DE4012876A1 - Vorrichtung zum verschliessen eines behaelters fuer potentiell infektioese fluesssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum verschliessen eines behaelters fuer potentiell infektioese fluesssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung in
Verbindung mit einem Verschluß für potentiell infektiöse
Flüssigkeiten.
In Einrichtungen der öffentlichen Gesundheitspflege wird heute
ein gesteigerter Wert auf die Hygiene gelegt, da die Bedeutung
der Verringerung des Risikos der Ausbreitung von Krankheiten
in Verbindung mit der Entnahme von Blutproben und anderer
Körperflüssigkeiten erkannt worden ist.
Die Erfindung ist auf die Verbesserung der bekannten Technolo
gien gerichtet, um eine verbesserte Sicherheit, eine verein
fachte Anwendbarkeit und eine vereinfachte Herstellung ohne
Steigerung der Herstellungskosten zu ermöglichen.
Die Erfindung wird im folgenden insbesondere unter Bezug auf
die Entnahme von Blutproben erläutert; das hier zugrundelie
gende Prinzip ist jedoch selbstverständlich in jeder Beziehung
auf die Handhabung "gefährlicher" bzw. "empfindlicher" Flüs
sigkeiten anwendbar.
Gemäß einer üblichen Arbeitsweise wird ein Probenröhrchen,
z. B. ein "Vacutainer", als ein vollständig geschlossenes
System angesehen; dies trifft jedoch nicht zu. Wenn eine
Kanüle aus dem Stopfen eines "Vacutainers" herausgezogen wird,
bleibt unvermeidlich Blut auf der Außenseite des Stopfens
zurück. Dies stellt in der Tat eine Gefahrenquelle dar, und
gleichzeitig vermittelt das System ein falsches Gefühl der
Sicherheit.
Bei den bekannten Systemen muß der Behälterstopfen notwendi
gerweise früher oder später entfernt werden, und in diesen
Fällen können Dämpfe oder Tröpfchenbildungen an der Öffnung
der Röhrchen auftreten, wodurch ein potentieller Unsicherheits
faktor entsteht.
Der entfernte Stopfen muß verworfen werden, wobei sein unteres
Ende und seine Flanken notwendigerweise in Kontakt mit z. B.
Blut und/oder Serum gestanden haben; dies beinhaltet ein
potentielles Risiko der Verbreitung. Eine Schicht von potenti
ell infektiöser Flüssigkeit kann an der Behälteröffnung
zurückbleiben.
Es ist ein im Handel befindlicher Stopfenentferner bekannt,
der auf einen Stopfen aufgeschoben werden kann, z. B. bei einem
"Vacutainer", um den Stopfen von dem Röhrchen wegzukippen;
dies ist jedoch keine ideale Lösung, da auch in diesem Falle
Spritzer und Dämpfe auftreten können.
Die Erfindung ist auf die Behebung der Nachteile der bekannten
Technologien und weiterhin auf die Verbesserung der Sicherheit
und die Verringerung der Gefahr von Gesundheitsbeeinträchti
gungen in Verbindung mit "sensitiven" Flüssigkeiten gerichtet.
Die Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung in Verbindung
mit dem Verschluß eines Behälters für potentiell infektiöse
Flüssigkeiten. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine elastische Schutzkappe umfaßt, deren Öffnung in
nicht gedehntem Zustand geringfügig kleiner als der Umfang der
zu verschließenden Behälteröffnung ist.
Wie bereits angemerkt wurde, wird die Erfindung in Verbindung
mit der Entnahme von Blutproben offenbart, sie kann jedoch,
wie ausgeführt wurde, auch in Verbindung mit anderen "sensiti
ven" Flüssigkeiten eingesetzt werden.
Die Vorteile des Gegenstands der Erfindung ergeben sich aus
den Zeichnungen bevorzugter Ausführungsformen und sind insbe
sondere die folgenden:
- - Sobald Blut oder andere Flüssigkeiten in das Probenröhr chen eingebracht worden sind, wird eine elastische Schutz kappe über dem Stopfen des Röhrchens angeordnet, so daß jegliche Tropfen auf den Stopfen abgedeckt sind.
- - Der Austritt von Dampf oder Tröpfchen wird verhindert, und zwar in Anbetracht der Tatsache, daß der Stopfen von der Öffnung innerhalb der elastischen Schutzkappe entfernt werden kann, d. h. innerhalb eines geschlossenen Raumes, der verschlossen bleibt, bis die gewünschte Probe durch einen Bereich entfernt worden ist, der, falls erwünscht, in der über die Öffnung gezogenen elastischen Schutzkappe angeordnet ist. Der Stopfen kann anschließend in dem gleichen geschlossenen System immer wieder in das Röhrchen eingeführt werden. Das sich bildende Loch, z. B. beim Einführen einer Pipette, kann auch als Kratzer bzw. Wischer für den Stopfen verwendet werden, weil sich das Loch zusammenzieht, wenn die Spannung bzw. Dehnung der elastischen Schutzkappe beseitigt wird. Auf diese Weise kann eine Verunreinigung des Stopfens und der Gefäßöffnung vermieden werden. Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß dieses System in vielfacher Hinsicht anwendbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert, wobei auf die
Zeichnungen Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig. 1 bis 5 eine Reihe von Arbeitsschritten zur
Verwendung im Zusammenhang mit der Erfindung;
Fig. 6 und 7 alternative Ausführungsformen des Gegenstands
der Erfindung;
Fig. 8 bis 16 eine zweite Reihe von Arbeitsschritten zur
Verwendung mit dem Gegenstand der Erfindung;
Fig. 17 und 18 weitere mögliche Arbeitsschritte zur Ver
wendung im Zusammenhang mit einer Verfahrens
variante gemäß der Erfindung; und
Fig. 19 und 20 eine andere Ausführungsform des Gegenstands
der Erfindung.
Fig. 1a zeigt eine Schutzkappe aus elastischem Material in
aufgerolltem Zustand, z. B. in dem Zustand, wie sie vom Her
steller angeliefert wird, bevor sie über einen Behälter 2
gezogen wird.
Der Behälter 2 ist in Fig. 1 gezeigt, wobei das Bezugszeichen
3 einen Stopfen und das Bezugszeichen 5 die zu untersuchende
Flüssigkeit, z. B. Blut, bezeichnet.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, wird die Schutzkappe 1 in Abwärts
richtung über dem Stopfen 3 und über eine gewisse Strecke über
den Behälter 2 gerollt, um eine wirksame Abdichtung zu gewähr
leisten.
In dem dargestellten Fall wird der Stopfen in dem Röhrchen 2
vollständig von der Schutzkappe 1 abgedeckt; dies gilt auch
für Blut oder jegliche andere Flüssigkeit auf dem Stopfen 3
(Fig. 1). Fig. 3 zeigt eine zentrifugierte Blutprobe, aufge
trennt in Komponenten 8 und 9 in dem Behälter 2, und die
Schutzkappe, die so weit nach unten wie möglich über den
Behälter 2 geschoben ist; dies ist durch Endwülste 6 der
Schutzkappe angedeutet.
Unter Ausnutzung der Elastizität der Schutzkappe 1 kann jetzt
der Stopfen 3 aus dem Röhrchen 2 herausgezogen und von dessen
Öffnung entfernt werden, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
Wie angegeben wurde, ist ein Element 7 in der Form einer
Verstärkung, einer Mikroperforation oder einer Markierung
vorgesehen, und zwar zur Verwendung bei der Handhabung der
Flüssigkeit in dem Behälter 2, wenn der Stopfen 3 von der
Öffnung des Behälters entfernt und neben dem Behälter abge
setzt worden ist. Wie sich aus Fig. 5 ergibt, erfolgt dies
bevorzugt durch eine Markierung, Mikroperforation oder Ver
stärkung 7, die gegenüber der Öffnung des Behälters 2 angeord
net ist.
Der Zweck dieser Anordnung ist ebenfalls aus Fig. 5 ersicht
lich. Das Material der Schutzkappe ist in diesem Falle ausrei
chend gespannt, so daß, wenn das Element 7 eine Öffnung
darstellt, eine Pipette 10 in leichter Weise in den Behälter 2
zum Ansaugen der gewünschten Flüssigkeit eingeführt werden
kann, und zwar in dem vorliegenden Fall Serum, das bei der
Zentrifugierung von Blut 5 erhalten wurde. Bevor die Pipette
10 in diesem Falle nach oben und aus dem Loch herausgezogen
wird, kann man in vorteilhafter Weise die Spannung der Schutz
kappe herabsetzen, so daß sie wie ein Kratzer bzw. Wischer für
an der Spitze der Pipette befindliches Serum wirkt.
Die Fig. 6 und 7 entsprechen der Fig. 3; die Fig. 6a und 7a
entsprechen prinzipiell der Fig. 5. In diesen Fällen wird
jedoch das Element 7 der Fig. 6 nicht durch eine Perforation,
sondern durch eine Verstärkung gebildet.
Eine Verstärkung in Verbindung mit dem Element 7 kann erfor
derlich sein, um ein Zerreißen des elastischen Materials bei
der Perforation in gedehntem Zustand, z. B. durch eine Kanüle,
zu verhindern.
Das verstärkende Material der Fig. 7 kann z. B. von einer
"selbstversiegelnden" Art sein.
Wie bereits ausgeführt wurde, zeigen die Fig. 8 bis 16 eine
andere Reihe von Arbeitsschritten zur Verwendung im Zusammen
hang mit der Erfindung.
In Fig. 8a ist die elastische Schutzkappe 1 gezeigt, die
jedoch in diesem Falle einen Zentrifugierkörper 12 enthält,
der in einen Ring 11 aus steiferem Material eingesetzt ist;
der Ring 11 weist einen leicht dünneren Bereich 11 a auf.
Die Fig. 8 entspricht der Fig. 1.
Gemäß Fig. 9 wird der Zentrifugierkörper 12 in dem Ring auf
den Stopfen 3 aufgesetzt, und die elastische Schutzkappe wird
nach unten auf den Behälter 2 aufgerollt.
Um zu gewährleisten, daß keine Flüssigkeit und/oder Dämpfe aus
dem Behälter 2 austreten, wenn der Zentrifugierkörper 12
verwendet wird, wird dieser Körper, wie aus den Fig. 10 bis 13
ersichtlich, in den Behälter 2 eingeführt.
Die Schutzkappe 1 wird wie in Fig. 10 gezeigt gespannt. Der
Zentrifugierkörper 12 mit dem Ring 11 wird wie in Fig. 11
gezeigt auf die Seite gezogen. Der Stopfen 3 wird aus dem
Behälter 2 gezogen und neben dem Behälter abgesetzt, wogegen
der Körper 12 in dem Ring 11 wie in Fig. 13 gezeigt in den
Behälter 2 eingeführt wird.
Die leicht dünneren Vorsprünge 11 a des Rings 11 erleichtern
die Einführung in den Behälter 3, wie sich aus Fig. 13 ergibt.
Währenddessen wird das Handhabungselement 7, wie gezeigt, so
angeordnet, daß es, falls erwünscht, zur Handhabung der
Flüssigkeit in dem Behälter 2 eingesetzt werden kann.
Wie sich aus Fig. 14 ergibt, wird anschließend das Zentrifu
gierelement aus dem Ring 11 und in den Behälter 2 gedrückt.
Die Fig. 15 zeigt, wie der Stopfen 3 unter Zuhilfenahme der
Elastizität der Schutzkappe 1 auf das obere Ende des Rings 11
gesetzt werden kann, um diesen in den Behälter 2 zu schieben,
wobei der Zentrifugierkörper 12 gleichzeitig in Richtung auf
die zu behandelnde Flüssigkeit, insbesondere Blut, geschoben
wird.
Fig. 16 zeigt eine Situation entsprechend derjenigen der Fig.
10, bei der es möglich ist, Proben der Komponenten 8, 9 der
zentrifugierten Flüssigkeit 5 mit Hilfe einer Pipette oder
einer ähnlichen Einrichtung 10 zu entnehmen.
In diesem Falle wird der Stopfen 3 neben dem Container 2, wie
aus Fig. 5 ersichtlich, abgesetzt.
Die Fig. 17 und 18 zeigen, daß die Kappe 1 mit Versteifungs-
und Führungseinrichtungen 14 versehen werden kann, um das
Aufsetzen auf den Behälter 2 zu erleichtern. Diese Ausfüh
rungsform erfordert eine dichtpassende Elastizität in den
restlichen Bereichen der Schutzkappe 1.
Eine Variante dieses Rings ist in den Fig. 19 und 20 gezeigt,
die einen Gleit- oder Verriegelungsring 15 für eine zusätzli
che Versiegelung der Schutzkappe 1 durch Zurückhalten der
Kappe aufweist. Dies ist in Fig. 20 dargestellt.
Abgesehen davon, daß er das Aufsetzen auf den Behälter 2
erleichtert, erweist sich ein solcher Ring auch als nützlich,
wenn das Röhrchen zeitweilig oder auf Dauer in einem Ständer
abgesetzt wird; in diesem Falle wirkt der Ring wie eine
Manschette.
In den Fig. 17 und 18 ist die Anwendbarkeit des Gegenstands
der Erfindung gemäß einer weiteren Ausführungsform gezeigt,
z. B. wenn eine Fülleinrichtung 16 unter dichten und sterilen
Bedingungen eingeführt werden soll. Eine derartige Füllein
richtung kann von beliebiger Art zur weiteren Behandlung der
in dem Behälter 2 vorhandenen Flüssigkeit sein.
Die Vorteile bei der Verwendung des Gegenstands der Erfindung
sind, daß sensitive Flüssigkeiten in sicherer und hygienischer
Art und Weise in einem Behälter gehandhabt werden können, wenn
die gewünschten Substanzen, Materialien oder Verschlüsse, wie
erforderlich, zur Verfügung gestellt werden. Es ist daher
möglich, die Anforderungen an Sterilität und Hygiene zu
erfüllen, ohne daß dabei die Arbeitsgeschwindigkeit und die
Genauigkeit in nennenswertem Umfang beeinträchtigt werden.
Mit Hilfe des Gegenstands der Erfindung wird eine einfache,
kostengünstige und sichere Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
die zur Handhabung von sensitiven Flüssigkeiten, insbesondere
im Zusammenhang mit der Probenentnahme, Analyse und Behandlung
von potentiell infektiösen Körperflüssigkeiten geeignet ist.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Verschließen eines Behälters für potenti
ell infektiöse Flüssigkeiten, gekennzeichnet durch eine
elastische Schutzkappe mit einer Öffnung, die im nicht-ge
dehnten Zustand geringfügig kleiner als der Umfang der
Öffnung des zu verschließenden Behälters ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Materialschwächung oder Mikroperforation mit
einer umgebenden Verstärkung, einer Markierung oder einer
Verstärkung 7 aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie um die Öffnung einen Positionierungs- bzw. Verriege
lungsring 14, 15 aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |