DE4012654C2 - Verfahren zum Herstellen einer metall- und oxidhaltigen Kohlebürste für einen Permanentmagnet-Elektrokleinmotor - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer metall- und oxidhaltigen Kohlebürste für einen Permanentmagnet-ElektrokleinmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 23 29 698
bekannt.
Bei diesem Verfahren werden die Oxide der Metallkomponente
zugesetzt. Außerdem werden zur Verschleißminderung
u. a. anorganische Gleit- und Polierstoffe zwischen
den mit Metall überzogenen Graphitpartikeln zugegeben.
Dieses bekannte Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Kohlebürsten für
langlebige Elektrogroßmotoren, bei denen die Kohlebürsten
auswechselbar sind und der Kommutator nach längerem Gebrauch abgedreht
und von Schleifspuren geglättet werden kann.
Für preiswerte Elektrokleinmotoren mit einem Permanentmagneten
eignen sich die damit hergestellten Kohlebürsten nicht, weil
die Kohebürsten über die gesamte Lebensdauer des Elektrokleinmotors
nicht ausgewechselt werden und die Kohlebürsten
die Betriebsbereitschaft des Motors wesentlich mitbestimmen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer metall- und oxidhaltigen Kohlebürste
zu schaffen, die in einem Permanentmagnet-Elektrokleinmotor
zu einer hohen Verschleißfestigkeit führt.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Es ist aus der DD-PS 2 37 099 A3 bekannt, für Gleitkontakte
Elektrographit "Lonza, KS 44 (Schweiz)" mit einem
Aschegehalt von 0,05% zu verwenden, jedoch neigt der daraus
hergestellte Kohlebürstenformkörper zur Rißbildung.
Eine Rißbildung setzt die Lebensdauer einer Kohlebürste wesentlich
herab, weshalb derartige bekannte Kohlebürsten mit
einem Aschegehalt von 0,05% nur für Elektrogroßmotoren geeignet
sind, bei denen die Kohlebürsten austauschbar sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Lebensdauer der Kohlebürste zusätzlich
gesteigert und die Geräuschabgabe zusätzlich verringert,
was zu besseren Laufeigenschaften des Elektrokleinmotors
führt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 zeigt einen bekannten Elektromotor mit Kohlebürste
im Prinzip;
Fig. 2 ein Flußdiagramm eines Beispiels des herkömmlichen
Herstellungsverfahrens;
Fig. 3 einen Reinigungsofen für den Reinigungsbehandlungsprozeß
in einer schematischen Darstellung;
Fig. 4, 5A-5D Diagramme von Oszillographwellen-
Formen, die typische Kommutations
wellenformen zeigen, wenn die Kohle
bürsten Nr. I-IV gemäß Fig. 4 ver
wendet werden;
Fig. 6A u. 6B Partikelstrukturen einer Ausführungs
form einer erfindungsgemäß hergestellten Kohlebürste;
Fig. 7A u. 7B Partikelstrukturen einer herkömmlichen
Kohlebürste, die einen Binder enthält;
Fig. 8 ein Flußdiagramm eines Bei
spiels des erfindungsgemäßen Her
stellungsverfahrens;
Fig. 9 die Zusammensetzung einer
erfindungsgemäß hergestellten Kohle
bürste;
Fig. 10 ein Oszillographwellenform-Diagramm zur
Darstellung einer typischen Kommutations
wellenform, wenn die in Fig. 9 darge
stellte Kohlebürste verwendet wird;
Fig. 11 die Partikelstruktur der Kohlebürste
gemäß Fig. 9;
Fig. 12 Versuchsergebnisse zur Verdeutlichung
der Beziehung zwischen der Partikel
größe des hinzugefügten Oxidpulvers und
dem Grad der Abnutzung;
Fig. 13 Versuchsergebnisse zur Erläuterung der
Beziehung zwischen dem Gehalt an hinzu
gefügtem Oxidpulver und dem Grad der Ab
nutzung und
Fig. 14 den Zustand der Verbindung von Graphitpulver
partikel in einer herkömmlichen Kupfer-über
zogenen Graphitbürste.
Fig. 1 erläutert das herkömmliche Prinzip und
zeigt den Zustand, in dem Kohlebürsten in einem Klein
motor verwendet werden, eine perspektivische Ansicht
(A-1), eine teilweise vergrößerte Ansicht (A-2) sowie
eine Strukturdarstellung (A-3) der Kohlebürste.
In der Figur bezeichnen das Bezugszeichen 1 einen
Kommutator, 2 ein Kommutatorsegment, 3 eine drehbare
Welle, 4 eine Kohlebürste, 5 ein elastisches Bürsten
teil, 11 ein Graphitpartikel und 12′ eine metallische
Schicht wie eine Kupferüberzugschicht.
In Fig. 1 sind Kohlebürsten 4 durch elektrisch leiten
de elastische Bürstenhalter 5 gehalten und in der Weise
gestützt, daß sie in Gleitkontakt mit Kommutatorseg
menten 2 stehen. Die Kohlebürste 4 ist in eine umge
kehrte T-Form gesintert, deren Steg von dem elastischen
Bürstenhalteteil 5 gehalten ist, wie in A-1 der Fig. 1
in einer perspektivischen Ansicht dargestellt ist.
Die Bodenfläche der umgekehrten T-Form ist geringfügig
gekrümmt, um in einen Gleitkontakt mit dem Kommutator
segment 2 geraten zu können.
Wie in A-2 der Fig. 1 vergrößert dargestellt ist,
ist die Kohlebürste 4 durch Preßformen und Sintern
von Graphitpulverpartikeln gebildet, die beispiels
weise mit Kupfer überzogen sind. Wie in A-3 der Fig. 1
in einer Strukturabbildung gezeigt ist, ist eine
metallische Schicht 12′ auf der Oberfläche jedes der
Graphitpartikel 11 gebildet. Diese Graphitpulverpartikel
sind preßgeformt und gesintert, um durch die metallische
Schicht 12′ miteinander verbunden zu sein.
Fig. 2 ist ein Flußdiagramm, das ein Beispiel des herkömmlichen
Herstellverfahrens zeigt. Die Bezugs
zeichen 20 bezeichnen Graphitpulver, das auf ungefähr
99% gereinigt bzw. verfeinert ist, 21 einen Reinigungs
behandlungsvorgang gemäß der Erfindung, 22 einen Metall
überzugvorgang, 23 einen Preßformvorgang und 24 einen
Sintervorgang.
Eine Kohlebürste wird gemäß Fig. 2
hergestellt, indem an dem Graphitpulver der Reinigungs
behandlungsprozeß 21, der Metallüberzugprozeß 22, der
Preßformprozeß 23 und der Sinterprozeß 24 ausgeführt
werden. Während der Metallüberzugprozeß 22, der Preß
formprozeß 23 und der Sinterprozeß nicht näher be
schrieben werden, da diese Vorgänge bekannt sind, wird
der Reinigungsbehandlungsprozeß nachfolgend in näheren
Einzelheiten mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben, da dieser
Vorgang ein Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung
ist.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines Reini
gungsofens bzw. Frischungsofens, der in dem Reinigungs
behandlungsprozeß verwendet wird.
Bezugszeichen 20 bezeichnet Graphitpulver, 30 den
Ofen, 31 einen Stromzufuhrtransformator, 32 eine Halo
gen-Rohrleitung und 33 eine Heizeinrichtung.
Der Reinigungsbehandlungsprozeß entspricht einem
Prozeß, bei dem Verunreinigungen im Graphitpulver unter
Verwendung einer Halogen-freisetzenden Substanz wie
CCl4 oder CCl2F2 beseitigt werden, die Halogen bei
hohen Temperaturen in einem inerten Gas wie Stickstoff
oder Argon vollständig freisetzt. Hierbei wird Graphit
pulver 20 in den Ofen 30 gefüllt, in dem ein Halogen
gasrohr 32 in dem Graphitpulver angeordnet ist. Wenn
die Temperatur in dem Ofen infolge der Heizeinrichtung
33 auf etwa 1800°C ansteigt, wird CCl4 in dem inerten
Gas gesättigt und durch das Halogenrohr 32 zugeführt.
In diesem Fall finden die folgenden Reaktionen in dem
Ofen statt:
CCl₄ → C + 2 Cl₂
3 C + Fe₂O₃ + 3 Cl₂ → 2 FeCl₃ + 3 CO
Wenn die Temperatur über 1900°C ansteigt, wird CCl4
durch Cl2F2 ersetzt, und der Reinigungsvorgang wird
über 4 Stunden lang bei über 2500°C fortgesetzt.
In dem nachfolgenden Kühlprozeß wird ebenfalls mit
einem inerten Gas wie Stickstoff oder Argon gespült
um die Verunreinigungen an einer Umkehrdiffusion zu
hindern und Halogen zu entfernen.
Dieser Reinigungsbehandlungsprozeß ergibt Graphit mit
einer Reinheit von über 99,95 Gewichtsprozent mit Ver
unreinigungen, die unter 0,05 Gewichtsprozent liegen.
Eine mit Kupfer überzogene Graphitbürste, die aus mit
Kupfer überzogenen Graphitpartikeln hergestellt ist, ist
bekannt, wie eingangs im Zusammenhang mit dem Stand der
Technik beschrieben ist. Die vorliegende Kohlebürste ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Aschegehalt des Graphit
pulvers, das dem Reinigungsbehandlungsprozeß 21 unter
zogen wurde, jedoch noch nicht dem Metallüberzugprozeß
22, bei nicht mehr als 0,05 Gewichtsprozent gehalten ist,
d.h. der Partikel 13, die dem Aschegehalt der gesamten
Partikel entsprechen, die bei der hergestellten Kohle
bürste 4 mit Metall überzogen, preßgeformt und gesintert
sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglich,
während des Betriebs des Motors die mechanischen
Geräusche gegenüber herkömmlichen Kohlebürsten, die
einen Binder verwenden, zu verringern. Außerdem haben
die erfindungsgemäßen Kohlebürsten ausgezeichnete
Kommutierungseigenschaften infolge des verringerten
Aschegehalts. Mit anderen Worten haben die Kupfer-
plattierten bzw. mit Kupfer überzogenen Graphitbürsten
des Standes der Technik, die als Konzept bekannt, je
doch nicht in die Praxis umgesetzt wurden, mit der
vorliegenden Erfindung einen Stand erreicht, der sie
für die Praxis verwendbar macht.
Es wurden
Bürsten aus Kupfer-überzogenem Graphit nach dem folgen
den Verfahren hergestellt, zuzüglich zu dem Reinigungsbehand
lungsprozeß, um die Reinheit des in den Metall-über
zogenen Graphitbürsten verwendeten Graphits zu er
höhen, und Tests an Motoren ausgeführt, die diese
Bürsten beinhalten.
Graphit wurde von Verunreinigungen nach dem Flotations
verfahren getrennt unter Verwendung der Unterschiede
in den physikalisch-chemischen Oberflächeneigenschaften der
Festpartikel. Der physikalische Reinigungsprozeß be
handelte Partikel in einer Größe von etwa 300 µm.
Unter Ausnutzung des Vorteils, daß Graphit mit Luft
blasen getrennt werden kann, wurde Graphitpulver in
ein Gemisch von Öl und Luftblasen eingegeben und ge
sammelt, indem die Graphitpartikel an den schwebenden
Luftblasen anhafteten . Bei diesem Vorgang kann eine
Reinheit zwischen 98% und 99,5% erreicht werden. Dies
heißt, daß Verunreinigungen zwischen 0,5% und etwa
2% in dem Graphitpulver verbleiben.
Die Verunreinigungen in dem Graphit wurden in hoch
konzentrierten Säure- und Alkalilösungen gelöst,
und die Lösungen wurden erhitzt (auf 160°C bis 170°C)
und unter Druck gesetzt (auf 5 bis 6 bar). Diese Be
handlung wird allgemein Autoklaven-Verfahren genannt,
das hauptsächlich aus folgenden Reaktionen besteht:
Fe₂O₃ + 6 HCl → 2 FeCl₃ + 3 H₂O
2 SiO₂ + 4 NaOH → 2 Na₂SiO₃ + 2 H₂O
Mit dieser chemischen Behandlung wird eine Reinheit von
99% bis 99,9% erreicht, wobei Verunreinigung bzw. Fremd
stoffe zwischen nicht weniger als 0,05% und etwa 1%
in dem Graphitpulver verbleiben.
Fig. 4 zeigt die Versuchsergebnisse der Kohlebürsten
(nachfolgend als erste Kohlebürsten bezeichnet), die
nach dem Beispiel gemäß Fig. 2 hergestellt wurden.
Nr. I bezeichnet die Versuchsergebnisse mit herkömm
lichen Kohlebürsten (die Binder enthalten), Nr. II
Versuchsergebnisse bei Verwendung von physikalisch
gereinigten, Kupfer-überzogenen Graphitbürsten, Nr. III
diejenigen mit chemisch behandelten, Kupfer-überzogenem
Graphit und Nr. IV Versuchsergebnisse bei Verwendung
von Kupfer-überzogenen Graphitbürsten, die mit dem
Reinigungsbehandlungsprozeß herge
stellt wurden. Es wurden jeweils 10 Bürsten für die
Nr. I bis IV hergestellt und den Versuchen unterworfen.
Die Bürsten I zeigen einen durchschnittlichen mecha
nischen Geräuschwert von 46 dB, und zwei der 10
Bürsten I hatten ungeeignete Kommutationseigen
schaften, was die Kommutationswellenform anbetrifft.
Die Bürstennummer II und III zeigen durchschnittliche
mechanische Geräuschwerte von 40 dB, und alle Bürsten
II und III hatten ungeeignete Kommutationswellen
formen. Die Bürstennummer IV hatten andererseits
einen durchschnittlichen mechanischen Geräuschwert
von 38 dB, und alle Bürstennummer IV hatten gute
Kommutationswellenformen.
Die Fig. 5A, 5B, 5C und 5D sind Diagramme von
Oszillographenwellenformen, die typische Kommutations
wellenformen angeben, wenn die in Fig. 4 aufgeführten
Bürsten Nr. I bis IV verwendet wurden. Der Begriff
"Kommutationswellenform" meint hier die Wellenform
des Motorstroms während der Zeitspanne, in der die
Bürsten über die Kommutatorsegmente gleiten. Bei den
in Fig. 5D gezeigten erfindungsgemäßen Bürsten ist
die Kommutationswellenform sehr regelmäßig, was auf
gute Kommutationseigenschaften schließen läßt.
Die Wellenformen der Bürsten II und III (Fig. 5B
und 5C) zeigen Unregelmäßigkeiten und zeitweise einen
nicht-leitenden Zustand, wohingegen die Wellenform
der Bürstennummer I im praktischen Bereich nahezu
regelmäßig ist.
Die Fig. 6A und 6B zeigen Partikelstrukturen der nach der Erfindung hergestellten
ersten Kohlebürste, die mit einem
Kunststoff umgossen und dann poliert wurde. Fig. 6A
zeigt die vertikale Schnittfläche der Bürste, die
in A-1 der Fig. 1 abgebildet ist, während Fig. 6B
die horizontale Schnittfläche derselben Bürsten, dar
gestellt in A-1 zeigt. Wie diese Figuren zeigen, wurden
auf den Außenflächen jedes Graphitpartikels Kupfer-
überzogene Schichten gefunden.
Fig. 14 zeigt den Zustand, in dem Partikel des Graphitpulvers
bei der herkömmlichen Kupfer-überzogenen
Graphitbürste miteinander verbunden sind. In der Figur
bezeichnet das Bezugszeichen 11 ein Graphitpartikel,
12 eine Kupferschicht und 13 ein Aschepartikel.
Die Fig. 7A und 7B zeigen Partikelstrukturen der
herkömmlichen Kohlebürste, die einen Binder ver
wendet. Fig. 7A entspricht Fig. 6A, während Fig.
7B der Fig. 6B entspricht. In den Fig. 7A und
7B sind Graphitpartikel nur schwach mit einem elek
trisch leitenden Metall verbunden, wobei der Rest-
Kohlenstoff des Binders zwischen den Graphitpartikeln
eingelagert ist.
Wie oben beschrieben, ermöglicht es die vorliegende
Erfindung, Metall-überzogene Graphitbürsten für die
Praxis zu verwenden, die bisher als nicht verwendbar
betrachtet wurden.
Nachfolgend wird eine weitere Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung einer Kohlebürste beschrieben. Die so hergestellte Kohlebürste
entspricht
im wesentlichen der ersten Kohlebürste, die
mit Bezug auf die Fig. 1 bis 7 beschrieben ist.
Die Kohle
bürste der weiteren Ausführungsform (nachfolgend als
zweite Kohlebürste bezeichnet) wird nach dem Her
stellungsverfahren erzeugt, das in Fig. 8 dargestellt
ist, bei dem ein Oxidbeigabeprozeß zur Zumischung
von Oxidpulver einer Partikelgröße von nicht mehr als
50 µm zwischen dem Reinigungsbehandlungsprozeß 21
und dem Metall-Überzugprozeß 22 des in Fig. 2 darge
stellten Herstellungsverfahrens eingefügt ist.
Wie Fig. 9 in einer Darstellung entsprechend A-3
gemäß Fig. 1 zeigt, hat die zweite Kohlebürste
Metall-überzogene Schichten 12′ auf der Außenfläche
der Graphitpartikel 11 und Oxidpartikel 11′, und
beide Partikel werden preßgeformt und mittels der
Metall-überzogenen Schichten 12′ miteinander ver
bunden.
Dieselben Versuche, die weiter oben mit Bezug auf die
Fig. 3 ausgeführt wurden, wurden ebenfalls an den
zweiten Kohlebürsten ausgeführt. Die Versuchsergebnisse
zeigten, daß die zweiten Bürsten einen durchschnitt
lichen mechanischen Geräuschwert von 38 dB hatten, und
daß alle 10 Bürsten gute Kommutationswellenformen auf
wiesen, wie dies bei den Bürsten Nr. IV in Fig. 3 der
Fall ist.
Fig. 10 ist ein Oszillographwellenform-Diagramm, das
eine typische Kommutationswellenform der zweiten
Kohlenbürsten zeigt. Nach Fig. 10 haben die zweiten
Bürsten eine sehr regelmäßige Wellenform, was mit
guten Kommutationseigenschaften verbunden ist.
Die Fig. 11A und 11B zeigen die Partikelkonstruk
tion der zweiten Kohlebürsten gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die Bürste mit Kunststoff umgossen
und anschließend poliert wurde. Fig. 11A zeigt die
vertikale Schnittfläche der Bürste, die in A-1 der
Fig. 1 dargestellt ist, während Fig. 11B die hori
zontale Schnittfläche der Bürste gemäß A-1 der Fig. 1
zeigt. Wie die Figuren zeigen, befindet sich auf der
Außenfläche jedes Graphitpartikels eine Kupfer-Über
zugschicht wie bei der ersten Kohlebürste.
Die Versuchsergebnisse gemäß den Fig. 12 und 13
zeigen, daß die zweiten Kohlebürsten,
die durch Hinzufügen von Kupfer-überzogenen Oxid
pulver zu hochgradig reinem, Kupfer-überzogenem
Graphitpulver hergestellt sind, eine hohe Verschleiß
festigkeit haben.
Als Oxide werden beispielsweise Silikate mit Zusammen
setzungen wie SiO2, Al2O3, Fe2O3 und MnO, MgO und
TiO2 verwendet und der oben beschriebenen zweiten
Kohlebürste beigefügt. Es wurde ermittelt, daß die
oben erwähnte Verschleißfestigkeit eine enge Be
ziehung zu der Partikelgröße und dem Gehalt an Oxid
pulver in dem Graphitpulver hat.
Fig. 12 zeigt Versuchsergebnisse an Graphitbürsten,
denen 3 Gewichtsprozent Oxidpulver beigemengt wurde,
um die Beziehung zwischen der Partikelgröße des Oxid
pulvers und der Verschleißfestigkeit zu verdeutlichen.
Fig. 13 zeigt Versuchsergebnisse an Graphitbürsten,
bei denen Oxidpulver in einer Partikelgröße unter
50 µm verwendet wurde, um die Beziehung zwischen
dem Oxidpulvergehalt und der Verschleißfestigkeit zu
verdeutlichen. Die in den Fig. 12 und 13 darge
stellten Versuchsergebnisse geben maximal 80 Stunden
dauernde Versuche an 10 Bürsten wieder, die für jede
Versuchsnummer hergestellt wurden. Die x-Marke gibt
den Zeitpunkt an, an dem eine Bürste ausfiel.
Aus Fig. 12 ergibt sich, daß die Partikelgröße des
Oxidpulvers unter 50 µm (Versuch Nr. 2) gehalten
werden muß, um die Abnutzbarkeit zu verringern. D.h.,
wenn kein Oxid beigegeben wird (Versuch Nr. 1) wird
die Verschleißfestigkeit höher. Bei Oxiden einer Par
tikelgröße von 50 bis 60 µm (Versuch Nr. 3) fielen
5 Bürsten in einer relativ kurzen Zeitspanne aus (im
Durchschnitt 8 Stunden). Bei anderen Partikelgrößen
(Versuche Nr. 4-7) fielen alle Bürsten in einer kurzen
Zeitspanne aus (im Durchschnitt 3,9 bis 4,5 Stunden).
Obwohl kein praktisches Problem mit einem Oxidpulver
gehalt in einem Bereich von 0,1 bis 10,0 Gewichtsprozent
(Versuche Nr. 1 bis 6) besteht , da der Abnutzungsgrad
in diesem Bereich bei 31% bis 43% liegt, wie aus Fig.
13 zu ersehen ist, können günstigere Resultate erzielt
werden, wenn der Oxidpulvergehalt in einem Bereich von
0,5 bis 10,0 Gewichtsprozent (Versuche Nr. 3 bis Nr. 6)
gehalten wird, da der Abnutzungsgrad auf 31 bis 33%
weiter reduziert ist. Bei einem Oxidpulvergehalt in
Höhe von 12,0 Gewichtsprozent (Versuch Nr. 7) fielen
jedoch alle Bürsten aus.
Auf der Basis der vorstehend beschriebenen Versuche
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Kohlebürste durch Hinzufügen
von 0,1 bis 10,0 Gewichtsprozent Oxidpulver herge
stellt, das eine Partikelgröße von nicht mehr als
50 µm hat, um die Verschleißfestigkeit zu ver
bessern.
Obwohl im Zusammenhang mit der Herstellung der
zweiten Kohlebürste beschrieben ist, daß ein Kupfer
überzogenes Oxidpulver dem hochgradig gereinigten,
Kupfer-überzogenen Graphitpulver beigemengt wird,
bevor der Preßform- und Sintervorgang ausgeführt wird,
kann auch nicht-beschichtetes Oxidpulver dem hoch
gradig reinen Kupfer-überzogenen Graphitpulver beige
mengt werden.
Nach der Erfindung ist es möglich, Bürsten aus Metall
überzogenem Graphit für die Praxis zu benutzen, was
bisher nicht möglich schien, wobei auf diese Weise
die mechanischen Geräusche verringert und die Kommuta
tionseigenschaften verbessert werden können und die
Kohlebürsten eine verbesserte Verschleißfestigkeit
haben.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen einer metall-
und oxidhaltigen Kohlebürste für einen
Permanentmagnet-Elektrokleinmotor, bei
dem
- - der Ascheanteil vor der Formgebung der Kohlebürste in dem mit Asche verunreinigten Graphitpulver mittels eines Reinigungsvorganges auf kleiner oder gleich 0,05 Gewichtsprozent reduziert wird, und
- - die Partikel (11) des Graphitpulvers nach dem Reinigungsvorgang und vor der Formgebung der Kohlebürste (4) durch Preßformen und Sintern mit einem Metallüberzug (12′) versehen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Oxide mit einem Anteil von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent und mit einer Partikelgröße von kleiner oder gleich 50 µm verwendet und
daß die Partikel (11′) der Oxide nach dem Reinigungsvorgang und vor der Formgebung zugemischt werden.
daß Oxide mit einem Anteil von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent und mit einer Partikelgröße von kleiner oder gleich 50 µm verwendet und
daß die Partikel (11′) der Oxide nach dem Reinigungsvorgang und vor der Formgebung zugemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel (11′) der Oxide
mit einem Metallüberzug (12′)
versehen werden.
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