DE4019050A1 - Verfahren zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesung - Google Patents
Verfahren zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anreicherung von
Schwermetallionen aus einer wäßrigen Lösung, indem man ein Ethylen-Copo
lymerisat mit der wäßrigen Lösung in Kontakt bringt.
Verfahren zur Anreicherung von Schwermetallionen aus Wasser sind bekannt.
So wird beispielsweise in der DE-C 27 11 609 ein Verfahren zur Gewinnung
von in Meerwasser gelöstem Uran an eine Adsorbermatrix beschrieben, die
aus biologisch rezenten Huminsäuren und einem Trägermaterial besteht.
Aus der US-PS 46 04 321 ist ein Quecksilber adsorbierender Stoff bekannt,
der aus einem konjugierten Diolefin auf einem Trägermaterial besteht.
In der US-PS 46 01 889 ist ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Schwer
metallen aus wäßriger Lösung beschrieben, bei dem ein Polymer mit einer
speziellen Hydrazidgruppe als Adsorber verwendet wird.
Die Herstellung der für diese Polymeren benötigten Monomeren ist aber sehr
aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Anreicherung
von Schwermetallionen aus Wasser zu finden, das die Schwermetallionen in
kurzer Zeit selektiv abtrennt, die Rückgewinnung der Schwermetallionen
ermöglicht und für das Adsorber verwendet werden, die leicht zugänglich
und einfach zu handhaben und kostengünstig herzustellen sind.
Diese Aufgabe wurde durch das eingangs definierte Verfahren gelöst, wobei
ein Copolymerisat aus Ethylen, (Meth)acrylsäure und einem (Meth)acryl
säureester verwendet wird, dessen Carbonsäuregruppen bis zu 100% mit
Metallionen neutralisiert sein können.
Zu den Verfahrensstufen und Aufbaukomponenten ist im einzelnen folgendes
auszuführen:
Die für dieses Verfahren geeigneten Copolymerisate des Ethylens mit (Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureester sind bekannt und beispielsweise in der GB-A-20 91 745, US-A-35 20 861, US-A-32 64 272, GB-A-10 11 981, US-A-34 04 134, US-A-39 69 434, DE 35 39 469 beschrieben. Sie können bis zu 100% mit Metallionen wie beispielsweise Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesium-Ionen neutralisiert sein, wobei die sogenannten Ionomeren gebildet werden, die beispielsweise in der US-A-32 64 272, EP-A-2 23 182, EP-A-1 93 110, US-A-30 06 029 und der EP-A-3 49 826 beschrieben sind.
Die für dieses Verfahren geeigneten Copolymerisate des Ethylens mit (Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureester sind bekannt und beispielsweise in der GB-A-20 91 745, US-A-35 20 861, US-A-32 64 272, GB-A-10 11 981, US-A-34 04 134, US-A-39 69 434, DE 35 39 469 beschrieben. Sie können bis zu 100% mit Metallionen wie beispielsweise Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesium-Ionen neutralisiert sein, wobei die sogenannten Ionomeren gebildet werden, die beispielsweise in der US-A-32 64 272, EP-A-2 23 182, EP-A-1 93 110, US-A-30 06 029 und der EP-A-3 49 826 beschrieben sind.
Für das vorliegende Verfahren sind Ethylen-Copolymerisate geeignet, die zu
40 bis 87 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Copoly
merisat, aus Ethylen bestehen.
Die (Meth)acrylsäure wird zu 6 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 8 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Copolymerisat, verwendet.
Als Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure eignen sich solche mit 1 bis
12 Kohlenstoffatome enthaltenden geradkettigen oder verzweigten Monoalko
holen, z. B. Methylacrylat, Ethylacrylat, Isopropylacrylat, Methylmeth
acrylat, N-Butylacrylat, N-Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutyl
methacrylat, tert.-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmeth
acrylat, Laurylacrylat sowie deren Gemische. Bevorzugt sind N-Butyl
acrylat, 2-Ethylhexylacrylat und Laurylacrylat.
Diese (Meth)acrylsäureester werden zu 2 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis
20 Gew.-% bezogen auf das Copolymerisat verwendet.
Als Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure können aber auch solche
mitverwendet werden, deren Alkoholrest ein Alkylpolyglykol vom Molekular
gewicht 320 bis 1100 ist. Die Alkylpolyglykole sind aus Ethylenglykol-,
Propylenglykol- oder Ethylenglykol/Propylenglykol-Einheiten aufgebaut.
Bevorzugt werden Alkylpolyethylenglykole mit 5 bis 25, bevorzugt 8 bis 15
Ethylenglykol-Einheiten verwendet.
Geignete Beispiele sind Methylpolyethylenglykol(400)acrylat, Methylpoly
ethylenglykol(460)acrylat und Methylpolyethylenglykol(660)acrylat.
Die Alkylpolyglykol(meth)acrylate können von 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf
das Copolymerisat, mitverwendet werden. Bei ihrer Mitverwendung haben sich
5 bis 20 Gew.-% bewährt.
Das Ethylencopolymerisat hat einen Schmelzindex nach DIN 53 735 (190°C;
2,16 kp Belastung) im Bereich von 50 bis 500 g/10 min, bevorzugt von 75
bis 260 g/10 min. Das Polymer kann beispielsweise als Granulat, z. B.
Füllung einer Säule, als gegossener Film oder als extrudierte Folie
verwendet werden.
Das Verfahren kann beispielsweise als Chromatographie-Verfahren, Membran-
Verfahren oder durch Zugabe des Ethylen-Copolymerisates in die die Schwer
metallionen enthaltende wäßrige Lösung durchgeführt werden. Da das Ver
fahren im wesentlichen zur Anreicherung von Schwermetallionen aus einer
großen Menge wäßriger Lösung wie beispielsweise Meerwasser zur Anwendung
kommt, hat sich die letztgenannte Ausführungsform bewährt. Hierzu wird das
Ethylen-Copolymerisat in Form von Granulat, als gegossener Film oder als
geblasene Folie in die wäßrige Lösung mit den Schwermetallionen gegeben
und nach einer bestimmten Verweilzeit wieder entnommen.
Die Desorption der Schwermetallionen vom Ethylen-Copolymerisat erfolgt auf
übliche Weise durch Inkontaktbringen mit einem Eluent. Geeignete Eluente
sind beispielsweise wäßrige Lösungen von Metallsalzen wie Natriumchlorid,
Kaliumchlorid oder Calciumchlorid oder verdünnte Mineralsäuren wie ver
dünnte Salzsäure oder Schwefelsäure.
Wurde als Copolymerisat eines mit teilweise bis vollständig neutralisier
ten Carbonsäuregruppen verwendet, so werden die zur Neutralisation ver
wendeten Metallionen durch die Schwermetallionen ausgetauscht. Die ausge
tauschten Metallionen werden eluiert und befinden sich in der wäßrigen
Lösung.
Das Verfahren hat sich für folgende Schwermetallionen bewährt: Uran-,
quecksilber-, Silber- und Zink-Ionen.
Bevorzugt wird es zur Anreicherung von Uran- und Quecksilber-Ionen
angewendet.
Durch das Verfahren werden die Schwermetallionen in kurzer Zeit selektiv
aus der wäßrigen Lösung auf dem Ethylen-Copolymerisat angereichert. Die
Anwendung des Verfahrens liegt im Bereich der Metallgewinnung aus Meer
wasser und Industrieabwässern.
7,5 g eines Ethylen-Copolymerisats aus 50 Gew.-% Ethylen, 19 Gew.-% Acryl
säure, 21 Gew.-% Ethylhexylacrylat und 10 Gew.-% eines Methylpolyglycol
acrylats mit etwa 10 Ethylenglycol-Einheiten wurden in 75 ml Tetrahydro
furan gelöst. Diese Lösung wurde auf eine ebene Fläche (0×10 cm)
ausgegossen, das Lösemittel bei Raumtemperatur verdampft und der so erhaltene
Film für die weiteren Untersuchungen verwendet.
Der auf diese Weise erhaltene Film wurde in einer flachen Schale mit
300 ml einer 20,0 mg enthaltenden Uranylacetat-Lösung gegeben. Der Uran
gehalt der Lösung wurde zu Beginn des Versuchs, nach 48 h und nach 192 h
bestimmt, der Urangehalt des Polymeren nach 192 h.
In den Beispielen 2 bis 4 wurden Zinkchlorid, Silbernitrat und Queck
silbernitrat verwendet. Die Ergebnisse sind der Tabelle zu entnehmen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Anreicherung von Schwermetallionen aus einer wäßrigen
Lösung, indem man ein Ethylen-Copolymerisat mit der wäßrigen Lösung in
Kontakt bringt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat aus
Ethylen, (Meth)acrylsäure und einem (Meth)acrylsäureester verwendet,
dessen Carbonsäuregruppen bis zu 100% mit Metallionen neutralisiert
sein können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Ethylen-Copolymerisat verwendet aus,
40 bis 87 Gew.-% Ethylen,
6 bis 25 Gew.-% (Meth)acrylsäure,
2 bis 30 Gew.-% (Meth)acrylsäureester 5 bis 25 Gew.-% Alkylpolyglykol(meth)acrylat,
wobei sich die Komponenten zu 100 Gew.-% ergänzen.
40 bis 87 Gew.-% Ethylen,
6 bis 25 Gew.-% (Meth)acrylsäure,
2 bis 30 Gew.-% (Meth)acrylsäureester 5 bis 25 Gew.-% Alkylpolyglykol(meth)acrylat,
wobei sich die Komponenten zu 100 Gew.-% ergänzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Carboxylgruppen des Copolymerisates bis zu 100% mit Natrium-,
Kalium-, Magnesium- oder Calcium-Ionen neutralisiert sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ethylen-Copolymerisat in Form von Granulat oder als Folie vor
liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Anreicherung von Schwermetallionen mittels einer Folie aus
dem Ethylen-Copolymerisat durchführt, die mit der wäßrigen Lösung der
Schwermetallionen in Kontakt gebracht wird.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4019050A DE4019050A1 (de) | 1990-06-15 | 1990-06-15 | Verfahren zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesung |
DE91109074T DE59100319D1 (de) | 1990-06-15 | 1991-06-04 | Verfahren zur Entfernung oder zur Anreicherung von Schwermetallionen aus wässriger Lösung. |
FI912681A FI912681A (fi) | 1990-06-15 | 1991-06-04 | Foerfarande foer avlaegsning eller anrikning av tungmetall-joner ur en vattenloesning. |
EP91109074A EP0461517B1 (de) | 1990-06-15 | 1991-06-04 | Verfahren zur Entfernung oder zur Anreicherung von Schwermetallionen aus wässriger Lösung |
AT91109074T ATE93409T1 (de) | 1990-06-15 | 1991-06-04 | Verfahren zur entfernung oder zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesung. |
JP3137609A JPH04227003A (ja) | 1990-06-15 | 1991-06-10 | 重金属イオンを水溶液から除去するかまたは増大させる方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4019050A DE4019050A1 (de) | 1990-06-15 | 1990-06-15 | Verfahren zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4019050A1 true DE4019050A1 (de) | 1991-12-19 |
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ID=6408407
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4019050A Withdrawn DE4019050A1 (de) | 1990-06-15 | 1990-06-15 | Verfahren zur anreicherung von schwermetallionen aus waessriger loesung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4019050A1 (de) |
-
1990
- 1990-06-15 DE DE4019050A patent/DE4019050A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |