeübten Kräfte entgegengesetzte
Kraftkomponenten, so daß das Ablenkblech 13a ohne sonstige
äußere Beeinflussung in der erwähnten NULL-Lage gehalten wird.
Diese Stellung wird auch beibehalten, wenn der Gasgenerator 2,
durch die Luftruder 24 angetrieben, rotiert.
Der Überdeckungsgrad der Schubdüsen 6 wird nun dadurch
verändert, daß der flugkörperfeste Elektromagnet 18 betätigt
wird und auf die Bremsscheibe 26 wirkt, wodurch die Drehung des
Ablenkbleches 13a gegenüber derjenigen des Gasgenerators 2
abgebremst wird. Auf diese Weise wird die eine der beiden
Schubdüsen mehr und mehr freigegeben. Dreht der Flugkörper, wie
in Fig. 2 angedeutet, entgegen dem Uhrzeigersinn, so wird die
obere Schubdüse 6 entsprechend freigegeben. Durch eine
entsprechende Ansteuerung des Ablenkbleches, z. B. mit Hilfe
einer Impulsdauermodulation, kann die hierdurch erzeugte
Steuerkraft auf den Flugkörper in jede beliebige Raumrichtung
gelenkt werden. Die Schubdüsen 6 sind bei diesem
Ausführungsbeispiel schräg nach oben gerichtet, so daß ein Teil
des Schubes auch für den Vortrieb des Flugkörpers 1 ausgenutzt
wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist keine mechanische Verbindung
zwischen dem Gasgenerator und dem Ablenkblech nötig, vielmehr
erfolgt die Kopplung mit Hilfe von aerodynamischen Kräften.
In Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch den Vorderteil eines
Flugkörpers 1 gezeigt, wobei der Gasgenerator 2 mit der
Treibladung 5 und den Düsen 6 in die Flugkörperspitze 31
integriert ist. Die Flugkörperspitze ist auf einem Achsstummel
32 des Flugkörpers 1 mit Hilfe von Kugellagern 8 gelagert. Auf
diesem Achsstummel 32 ist auch ein Ablenkblech 13b mit
Kugellagern 12 angeordnet. Das Ablenkblech 13b ist ein
gestufter Zylinder, der den Gasgenerator 2 angreift und mit
Abstand die Düsen 6 überdeckt, wobei im Bereich der Düsen
Öffnungen 14a und 14b vorgesehen sind, die in der NULL-Stellung
die Düsen 6 zur Hälfte abdecken. Die Kanten der Öffnungen 14a
und 14b sind mit Abschrägungen entsprechend dem obigen
Ausführungsbeispiel ausgestaltet, so daß eine
strömungsdynamische Kopplung zwischen dem Gasgenerator und dem
Ablenkblech eingerichtet ist. Der Überdeckungsgrad wird
wiederum mit einem Elektromagneten 18 gesteuert, der direkt auf
das Ablenkblech 13b wirkt.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Steuern eines Flugkörpers mit einem im
Flugkörper angeordneten Gasgenerator, der im gleichen Abstand
um die Flugkörperlängsachse herum mindestens zwei
Düsenaustrittsöffnungen aufweist, in die gegensinnig
betätigbare Strahlablenkflächen ragen, die an einem gemeinsamen
in der Flugkörperlängsachse gelagerten Träger angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Gasgenerator (2) antreibbar im Flugkörper (1) gelagert ist,
- - daß Strahlablenkflächen (27a, 27b) die Düsenaustrittsöffnungen (6) jeweils zur Hälfte überdecken und die Ablenkflächen gegenüber der jeweiligen Austrittsöffnung abgeschrägt sind, und
- - daß zur Änderung des Überdeckungsgrades der Düsenaustrittsöffnungen (6) durch die Ablenkflächen (27a, 27b) der Träger der Strahlablenkflächen durch einen Elektromagneten (18) abgebremst wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger der Strahlablenkflächen durch den Elektromagneten
(18) mit Hilfe einer Impulsdauermodulation abgebremst wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (6) im Gasgenerator
(2) radial angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (2) am Heck des
Flugkörpers (1) gelegen ist und zwei nach hinten gerichtete
Austrittsöffnungen (6) aufweist.
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