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Verfahren zur Herstellung von Verbindungen aus Benzoldicarbonsäuren
und Salicylsätire oder deren Substitutionsprodukte. Läßt man die Chloride von m-Phthalsäure
und Terephthalsäure auf Alkalisalze der Salicylsäure einwirken, so bilden sieh in
glatter Reaktion m-PI-ithaloylsalicylsIure und Terephthaloylsalic#71säure,' z. B.
Die so hergestellten Verbindungen sind Säuren, aus denen sich unter gewissen Vorsichtsmaßregeln
entsprechende Salze in der üblichen Weise herstellen lassen. Zur Gewinnung von Estern
geht man am besten von den Alkalisalzen der Salicylsäurester aus, in denen das Alkalimetall
sehr locker gebunden und leicht austauschbar ist. Bringt man» z. B. Terephthaloylchlorid
in einer Lösung von Benzol mit dem Kalium#alz des Salicy1säureäthylesters zusammen,
so spielt sich eine keaktion im Sinne folgender Gleichung ab:
In gleicher Weise sind auch andere Ester, z. B. der Phenylester, zu erhalten.
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Bei der Verwendung des sym, o-Phthaloylchlorids gestalten sich die
Virhälenisse anders wie bei der m- und p-Verbindung. Es konnte nachgewiesen werden,
daß nur i Mol. des Salicy1säuresalzes mit dem Säurechlorid in Reaktion tritt im
Sinne der Gleichung.
Die in Freiheit gesetzte Salzsäure zerlegt einen Teil des verwandelten Natriumsalicylats
in Kochqalz und Salicylsäure, was durch Anwendung des Dinatriumsalzes der letzteren
vermieden werden kann. Das entstandene Produkt vom Schmelzpunkt 159' ist gut kristallisiert,
schwerer verseifbar als die obengenannten Verbindungen und gibt keine Salze; so
fehlt z. B. die auf der Bildung des Eisensalzes beruhende Farbreaktion der
Salicyl-,äure.
Die Konstitution des Körpers entsr)richt der asvmmetrischen Konfiguration des Plitlialovlchloricl-,
Die beschriebenen Reaktionen können naturauch mit Substitutionsprof lukten beider
Komponenten vorgenommen werden, vorausge.setzt, daß das Derivat der Phthalsäure
die beiden chlorierten Carboxylgruppen enthält und das Salicv1säurederivat die Hvdroxyl-
und Carl)ox-,.lgruppe. Es kann auch in diesem Falle entweder nur der Phenolwasserstoff
oder zugleich auch der Wasserstoff der Carboxylgruppe ( lurch Alkalimetall ersetzt
sein.
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B eispiele.
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i. i Mol. Terephthaloylchlorid wird in Benzol gelöst und mit 2 #NIol.
trockenem, feingepulvertern Natriumsalicvlat 6 Stunden auf dem Wasserbad
erhitzt. Nach Filtration und Einengen der Benzollösung scheidet sich langsam ein
krustenartiger Niederschlag ab. Durch Auflö##en in Alkohol und Fällung durch Zusatz
von Wasser läßt sich die Tereplithaloylsalicvlsä,ure reinigen. Sie beginnt bei etwa
i8o' ohne vorheriges Schmelzen sich zu zersetzen, ist löslich in Alkohol, Benzol,
Aceton und wird durch Alkalien sehr leicht gespalten.
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2. 1 Teil Terephthalovlchlorid wird in 4 Teilen trockenem Benzol
#nit 2 Teilen Kalium-##alicvlsälireäthylester versetzt. Schon in der Kälte tritt
eine Reaktion ein, die durch Erhitzen auf dem Wasserbad vollkommen gemacht wird.
Nach Abfiltrieren des gebildeten Kaliumchlorids scheiden sich aus dem eingeengten
Filtrat warzenförmige Kristalle des Tereplith-#iloylsalicyl,--.iureäthylesters aus,
Schmelzpunkt 165', löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln.
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i Teil Terephthalovichlorid in 6 Teilen trockenem Benzol wird
Mit 2 Teilen Kaliumphenylsalicylsäureester zusammengegeben. Bereits in der Kälte
tritt Reaktion ein, wobei das in Benzol unlösliche Estersalz in Lösung geht und
die Temperatur erheblich steigt. Nach Erwärmen auf dem Wasserbad wird filtriert
und eingedampft, wobei die Masse zu einem Brei feiner Kriställchen erstarrt. Diese
bestehen aus Terephthaloylsalicvlsiiiirephenylcster vom Schmelzpunkt iSq bis igo-,
der in organischen Lösungsmitteln gut löcllich ist.
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,1. 5 Teile o-Phtlialoylchlorid (#.;vm.) werdcii unier Kühlung
mit 8 Teilen Natrium-alicvlz-it verrührt, wobei heftige Reaktion eintritt.
Nach Extraktion mit Benzol und Beseitigung cler gleichzeitig in Lösung gegangenen
Salicy1säure hinterbleibt das Kondensationsprodukt in Form schöner Kristalle vom
Schmelzpunkt i_5S bis i59#. Die Herstellung kann auch in der Weize vorgenommen werden,
daß die Komponenten in Benzollösung einige Stunden am Rückflußkühler gekocht werden.
Das Reaktionsprodukt läßt sich aus Eises-,ig und Alkohol gut umkristallisieren.
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5. -1,5 Teile Dinatriumsalicvlat werden mit 5 Teilen
o-Phthaloylchlorid (svm.) in ioo Teilen Benzol mehrere Stunden gekocht. Als Rückstand
hinterbleibt nur Kochsalz. SalievIsäure wird nicht in Freiheit gesetzt. Aus dern
Filtrat läßt sich die in Beispiel 4 beschriebene Verbindlung leicht gewinnen.
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6. 1 'Mol. asvmmetrisches Phthalo-,71chlorid wird mit i Mol,
binatriumsalicvlat in Schwefelkohlenstoff mehrere Stunden erhitzt. Nach Abdestillieren
des Lösungsmittels und Aufarbeiten des Rückstandes wird die in Beispiel 4 beschriebene
Verbindung erhalten.
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7. 5-Brom-2-oxvbenzol-i-carbonsäure mit o-Phthaloylchlorid
in Benzol erhitzt, gibt in guter Au-,beute das :-,-Bromsalicvlsäurephthalat. Schmelzpunkt
'7b#, aus Alkohol zu kristallisieren, in Benzol und Ligroin in der Kälte wenig löslich.
3,5-Dibrom--2-ox#ybenzol-i-carbons-#iure in gleicher Weise behandelt, läßt das analoge
Dibromderivat entstehen, Schmelzpunkt 217-, aus Toluol und Xvlol zu kristallisieren.
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8. 2 Mol. Kaliumsalicylsäureäthylester mit i Mol. o-Phthaloylehlorid
in Benzol umgesetzt, ergaben den schwer kristallisierenden o-Plitlialoyldisalicylsä,ureä,thvlester
vom Schmelzpunkt 56', in Benzol in der Kälte wenig lüslich. In analoger Weise
entsteht der Phenylester vom Schmelzpunkt 112', in mikroskopisch feinen Nadeln kristallisierend,
und der o-Phtlialovldi-alicylsäure-p-naphthylester (Schmelzpunk t 72'). g. Das Natriumsalz
der 5-NitrO-2-o-,vbenzoli-carbonsäure wird in absolut ätherisiher Lösung mit o-Phthaloylehlorid
am Rückflußkühler erhitzt. Nach Ausziehen mit Wasser von K, -hinterläßt der
Ätherrückstand das _g-Nitrosalicylsäurephthalat vom Schmelzpunkt 214,5', lÖslieh
in ChloWform und Eisessig, schwer löslich in Wasser, Äther und Alkohol. Durch vorsichtige
Reduktion geht es in die entsprechende Aminoverbindung über, die bei i--o' #zich
züi zersetzen beginnt und mit --'#nilinLind'-\'-#iplithol zu Farbstoffen gekuppelt
werden kann.
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io. Aus Isophthaloylehlorid (i Nlol.) und dem Kaliumbalz des Saliey1säureäthylesters
(2 Mol.) entsteht beim Zusammengeben in neutralen 1,i,-sungsmitteln
der
Isophthaloyldisalicylsäureäthylester, in Nadeln kristallisierend, Schmelzpunkt go'.
Der entsprechende ß-Naphtholester ist kristallinisch, bei 130' schmelzend.
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ii. Tetrachlorphthaloylchlorid (i Mol.) wird mit Dinatriumsalicylat
(2 Mol.) in Ligroin mehrere Stunden unter Rückflußkühlung erhitzt. Nach Filtration
und Aufarbeitung des Rückstandes hinterbleibt das Tetrachlorphthalat der Salicylsäure
in gut kristallisierter Form; Schmelzpunkt igg', löslich in Eisessig, schwerer in
Alkohol und Ä ther, unlöslich in Wasser. Wird durch 'Natronlauge langsam verseift.
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Die beschriebenen Produkte sollen therapeutische Verwendung finden,
geeignete Nitro- und Aminoderivate als Farbstoffkomponenten benutzt werden.