DE4017275C2 - Fahrzeug-Radaufhängung - Google Patents
Fahrzeug-RadaufhängungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Radaufhängung mit den
Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einer derartigen Radaufhängung muß die Steifigkeit der
Gummibuchsen in deren Längsrichtung, d. h. in der
Fahrzeuglängsrichtung, niedrig sein, um eine ausgeprägte
Dämpfungsfähigkeit gegenüber Längsschwingungen und -stößen
zu erhalten, die beim Fahrbetrieb von der Fahrbahn her auf
den Querlenker übertragen werden. Denn dadurch soll der
Fahrkomfort verbessert werden. Außerdem muß die Steifigkeit
der Gummibuchse in deren Querrichtung, d. h. quer zum
Fahrzeugkörper, groß sein, um die Seitensteifigkeit der
Aufhängung zu erhöhen und dadurch die Fahrstabilität zu
verbessern.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind bereits
verschiedene Radaufhängungen vorgeschlagen worden. So ist bei
einer bekannten Radaufhängung (JP 62-11 203 Y2) der innere
Endabschnitt des Querlenkers, genauer der vordere und hintere
Teil dieses Endabschnitts, rohrförmig gestaltet und in den so
erhaltenen Rohrteilen ist ein Paar von Gummibuchsen
angeordnet. Jede der Gummibuchsen ist als Gleitbuchse
ausgestaltet und weist einen Außenring und einen Innenring
auf, die relativ zueinander in Buchsenlängsrichtung
verschiebbar sind. Zwischen dem Außen- und dem Innenring
jeder der Gummibuchsen sitzt ein hartes Gummielement, wodurch
die Steifigkeit der Gummibuchse quer zum Fahrzeugkörper
erhöht ist. Hingegen ist an jeder der Gummibuchsen ein
weiches Gummielement vorgesehen, das gegen eine Stirnseite
des Rohrteils am inneren Endabschnitt des Tragarmes (z. B. die
hintere Stirnseite) anschlägt, wodurch die Steifigkeit der
Gummibuchse in Fahrzeuglängsrichtung gering ist.
Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die
Rückstellkraft des weichen Gummielements, das auf den
Rohrteil am inneren Endabschnitt des Tragarmes bei dessen
Axialverschiebung wirkt, im Hinblick auf den Fahrkomfort des
Fahrzeuges nicht richtig eingestellt werden kann und der
Rohrteil auch nicht rasch genug in seine Ausgangsstellung
aufgrund der Rückstellkraft verbracht werden kann, weil es in
der Praxis sehr schwierig ist, die Härte des weichen
Gummielements in dem gewünschten Sinn festzulegen. Setzt man
Schraubenfedern, deren Federkonstante frei wählbar ist, zur
Aufnahme von Längsstößen anstelle der weichen Gummibuchsen
ein, dann läßt sich zwar die Steifigkeit der Verbindung frei
bestimmen, jedoch wird dadurch die Länge der Verbindung des
Querlenkers mit dem Fahrzeugkörper zu groß. Wird andererseits
die Länge der Schraubenfedern begrenzt, um die genannte
Verbindungslänge herabzusetzen, dann wird es schwierig, die
Federkonstante und damit die Rückstellkraft der
Schraubenfeder geeignet festzulegen. Außerdem besteht die
Gefahr, daß Teile der Schraubenfeder im zusammengedrückten
Zustand ineinander hängenbleiben, so daß dadurch deren
Lebensdauer herabgesetzt wird.
Aus der DE 26 27 847 A1 ist eine Radaufhängung
für Kraftfahrzeuge mit am Rahmen des Fahrzeuges angelenkten
Doppelquerlenkern bekannt, bei der der obere Querlenker
durch elastische - das vordere und das hintere - Lenkerlager
mit eine Lenkerachse mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist.
Die Elastizität des Querlenkers wird in dieser Ausgestal
tungsform dadurch erreicht, daß der obere Lenkerarm in den
im Abstand zueinander angeordneten Lenkerlagern gelagert
ist, die aus einer zwischen Metallhülsen eingepreßten Muffe
aus elastischem Material bestehen. Bei einem Lenkstoß ver
schiebt sich der obere Querlenker entgegen der Fahrtrichtung
und gleichzeitig verdreht sich der Lenker in Horizontalrich
tung. Diese Lenkerbewegung wird durch die große radiale
Elastizität der Muffe unterstützt. Hierbei hat es sich als
nachteilig herausgestellt, daß die dem Lenkerarm zugeordnete
Metallhülse nicht gegenüber der anderen Metallhülse gleitend
verschiebbar ist, sondern Axialbewegungen ausschließlich
aufgrund einer elastischen Axialverformung der Muffe ausfüh
ren kann. Treten folglich große Kräfte in Fahrzeuglängsrich
tung auf, besteht die Gefahr, daß die durch die Muffen be
dingte elastische Axialverformung zur Sorbtion des Druckes
nicht ausreicht und folglich den Lenkkomfort für den Fahrer
kurzzeitig negativ beeinflußt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Fahrzeug-Radaufhängung zu schaffen, die bei hinreichender
Steifigkeit in Fahrzeugquerrichtung in der Lage
ist, die Aufnahmefähigkeit von in Fahrzeuglängsrichtung wirkenden Stößen zu verbessern,
dabei jedoch relativ kompakt ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei dieser Anordnung wirkt lediglich
die elastische Gegenkraft des Gummikörpers nur eines
elastischen Lagers als Widerstand gegenüber
einer Versetzung des Querlenkers in Fahrzeuglängsrichtung,
wobei bei dieser Versetzungsrichtung der Gummikörper auf
Scherung beansprucht wird, wohingegen das andere
elstische Lager mit den gegeneinander gleitenden Lagerhülsen
einer Versetzung des Querlenkers keinen Widerstand
entgegensetzt. Demzufolge kann der Gesamtwiderstand gegenüber
einer Versetzung des Querlenkers in Fahrzeuglängsrichtung, d. h.
die Summe der Längssteifigkeiten der vorderen und der
hinteren elastischen Lager, so begrenzt werden, daß die
Aufnahmefähigkeit von Längsstößen verbessert ist. Dabei
läßt sich die Steifigkeit der elastischen Lager in Querrichtung
hinreichend einstellen, indem die Härte der Gummikörper
geeignet festgelegt wird.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
enthalten die Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Radaufhängung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Radaufhängung, und
Fig. 3 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf den
oberen Lenkerarm der Radaufhängung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen als Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine Vorderradaufhängung 1, die einen Achsschenkel 3 zur
Abstützung eines drehbaren Rades 2 aufweist. Der Achsschenkel
3 ist an seinem oberen Abschnitt über einen oberen Lenker 30
und an seinem unteren Abschnitt über einen unteren Lenker 20
mit dem Fahrzeugkörper verbunden. Das äußere Ende des unteren
Lenkers 20 ist an den Achsschenkel 3 mittels eines
Kugelgelenks 21 angeschlossen; das äußere Ende des oberen
Lenkers 30 steht mit dem Achsschenkel 3 über ein Kugelgelenk
31 in Verbindung. Mit dem hinteren Ende des Achsschenkel 3
ist eine Spurstange 4 verbunden.
Der innere Endabschnitt des unteren Lenkers 20 ist gegabelt
und bildet einen vorderen und einen hinteren Endabschnitt.
Das innere Ende 20f des vorderen Endabschnitts und das innere
Ende 20r des hinteren Endabschnitts ist jeweils mit einem
Querträger 5 verbunden, der quer zum Fahrzeugkörper 10
angeordnet und mit diesem verbunden ist. Ein Montageabschnitt
5a für die Aufhängung, der beispielsweise als
Schweißkonstruktion ausführt sein kann, weist hierzu in
Längsrichtung des Fahrzeugkörpers 10 eine entsprechende
Abmessung auf. Eine quer zum Fahrzeugkörper 10 verlaufende
Versteifung 6 erstreckt sich längs des Querträgers 5 und ist
mit dessen Unterfläche verschweißt. Montagebohrungen zur
Befestigung des Querträgers 5 an dem Fahrzeugkörper 10 sind
nahe dem vorderen bzw. hinteren Ende des Montageabschnitts 5a
für die Radaufhängung vorgesehen. Ein Zwischenstück 7 für die
Lenker, das im wesentlichen U-förmig im Querschnitt ist und
sich vertikal erstreckt, ist an dem Mittelteil des
Montageabschnittes 5a für die Radaufhängung angeschweißt und
stützt den oberen Lenker 30 und den unteren Lenker 20 ab. Der
untere Teil des Zwischenstückes 7 bildet Stützlaschen 7a und
7b für den unteren Lenker, die jeweils eine sich in
Querrichtung des Fahrzeugkörpers erstreckende Langlochöffnung
in der Vorder- bzw. Hinterwand des Zwischenstückes 7
aufweisen. Das innere Ende 20r des hinteren Endabschnittes
des unteren Lenkers 20 ist an den Stützlaschen 7a und 7b für
den unteren Lenker mittels einer Gummibuchse 22 befestigt.
Die Gummibuchse 22 weist ein zylindrisches äußeres
Rohrelement 22a, ein zylindrisches Rohrelement 22b, das in
dem äußeren Rohrelement 22a weitgehend koaxial damit
aufgenommen ist, sowie einen Gummikörper 22c zwischen den
beiden Rohrelementen 22a und 22b auf. Das äußere Rohrelement
22a ist an dem inneren Ende 20r des hinteren Endabschnittes
des unteren Lenkers 20 fixiert, während das innere
Rohrelement 22b an dem Lenker-Zwischenstück 7 mittels einer
Schraube 23 befestigt ist, die sich durch das innere
Rohrelement 22b hindurch erstreckt und an den Stützlaschen 7a
und 7b für den unteren Lenker mit ihrem jeweiligen Ende
festgeschraubt ist.
Das innere Ende 20f des vorderen inneren Endabschnittes des
unteren Lenkers 20 ist im vorderen Bereich des
Montageabschnittes 5a des Querträgers 5 mittels einer
Gummibuchse 25 befestigt. Die Gummibuchse 25 ist ähnlich der
Gummibuchse 22 und weist ebenfalls ein zylindrisches äußeres
Rohrelement 25a, ein inneres Rohrelement 25b, welches in dem
äußeren Rohrelement 25a weitgehend koaxial damit aufgenommen
ist, sowie einen Gummikörper 25c zwischen den beiden
Rohrelementen 25a und 25b auf. Das äußere Rohrelement 25a ist
an dem Montageabschnitt 5a für die Radaufhängung mittels
einer Metallschelle 26 befestigt, während das innere
Rohrelement 25b an dem unteren Lenker 20 mittels einer
Verschraubung 20a fixiert ist, die am inneren Ende 20f des
vorderen inneren Endabschnittes des Lenkers 20 ausgebildet
ist und sich durch das innere Rohrelement 25b hindurch
erstreckt. Die Verschraubung ist vervollständigt durch eine
Mutter 27, die auf der Verschraubung 20a festgezogen ist.
Da die Gummibuchsen 22 und 25 von bekannter Art sind, wird
ihr Aufbau hier nicht im einzelnen erläutert.
Eine obere Halterung 8, die zugleich als Verstärkung für den
oberen Teil des Zwischenstückes 7 wirkt, ist an die
Außenfläche im oberen Teil des Zwischenstückes 7
angeschweißt. Ein Paar von Gummibuchsen 11, die zueinander in
Längsrichtung des Fahrzeugkörpers weitgehend fluchtend
ausgerichtet sind, sind im oberen Teil der Halterung 8 und
des Zwischenstückes 7 montiert.
Durch den Oberteil des Zwischenstückes 7 erstreckt sich
weitgehend in Längsrichtung des Fahrzeugkörpers ein langer
Schraubenschaft 32. Der obere Querlenker 30 weist einen vorderen
und einen hinteren Arm auf, deren jeweils innere Enden 30f
bzw. 30r mit dem vorderen bzw. hinteren Ende des
Schraubenschaftes 32 durch Gummibuchsen 40 bzw. 50 verbunden
sind.
Die elastischen Lager 40 und 50 werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf Fig. 3 näher erläutert:
Gemäß Fig. 3 ist am inneren Ende 30f des vorderen Armes des
oberen Querlenkers 30 eine Lagerhülse 41 mit einem sich in
Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Durchbruch
ausgebildet. Entsprechend ist am inneren Ende 30r des
hinteren Armes des oberen Lenkers 30 eine Lagerhülse 51 mit
einem sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Durchbruch
vorhanden. Die Lagerhülsen 41 und 51 bilden jeweils die
äußeren Lagerhülsen der elastischen Lager 40 bzw. 50. Das vordere
elastische Lager 40 weist eine innere Lagerhülse 42 auf, das auf
das vordere Ende des Schraubenschaftes 32 koaxial zu der
äußeren Lagerhülse 41 aufgesetzt und befestigt ist. Auf der
inneren Lagerhülse 42 sitzt eine Zwischenhülse 43, die auf
die innere Lagerhülse 42 aufgesteckt ist, und zwischen der
Zwischenhülse 43 und der äußeren Lagerhülse 41 befindet
sich ein Gummikörper 44. Die äußere Umfangsfläche der
Zwischenhülse 43 ist mit der äußeren Lagerhülse 41 durch
den Gummikörper 44 fest verbunden. Eine Überzugsschicht 43a
aus einem außerordentlich gleitfähigen Material, wie z. B.
Äthylentetrafluorid, ist auf der Innenfläche der
Zwischenhülse 43 ausgebildet und diese ist in Längsrichtung
gegenüber der inneren Lagerhülse 42 verschiebbar und auf
diesem verdrehbar.
Ein Paar von Dichtmanschetten 45f und 45r ist zwischen dem
äußeren Rohrelement 41 und dem inneren Rohrelement 42 an den
gegenüberliegenden Enden des elastischen Lagers 40 befestigt,
wodurch vorne und hinten geschlossene Kammern 46f bzw. 46r
geschaffen sind. Die Dichtmanschetten 45f und 45r können
beispielsweise aus Gummi bestehen. Ein Verbindungskanal 47 in
Form einer Nut erstreckt sich in Längsrichtung des
elastischen Lagers 40 auf der Außenfläche des Gummikörpers 44 und
verbindet die geschlossenen Kammern 46f und 46r miteinander.
Weiterhin ist an den gegenüberliegenden Enden der inneren
Lagerhülse 42 zwischen diesem und der Zwischenhülse 43 ein
Paar von Dichtelementen 48 angeordnet, das die Gleitflächen
zwischen der inneren Lagerhülse 42 und der Zwischenhülse 43
gemeinsam mit den Dichtmanschetten 45f und 45r abdichtet.
Das hintere elastische Lager 50 weist eine äußere Lagerhülse 51
und eine innere Lagerhülse 52 sowie eine Zwischenhülse 53
und ebenfalls einen Gummikörper 54 auf und ist insoweit
ähnlich dem vorderen elastischen Lager 40 gestaltet. Die
Außenfläche der Zwischenhülse 53 ist an der äußeren
Lagerhülse 51 mittels des Gummikörpers 54 fixiert und eine
Überzugsschicht 53a ähnlich derjenigen auf der Zwischenhülse
43 des vorderen elastischen Lagers 40 ist auf der Innenfläche der
Zwischenhülse 53 vorgesehen. Ein Paar von Staubschutz-
Dichtelementen 56 ist an den gegenüberliegenden Enden der
inneren Lagerhülse 52 zwischen diesem und der
Zwischenhülse 53 angeordnet.
Das hintere elastische Lager 50 unterscheidet sich von dem
vorderen elastischen Lager 40 dadurch, daß an der inneren
Lagerhülse 52 an den gegenüberliegenden Enden der
Überzugsschicht 53a ein Paar von Anschlagringen 55 befestigt
ist, um eine Relativverschiebung der Zwischenhülse 43
gegenüber der inneren Lagerhülse 52 in Längsrichtung des
elastischen Lagers 50 zu verhindern. Eine Drehung der Zwischenhülse
43 relativ zu der inneren Lagerhülse 52 hingegen ist
möglich.
An den gegenüberliegenden Enden der inneren Lagerhülse 52
sind eine vordere bzw. hintere Deckplatte 57f bzw. 57r
befestigt. An den Innenflächen der Deckplatten 57f und 57r,
nahe deren Umfangsrändern, ist jeweils ein ringförmiger
Gummianschlag 58f bzw. 58r befestigt. Außerdem ist zwischen
dem vorderen Gummianschlag 58f und der vorderen Stirnseite
der äußeren Lagerhülse 51 eine Abstandsscheibe 59
eingesetzt, während zwischen dem hinteren Gummianschlag 58r
und der hinteren Stirnseite der äußeren Lagerhülse 51 ein
Spalt mit einer vorbestimmten Spaltbreite ∈ vorgesehen ist.
Von der inneren Umfangsfläche jedes der Gummianschläge 58f
und 58r springen Dichtlippen 60 vor, die an der Außenfläche
der Zwischenbüchse 53 anliegen und zusammen mit den
Dichtelementen 56 die Außenfläche der inneren Lagerhülse 52
und die Innenfläche der Zwischenhülse 53 schützend
abdichten.
In dem Gummikörper 54 ist ein zylindrischer Kern 54a
eingebettet, der eine verhältnismäßig kleine Wanddicke
aufweist. Die Steifigkeit des Gummikörpers 54 in
Axialrichtung und senkrecht dazu läßt sich durch
Veränderung der Lage des Kerns 54a und/oder dessen Wanddicke
einstellen.
Die Wirkungsweise der elastischen Lager 40 und 50 wird nachfolgend
erläutert.
Wenn eine Stoßbelastung auf den oberen Querlenker 30 in
Fahrzeuglängsrichtung, d. h. in Achsrichtung der elastischen Lager
40 und 50, wirkt und der obere Querlenker 30 beim Betrieb des
Fahrzeuges dadurch in Achsrichtung dieses elastischen Lagers
versetzt wird, dann baut sich in dem vorderen elastischen Lager 40
keine Gegenkraft auf, weil die äußere Lagerhülse 41 und die
Zwischenhülse 43 in Achsrichtung gegenüber der inneren
Lagerhülse 42 gleiten. Allein die elastische Gegenkraft des
Gummikörpers 54 des hinteren elastischen Lagers 50 in dessen
Achsrichtung, in der der Gummikörper 54 auf Scherung
beansprucht wird, wirkt als ins Gewicht fallender Widerstand
einer Verschiebung des oberen Querlenkers 30 entgegen. Demzufolge
kann der Gesamtwiderstand gegenüber einer Verschiebung des
oberen Querlenkers 30 in Fahrzeuglängsrichtung, d. h. die Summe
der axialen Steifigkeiten des vorderen und hinteren
elastischen Lagers 40 bzw. 50, so begrenzt werden, daß dadurch die
Schluckfähigkeit von Längsstößen verbessert ist.
Da der Schubmodul von Gummi, d. h. der Modul, der unter einer
Scherbelastung von Gummi wirksam ist, normalerweise kleiner
als der E-Modul ist, lassen sich in Fahrzeuglängsrichtung
auftretende Stöße effektiv abfangen und trotzdem die
Steifigkeit quer zum Fahrzeugkörper hinreichend groß halten.
Zugleich kann bei Entlastung der obere Querlenker 30 sehr rasch
wieder in seine Ausgangslage verbracht werden, wenn die
Steifigkeit des Gummikörpers 54 in das hintere elastische Lager
50 entsprechend eingestellt ist. Der Grund dafür, daß
zwischen dem Gummianschlag und der Stirnseite der äußeren
Lagerhülse 51 nur auf der Rückseite davon ein Spalt
vorgesehen ist, liegt darin, daß eine auf den Lenker wirkende
Längs-Stoßbeanspruchung beim Fahren normalerweise von vorne
nach hinten gerichtet ist. Eine Verschiebung des oberen
Querlenkers 30, die über die vorbestimmte Spaltbreite
hinausgeht, ist durch den Anschlag der hinteren Stirnfläche
der äußeren Lagerhülse 51 an dem hinteren Gummianschlag 58r
unterbunden.
Die Quersteifigkeit der elastischen Lager 40 und 50 kann nach
Bedarf durch geeignete Einstellung der Härte des Gummikörpers
44 bzw. 54 bestimmt werden.
Da nur das vordere elastische Lager 40 eine Gleitbuchse ist, ist
die Radaufhängung dieser Ausführungsform relativ kompakt.
Der Raum zwischen der inneren Lagerhülse 42 und der äußeren
Lagerhülse 41 an den gegenüberliegenden Enden des
elastischen Lagers 40 ist durch die Dichtmanschetten 45f und 45r
umschlossen, so daß darin kein Staub eindringen kann und die
Gleitfunktion der Zwischenhülse 43 stets aufrechterhalten
bleibt. Dabei besteht infolge der bei diesem besonderen
Ausführungsbeispiel gewählten Anordnung eines Paares von
Dichtelementen 48 zwischen der inneren Lagerhülse 42 und der
Zwischenhülse 43 eine doppelte Abdichtsicherheit für den
Raum zwischen der inneren Lagerhülse 42 und der äußeren
Lagerhülse 41.
Infolge der Verbindung der vorderen und hinteren Kammern 46f
und 46r mittels des Verbindungskanals 47 kann Luft zwischen
den beiden Kammern ausgetauscht werden, sobald die
Zwischenhülse 43 zusammen mit der äußeren Lagerhülse 41 in
Achsrichtung gegenüber der inneren Lagerhülse 42 verschoben
wird. Dadurch werden Druckänderungen in den geschlossenen
Kammern 46f und 46r vermieden und demzufolge verhindert, daß
die Dichtmanschetten 45f und 45r von dem elastischen Lager 40
abgesprengt werden oder platzen.
In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das
vordere elastische Lager 40 als Gleitbuchse und das hintere
elastische Lager 50 als feste Buchse ausgebildet. Jedoch kann jedes
der beiden elastischen Lager als Gleitbuchse ausgebildet sein,
wenn jeweils die andere ein relatives Gleiten der
Lagerhülsen der Hülse nicht erlaubt.
Claims (8)
1. Doppelquerlenker-Radaufhängung mit einem oberen
Querlenker (30), dessen äußeres Ende mit einem
Radträger (3) verbunden ist und dessen inneres Ende
über ein vorderes und ein hinteres elastisches Lager
(40 bzw. 50) an zwei in Fahrzeuglängsrichtung
voneinander beabstandeten Stellen an dem
Fahrzeugkörper vertikal schwenkbar befestigt ist,
wobei jedes der vorderen und hinteren Lager (40, 50)
eine äußere, weitgehend zylindrische und in
Fahrzeuglängsrichtung sich erstreckende Lagerhülse
(41, 51) und eine zur äußeren koaxial verlaufende
innere Lagerhülse (42, 52) mit dazwischen
angeordnetem Gummikörper (44, 54) aufweist, und wobei
die innere Lagerhülse (42, 52) mit dem
Fahrzeugkörper und die äußere Lagerhülse (41, 51) mit
dem Querlenker (30) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere oder das hintere elastische Lager
(40 bzw. 50) als axial verschiebbares Dreh-Gleitlager
und das andere elastische Lager (50 oder 40) als
axial nicht verschiebbares Drehlager ausgebildet ist.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Lager (40), dessen Lagerhülsen
relativ zueinander gleitend verschiebbar sind, eine
Zwischenhülse (43) aufweist, die zwischen dem
Gummikörper (44) und der inneren Lagerhülse (41)
koaxial dazu angeordnet, mit der äußeren Lagerhülse
(41) über den Gummikörper (44) verbunden und auf der
inneren Lagerhülse (42) in dessen Achsrichtung
gleitend verschiebbar und um diese drehbar
angeordnet ist.
3. Radaufhängung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche der Zwischenhülse (43) eine
Gleitschicht aus einem Material hoher Gleitfähigkeit
trägt.
4. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwischen den gegenüberliegenden Enden der
äußeren Lagerhülse (41) und der inneren Lagerhülse
(42) des elastischen Lagers (40) Dichtmanschetten
(45f, 45r) aufgespannt sind, durch die mit den
zugeordneten Enden der Lagerhülsen geschlossene
Kammern (46f, 46r) gebildet werden.
5. Radaufhängung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der inneren Lagerhülse (42) und der
Zwischenhülse (43), an den gegenüberliegenden Enden
der inneren Lagerhülse und in der jeweils
zugeordneten Kammer (46f, 46r), Dichtelemente (48)
angeordnet sind.
6. Radaufhängung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (46f, 46r) miteinander in Verbindung
stehen.
7. Radaufhängung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern durch eine Axialnut (47) an einer der
Lagerhülsen (41, 42) oder an dem Gummikörper (44) in
Verbindung stehen.
8. Radaufhängung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialnut in der Außenfläche der inneren
Lagerhülse (42) ausgebildet ist.
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