DE4023980A1 - Asymmetrische synthese von furo (3,4-c)pyridinderivaten - Google Patents
Asymmetrische synthese von furo (3,4-c)pyridinderivatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nichtracemischen
Furo[3,4-c]pyridinderivaten.
In dieser Beschreibung wird der Begriff "nichtracemisch" zur Bezeichnung
eines einzelnen Enantiomers oder einer Enantiomerenmischung,
in der ein Enantiomer vorherrscht, verwandt.
Es ist jetzt allgemein anerkannt, daß zwei Enantiomere eines
Arzneimittelmoleküls sich wie zwei verschiedene chemische Einheiten
verhalten, wenn sie in eine biologische Umgebung eingebracht
werden. Diese Abweichungen können anhand von Unterschieden
1. bei der Proteinbindung,
2. beim Metabolismus,
3. in der Pharmakokinetik,
4. in der Verteilung im Gewebe,
5. in der Bindung an Rezeptoren und
6. in der Enzyminhibierung
2. beim Metabolismus,
3. in der Pharmakokinetik,
4. in der Verteilung im Gewebe,
5. in der Bindung an Rezeptoren und
6. in der Enzyminhibierung
gezeigt werden und werden durch Unterschiede in der Stereokonfiguration
verursacht. Die Enantiomeren werden allgemein mit R oder
S oder (-) oder (+) bezeichnet, um sie zu unterscheiden.
Folglich wird in vivo jede racemische Mischung ständig einer Stereodifferenzierung
unterworfen, indem sie einer chiralen Umgebung
entweder in Lösung oder gebunden an Festphasenstrukturen
(Zellrezeptoren, etc.) ausgesetzt wird. Als Ergebnis dieser Stereodifferenzierung können Enantiomere
nicht nur in ihrer therapeutischen Wirksamkeit Unterschiede
aufweisen sondern sich sogar
antagonistisch verhalten.
Daher wird es bei der amtlichen Zulassung zunehmend notwendig,
für jedes einzelne Isomer wie auch für das racemische Medikament
(das heißt eine 1 : 1-Mischung der Stereoisomeren) Daten zur Toxizität,
Pharmakologie, Disposition und Wirksamkeit anzugeben. Dies
erfordert die Verfügbarkeit von Methoden zur Erzeugung der optisch
reinen Enantiomeren eines Medikaments. Im allgemeinen können
drei Strategien zur Verwendung reiner isomerer Produkte angewandt
werden:
- 1. Die Herstellung eines Racemats der erwünschten Verbindung und Auftrennung des Racemats in seine Enantiomere;
- 2. die Herstellung eines Racemats der erwünschten Verbindung, die Umwandlung des Racemats in ein racemisches Derivat, die Auftrennung des racemischen Derivats in seine Enantiomeren und die Rückwandlung eines jeden Enantiomers getrennt in ein Enantiomer der verwünschten Verbindung; sowie
- 3. die asymmetrische Synthese von individuellen Enantiomeren der erwünschten Verbindung.
In einer üblichen organischen Synthese werden die Enantiomeren
ohne Kontrolle des Verhältnisses eines Stereoisomertyps zum
anderen erhalten, so daß die verschiedenen Enantiomeren in einem
statistischen Verhältnis von 1 : 1 unter Bildung einer racemischen
Mischung erzeugt werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Umwandlung einer nichtracemischen
Verbindung der allgemeinen Formel II
worin
R₁ eine geradkettige gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine heterocyclische
Gruppe mit bis zu 6 Ringatomen, eine carbomonocyclische
Gruppe, eine Phenylgruppe, eine Phenylalkylgruppe oder
eine Phenylalkenylgruppe darstellt, wobei jede Gruppe gegebenenfalls
durch eine oder mehrere Halogenatome, Trifluormethylgruppen,
Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkylthiogruppen mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen, Dialkylaminogruppen, worin jede der beiden
Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, Dialkylaminoalkyloxygruppen,
worin jede der beiden Alkylgruppen und die
Alkoxygruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen, oder eine α-
oder β-Alkoxy-N-pyrrolidinylgruppe, worin die Alkoxygruppe 1 bis
5 Kohlenstoffatome aufweist, substituiert ist;
R₂ für ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom steht und R₃ für eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht, die gegebenenfalls durch eine Hydroxy-, Cyano-, Amino- oder substituierte Aminogruppe oder durch eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist, in das entsprechende nichtracemische Furo[3,4-c]pyridinderivat der allgemeinen Formel I
R₂ für ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom steht und R₃ für eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht, die gegebenenfalls durch eine Hydroxy-, Cyano-, Amino- oder substituierte Aminogruppe oder durch eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist, in das entsprechende nichtracemische Furo[3,4-c]pyridinderivat der allgemeinen Formel I
worin, R₁, R₂ und R₃ wie oben definiert sind.
Ein Weg für diese Umwandlung ist bekannt, jedoch aufwendig, weil
er fünf Schritte beinhaltet, wie sie in dem nachfolgenden
Reaktionsschema wiedergegeben sind.
Die Hydroxygruppe muß zuerst geschützt werden. Die Acetonidgruppe
kann dann entfernt und die resultierende 4-Hydroxymethylgruppe
danach tosyliert werden, um anschließend eine einfachere SN2-
Substitution zu ermöglichen. Die Acetoxyschutzgruppe wird dann
entfernt und eine basenkatalysierte Cyclisierung ergibt die erwünschte
Verbindung.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Umwandlung einer nichtracemischen
Verbindung der allgemeinen Formel II, wie hier definiert,
in das entsprechende nichtracemische Furo[3,4-
c]pyridinderivat der allgemeinen Formel I, wie hier definiert,
bereit, wobei das Verfahren die Zugabe einer konzentrierten starken
Säure zu einer Lösung der Verbindung II in einer Menge umfaßt,
die ausreicht, eine Reaktion unter Schutzgruppenabspaltung/
Cyclodehydratisierung zu katalysieren. Somit wird in einem
einzigen Schritt das erreicht, was bislang 5 Schritte erforderte.
Vorzugsweise wird die nichtracemische Verbindung II in einem Lösungsmittel
gelöst, die ein Azeotrop mit Wasser bildet. Aus einer
Anzahl solcher Lösungsmittel können Benzol, Toluol, Ethylacetat
und Chloroform erwähnt werden.
Die konzentrierte starke Säure kann Salzsäure, Schwefelsäure,
Perchlorsäure oder Trifluoressigsäure sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Ausgangsmaterial
II anfangs durch Kristallisation aus Alkohol oder Ethylacetat
gereinigt, bevor es in dem Lösungsmittel gelöst wird. Wenn das
Ausgangsmaterial der allgemeinen Formel II optisch angereichert
ist, daß heißt 80/20, kann die Kristallisation aus Ethylacetat
ein Produkt ergeben, das typischerweise zu mehr als 95% optisch
rein ist.
Das nichtracemische Furo[3,4-c]pyridinderivat kann durch Dekantieren
der überschüssigen Lösung unter Einschluß der unreagierten
Verbindung der allgemeinen Formel II von einem durch die Cyclodehydratisierungsreaktion
gebildeten Niederschlag, Auflösen des
Rückstands in Alkohol unter Erzeugung einer Mischung, Bestimmen,
zu welchem Teil die Alkoholmischung eine Verbindung der allgemeinen
Formel I ist, und Isolieren derselben aus der Alkoholmischung
gewonnen werden.
Die nichtracemische Verbindung II, die das Ausgangsmaterial für
das erfindungsgemäße Verfahren ist, kann aus der entsprechenden
racemischen Verbindung durch Oxidation zu einem Keton der allgemeinen
Formel III
worin R₁, R₂ und R₃ wie vorstehend definiert sind, gefolgt von
der stereospezifischen Reduktion des Ketons hergestellt werden.
Im einzelnen kann dieses Verfahren umfassen:
- (a) Das Auflösen der racemischen Form der Verbindung der allgemeinen Formel II in einem organischen Lösungsmittel unter Bildung einer Lösung;
- (b) die tropfenweise Zugabe eines Oxidationsmittels zu der Lösung in einer hinreichenden Menge, um alles Racemat der allgemeinen Formel II vollständig umzusetzen;
- (c) das Quenschen von überschüssigem Oxidationsmittel mit einem Alkohol;
- (d) das Abkühlen der Flüssigkeit unter Erzeugung eines festen Niederschlags der Verbindung;
- (e) das Auflösen der festen Kristalle in Tetrahydrofuron unter Bildung einer Mischung;
- (f) die Zugabe eines chiralen Reduktionsmittels zu dieser Mischung zur Reduktion der festen Verbindung zur erwünschten nichtracemischen Verbindung der allgemeinen Formel II und
- (g) das Isolieren der nichtracemischen Verbindung der Formel II und das Auflösen derselben in einem Lösungsmittel.
Das organische Lösungsmittel kann Aceton sein. Ein geeignetes
Oxidationsmittel ist Jones Reagenz (CrO₃/H₂SO₄/H₂O). Der zum
Quenschen verwandte Alkohol ist geeigneterweise Isopropanol.
Der anfangs stereokontrollierte Schritt der Hydridaddition von
einem chiralen Metallhydrid oder Borhydridreagenzien an acyclische
Ketone ist vielfach zur Herstellung von optisch aktiven sekundären
Alkoholen verwandt worden, siehe beispielsweise H. C.
Brown et al., J. Org. Chem., 52, 5406-12 (1987).
Das chirale Reduktionsmittel kann N,B-EnantrideTM (Aldrich
Chemical Co.) oder MDBH₂ (Expansia, Europäisches Patent 00 61 408)
in Tetrahydrofuran (THF) sein. Solche Reduktionsmittel werden
durch chirale Modifizierungen von komplexen Metallhydriden
wie von Borhydriden hergestellt (H. C. Brown et al, J. Org. Chem.,
52, 5406-12 (1987)).
N,B-EnantrideR ist Lithiumhydrido(9-BBN-nopolbenzyletheraddukt)
in einer 0,5 m Lösung in THF. Die folgenden Reagenzien sind alle
zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet: B-Ipc-9-BBN (Alpin-Boran,
Aldrich), N,B-Entran (Aldrich), Ipc₂BCl (Aldrich), BM₃-ANDPB
(2 : 1) (siehe S. Itsuno, J. Chem. Soc., Chem. Comm., 1981, 315), (R,R)-
2,5-Dimethylborolan (siehe S. Masamune, J. Am. Chem. Soc. 1986, 108,
7402), N,B-Enantride (Aldrich), LIBH₄-DBC-t-BuOH (siehe K. Soal,
J. Chem. Soc., Chem. Comm. 1984, 413), NaBH₄-IBA-DIPGF (siehe
S. Itsuno, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1 (1981), 900), K-Glucoride
(siehe H. C. Brown, J. Org. Chem. 1986, 51, 1934), LialH₄-Darvon Alc
(siehe H. Mosher, J. Am. Chem. Soc. 1972, 94, 9254) LiAlH₄-MEP-ArOH
(siehe J. P. Vigneron, Tetrahedron 1976, 32, 939), LiAlh₄-Diamin
(siehe A. Asami, Heterocycles, 1979, 12 499), LiAlH₄-Aminobutanol
(siehe T. Sato, Tet. Letters 1982, 23, 4111), Binal H (siehe
R. Noyori, J. Am. Chem. Soc. 1979, 101, 3129), LiAlH₄-DBP-EtOH (siehe
K. Yamamoto, J. Chem. Soc., Chem. Comm. 1984, 1490), LiAlH₄-MEP-NEA
(siehe K. J. Koga, J. Chem. Soc., Chem. Comm. 1980, 1026), LiAlH₄-MEP-
EAP (siehe S. Terashima, Chem. Letters 1984, 239), TBADH (Thermoanaerobium-
brockii-Alkoholdehydrogenase, Sigma Chem. Co.).
Die nichtracemische Verbindung II kann alternativ aus dem Keton
III
- (a) durch Auflösen desselben in einer heftig gerührten Fermentierungsaufschlämmung aus Hefe, Wasser und einem Kohlenhydrat;
- (b) Zugabe eines weiteren Kohlenhydrats und weiterer Hefe, um eine fortgesetzte heftige Fermentierung unter Bildung der erwünschten chiralen Verbindung der allgemeinen Formel II zu ermöglichen;
- (c) Fortsetzen der Fermentierung bis die Bildung der Verbindung der allgemeinen Formel II aufhört und
- (d) Isolieren der Verbindung der allgemeinen Formel II
erhalten werden.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung von Keton
III: R₁=4-Chlorphenyl, R₂=H, R₃=CH₃ aus dem entsprechenden
racemischen Alkohol II (Beispiel 1), die Herstellung des entsprechenden
nichtracemischen Alkohols II aus dem Keton III (Beispiel
2) und die Herstellung des entsprechenden nichtracemischen Furo-
[3,4-c]pyridinderivats I: R₁=4-Chlorphenyl, R₂=H, R₃=CH₃
aus dem nichtracemischen Alkohol II nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
2,16 g (6,7 mMol) acemisches 2,2,8-Trimethyl-5-(4-chlor-α-hydroxybenzyl)-
pyrido-[4,3-e]-1,3-dioxan wurden in einen Erlenmeyerkolben
gegossen und in 150 ml Aceton gelöst. Jones Reagenz
(CrO₃/H₂SO₄/H₂O) wurde tropfenweise zur gerührten Lösung hinzugefügt,
bis das Ausgangsmaterial gemäß DSC (Dünnschichtchromatographie)
vollständig verbraucht war. Überschüssiges Oxidationsmittel
wurde mit Isopropanol gequenscht. Die Reaktionsmischung
wurde in Eiswasser gegossen und der gebildete Feststoff durch
Filtration abgetrennt. Die Reaktionsmischung wurde mehrere Male
mit Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wurde in Methanol gelöst und
zur Kristallisation beiseite gestellt. Zwei Chargen plattenförmiger
Kristalle wurden gesammelt (1,7 g) und gründlich unter Stickstoff
getrocknet. Das Endprodukt war gemäß DSC (Dichlormethan : Methanol,
10 : 1 nach Volumen, Rf=0,8) und HPLC homogen.
1,1 g (3,5 mMol) des in Beispiel 1 hergestellten Ketons wurden in
einen 50 ml Rundkolben gegossen und in 35 ml trocknem THF (Tetrahydrofuron)
gelöst. Der Kolben wurde mit einem Septum verschlossen,
unter Stickstoffatmosphäre gesetzt und in ein
Trockeneis/Aceton-Bad gestellt. [1S]-N,B-EnantrideR (13,3 ml,
6,65 mMol) wurde dann in einem Mal hinzugegeben und die Reduktionsgeschwindigkeit
mit der HPLC (High Pressure Liquid Chromatography)
nach T-O, T-1 h und T-2 h verfolgt. Typischerweise war
das meiste Keton nach 2 Stunden zu (+)-2,2,8-Trimethyl-5-(4-
chlor-α-hydroxybenzyl)pyrido-[4,3-e]-1,3-dioxan reduziert. Die
Reaktionsmischung wurde an einem Rotationsverdampfer zur Trockne
eingedampft, der Rückstand in Dichlormethan erneut aufgelöst, auf
eine Kieselgelsäule (42 g) gegeben und mit Dichlormethan eluiert.
Die Trennung wurde mit der DSC verfolgt und die Fraktionen 131-160
vereinigt. Das Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfung
entfernt und der Rückstand (1,05 g) in 12 ml Ethylacetat erneut
aufgelöst. Beim Abkühlen schied sich eine flauschig weiße Kristallcharge
ab und wurde gesammelt (0,25 g). Diese Probe war gemäß
DSC (Dichlormethan : Methanol, 10 : 1 nach Volumen) und HPLC homogen
und ergab (+)-2,2,8-Trimethyl-5-(4-chlor-α-hydroxybenzyl)-
pyrido-[4,3-e]-1,3-dioxan von hoher enantiomerer Anreicherung (<86%).
317 mg (1 mMol) (+)-2,2,8-Trimethyl-5-(4-chlor-α-hydroxybenzyl)-
pyrido-[4,3-e]-1,3-dioxan, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben,
wurden in einen 100 ml Rundkolben gegossen und in 60 ml
Benzol gelöst. Zwei Tropfen konzentrierte Schwefelsäure wurden
hinzugegeben, ein Dean-Stark-Wasserabscheider angebracht und die
Reaktionsmischung zwei Stunden refluxiert. Die Benzollösung (die
unreagiertes Ausgangsmaterial enthielt) wurde von dem gelb-grünen
Feststoff, der sich am Boden des Kolbens gebildet hatte, abgegossen.
Das unlösliche Material wurde in Methanol gelöst, auf eine
2000 µm-Kieselgel-DSC-Platte getupft und mit Dichlormethan : Methanol,
7 : 1 nach Volumen, eluiert.
Die im U.V. sichtbare Hauptbande, die mit einem Fleck von bekannten
(+)-3-(4-Chlorphenyl)-1,3-dihydro-7-hydroxy-6-methyl-furo-
[3,4-c]pyridin coeluierte, wurden von der Platte abgetrennt und
das organische Material mit Methanol aus dem Kieselgel gewaschen.
Die Entfernung des Methanols durch Rotationsverdampfung ergab ein
festes Produkt, das durch spectroskopischen und chromatographischen
Vergleich mit einer authentischen Probe als (+)-3-(4-
Chlorphenyl)-1,3-dihydro-7-hydroxy-6-methylfuro-[3,4-c]pyridin
bestimmt wurde.
HPLC des isolierten Produkts an einer chiralen Phase ergab, daß
es eine Mischung von (-)- und (+)-3-(4-Chlorphenyl)-1,3-dihydro-7-
hydroxy-6-methylfuro[3,4-c]pyridin in einem Verhältnis war, das
identisch mit dem des Ausgangs-(+)-2,2,8-Trimethyl-5-(4-chlor-α-
hydroxybenzyl)pyrido-[4,3-e]-1,3-dioxans war.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Furo[3,4-
c]pyridinderivatverbindungen sind auf verschiedenen pharmazeutischen
Gebieten einsetzbar, wie in den Britischen Patenten 20 92 586,
21 37 618, 21 48 292, 21 49 782, 21 53 824 und 21 66 136 beschrieben.
Entsprechend betrifft die Erfindung auch therapeutische
Zusammensetzungen, von denen ein wirksamer Bestandteil ein
Enantiomer oder eine Mischung von Enantiomeren ist, in der ein
Enantiomer wesentlich überwiegt.
Geeignete Verabreichungswege sind in den oben erwähnten Patenten
beschrieben, jedoch ist die benötigte Dosis wegen der verstärkten
Wirksamkeit des ausgewählten Enantiomers oder der Enantiomermischung,
worin das Enantiomer überwiegt, geringer.
Der bevorzugte Verabreichungsweg ist der in Tabletten und Kapseln.
In Tabletten enthält jede Einheitsdosis 5 bis 100 mg oder,
vorzugsweise, 10 bis 25 mg des wirksamen Prinzips, in Verbindung
mit einem geeigneten inerten Träger, wie Stärke.
In der Humantherapie betragen die einzusetzenden Dosen 50 bis 150 mg/Tag
für wenigstens eine Woche und vorzugsweise für längere
Zeiträume.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen
Formel I
in nichtracemischer Form (das heißt, als einzelnes Enantiomer
oder als Enantiomerenmischung, in der ein Enantiomer
vorherrscht), worin
R₁ eine geradkettige gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine heterocyclische Gruppe mit bis zu 6 Ringatomen, eine carbomonocyclische Gruppe, eine Phenylgruppe, eine Phenylalkylgruppe oder eine Phenylalkenylgruppe darstellt, wobei jede Gruppe gegebenenfalls durch eine oder mehrere Halogenatome, Trifluormethylgruppen, Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkylthiogruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Dialkylaminogruppen, worin jede der beiden Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, Dialkylaminoalkyloxygruppen, worin jede der beiden Alkylgruppen und die Alkoxygruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen, oder eine α- oder β-Alkoxy-N-pyrrolidinylgruppe, worin die Alkoxygruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, substituiert ist;
R₂ für ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom steht und
R₃ für eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht, die gegebenenfalls durch eine Hydroxy-, Cyano-, Amino- oder substituierte Aminogruppe oder durch eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung einer nichtracemischen Verbindung der allgemeinen Formel (II) worin, R₁, R₂ und R₃ wie vorstehend definiert sind, mit einer konzentrierten starken Säure in einer Menge versetzt wird, die ausreicht, eine Reaktion unter Schutzgruppenabspaltung/ Cyclodehydratisierung zu katalysieren.
R₁ eine geradkettige gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine heterocyclische Gruppe mit bis zu 6 Ringatomen, eine carbomonocyclische Gruppe, eine Phenylgruppe, eine Phenylalkylgruppe oder eine Phenylalkenylgruppe darstellt, wobei jede Gruppe gegebenenfalls durch eine oder mehrere Halogenatome, Trifluormethylgruppen, Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Alkylthiogruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Dialkylaminogruppen, worin jede der beiden Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, Dialkylaminoalkyloxygruppen, worin jede der beiden Alkylgruppen und die Alkoxygruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen, oder eine α- oder β-Alkoxy-N-pyrrolidinylgruppe, worin die Alkoxygruppe 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, substituiert ist;
R₂ für ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom steht und
R₃ für eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen steht, die gegebenenfalls durch eine Hydroxy-, Cyano-, Amino- oder substituierte Aminogruppe oder durch eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung einer nichtracemischen Verbindung der allgemeinen Formel (II) worin, R₁, R₂ und R₃ wie vorstehend definiert sind, mit einer konzentrierten starken Säure in einer Menge versetzt wird, die ausreicht, eine Reaktion unter Schutzgruppenabspaltung/ Cyclodehydratisierung zu katalysieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung der Verbindung II eine Lösung in einem Lösungsmittel
ist, das mit Wasser ein Azeotrop bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lösungsmittel Benzol, Toluol, Ethylacetat oder Chloroform
ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die starke Säure Salzsäure, Schwefelsäure,
Perchlorsäure oder Trifluoressigsäure ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung II vor der Auflösung durch
Kristallisation aus einem Alkohol oder aus Ethylacetat gereinigt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es weiterhin die Gewinnung der Verbindung I
aus der Reaktionsmischung umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung I durch Dekantieren von überschüssiger Lösung unter
Einschluß von unreagierter Verbindung II vom durch die
Cyclodehydratisierungsreaktion gebildeten Rückstand, Auflösen
des Rückstands in einem Alkohol unter Erzeugung einer Mischung,
Bestimmen welchen Anteil die Verbindung I an der Alkoholmischung
hat, und Isolieren derselben aus der Alkoholmischung
umfaßt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung der nichtracemischen Verbindung
II durch
Auflösen der racemischen Form der Verbindung II in einem organischen
Lösungsmittel unter Bildung einer Lösung;
tropfenweise Zugabe eines Oxidationsmittels der Lösung in einer Menge, die zur vollständigen Reaktion mit dem Racemat der Verbindung II ausreicht;
Quenschen von überschüssigem Oxidationsmittel mit einem Alkohol;
Abkühlen der Flüssigkeit zur Ausfällung einer festen Verbindung;
Auflösen der festen Verbindung in Tetrahydrofuran unter Bildung einer Mischung;
Zugabe eines chiralen Reduktionsmittels zur Reduktion der festen Verbindung zur erwünschten nichtracemischen Verbindung II zur Mischung; und
Isolieren der nichtracemischen Verbindung II und Auflösen derselben in einem Lösungsmittel hergestellt wird.
tropfenweise Zugabe eines Oxidationsmittels der Lösung in einer Menge, die zur vollständigen Reaktion mit dem Racemat der Verbindung II ausreicht;
Quenschen von überschüssigem Oxidationsmittel mit einem Alkohol;
Abkühlen der Flüssigkeit zur Ausfällung einer festen Verbindung;
Auflösen der festen Verbindung in Tetrahydrofuran unter Bildung einer Mischung;
Zugabe eines chiralen Reduktionsmittels zur Reduktion der festen Verbindung zur erwünschten nichtracemischen Verbindung II zur Mischung; und
Isolieren der nichtracemischen Verbindung II und Auflösen derselben in einem Lösungsmittel hergestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
organische Lösungsmittel Aceton, das Oxidationsmittel Jones
Reagenz, der Alkohol Isopropanol und das chirale Reduktionsmittel
Lithiumhydrido(9-BBN-nopolbenzyletheraddukt) ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung der nichtracemischen Verbindung II
durch
Auflösen einer Verbindung der Formel III
worin R₁, R₂ und R₃ wie in Anspruch 1 definiert sind, in einer
heftig gerührten Fermentationsaufschlämmung von Hefe,
Wasser und einem Kohlenhydrat;
Zugeben von weiterem Kohlenhydrat und weiterer Hefe, um eine fortgesetzte heftige Fermentierung unter Bildung der erwünschten nichtracemischen Verbindung II zu ermöglichen;
Fortsetzen der Fermentierung, bis die Bildung von nichtracemischer Verbindung II aufhört; und
Isolieren der nichtracemischen Verbindung II und Auflösen derselben in einem Lösungsmittel hergestellt wird.
Zugeben von weiterem Kohlenhydrat und weiterer Hefe, um eine fortgesetzte heftige Fermentierung unter Bildung der erwünschten nichtracemischen Verbindung II zu ermöglichen;
Fortsetzen der Fermentierung, bis die Bildung von nichtracemischer Verbindung II aufhört; und
Isolieren der nichtracemischen Verbindung II und Auflösen derselben in einem Lösungsmittel hergestellt wird.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung, welche eine nichtracemische
Verbindung der allgemeinen Formel I, hergestellt nach einem
der vorstehenden Ansprüche, in Mischung mit einem pharmazeutisch
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