DE4020708C2 - - Google Patents
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- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen und
Vorspannen von Glasscheiben mit einem Rollendurchlaufofen,
einer Biegestation, einer Abblasstation, einem
einen ringförmigen unteren Biegering tragenden verfahrbaren
Wagen und einer Übergabevorrichtung zum Übergeben der
erhitzten Glasscheibe von den Transportrollen des Durchlaufofens
auf den Biegering.
Vorrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus den EP
00 30 340 und 00 62 814 bekannt. Bei diesen bekannten
Vorrichtungen dient die untere Ringform sowohl als Biegeform
als auch als Transportring für den Transport der gebogenen
Glasscheibe von der Biegestation in die nachfolgende
Abblasstation und als Tragring während des Abblasens
der gebogenen Glasscheibe in der Abblasstation. Da es
beim Vorspannen der Glasscheibe darauf ankommt, daß die
Glasscheibe auch im Randbereich von beiden Seiten abgeschreckt
und gleichmäßig vorgespannt wird, muß die Ringform
so ausgebildet sein, daß sie auf ihrer tragenden
Oberfläche Abströmkanäle für die Blasluft aufweist. Typische
Ringformen für diesen Zweck sind auf ihrer tragenden
Ringfläche deshalb mit entsprechenden Einkerbungen versehen;
andere Ringformen sind mit hitzebeständigem Draht
oder einem hitzebeständigen Fasermaterial umwickelt, das
die erforderlichen Abströmkanäle schafft. Da die Ringformen
in diesem Fall aber auch als Biegeformen verwendet
werden, gegen die die Glasscheibe ggf. mit mehr oder weniger
hohem Preßdruck angepreßt wird, führt die diskontinuierliche
Preßfläche der Ringform leicht zu sichtbaren
Eindrücken und/oder zu optisch störenden Verformungen der
Glasscheibe im Randbereich.
Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es bekannt, zum Preßbiegen
der Glasscheiben einerseits und zum Abblasen der
Glasscheibe in der Vorspannstation andererseits verschiedene
Ringformen zu verwenden, nämlich zum Biegen eine
Ringform mit kontinuierlicher Oberfläche und zum Abblasen
eine Ringform mit diskontinuierlicher Tragfläche.
Beispielsweise Ausführungsformen, die auf diesem Prinzip
aufbauen, sind in den EP 01 83 418 und 02 37 231 beschrieben.
In diesen Fällen muß die Glasscheibe nach dem
Biegen auf den für den Vorspannvorgang geeigneten Tragring
übergeben werden. Zu diesem Zweck ist die obere Biegeform
als Saugform ausgebildet, die die gebogene Glasscheibe
nach dem Biegen festhält, bis der Vorspann-Tragring
unter die obere Biegeform verbracht ist und die gebogene
Glasscheibe übernimmt. Dieses Verfahren ist
zwangsläufig mit einem erhöhten apparativen und zeitlichen
Aufwand verbunden.
Aus der japanischen Patentanmeldung 57-1 45 041 ist eine
Ringform-Konstruktion bekannt, bei der zwei Ringformen
konzentrisch zueinander derart beweglich angeordnet sind,
daß wechselweise die eine oder die andere Ringform mit
der Glasscheibe in Kontakt gebracht werden kann. Bei dieser
Ringformvorrichtung weist die innere Ringform eine
kontinuierliche Oberfläche auf und dient als Biegeform,
und die äußere Ringform ist mit Einkerbungen zur Bildung
der Abströmkanäle versehen. Nach dem Biegevorgang wird
die Glasscheibe von der äußeren Ringform übernommen.
Diese Vorrichtung stellt zwar eine Verbesserung gegenüber
den zuvor beschriebenen Lösungen dar, ist jedoch immer
noch verhältnismäßig aufwendig, weil sie zwei getrennte
Ringformen mit hoher Übereinstimmung ihrer Formgeometrie
erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, die mit
möglichst geringem Aufwand sowohl das Biegen der Glasscheiben
mit einwandfreier optischer Qualität, das heißt
ohne unerwünschte Deformationen im Randbereich, als auch
eine einwandfreie Vorspannung der Glasscheibe erlaubt,
die zu der vorgeschriebenen Krümelzahl im Fall eines
Bruches der Glasscheibe führt.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß auf dem den Biegering tragenden verfahrbaren Wagen in
vertikaler Richtung bewegbare Stützkörper angeordnet
sind, die von einer Stellung unterhalb der auf dem Biegering
liegenden gebogenen Glasscheibe in einer Stellung
oberhalb der von dem Biegering beschriebenen Fläche bewegbar
sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung macht sich die Erkenntnis
zunutze, daß man auf einen geschlossenen Tragring,
mit dem die Glasscheibe während des Vorspannens entlang
ihrem gesamten Umfang unterstützt wird, verzichten kann,
wenn man zunächst durch eine kurzzeitige Abkühlung der
Glasscheibe dafür sorgt, daß die Oberflächen der Glasscheibe
so weit verfestigt werden, daß die Glasscheibe
insgesamt eine ausreichende Steifigkeit und Formbeständigkeit
erreicht. Es hat sich überraschenderweise gezeigt,
daß sich eine einwandfreie Vorspannung im Randbereich
auch dann noch erreichen läßt, wenn während der ersten
Phase der Abkühlung, während derer die Glasscheibe
ihre Formbeständigkeit erreicht, der Randbereich der
Glasscheibe auf der unteren Seite nicht oder höchstens
geringfügig abgekühlt wird. Der Zeitpunkt, in dem die
Glasscheibe von den lokal wirkenden Stützelementen über
die Ringform angehoben wird und damit auch die untere
Oberfläche des Randbereiches der Glasscheibe für die Beblasung
mit der Kühlluft freigegeben wird, ist dabei im
Einzelfall durch Versuche auf einfache Weise zu ermitteln.
Er hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere
von der Dicke der Glasscheiben, von der Abkühlgeschwindigkeit
und von der Form der gebogenen Glasscheibe.
Da diese Parameter bei der Serienfertigung eines bestimmten
Typs einer gebogenen und vorgespannten Glasscheibe
konstant bleiben, läßt sich der optimale Zeitpunkt
zum Anheben der verfestigten Glasscheibe für jeden
Scheibentyp auf einfache Weise empirisch ermitteln und
während der Serienfertigung konstanthalten.
Die Ringform selbst kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausschließlich unter dem Gesichtspunkt eines optimalen
Biegerings gestaltet werden. Das bedeutet insbesondere,
daß sie mit einer elastisch nachgiebigen Auflage
aus einem hitzebeständigen Fasermaterial und/oder mit einem
oxidischen oder keramischen Überzug versehen werden
kann, der beispielsweise ein Anhaften oder Ankleben der
erhitzten Glasscheibe verhindert.
Da die Glasscheibe nach Erreichen ihrer Formbeständigkeit
von lediglich lokal einwirkenden Stützkörpern, beispielsweise
von Stützfingern mit verhältnismäßig kleiner
Kontaktfläche, übernommen wird, werden keine besonderen
Anforderungen hinsichtlich der Form und der Arbeitsgenauigkeit
an die Stützkörper gestellt. Ihre Konstruktion
kann einfach und robust sein, wodurch die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung erhöht wird. Nach dem Abblasen
kann die Glasscheibe bis zur Entnahme der Glasscheibe in
der nachfolgenden Entnahmestation auf den Stützfingern
liegen bleiben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der Zeichnungen
nachfolgend näher erläutert.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 die Vorrichtung in einer teilweise im Schnitt
dargestellten Gesamtansicht;
Fig. 2 einen, einen Biegering und bewegliche Stützglieder
umfassenden, verfahrbaren Wagen in einer Aufsicht,
und
Fig. 3 den in Fig. 2 dargestellten verfahrbaren Wagen in
einer Seitenansicht.
Die Vorrichtung zum Biegen und Vorspannen von Glasscheiben
umfaßt einen Durchlaufofen 1 zum Erwärmen der Glasscheiben
auf Biegetemperatur, eine sich an den Durchlaufofen
1 anschließende Biegestation 2 und eine sich an die
Biegestation 2 anschließende Vorspannstation 3. Im Durchlaufofen
1 wird die Glasscheibe 4 auf angetriebenen
Transportrollen 5 in Richtung des Pfeiles F bis zu einer
Übergabestation am Ende des Durchlaufofens transportiert.
In dieser Übergabestation ist eine auf Schienen 8 fahrbare
Transportvorrichtung 9 angeordnet, die eine untere
Saugplatte 10 umfaßt. Mit Hilfe eines geeigneten Ventilators
11 und einer Venturidüse 12 wird der erforderliche
Unterdruck in der Saugplatte 10 erzeugt, um die Glasscheibe
4 von den Transportrollen 5 abzuheben und mit der
Transportvorrichtung 9 in die Biegestation zu transportieren.
In der Biegestation 2 wird die Glasscheibe 4 auf die
ringförmige Biegeform 15 abgelegt. Die ringförmige Biegeform
15 ist auf einem fahrbaren Wagen 16 angeordnet. Der
Wagen 16 weist Räder 17 auf, mit denen er auf Schienen 18
zwischen der Biegestation 2 und der Vorspannstation 3
verfahrbar ist. Sobald die Glasscheibe 4 durch Aufheben
des Unterdrucks in der Saugplatte 10 auf dem Biegering 15
abgelegt ist, fährt die Transportvorrichtung 9 in ihre
Ausgangsposition zurück. Anschließend wird mit Hilfe des
Druckzylinders 19 die obere vollflächige Biegeform 20 abgesenkt
und mit ihrer Hilfe die Glasscheibe 4 gegen den
Biegering 15 gepreßt. Unmittelbar nach diesem Preßvorgang
wird mit Hilfe des Druckzylinders 19 die Biegeform 20
wieder in ihre obere Ausgangsstellung zurückgezogen. Sodann
werden die Klappen 24 in den Zuleitungen 25 zu den
Blaskästen 23 geöffnet, und der Wagen 16 führt mit der
auf dem Biegering liegenden Glasscheibe in die Vorspannstation
3, wo sie durch die Blasdüsen 22 mit der
Kühlluft beaufschlagt wird.
Wenn der Wagen 16 seine Endposition in der Vorspannstation
3 eingenommen hat, sind bei einer 4 mm dicken Glasscheibe
die Oberflächenschichten der Glasscheibe nach 1
Sekunde so weit abgekühlt, daß sie sich von fingerartigen
Stützgliedern anheben läßt, ohne daß sie durch ihr Eigengewicht
verformt wird. Sobald dieser Zustand erreicht
ist, wird die Glasscheibe durch innerhalb des Biegerings
15 beweglich angeordnete Stützglieder um etwa 1 bis 2 cm
angehoben, während der Abblasvorgang ohne Unterbrechung
fortgesetzt wird, bis die Glasscheibe ihre volle Vorspannung
erreicht hat. Nach Beendigung des Abblasvorgangs
fährt der Wagen 16 in eine sich an die Vorspannstation 3
anschließende nicht dargestellte Entnahmestation, in der
die gebogene und vorgespannte Glasscheibe von dem Wagen
16 abgenommen wird.
Wie bereits erwähnt, ist der Zeitpunkt, in dem die Glasscheibe
nach Erreichen ihrer Endposition zwischen den
Blaskästen durch die Stützglieder angehoben wird, im Einzelfall
in Abhängigkeit von der Dicke der Glasscheibe und
in Abhängigkeit von den Abblasbedingungen empirisch zu
ermitteln. Dabei können bei Verwendung von Blaskästen mit
Düsenröhrchen, bei denen die Düsenröhrchen einen Innendurchmesser
von 8 mm, einen gegenseitigen Abstand von 150 mm
und eine Röhrchenlänge von 100 mm aufweisen, folgende
Angaben als Anhaltswerte dienen:
In Fig. 2 und 3 ist die Konstruktion des den Biegering
und die bewegbaren Stützglieder tragenden Wagens im einzelnen
dargestellt. Die Rahmenbiegeform 15 ist als in
sich geschlossener Ring mit einer durchgehenden oberen
Biegefläche ausgebildet und mit einem Überzug aus einem
hitzebeständigen elastischen Material, beispielsweise aus
einem Glasfasergewebe oder aus einem filzartigen Material
aus sehr dünnen Fasern aus einem hitzebeständigen Metall
versehen. Beispielsweise eignen sich hierfür Überzüge aus
einem etwa 1 mm dicken Metallfaserfilz, dessen Fasern aus
einer Nickel-Chrom-Legierung bestehen und einen Durchmesser
von etwa 5 bis 20 Mikrometern aufweisen.
Die Rahmenbiegeform 15 ist über Halterungen 28 an dem
Rahmen 29 fest angeordnet. Ebenfalls an dem Rahmen 29
sind Lagerstücke 30 befestigt, in denen Wellen 31 drehbar
gelagert sind. An den Wellen 31, die sich unterhalb des
Biegerings 15 erstrecken, sind im Bereich innerhalb des
Biegerings 15 Stäbe 32 angeschweißt, die an ihren Enden
Stützkörper 33 tragen. Bei den Stützkörpern 33 kann es
sich beispielsweise um Rundstababschnitte handeln, die
jeweils von einem Ring 34 aus elastischem Fasermaterial
umgeben sind. In ihrer unteren Endstellung befinden sich
die Stützkörper 33 etwa 0,5 bis 1 cm unterhalb der unteren
Oberfläche der auf der Rahmenbiegeform 15 liegenden
Glasscheibe.
An den Wellen 31 ist ferner jeweils ein Kurbelarm 36
angeschweißt, und die beiden Kurbelarme 36 sind durch die
Koppelstange 37 in ihrer Bewegung gekoppelt. An einem der
Kurbelarme 36 greift eine Schubstange 38 an, die mit der
Kolbenstange 39 eines Druckzylinders 40 verbunden ist.
Mit Hilfe des Druckzylinders 40 werden auf diese Weise
die beiden Wellen 31 gemeinsam jeweils in entgegengesetzter
Drehrichtung um ein Winkelmaß Alpha gedreht, das ausreicht,
um die Glasscheibe um das gewünschteMaß, beispielsweise
um etwa 2 cm, von dem Biegerahmen 15 abzuheben.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Biegen und Vorspannen von Glasscheiben, mit einem
Rollendurchlaufofen, einer Biegestation, einer Abblasstation, einem einen
ringförmigen unteren Biegering tragenden verfahrbaren Wagen und einer
Übergabevorrichtung zum Übergeben der erhitzten Glasscheibe von den
Transportrollen des Durchlaufofens auf den Biegering, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem den Biegering (15) tragenden verfahrbaren Wagen
(16) in vertikaler Richtung bewegbare Stützkörper (33) angeordnet sind,
die von einer Stellung unterhalb der auf dem Biegering (15) liegenden
gebogenen Glasscheibe in eine Stellung oberhalb der von dem Biegering
(15) beschriebenen Fläche bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkörper
(33) an drehbar gelagerten Wellen (31) angeordnet sind, und daß an den
Wellen (31) Kurbelarme (36) befestigt sind, durch die über einen Druckzylinder
(40), eine Schubstange (38) und eine Koppelstange (37) die beiden
Wellen (31) um den Drehwinkel (Alpha) drehbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützkörper (33) mit einer Auflage (34) aus einem elastisch
nachgiebigen hitzebeständigen Fasermaterial versehen sind.
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