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Fallhammer. Gegenstand der Erfindung bildet ein durch Druckflüssigkeit
betriebener Schmiedehammer, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß gegen die Ober-
und Unterseite einer mit dem Hammerbären. zwangläufig verbundenen und entsprechend
geführten Platte abwechselnd freie Druckwasserstrahlen gleiten und die Dauer und
Intensität der Einwirkung durch Änderung des Aufschlagwinkels herbeigeführt wird.
Diese Änderung des Aufschlagwinkels kann entweder durch entsprechende Verschwenkung
der Druckwasserdüsen oder von Ablenk$ächen bewirkt werden, auf welche der freie
Strahl vor dem Aufschlag auf die mit dem Hammerbären verbundene Platte auftrifft.
Hierdurch ist es möglich, Einzelschläge in beliebig rascher Aufeinanderfolge von
-der Berührung bis zur vollen Wucht auszuüben sowie den Hammer in jedem Augenblick
des Betriebes hochzuhalten und den Bären so vollständig in die Hand des Steuermannes
zu legen, edaß er mit demselben jede gewünschte Bewegung innerhalb der gegebenen
Grenzen ausführen kann..
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Diese Möglichkeiten bieten unter den bis nun bekannten mechanischen
Hämmern lediglich die Dampfhämmer, die aber infolge der Notwendigkeit des Betriebes
eines Dampfkessels beim Stillstande Dampfverluste und damit ganz erhebliche wirtschaftliche
Nachteile bieten, welche bei den neuartigen Hämmern wegfallen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines im Sinne der Erfindung
konstruierten Hammers schematisch in Seitenansicht und einem Horizontalschnitt nach
A-A der Abb. i gezeigt. Abb. 3 zeigt eine Variante.
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Der Hammerbär t ist durch mehrere Zug-und Druckstangen b mit
einer Platte m verbunden und mit derselben vertikal oberhalb des Ambosses
h geführt. Ober- und unterhalb der Platte m, und zwar in entsprechender Entfernung
von den beiderseitigen, dem größten Huhe entsprechenden Hubwechselstellungen, ist
je eine verschwenkbare Düse O, O angeordnet, welche mit einer Druckflüssigkeitsleitung
y in Verbindung stehen.
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Durch Auf- und Niederschwenken des gemeinsamen Steuerhebels v, auf
welchem die Angriffspunkte der Zugstangen 3 der Schwenkkurbeln 2 der Düsen O verstellbar
sind, können die Düsen O abwechselnd in die vertikalen und seitlich ausgeschwungenen
Grenzstellungen sowie in beliebige, zwischen diesen liegende Mittellagen gebracht
werden. Bei gleichem Abstand der verschiebbaren Anlenkpunkte ¢, 5 vom Drehpunkte
z wird der Strahl einer Düse die Platte m beaufschlagen,
während
der andere Strahl an der Platte vorübergeht. Durch Verstellung der Anlenkpunkte
.1, 5, die auch durch eine beliebige bekannte Einrichtung erfolgen kann, ist es
möglich, den Winkel der Beaufschlagung des einen Strahles bei Vorübergleiten des
zweiten abzuändern und auch eine der Düsen O -dadurch ganz auszuschalten, daß man
den Anlenkpunkt .1 bzw. 5 ihrer Zugstange 3 ganz an die Schwenkachse 2 heranrückt.
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Zur ökonomischen Ausnutzung des abgeleiteten Strahles kann, wie in
Abb. i gezeigt, die Einrichtung auch derart getroffen werden, daß der abgelenkte
Strahl durch entsprechend angeordnete Umführungen, die einen Fangtrichter N mit
einer Düse iz verbinden, an die Gegenseite der Platte nt ge-
leitet und hierdurch
die Wirkung des beaufschlagenden Strahles unterstützt wird.
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Durch Änderung der Geschwindigkeit, mit welcher der Steuerhebel v
gehandhabt wird, sowie durch Änderung des Winkels, um welchen er ausgeschwungen
wird, ist es möglich, die Strablen entweder direkt oder unter einem beliebigen Winkel
auf die beiderseitigen Flächen der Platte auffallen zu lassen und hierdurch die
Hubhöhen und die Intensität der Schläge zu variieren oder auch durch Stillhalten
des Hebels in jener Stellung, in welcher nur die Unterfläche beaufschlagt wird,
den Bären in beliebiger Höhenlage festzubalten.
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Anstatt die Düsen O selbst auszuschwingen, kann die Ablenkung der
Strahlen, wie in Abb. 3 gezeigt, auch durch Ablenkflächen tv erzielt werden, die
ebenso wie die Düsen O gesteuert werden.
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Für die Handhabung der Steuerung ergeben sich zur Erzielung der vorzüglich
in Betracht kommenden Schläge die nachfolgenden Arbeitsregeln: Sollen ganz leichte,
sogenannte Fühlschläge ausgeübt werden, bei welchen der Bär t das Arbeitsstück nur
gerade berührt, so wird der obere Strahl ganz ausgeschaltet und der untere Strahl
abwechselnd in abgelenkte und ausgeschaltete Stellung gebracht.
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Sollen kräftigere Schläge ausgeübt werden, so wird dem unteren Strahl
eine größere Ablenkung gegeben und der Oberstrahl ausgeschaltet.
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Sollen leichtere Federschläge ausgeübt werden, so wird der untere
Strahl teilweise abgelenkt, der obere Strahl zur Beschleunigung der Arbeitsbewegung
teilweise eingeschaltet.
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Sollen mittelstarke Schläge ausgeführt werden, .so wird der Unterstrahl
vollständig eingeschaltet, der Oberstrahl abwechselnd teilweise eingeschaltet und
abgelenkt.
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Zur Erzielung schwerer Setzschläge werden beide Strahlen mit gemeinsamer
Steuerung abwechselnd in vertikale Stellung gebracht und der jeweils abgelenkte
Strahl zur Unterstützung des beaufscblagenden jeweils gegen die andere Seite geführt.
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Die Druckflüssigkeit, deren Geschwindigkeit einem Vielfachen der Kolbengeschwindigkeit
gleichen muß, kann entweder aus reinem Wasser, einem Wasserölgemiscb oder Seifenwasser
oder auch einer Mischung von Flüssigkeit mit Luft bestehen, welche in der Leitung
selbst durch entsprechend ausgestaltete Düsen erhalten wird. Die zum Betriebe erforderliche
Strahlgeschwindigkeit kann in beliebiger, den Verhältnissen angepaßter Weise erzielt
werden, z. B. durch natürliches oder künstlich durch Reservoir und Pumpenanlagen
erzeugtes Gefälle oder nur durch Pumpenantrieb.
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Der Amboß und der Hammerbär werden, um das überschwemmen derselben
durch das niederfallende Wasser zu verhüten, gegen die motorischen Teile der Anlage
vollkommen abgedeckt.