DE4012498C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Saugersteuerung in Bogenübergabetrommeln in Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Wenden des Bogens nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung beim Überführen der Bogen von einem Druckwerk zum anderen, um die Bogenrückseite zu bedrucken, nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.

Aus der DE-AS 24 51 987 ist es bekannt, um eine Übernahme des Bogens durch das erwähnte Saugersystem vom Druckzylinder und eine Übergabe an das erste Greifersystem zu gewährleisten, das Sauger­ system mittels eines Getriebes auf einer Trochoidenbahn zu führen, wobei die Sauger bereits vor dem Tangentenpunkt der Zylinder aufsetzen und diesen spätestens im Tangentenpunkt an das erste Greifersystem übergeben. Die zur Verfügung stehende Zeit für das Ansaugen und Herabführen des Bogens in die Übergabeposition ist derart kurz, so daß das Führen des Saugersystems auf besagter Trochoidenbahn, besonders bei höheren Druckgeschwindigkeiten zu extrem hohen Beschleunigungskräften führt. Auch der schädliche Kippwinkel hat noch zu große Werte.

Aus der DE 36 41 439 A1 und der DE 36 40 805 A1 sind Saugersteue­ rungen bekannt, bei denen sich der Sauger eines Saugersystems auf einer hohlen Saugerschwingwelle befindet. Die bekannten Saugersteuerungen ermöglichen abweichend von der besagten Trochoidenbahn eine lange Ansaugstrecke beim Ergreifen der Hinterkante der zu wendenden Bogen. Hierzu ist der mit seinem Steuerhebel über eine Rolle auf eine Steuerkurve auflaufende Sauger in seinem Saugerkörper verschiebe- oder schwingbeweglich und dabei selbsttätig die Zuschaltung der Saugluft für das Ansaugen des Bogens steuernd angeordnet.

Durch das Auflaufen der Rolle des Steuerhebels auf die Steuerkurve im Takt der Maschine können Registerfehler auftreten, die sich negativ auf das Druckergebnis auswirken.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Saugersteuerung zu schaffen, die es ermöglicht, die Hinterkante des Bogens durch das Saugersystem exakt vom vorgeordneten Zylinder zu übernehmen und exakt an das erste Greifersystem der zwei aufeinander zu schwingenden Greifer­ systeme zu übergeben.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten Patentanspruches aufgeführten Merkmale. Weiterbildungen der Er­ findung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, die Steuerkurve frei auszubilden, d. h. die Sauger können den Bogen bereits vor dem Tangentenpunkt T der Zylinder am Druckzylinder mit einer tangen­ tial sich aufsetzenden Saugfläche auf der Peripherie des Druck­ zylinders erfassen und nach dem Ansaugen des Bogens auf einer verlängerten Wegstrecke noch vor dem Tangentenpunkt T zwischen den Zylindern unter die Peripherie der Bogenübergabetrommel ziehen, ohne daß ein schädlicher Ablenkwinkel zwischen Saugerfläche und Bogen auftreten kann, um den Bogen schließlich an das erste Greifersystem zu übergeben.

Dieses erste Greifersystem führt dann seine Schwenkbewegung unab­ hängig von der Schwenkbewegung des Saugersystems aus.

Die Erfindung soll nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert werden.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Teilschnitt durch die Bogenübergabetrommel mit der Saugersteuerung, in der Phase der Bogenübergabe durch das Saugersystem an das erste Greifersystem,

Fig. 2 eine Teil-Draufsicht auf die Saugersteuerung nach Fig. 1, teilweise schematisch,

Fig. 3 die Bahn der Saugerfläche der Sauger des Saugersystems.

Fig. 1 zeigt eine Bogenübergabetrommel 2 und einen dieser vorgeord­ neten Druckzylinder 3 während der Phase der Bogenübergabe durch Sauger 6 an einem ersten Greifersystem 4. Das erste Greifersystem 4 und ein zweites Greifersystem 5 sind nur schematisch eingezeichnet.

Sauger 6 eines Saugersystems 10 sind fest mit einer hohlen Saugerschwingwelle 7 und diese mit Steuerhebeln 11 fest verbunden.

An Steuerhebeln 11 sind Führungsrollen 12 angebracht. Zur Steuerung der Bewegung der Achse der hohlen Saugerschwingwelle 7 sind mindestens eine konkave Steuerkurve 13 aufweisende Führungsschienen 14 vorgesehen, auf der die an den Steuerhebeln 11 angebrachten Führungsrollen 12 des Saugersystems 10 laufen.

Die Steuerkurve 13 weist Kurvenabschnitte mit einem Bewegungsgesetz auf, das es ermöglicht, die Saugerflächen der auf der hohlen Saugerschwingwelle 7 befestigten Sauger 6 des Saugersystems 10 auf einer Bahn zu bewegen, die in der Fig. 3 als Einzelheit dargestellt ist. Die Sauger 6 erfassen die Hinterkante des Bogens 1 auf der Peripherie des vorgeordneten Druckzylinders 3 und bewegen sich mit einer verlängerten Wegstrecke auf dieser Peripherie, wobei die Steuerkurven 13 des Saugers 6 so ausgelegt sind, daß beim Verlassen der Druckzylinderperipherie bis zur Übergabe der Bogenhinterkante an das erste Greifersystem 4 keine Relativbewegung zwischen Bogenhinterkante und dem Sauger 6 entstehen.

Die Sauger 6 des Saugersystems 10 werden bereits vor dem Tangen­ tenpunkt T unter die Peripherie der Bogenübergabetrommel 2 gesteuert, wobei der Bogen 1 vom Druckzylinder 3 abgeschält wird, und straff gehalten von den Saugern 6 auf einer hierzu modifizierten Evolventenbahn im bewegten Koordinatensystem der sich drehenden Zylinder 2, 3 geführt ist.

Die Sauger 6 des Saugersystems 10 übergeben schließlich in einer dritten Phase an das erste Greifersystem 4. Dabei ändert sich der Ablenkwinkel zwischen Saugflächen und dem Bogen 1 nicht.

Eine derartige Bahnsteuerung erlaubt ein sicheres Erfassen des Bogens 1 und schafft Raum für das Einsteuern des Greiferfingers des ersten Greifersystems 4, der in bekannter Weise auf den auf den Saugern 6 aufliegenden Bogen 1 gesteuert wird.

Die Führungsschienen 14 können an den Stirnseiten einer Bogenübergabetrommel 2 befestigt sein, was platzsparend ist, aber auch im Inneren. Dadurch wird erreicht, daß auch nach längerer Betriebs­ zeit Relativ-Verschiebungen zwischen der Bogenübergabetrommel 2 und der Steuerkurve 13 nicht auftreten können.

Der Antrieb des Saugersystems 10 wird von einer feststehenden Kurvenscheibe 8 über auf einer Antriebswelle 18 befestigten Rollenhebel 9 und Antriebshebel 16 über eine Verbindungslasche 15 abgeleitet, die gelenkig mit einem auf der hohlen Saugerschwing­ welle 7 befestigten Antriebshebel 17 verbunden ist. Der Rollen­ hebel 9, die Antriebswelle 18 und die am Gestell befestigte Kurvenscheibe 8 sind in Fig. 2 nur schematisch eingezeichnet.

Durch Verwendung einer äußeren und einer inneren Steuerkurve 13 an der Führungsschiene 14 und mit der Zuordnung von zwei Führungs­ rollen 12.1; 12.2 der äußeren Steuerkurve 13.1 und einer weiteren Führungsrolle 12.3 der inneren Steuerkurve 13.2 oder umgekehrt entsteht eine 3-Punkt-Auflage des Saugersystems 10 mit sehr guter Zentrierung (siehe Fig. 1 und 2). Zur Eliminierung von nicht vermeidbaren kleinen Kurvenfehlern können die Führungsrollen 12.1 und/oder 12.2 angefedert sein. Dies ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Federungen von Kurvenrollen sind bekannt, z. B. aus der DE 33 33 050 C2, Fig. 2 und Fig. 3. Gleiches gilt für die Möglichkeit, den Steuerkurven 13.1 und 13.2 ggf. eine Beiläufer­ kurve mit angefederter Beiläuferrolle zusätzlich zuzuordnen.

Der Bogen 1 wird schließlich auf den Greiferauflagen des ersten Greifersystems 4 von deren Greiferfingern geklemmt, wobei die Schwenkbewegung des Saugersystems 10 bis zur Anlage an nicht dargestellte Anschläge am ersten Greifersystem 4 erfolgt, um die Bogenhinterkante in bekannter Weise in ihrer Lage festzulegen.

In ebenfalls bekannter Weise übergibt dann das erste Greifersystem 4 an das zweite Greifersystem 5 und von diesem an das Greifer­ system des nachfolgenden nicht dargestellten Druckzylinders. Diese Art der Bogenwendung ist bekannt und in der DE-PS 17 86 371 im Prinzip dargestellt und ausführlich beschrieben.

Bezugszeichenliste

 1 Bogen
 2 Bogenübergabetrommel
 3 Druckzylinder
 4 erstes Greifersystem
 5 zweites Greifersystem
 6 Sauger
 7 hohle Saugerschwingwelle
 8 Kurvenscheibe
 9 Rollenhebel
10 Saugersystem
11 Steuerhebel
12 Führungsrollen
13 Steuerkurve
14 Führungsschiene
15 Verbindungslasche
16 Antriebshebel
17 Antriebshebel
18 Antriebshebel

Claims (3)

1. Saugersteuerung in Bogenübergabetrommeln in Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Wenden des Bogens nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung beim Überführen von einem Druckwerk zum anderen zwecks Bedrucken der Bogenrück­ seite, mit einem Saugersystem zur Übernahme des Bogens und zur Weitergabe an ein erstes von zwei aufeinander zu schwingenden Greifersystemen und zur Übergabe des Bogens vom zweiten Greifersystem an ein Greifersystem des nachfolgenden Zylinders, wobei

• - die Sauger (6) des Saugersystems (10) fest mit einer hohlen Saugerschwingwelle (7) und diese fest mit Steuerhebeln (11) verbunden sind, die Führungsrollen (12) tragen,
• - an der Bogenübergabetrommel (2) Steuerkurven (13) aufweisende Führungsschienen (14) vorgesehen sind, auf denen die Führungsrollen (12) laufen,
• - für den Antrieb des Saugersystems (10) ein Kurvengetriebe (8, 9, 16, 18) vorgesehen ist, das über eine Verbindungslasche (15) mit einem auf der hohlen Saugerschwingwelle (7) befestigten Antriebshebel (17) relativ beweglich gekoppelt ist.

2. Saugersteuerung nach Anspruch 1, wobei

• - die Steuerhebel (11) zwei Führungsrollen (12.1, 12.2) auf­ weisen, die auf einer äußeren Steuerkurve (13.1) abrollen,
• - eine innere Steuerkurve (13.2) vorgesehen ist, auf der eine dritte Führungsrolle (12.3) läuft, die koaxial auf der Achse der hohlen Saugerschwingwelle (7) angebracht ist (siehe Fig. 1 und 2).

3. Saugersteuerung nach Anspruch 1 und 2, wobei

• - die Steuerkurven (13) jeweils an Führungsschienen (14) ausgebildet sind, die mit der Bogenübergabetrommel (2) fest verbunden sind,
• - die Führungsschienen (14) zu beiden Seiten der Bogenübergabe­ trommel (2) oder auch zwischen den Seiten vorgesehen sind.