DE4010461A1 - Teilbelag-scheibenbremse mit flexibler belaghalterung - Google Patents
Teilbelag-scheibenbremse mit flexibler belaghalterungInfo
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- F16D65/095—Pivots or supporting members therefor
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Description
Das Ausheben von Belägen, wenn ein Belag einer Teilbe
lag-Scheibenbremse sich in radialer Richtung unter der Wir
kung der Bremskraft verschiebt, ist an sich bekannt. Eine
derartige Verschiebung ist normalerweise nicht vorgesehen
oder wird, wenn u. U. störenden Bremsgeräuschen entgegenge
wirkt werden soll (siehe beispielsweise GB-PS 11 76 922),
nur in begrenztem Umfang zugelassen, um definierte Einbau
verhältnisse zu gewährleisten.
Andererseits besteht ein Problem bei Scheibenbremsen darin,
daß durch die fixe Lage der Bremsbacken gegenüber der Brems
scheibe Rillen sowohl auf der Scheibe als auch auf den
Bremsbelägen auftreten, bedingt durch gewisse Inhomogenitä
ten der Werkstoffe. Diese Rillen können zunehmend mit der
Fahrzeit unterschiedliche Bremskräfte der Räder einer Achse
hervorrufen, die ein Sicherheitsproblem darstellen. Die Ril
len machen sich in Geräuschen sowie in erhöhtem Verschleiß
bemerkbar und lassen mit dem Belagwechsel oft auch einen
Austausch der Bremsscheibe als notwendig erscheinen, obwohl
die Bremsscheibe ohne die Rillen von ihren Abmessungen her
noch verwendbar wäre.
Aufgabe der Erfindung es ist daher, bei einer Teilbe
lag-Scheibenbremse der sich aus dem Oberbegriff des Hauptan
spruchs ergebenden Gattung der Rillenbildung durch geeignete
Mittel entgegenzuwirken und diese auf ein vernachlässigbares
Maß zu reduzieren.
Die Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Scheibenbremse
durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptan
spruchs ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung
besteht im Prinzip also darin, die Halterung des Belages mit
einer gewissen Bewegungsmöglichkeit zu versehen, so daß der
Belag seine radiale Lage gegen die Wirkung von geeigneten
Gegenkräften mehr oder weniger verändern kann. Durch eine
solche während des Bremsvorgangs auftretende radiale Bewe
gung des Bremsklotzes wird erreicht, daß sich bleibende Ril
len bzw. zwischen den Rillen liegende Erhöhungen gar nicht
erst herausbilden können, da sie bereits im Ansatz abge
schliffen werden. Die Erfindung besteht im Prinzip weiterhin
darin, die Aushebebewegung durch eine Schwenkbewegung des
Bremsklotzes um den auslaufseitigen Anlagepunkt am Träger
bzw. am Sattel zu unterstützen und somit eine dem Bremsdruck
proportional wirkende Schwenkbewegung zu erreichen, wobei
das Führungsspiel der Belagabstützung unverändert bleibt.
Zur Positionierung des Bremsklotzes in radialer Richtung
sind Anlageflächen vorgesehen, deren Merkmale Anspruch 2 be
handelt. Die im Träger angeordnete Halteabsätze stützen ent
sprechende Halterungsflächen der Beläge ab, von denen der
einlaufseitige während eines Bremsvorgangs entsprechend
stark, während der auslaufseitige durch das Abrollen der An
lagefläche minimal abhebt und auf diese Weise dafür sorgt,
daß der Schwenkbewegung kein hemmender Widerstand entgegen
gebracht wird.
Um eine Schwenkbewegung sicher zu erreichen, empfiehlt es
sich bei der Dimensionierung der zu verwendenden Materialien
von der aus Anspruch 3 ersichtlichen Kombination Gebrauch zu
machen. Praktische Ausführungsbeispiele haben erwiesen, daß
es sich in Weiterbildung der Erfindung empfiehlt, als Hebel
strecke a einen Wert zu verwenden, der größer oder gleich
einem Viertel des Radius R ist.
Um die Größe der Aushebung abhängig von der Bremskraft zu
halten, d. h. ein schlagartiges Ausheben zu vermeiden mit den
damit vielfach sich ergebenden Anschlaggeräuschen an einem
zweckmäßigerweise vorgesehenen Anschlag, empfiehlt sich in
Verbesserung der Erfindung die Nutzung der Merkmalskombina
tion nach Anspruch 6. Hierdurch werden auch gleichzeitig An
schlaggeräusche vermieden, wie sie bei dem nach Anspruch 5
vorgesehenen Anschlag bei Nutzung der Erfindung leicht auf
treten können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Bremsklotz 1 mit einem Belag 23.
Dieser Bremsklotz 1 ist in zwei Armen 2, 4 gelagert, die zum
Träger gehören können, aber auch mit dem Sattel fest verbun
den sein können. Die hier beschriebene Konstruktion kann so
wohl für den inneren Belag, als auch für den äußeren Belag
einer Scheibenbremse verwendet werden. Durch einen gestri
chelt dargestellten Pfeil ist die Bewegungsrichtung der
Bremsscheibe angedeutet, die kraftmäßig in dem Mittelpunkt M
des Bremsbelages angreift, wobei die Bremsscheibe in der
Zeichnung nicht dargestellt ist.
Der auslaufseitige Arm 4 besitzt eine in der Figur senkrecht
nach unten verlaufende Anlagefläche 3, die mit einer ent
sprechenden Abstützfläche 7 des Bremsklotzes korrespondiert
und über eine Phase oder Abrundung in einen in waagrechter
Richtung verlaufenden Halteabsatz 13 übergeht. Um bei einem
Wechsel der Drehrichtung der Bremsscheibe die vergleichbaren
Verhältnisse zu erreichen, sind eine Leitfläche 9 und ein
Halteabsatz 11 symmetrisch zu der Abstützfläche 7 und dem
Halteabsatz 13 aufgebaut. Die Anlagefläche 3 und eine ihr
entsprechende Führungsfläche 5 an den seitlichen Rändern des
Bremsklotzes 1 sind mittels eines Radius R abgerundet, wobei
der Radius sich über die halbe Länge des Bremsklotzes 1 er
streckt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Dementspre
chend liegt in unbetätigter, bremswirkunsgfreier Lage der
Belag mit seinen Halterungsflächen 15, 17 auf den Halteabsät
zen 11 und 13 auf, wobei die Abstützfläche 7 in Höhe des Ra
dius-Mittelpunktes MZ linienförmig an der Anlagefläche 3 an
liegt. Für den Fall, daß eine Bremskraft auf den Bremsklotz
1 zu wirken beginnt, schwenkt dieser um den Auflagepunkt A
mit seiner Leitfläche 9 im Uhrzeigersinn nach oben, da die
Bremskraft physikalisch gesehen, im Punkt M′ um eine Hebel
strecke a′ gegen den Radius-Mittelpunkt MZ versetzt an dem
Belag angreift und so die Drehbewegung verursacht (durch die
geometrischen Verhältnisse ist der Angriffspunkt des Drehmo
mentes M′ um einen kleinen Betrag von dem Mittelpunkt des
Belages M versetzt, entsprechend ist statt a der Hebelarm a′
wirksam). Die Drehbewegung setzt sich aufgrund der sich ver
stärkenden Bremskraft fort, bis die obere Kante an einem
fahrzeugfesten Anschlag 19 zur Anlage kommt. Der Auflage
punkt A ändert sich dabei durch Abrollen auf der Anlageflä
che 3. Die Schwenkbewegung sollte dabei so gewählt werden,
daß sie größer ist als die üblicherweise zu erwartenden Rie
fen und Rillen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist noch eine Dämpfungs
feder 25 vorgesehen, die den Bremsklotz 1 gegen die Halteab
sätze 11 und 13 im wesentlichen mittig andrückt. Diese Feder
setzt mit ihrer Kraft F dem Bremsbelag mit wachsender Aushe
bung eine vergrößerte Kraft entgegen und dient einerseits
zur Geräuschdämpfung, um das Anschlaggeräusch zu vermindern.
Andererseits wird durch die Feder 25 aber auch die Dauer des
Aushebvorgangs verlängert und damit für ein gleichmäßigeres
Abschleifen der Bremsscheibe durch den Bremsbelag gesorgt.
Durch ein geeignetes Anpassen der Federkonstante an die
Bremskräfte läßt sich erreichen, daß während des Bremsvor
gangs der Bremsbelag sich überwiegend in Zwischenstellungen
befindet und somit durch die ständige Bewegung des Belages
eine besonders gleichmäßige Verteilung der Abschleifvorgänge
erreicht wird.
Die Halterung des Bremsklotzes 1 in den Armen 2 und 3 ist
symmetrisch aufgebaut, so daß die hinsichtlich der Vorwärts
bewegung der Bremsscheibe oben geschilderten Vorgänge ent
sprechend auch für die Rückwärtsbewegung gelten, wobei der
zweite Anschlag 21 zur Begrenzung des dann auf seiner in der
Zeichnung rechten Seite auftretenden Aushebbewegung dient.
Wie weiter oben schon erwähnt, wird durch die Erfindung mit
tels eines definierten Abstandes zwischen dem Flächenmittel
punkt M und der Abstützung A ein Drehmoment hervorgerufen,
das in Abstimmung mit der Reibung von Vorder- und Rückseite
des Belages und der Kraft F der Feder 25 eine mit dem Brems
druck proportionale Schwenkbewegung und ein sanftes Anschla
gen an den Anschlag 19 bzw. 21 gewährleistet. Statt der sym
metrisch angeordneten Feder 25, die sowohl für die Vor
wärts- als auch die Rückwärtsbewegung des Fahrzeugs wirksam
ist, können selbstverständlich symmetrisch zwei Federn an
den seitlichen Enden des Bremsklotzes 1 etwa neben den An
schlägen 19 und 21 angeordnet sein. Die Feder 25 dient auch
dazu, den Bremsklotz 1 nach dem Ende des Vorgangs in seine
Ausgangslage zurückzustellen, wobei die in radialer Richtung
noch vorliegende Reibung (etwa der Belagrückenplatte am Kol
ben) überwunden werden muß.
Die erfindungsgemäße flexible Belaghalterung wirkt nicht nur
der Rillenbildung entgegen, sondern verhindert auch den Auf
bau eines hervorstehenden Randes der Bremsscheibe, der durch
das Ansetzen von Rost nicht nur unschön aussieht, sondern
auch beim Ausbau der Beläge hinderlich ist. Außerdem wirkt
die Bewegung dem Festsetzen der Beläge durch Verschmutzung
und bei ungleichmäßiger Abnutzung dem Auftreten unangenehmer
Bremsgeräusche entgegen.
Claims (6)
1. Teilbelag-Scheibenbremse mit einer, die auf einen Brems
klotz (1) ausgeübte Kraft aufnehmenden auslaufseitigen
Anlagefläche (3) am Träger oder Sattel sowie einer ein
laufseitig, der Anlagefläche (3) in Umfangsrichtung ge
genüberliegenden Führungsfläche (5) am Träger oder Sat
tel, wobei die Anlage- und die Führungsfläche (3, 5) im
wesentlichen radialparallel verlaufen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der Anlage- bzw. Füh
rungsfläche (3 bzw. 5) zugeordnete Abstütz- bzw. Leitflä
che (7 bzw. 9) des Belages kreissektorförmig abgerundet
ist, wobei der Mittelpunkt (MZ) des Kreissektors auf der
Symmetrieebene des Bremsklotzes (1) liegt und gegenüber
dem Mittelpunkt (M) der Belagfläche (23) des Bremsklotzes
(1) um eine eine Aushebebewegung der einlaufseitigen Füh
rungsfläche (9) bewirkende Hebelstrecke (a) radial ver
setzt angeordnet ist.
2. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsfläche (5) und
die Anlagefläche (3) zur Halterung des Belages in radia
ler Richtung mit im wesentlichen in horizontaler Richtung
verlaufenden Halteabsätzen (11, 13) versehen sind, denen
am Bremsklotz (1) entsprechende Halterungsflächen (15, 17)
zugeordnet sind.
3. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebelstrecke (a)
zwischen dem reibkraftmäßigen Belagmittelpunkt (M) und
dem Sektormittelpunkt (MZ) in radialer Richtung (a R
µD/µB)) ist, wobei R der Kreissektorradius ist und
µD und µB die Reibkoeffizienten für die Belag
rückenplatte (1) (ggf. Dämpfungsfolie) und den Reibbelag
(33) sind.
4. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß a 0,25 R ist.
5. Teilbelag-Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
einlaufseitig ein Träger- oder sattelfester Anschlag (19)
vorgesehen ist, der die Aushubbewegung des Bremsklotzes
(1) begrenzt.
6. Teilbelag-Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brems
klotz (1) mittig in radialer Richtung gegenüber dem Sat
tel federnd abgestützt ist, um die Aushubbewegung kon
trolliert zu bedämpfen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904010461 DE4010461A1 (de) | 1990-03-31 | 1990-03-31 | Teilbelag-scheibenbremse mit flexibler belaghalterung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904010461 DE4010461A1 (de) | 1990-03-31 | 1990-03-31 | Teilbelag-scheibenbremse mit flexibler belaghalterung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4010461A1 true DE4010461A1 (de) | 1991-10-02 |
Family
ID=6403517
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904010461 Withdrawn DE4010461A1 (de) | 1990-03-31 | 1990-03-31 | Teilbelag-scheibenbremse mit flexibler belaghalterung |
Country Status (1)
Country | Link |
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