DE4011969C2 - Verfahren zum Ionenaustausch optischer Gläser - Google Patents
Verfahren zum Ionenaustausch optischer GläserInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Ionenaustausch optischer Glä
ser und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von optischen Gläsern mit
einem Brechungsindex-Gradienten, namentlich zur Herstellung von optischen
Gläsern mit einem Brechungsindex-Gradienten in Richtung der optischen Ach
se.
Für optische Gläser ist es im allgemeinen erforderlich, daß sie einen einheitli
chen Brechungsindex aufweisen. Es sind jedoch in den letzten Jahren optische
Gläser und Linsenmaterialien mit Brechungsindex-Gradienten mit gesteuerten
Profilen entwickelt und in den Handel gebracht worden.
Linsen mit Brechungsindex-Gradienten werden in die folgenden drei Linsenty
pen eingeteilt:
Linsen mit radialen Brechungsindex-Gradienten:
Linsen mit axialem Brechungsindex-Gradienten; und
Linsen mit sphärischen Brechungsindex-Gradienten.
Linsen mit radialen Brechungsindex-Gradienten:
Linsen mit axialem Brechungsindex-Gradienten; und
Linsen mit sphärischen Brechungsindex-Gradienten.
Ein Beispiel einer Linse mit einem axialen Brechungsindex Gradienten ist in
der Fig. 19 dargestellt. Die Linse 1 besitzt einen Brechungsindex-Gradienten,
der von dem Scheitelpunkt 1A ihrer konvexen sphärischen Oberfläche mono
ton abnimmt, um die an der konvexen sphärischen Oberfläche auftretende
sphärische Aberration annähernd perfekt zu korrigieren. Bei der Korrektur der
Aberration über den axialen Brechungsindex-Gradienten kann, wie es auch
durch die Fig. 19 verdeutlicht wird, der Brechungsindex n(z) im Abstand z von
dem Zenit durch die folgende Gleichung definiert werden:
n(z) = n0 - kz (1)
in der n0 für den Brechungsindex am Zenit 1A der konvexen Oberfläche, z für
den Abstand in der Dickenrichtung längs der optischen Achse, wobei der Zenit
der konvexen Oberfläche als Ursprung definiert ist, und k für eine positive Kon
stante stehen. Die durch die Gleichung (1) definierte Verteilung wird nachfol
gend als lineare Verteilung bezeichnet. Um nun eine Linse mit ausgezeichneten
optischen Eigenschaften zu bilden, stellt man ein Glas mit axialem Brechungs
index-Gradienten mit linearer Verteilung oder einer der linearen Verteilung
angenäherten Verteilung her und bildet aus dem Glas eine Linse. Wenn, wie in
der Fig. 19 dargestellt, die Differenz des Brechungsindex Δn erhöht wird, ergibt
sich eine größere Freiheit der Linsenkonstruktion, wodurch die Korrektur der
Aberration erleichtert wird. Daher ist ein größerer Brechungsindex-Unter
schied bevorzugt.
Im allgemeinen wird zur Herstellung von Gläsern mit axialem Brechungsin
dex-Gradienten ein Ionenaustauschverfahren angewandt. So wird insbesonde
re ein flacher Glaskörper, welcher einen einwertigen Ionenbestandteil enthält,
in geschmolzenes Salz, wie KNO3, NaNO3 oder TlNO3 eingetaucht, um in dem
Glaskörper eine Konzentrationsverteilung von Li+-, Na+-, K+- oder Tl+-Ionen
zu erzeugen, wodurch in Abhängigkeit von der Konzentrationsverteilung ein
Brechungsindex-Gradient erhalten wird.
Da jedoch der Austausch einwertiger Ionen ein Diffusionsphänomen ist, ist der
durch das Ionenaustauschverfahren erhaltene Brechungsindex-Gradient nicht
linear, wie es in der Fig. 19 dargestellt ist, sondern weist eine der nachfolgend
angesprochenen und in der Fig. 20 dargestellten Verteilungskurven auf:
Eine Verteilungskurve mit einer aufwärtsgerichteten konvexen Form;
eine Verteilungskurve mit einer nach unten gerichteten konvexen Form und
eine S-förmige Verteilungskurve.
Eine Verteilungskurve mit einer aufwärtsgerichteten konvexen Form;
eine Verteilungskurve mit einer nach unten gerichteten konvexen Form und
eine S-förmige Verteilungskurve.
Wenn man nun ein Glasmaterial mit einem solchen Brechungsindex-Gradien
ten zu einer Linse verarbeitet, ist es schwierig, die Aberration zu korrigieren.
Die US-PS 3,666,347 beschreibt die Herstellung sphärischer Linsen
strukturen, bei der ein Tl enthaltender Glaskörper in einer Salzschmelze
einem Ionenaustausch unterzogen wird. Gemäß Anspruch 2 besteht der
Glaskörper aus 40% SiO2, 10% Na2O und 50% Tl2O. Eine solche Glaszu
sammensetzung liegt jedoch außerhalb der erfindungsgemäß definierten
Bedingungen, da sie mehr als 30 Mol-% einwertiger Ionenbestandteile
enthält. Weiterhin enthält die in dem Ausführungsbeispiel verwendete
Salzschmelze nur 0,5 Gew.-% TlNO3, wodurch die erfindungsgemäße Be
dingung 0,01 ≦ MTl ≦ 0,1 ebenfalls nicht erfüllt wird. Die US-PS 3,666,347
beschreibt den Ionenaustausch eines Glaskörpers mit Tl ent
haltender Salzschmelze. Die Bedingungen für die Werte von NTl und MTl,
wie in der vorliegenden Erfindung definiert, werden in der US-PS 3,666,347
allerdings weder beschrieben noch nahegelegt. Ferner ist die
US-PS 3,666,347 ungeeignet, dem Fachmann einen Hinweis zu vermit
teln, wie ein Glasmaterial mit einem axialen Brechungsindex-Gradienten
mit guter linearer Verteilung erhalten werden kann. Dies ergibt sich ins
besondere aus der Lehre des Anspruchs 1 der US-PS 3,666,347, gemäß
der ein nicht-linearer Brechungsindex n gemäß der Gleichung n = n0/[1 +
(r/a)2] erzielt wird.
Die DE 32 17 897 A1 beschreibt Thallium-haltige optische Gläser, die sich
zur Herstellung von Linsen mit einem Brechungsindexgradienten durch
Behandlung in einer Alkalisalzschmelze eignen. Durch Begrenzung des
Gesamtanteils an einwertigen Ionen (Tl2O + M2O) in dem Glas auf 1 bis 35 Mol-%,
bevorzugt auf 5 bis 25 Mol-%, wird ein optisches Glas zur Verfü
gung gestellt, das eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Korrosion
durch geschmolzenes Alkalisalz, insbesondere Kaliumnitrat, in der Ionen
austauschstufe besitzt.
Wie ein Vergleich mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zeigt,
wird in der DE 32 17 897 A1 Kaliumnitrat als Salzschmelze verwendet, wäh
rend beim erfindungsgemäßen Verfahren in der Salzschmelze neben Kali
umnitrat und gegebenenfalls Natriumnitrat zwingend Thalliumnitrat ein
gesetzt wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die oben ange
sprochenen Probleme zu lösen und ein Verfahren zur Herstellung eines
annähernd linearen, axialen Brechungsindex-Gradienten in optischen
Gläsern durch Ionenaustausch anzugeben, mit dem ein Glasmaterial mit
einem axialen Brechungsindex-Gradienten mit guter linearer Verteilung
hergestellt werden kann.
Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, daß, wenn man einen Glaskörper, der ein
wertige Kationen als Bestandteile enthält, unter bestimmten Bedingungen ei
nem Ionenaustausch mit einem einwertige Kationen-Bestandteile enthalten
den Medium unterwirft, man einen axialen Brechungsindex-Gradienten mit
annähernd linearer Brechungsindex-Verteilung erzielen kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Hauptanspruch. Der
Unteranspruch betrifft ein bevorzugte Ausführungsform dieses Erfindungsge
genstandes.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines annä
hernd linearen, axialen Brechungsindexgradienten in optischen Glaskör
pern durch Ionenaustausch, bei dem in einem Glaskörper, der einen ein
wertigen Ionenbestandteil enthält, eine Tl2O-Konzentrationsverteilung
durch Austausch einwertiger Ionen gegen Tl+-Ionen in einer einwertige Ka
tionen enthaltenden Salzschmelze unter Einhaltung folgender Bedingun
gen erzeugt wird:
- - Gesamtmenge M2O der im Glaskörper enthaltenen einwertigen Io
nenbestandteile vor dem Ionenaustausch:
8 Mol-% ≦ M2O ≦ 30 Mol-% - - Gehalt NTl an Tl2O in der Gesamtmenge von M2O im Glaskörper vor
dem Ionenaustausch:
0 ≦ NTl ≦ 0,4 - - Gehalt MTl an Tl+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MTl : Mtotal):
0,01 ≦ MTl ≦ 0,1 - - Gehalt MK an K+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MK : Mtotal):
0,78 ≦ MK ≦ 0,99 - - Gehalt MNa an Na+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MNa : Mtotal):
0 ≦ MNa ≦ 0,12.
Der in dem Glaskörper enthaltene einwertige Ionenbestandteil dient dazu, den
Brechungsindex zu erhöhen. Von sämtlichen einwertigen Ionenbestandteilen
entfaltet Tl2O den maximalen Effekt bei der Erhöhung des Brechungsindex. Um
einen großen Unterschied des Brechungsindex zu erzielen, ist es am vorteilhaf
testen, wenn man eine Konzentrationsverteilung von Tl2O erzeugt.
Zur Bildung der Tl2O-Konzentrationsverteilung nach dem Ionenaustauschver
fahren kann man
entweder die Tl2O-Konzentration in dem Glaskörper höher als die Tl+-Kon zentration einstellen, um die Tl2O-Konzentration an der Glasoberfläche zu ver ringern, oder
die Tl2O-Konzentration in dem Glaskörper niedriger einstellen als die Tl+- Konzentration in dem Medium, um in dieser Weise die Tl2O-Konzentration an der Glasoberfläche zu erhöhen.
entweder die Tl2O-Konzentration in dem Glaskörper höher als die Tl+-Kon zentration einstellen, um die Tl2O-Konzentration an der Glasoberfläche zu ver ringern, oder
die Tl2O-Konzentration in dem Glaskörper niedriger einstellen als die Tl+- Konzentration in dem Medium, um in dieser Weise die Tl2O-Konzentration an der Glasoberfläche zu erhöhen.
Gläser, welche hohe Anteile an Tl2O enthalten, sind jedoch instabil, so daß
die zuletzt erwähnte Methode geeignet ist.
Im folgenden seien die von dem Glas und dem Medium vor dem Ionenaus
tauschverfahren zu erfüllenden Bedingungen näher erläutert.
Je höher die Gesamtmenge M2O der einwertigen Ionenbestandteile in dem Glas
körper ist, um so größer der zu erzielende Brechungsindex-Unterschied, woraus
sich die folgende Bedingung ergibt:
8 Mol-% ≦ M2O ≦ 30 Mol-% (2)
Wenn die Gesamtmenge M2O weniger als 8 Mol-% beträgt, kann keine ausrei
chend große Brechungsindex-Differenz erzielt werden. Wenn jedoch die Ge
samtmenge M2O 30 Mol-% übersteigt, wird die chemische Beständigkeit des
Glases beeinträchtigt.
Wenn der Glaskörper Tl2O als Bestandteil enthält, so ergibt sich bei dem Ionen
austauschverfahren eine unerwünschte Verringerung der Brechungsindex-Dif
ferenz. Es hat sich nunmehr gezeigt, wenn Tl2O als Bestandteil in einer be
stimmten Menge in einem Glaskörper enthalten ist, die Linearität des Bre
chungsindex-Gradienten verbessert werden kann, wenn der Tl2O-Gehalt in dem
Glaskörper innerhalb des folgenden Bereichs liegt:
0 ≦ NTl ≦ 0,4 (3)
Wenn der Wert von NTl erhöht wird, nimmt die Brechungsindex-Differenz zu,
wobei gleichzeitig die Menge des zu verwendenden und relativ kostspieligen
Tl2O erhöht werden muß. Daher liegt der Wert von NTl vorzugsweise in einem
Bereich von 0,3 oder weniger.
Andere einwertige Kationenbestandteile neben Tl2O sind Na2O, K2O und Li2O.
Von diesen Bestandteilen ergibt sich bei Zunahme des Gehalts an K2O eine Er
höhung des Glasumwandlungspunkts Tg des Glaskörpers. In diesem Fall kön
nen die Temperatur des Ionenaustauschverfahrens erhöht und der Ionenaus
tauschprozeß in vorteilhafter Weise verkürzt werden.
Die neben den oben angesprochenen einwertigen Ionenbestandteilen zu ver
wendenden Glasbildner sind Silikate, Borate und Phosphate.
Als Medium für den Ionenaustausch können bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren geschmolzene Salze verwendet werden, beispielsweise Nitrate, Sulfate
oder Chloride. Von diesen Bestandteilen sind Nitrate (beispielsweise ein ge
mischtes Salz aus TlNO3, NaNO3 und KNO3) bevorzugt, da hierdurch die Glase
rosion minimal gehalten werden kann. Wenn der Gehalt an TlNO3 in der Salz
mischung erhöht wird, läßt sich die Brechungsindex-Differenz erhöhen. Wenn
der Gehalt an TlNO3 in zu starkem Maße erhöht wird, ergibt sich eine Beein
trächtigung der Linearität des Brechungsindex-Gradienten, wobei gleichzeitig
die Zersetzungsreaktion von TlNO3 in übermäßigem Maße beschleunigt wird.
Daher liegt die TlNO3-Konzentration erfindungsgemäß innerhalb des folgen
den Bereichs:
0,01 ≦ MTl ≦ 0,1 (5)
Das oben angesprochene Problem tritt typischerweise dann auf, wenn der Wert
von MTl 0,1 übersteigt.
Um die Zersetzungsreaktion des Nitrats zu unterdrücken und die Glaserosion
auf einem Minimum zu halten, muß der KNO3-Gehalt in der Weise erhöht wer
den, daß er die folgende Bedingung erfüllt:
0,78 ≦ MK ≦ 0,99 (6)
Weiterhin kann häufig die Linearität des Brechungsindex-Gradienten verbes
sert werden, wenn zu einer Salzmischung aus KNO3 und TlNO3 NaNO3 in einer
Menge innerhalb des folgenden Bereichs zugesetzt wird:
0 ≦ MNa ≦ 0,12 (7)
Der Brechungsindex-Gradient des unter Einhaltung der oben angegebenen Be
dingungen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Glases ist
in der Dickenrichtung von der Oberfläche aus gesehen annähernd linear.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 bis 16 Kurvendarstellungen, welche die Brechungsindex-Gradienten der
nach den erfindungsgemäßen Beispielen 1 bis 16 hergestellten Gläser
verdeutlichen, wobei bei der Bestimmung die Wellenlänge des Lichts
auf 587,6 nm eingestellt worden ist;
Fig. 17 und 18 Kurvendarstellungen, welche die Brechungsindex-Gradienten der
Materialien der Vergleichsbeispiele 1 und 2 wiedergeben, die ebenfalls
bei einer Wellenlänge des Lichts von 587,6 nm gemessen worden sind;
Fig. 19 eine Linse mit axialem Brechungsindex-Gradienten;
Fig. 20 eine Kurvendarstellung eines Brechungsindex-Gradienten, welcher für
eine Linse mit axialem Brechungsindex-Gradienten nicht geeignet ist;
Fig. 21 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ionenaus
tauschverfahrens; und
Fig. 22 eine Kurvendarstellung, welche die Abhängigkeit von nd und Δn, wie
sie auch in der Tabelle 2 angegeben ist, verdeutlicht.
Wie in der Fig. 21 dargestellt ist, beschickt man ein Gefäß 3 aus nichtrostendem
Stahl mit einem Deckel und einem Volumen von etwa 1000 ml mit einem Nitrat
und erhitzt das Material in einem Elektroofen unter Bildung der Salzschmelze
4. Dann wird ein vorerhitztes flaches Glas 5 (50 × 60 × 3 mm) in die Salzschmel
ze eingetaucht, um bei einer vorbestimmten Temperatur den Ionenaustausch zu
bewirken. Das flache Glas 5 wird mit Hilfe eines Halters aus nichtrostendem
Stahl senkrecht gehalten. Nach Beendigung des Ionenaustausches wird das fa
che Glas 5 aus der Salzschmelze herausgenommen, langsam abgekühlt und mit
Wasser gewaschen. Der Brechungsindex-Gradient des flachen Glases wird dann
wie folgt gemessen:
Man zerschneidet das flache Glas zu etwa 20 Stücken mit jeweils den Abmes sungen von 5 × 5 mm; dann schleift man die Oberflächen (einer Hauptoberflä che) der Stücke auf unterschiedliche Tiefen ab (beispielsweise 0 µm, 20 µm, 40 µm, . . .); poliert die geschliffenen Oberflächen und mißt ihre Brechungsindizes (λ = 587,6 nm) mit Hilfe eines Refraktometers.
Man zerschneidet das flache Glas zu etwa 20 Stücken mit jeweils den Abmes sungen von 5 × 5 mm; dann schleift man die Oberflächen (einer Hauptoberflä che) der Stücke auf unterschiedliche Tiefen ab (beispielsweise 0 µm, 20 µm, 40 µm, . . .); poliert die geschliffenen Oberflächen und mißt ihre Brechungsindizes (λ = 587,6 nm) mit Hilfe eines Refraktometers.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Die Zusammensetzungen von flachen Glasproben und ihre NTl-Werte vor dem
Ionenaustausch sind für die Beispiele 1 bis 16 in Tabelle 1 angegeben. Die Zu
sammensetzungen der Salzschmelzen, die Ionenaustauschtemperaturen, die Io
nenaustauschzeiten, die Brechungsindizes nd der Glasproben vor dem Ionen
austausch und die Brechungsindex-Differenzen Δn nach dem Ionenaustausch
sind in der Tabelle 2 und der Fig. 22 dargestellt.
Die Brechungsindex-Gradienten der Proben nach dem Ionenaustausch sind an
nähernd linear, wie es aus den Fig. 1 bis 16 hervorgeht. Die Proben können als
Materialien für Linsen mit axialem Brechungsindex-Gradienten verwendet
werden.
Die Zusammensetzungen von flachen Glasproben und die Ionenaustauschbe
dingungen sind für die Vergleichsbeispiele 1 und 2 ebenfalls in den Tabellen 1
und 2 angegeben. Der Wert von MTl der Materialien der Vergleichsbeispiele 1
und 2 beträgt in beiden Fällen 0,12 und erfüllt daher nicht die folgende erfin
dungsgemäße Bedingung:
0,01 ≦ MTl ≦ 0,1
Die Brechungsindex-Gradienten der Vergleichsbeispiele 1 und 2 sind in den Fig.
17 und 18 wiedergegeben. Da der Brechungsindex-Gradient in starkem Maße
von einer geraden Linie abweicht, sind die Materialien der Vergleichsbeispiele
1 und 2 nicht als Materialien zur Herstellung von Linsen mit axialem Bre
chungsindex-Gradienten geeignet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Ionenaustauschverfahrens kann ein Materi
al mit axialem Brechungsindex-Gradienten und guter linearer Verteilung her
gestellt werden, so daß man aus diesen Gläsern Linsen mit axialem Brechungs
index-Gradienten und ausgezeichneten optischen Eigenschaften herstellen
kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines annähernd linearen, axialen Bre
chungsindexgradienten in optischen Glaskörpern durch Ionenaustausch,
bei dem in einem Glaskörper, der einen einwertigen Ionenbestandteil ent
hält, eine Tl2O-Konzentrationsverteilung durch Austausch einwertiger Io
nen gegen Tl+-Ionen in einer einwertige Kationen enthaltenden Salzschmel
ze unter Einhaltung folgender Bedingungen erzeugt wird:
- - Gesamtmenge M2O der im Glaskörper enthaltenen einwertigen Io
nenbestandteile vor dem Ionenaustausch:
8 Mol-% ≦ M2O ≦ 30 Mol-% - - Gehalt NTl an Tl2O in der Gesamtmenge von M2O im Glaskörper vor
dem Ionenaustausch:
0 ≦ NTl ≦ 0,4 - - Gehalt MTl an Tl+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MTl : Mtotal):
0,01 ≦ MTl ≦ 0,1 - - Gehalt MK an K+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MK : Mtotal):
0,78 ≦ MK ≦ 0,99 - - Gehalt MNa an Na+-Ionen in der Gesamtmenge Mtotal der in der Salz
schmelze enthaltenen einwertigen M+-Ionen (MNa : Mtotal):
0 ≦ MNa ≦ 0,12.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem folgende Bedingung eingehalten
wird:
0 ≦ NTl ≦ 0,3,
0 ≦ NTl ≦ 0,3,
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
JP1092152A JP2687569B2 (ja) | 1989-04-12 | 1989-04-12 | 光学ガラスのイオン交換処理方法 |
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ID=14046450
Family Applications (1)
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Country Status (3)
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-
1990
- 1990-04-12 FR FR9004745A patent/FR2645849B1/fr not_active Expired - Lifetime
- 1990-04-12 DE DE19904011969 patent/DE4011969C2/de not_active Expired - Lifetime
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