DE4020554A1

DE4020554A1 - Vorrichtung zum ausgleichen der unwucht des waschgutes beim schleudern in programmgesteuerten trommelwaschmaschinen

Info

Publication number: DE4020554A1
Application number: DE4020554A
Authority: DE
Inventors: Rainer Dipl Phys Dr Stamminger; Harald Dipl Ing Gosebruch; Haiko Dipl Ing Noske; Eckard Dipl Ing Menzel
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: AEG Hausgeraete GmbH
Priority date: 1990-06-28
Filing date: 1990-06-28
Publication date: 1992-01-02
Also published as: IT1248512B; FR2663964A1; FR2663964B3; ITMI911700A1; ITMI911700A0

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleichen der Unwucht des Waschgutes beim Schleudern in programmgesteuerten Trommelwaschmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die bekannten Waschmaschinen ohne Vorrichtung zum Ausgleichen der Unwucht des Waschguts gestatten kein wirksames Ausschleudern der Wäsche nach dem Waschen, denn die unregelmäßige Verteilung der mit Wasser belasteten Wäsche längs der Innenwand der Waschtrommel erlaubt nicht, dieselbe mit einer genügend hohen Umdrehungsgeschwindigkeit anzutreiben, um unter der Wirkung der Zentrifugalkraft ein befriedigendes Austreiben des Wassers aus der Wäsche zu erreichen. Die ungleichmäßige und nicht ausgewogene Verteilung der mit Wasser getränkten Wäschemassen verursacht Kräfte, die eine zerstörende Wirkung auf das Rahmengestell der Maschine und die die Trommel tragenden Lager der Welle verursachen, deren Größen eine Funktion der Umdrehungsgeschwindigkeit und des Durchmessers der Waschtrommel sind.

Es sind bereits Auswuchtvorrichtungen für Trommelwaschmaschinen der in Rede stehenden Art bekannt geworden (DE-AS 14 85 084, DE-PS 31 23 386) , welche dazu dienen, die beim Lauf mit hohen Drehzahlen, insbesondere beim Schleudervorgang entstehenden Unwuchtschwingungen der Waschtrommel zu beseitigen oder mindestens stark zu verringern. Solche Unwuchtschwingungen entstehen nicht nur dadurch, daß die Füllung der Waschtrommel ungleichmäßig verteilt ist, sondern daß sich die in der Trommel befindliche Last durch die Wasserabgabe auch ändert. Die Auswuchtvorrichtungen der erwähnten Art zeigen gewöhnlich eine Tastvorrichtung, mittels der, verursacht von Schwingungen des Maschinengehäuses, selektiv den Kammern Auswuchtflüssigkeit zugeführt wird. Es müssen dabei mindestens drei derartige Kammern vorgesehen sein, und zu jeder einzelnen dieser Kammer ist eine gesonderte Zuführung der Flüssigkeit mit je einem Einspritzrohr und je einem Steuerventil erforderlich. Außerdem werden drei Ringkanäle, nämlich für jede Kammer einer, benötigt, die in Achsrichtung nebeneinander angeordnet sind und einen beachtlichen Raum beanspruchen, der sonst für die zu reinigenden Wäschestücke zur Verfügung stehen würde.

Bei der Waschmaschine mit einer Ausgleichsvorrichtung nach der DE-AS 14 85 084 sind die Kammern zur Aufnahme der Unwuchtausgleichsflüssigkeit die im Innern der Waschtrommel befindlichen Wäschemitnahmerippen. Das in diesen Wäschemitnahmerippen zum Unwuchtausgleich selektiv zugeführte Wasser hält sich bei hohen Trommeldrehzahlen infolge der Zentrifugalkraft in der betreffenden Mitnahmerippe und fließt erst bei sinkenden Drehzahlen über eine Ausflußöffnung wieder ab. Alle die bekannten Auswuchtvorrichtungen sind für einen praktischen Gebrauch jedoch noch nicht völlig ausgereift und sind deshalb bis heute noch nicht zur Anwendung gekommen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Auswuchtvorrichtung der in Rede stehenden Art konstruktiv und technisch weiter zu vereinfachen und den Erfordernissen der Praxis anzupassen, so daß eine solche in den üblichen Waschmaschinen mit vertretbaren Kosten auch erfolgversprechend integriert werden kann.

Die Lösung der gestellten Aufgabe gemäß der Erfindung ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben.

Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind aus den Unteransprüchen zu entnehmen.

Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe mit vertretbarem Aufwand gelöst.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand dieser nachfolgend näher beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 eine Waschtrommel mit einer Auswuchtvorrichtung in Seitenansicht,

Fig. 2 die hintere Stirnfläche dieser Waschtrommel,

Fig. 3 eine weitere Ansicht der hinteren Stirnfläche der Waschtrommel mit weiteren Details,

Fig. 4 in einem vergrößerten Ausschnitt die Funktion der Auswuchtvorrichtung.

An der in der Zeichnung dargestellten Waschtrommel 1 für eine programmgesteuerte Waschmaschine mit hohen Schleuderdrehzahlen ist an deren rückwärtigen Stirnseite 2 eine Antriebswelle 3 festgemacht. Ferner sind an dieser Trommel-Stirnseite mehrere Kammern 4 zur Aufnahme einer Unwuchtausgleichsflüssigkeit 5 angebracht, die in Umfangsrichtung der Trommel hintereinander verlaufend angeordnet sind. Die Kammern 4 bilden zusammen auf der Trommel-Stirnseite 2 einen Kreisring und sind über eine zur Antriebswelle 3 gerichtete Öffnung 6 bei Erfordernis radial mit der Unwuchtausgleichsflüssigkeit 5 füllbar. Entsprechend der nach einem bekannten elektronischen Unwucht-Kontroll-System festgestellten Unwucht der Waschtrommel 1 infolge ungleichmäßiger Verteilung der Wäsche am inneren Waschtrommelmantel 1′ wird eine oder zwei der Kammern 4 mit Wasser gefüllt, so daß die Wäscheunwucht durch das Gewicht des zugeführten Wassers im wesentlichen kompensiert wird. Wie Fig. 2 in einer Prinzipdarstellung zeigt, werden bei der in Richtung des unteren Pfeiles wirkenden Waschtrommelunwucht die gegenüberliegenden Seitenkammern 4 mehr oder weniger mit der die Unwucht ausgleichenden Flüssigkeit 5 gefüllt, so daß eine Richtung des oberen Pfeils resultierende Ausgleichsunwucht entsteht.

Das Einbringen bzw. Einleiten der Unwuchtausgleichsflüssigkeit in den Kammern 4 (Wassertaschen) kann z. B. über ein feststehendes, schnell schließendes Ventil, das elektronisch angesteuert wird, erfolgen. Dieses Ventil liefert einen gepulsten Wasserstrahl, der selektiv die betreffenden Kammern 4 füllt. Es wäre aber auch denkbar, so viele Ventile vorzusehen, wie Kammern 4 vorhanden sind. Zu diesem Zweck ist, wie Fig. 4 zeigt, für jede der Kammern 4 ein Wegeventil 7 vorgesehen, das in einen Zuführstutzen 8 für die jeweilige Kammer zwischengeschaltet ist. Jeder der durch die Laugenbehälter-Rückwand 9 geführte Rohrstutzen 8 endet in einer den Kammern 4 vorgeschalteten Wasserzuführungsrinne 10, die als Kreisring ausgebildet sind (Fig. 3). Die in den betreffenden Kammern 4 eingeleitete Unwuchtausgleichsflüssigkeit 5 verbleibt dort während der Schleuderphase und wird nach deren Beendigung in den Laugenbehälter der Waschmaschine entleert.

Die Messung der Waschtrommelunwucht kann zweckmäßig stufenweise durchgeführt werden, d. h., es wird zunächst eine Messung vorgenommen und bei einer festgestellten Unwucht wird eine gewisse Flüssigkeitsmenge den betreffenden Kammern 4 zugeleitet. Danach wird die Drehzahl der Waschtrommel erhöht und eine weitere Messung vorgenommen und gegebenenfalls auch eine weitere Flüssigkeitsmenge zugegeben oder es wird bei Unterschreiten eines vorgegebenen Grenzunwuchtwertes der Schleuderhochlauf kontinuierlich fortgesetzt.

Claims

1. Vorrichtung zum Ausgleichen der Unwucht des Waschgutes beim Schleudern in programmgesteuerten Trommelwaschmaschinen, deren Waschtrommel mit Kammern versehen ist, die mit je einer an ihrer rückwärtigen Stirnseite angeordneten Zuführungsrinne in Verbindung stehen, denen zum Auswuchten der Waschtrommel getrennt Flüssigkeit zuleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (4) auf der rückwärtigen Stirnseite (2) der Waschtrommel (1) in deren Umfangsrichtung hintereinander verlaufend angeordnet und radial mit einer Auswuchtflüssigkeit (5) füllbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (4) zusammen einen Kreisring bilden, der mit dem Mantel (1′) der Waschtrommel abschließt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der Kammern (4) ein von einem Ventil (7) beherrschter Zuführstutzen (10) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserzuführungsrinnen (10) als Kreisring ausgebildet sind.

5. Verfahren zum Ausgleichen der Unwucht des Waschgutes beim Schleudern in programmgesteuerten Trommelwaschmaschinen, deren Waschtrommel mit Kammern versehen ist, die mit je einer an ihrer rückwärtigen Stirnseite angeordneten Zuführungsrinne in Verbindung stehen, denen zum Auswuchten der Waschtrommel getrennt Flüssigkeit zuleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Unwucht-Ausgleich mehrmals hintereinander bei unterschiedlichen Waschtrommel-Drehzahlen durchgeführt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder der Waschtrommel-Drehzahlen der Unwucht-Ausgleich nur bis zu einem vorgegebenen absoluten oder relativen Unwucht-Ausgleich-Wert durchgeführt wird.