DE4008247A1 - Verfahren zur regelung des abflusses aus einem regenbecken - Google Patents
Verfahren zur regelung des abflusses aus einem regenbeckenInfo
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Classifications
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F5/00—Sewerage structures
- E03F5/10—Collecting-tanks; Equalising-tanks for regulating the run-off; Laying-up basins
- E03F5/105—Accessories, e.g. flow regulators or cleaning devices
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt durch die DE-PS 29 44 733.
Das in dieser Literaturstelle beschriebene Verfahren ist vor
allem dadurch bestimmt, daß die Regelung normalerweise
abgeschaltet ist, wobei das Drosselorgan in einer vorgegebenen
Öffnungsstellung gehalten wird. Erst dann, wenn die Gefahr des
Überschreitens eines ebenfalls vorgegebenen Nennabflusses
besteht, wird das Drosselorgan in eine ein Überschreiten des
Nennabflusses verhindernde Stellung, vorzugsweise in seine
Absperrstellung überführt, wodurch Vollfüllung im Durchfluß
meßbereich herbeigeführt wird. Erst dann wird eine auf der
Messung der Strömungsgeschwindigkeit beruhende Regelung
eingeschaltet. Die durch das Schließen des Drosselorgans
herbeigeführte Vollfüllung ist notwendig, da das Meßgerät die
Strömungsgeschwindigkeit allein bei vollgefülltem Durchfluß
meßbereich erfassen kann.
Die Regelung wird wieder abgeschaltet, wenn ein vorgegebener
erster Wasserstand, bei dem der Durchflußmeßbereich noch
vollgefüllt ist, unterschritten wird. Die fest vorgegebenen
Wasserstände bzw. Flüssigkeitsspiegelhöhen werden durch zwei
oder drei Wasserstandsfühler, die vorzugsweise im Bereich der
Eintrittsmündung des Abflußrohres im Regenbecken angeordnet
sind, festgestellt und an ein Steuergerät gemeldet. Das
Steuergerät veranlaßt die Einschaltung einer Zeitschalt
vorrichtung und eines Stellmotors für das Drosselorgan. Ein
weiteres notwendiges Element dieser Regelung ist ein
Endschalter für das Drosselorgan, dessen Signal wiederum an das
Steuergerät übermittelt wird. Zeitschalter und Endschalter sind
erforderlich, weil mit dem geschilderten Verfahren nur eine
punktuelle Steuerung aufgrund zweier vorgegebener Flüssigkeits
spiegelhöhen möglich ist, während alle zwischen diesen beiden
Höhen liegenden Vorgänge nicht erfaßt werden können.
Das vorbekannte Verfahren vermag nicht unmittelbar auf sich
ändernde Zulaufverhältnisse zu reagieren, die sich nach dem
Abschalten der Regelung ergeben. Beginnt beispielsweise zu
diesem Zeitpunkt ein Regen solcher Ergiebigkeit, daß die
Flüssigkeitsspiegelhöhe zwischen den beiden Wasserstandsfühlern
verbleibt, kann daraus bei länger anhaltender Dauer eine die
Kläranlage belastende überhohe Regenwasserabführung
resultieren. Der Zeitschalter vermag zwar den Schaden zu
begrenzen; er ist aber, da auch ihm ein vorgegebener Wert
aufgeprägt ist, nicht in der Lage, die Anlage auf sich ändernde
Verhältnisse einzustellen. Mit ihm läßt sich also lediglich ein
angenommener Wert verwirklichen, der aber für die tatsächlich
auftretenden Regenereignisse zu kurz oder zu lang ist. Eine zu
kurze Schaltzeit hat eine zu hohe Schalthäufigkeit der Anlage,
also auch des Stellmotors und des Drosselorgans, zur Folge.
Eine das vorbekannte Verfahren nutzende Anlage ist im übrigen
aufgrund der vorgegebenen Werte und der Anbringungshöhen der
Wasserstandsfühler nur mit einigem Aufwand an sich ändernde
Betriebsdaten, beispielsweise bei der Inbetriebnahme neuer
Anlagenteile, anpaßbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der dem
Gattungsbegriff des Anspruches 1 entsprechenden Art zu
schaffen, welches nicht nach einem fest vorgegebenen Schema
abläuft, sondern eine Anpassung an sich ändernde Betriebs
bedingungen erreicht. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Einrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens
vorzuschlagen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
kontinuierliche Messung der Höhe des Flüssigkeitsspiegels,
deren Signal vom Regler für eine der jeweiligen Höhe des
Flüssigkeitsspiegels angepaßte Einstellung des Öffnungsgrades
des Drosselorgans während der Regelungsphase verwertet wird, in
welcher das die Strömungsgeschwindigkeit ermittelnde Durchfluß
meßgerät außer Funktion ist.
Die Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen sowie
eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß die
Regelung während keiner Phase des Betriebes abgeschaltet wird.
Der Ablauf der Regelung verändert sich mit den Betriebs
bedingungen. Das Verhalten des Reglers paßt sich dem
Regenereignis an.
Da das erfindungsgemäße Verfahren auch so gestaltet werden
kann, daß die jeweilige Regentendenz erkannt wird, vermag sie
sofort auf sich ändernde Regenmengen zu reagieren.
Im übrigen ist es bei einer das erfindungsgemäße Verfahren
nutzenden Einrichtung jederzeit möglich, auch andere,
beispielsweise die Anlage betreffenden Änderungen durch eine
Anpassung der Regelung zu berücksichtigen. Man ist somit in der
Lage, eine Verstellung durch übergeordnete Prozeßleitsysteme
vorzunehmen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine
Anpassung dadurch vorgenommen werden, daß die Regeleinrichtung
durch eine über Kabel oder Funk erfolgende Datenübertragung
fernverstellt wird. Eine Änderung der Konfiguration, der Geräte
oder irgendwelcher Anbringungsorte ist hierfür nicht notwendig.
Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die hier zur
Verfügung stehenden Mittel eine Abwasserbewirtschaftung im
Rahmen einer mit mehreren Regenbecken ausgestatteten Anlage
erlauben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch einen
vergleichsweise geringen Geräteaufwand aus, wobei im übrigen
bereits vorhandene Einrichtungen mitgenutzt werden können. So
kann beispielsweise eine bei Regenbecken oftmals zur Steuerung
von Pumpen verwendete Höhenstandsmeßeinrichtung und ein am
Drosselorgan angeordneter Stellungsanzeiger in die erfindungs
gemäße Regelung einbezogen werden.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt einen schematisch dargestellten
Ausschnitt eines Regenbeckens mit daran anschließendem
Abflußkanal.
Das von dem Regenbecken 1 ausgehende Abflußrohr 2 ist mit einem
als Drosselorgan wirkenden Schieber 3 ausgestattet. Der
Schieber 3 ist mit einem elektrischen Stellmotor 4 versehen,
welcher über eine Leitung 5 mit einem Regler 6 verbunden ist.
Außerdem sind ein im Regenbecken 1 angeordneter Höhenstands
messer 7 über eine Leitung 8 und ein das Abflußrohr 2
umschließendes Durchflußmeßgerät 9 über eine Leitung 10 mit dem
Regler 6 verbunden.
Der Stellmotor 4 des Schiebers 3 besitzt im übrigen einen
Stellungsanzeiger 11, der die jeweilige Stellung des
Schiebers 3 an den Regler 6 meldet. Das Regelverfahren ist
dabei so ausgelegt, daß eine vollständige Schließung des
Abflußrohres 2 durch den Schieber 3 vermieden wird. Dies hat
vor allem den Vorteil, daß der Schieber nicht durch ein
Aufsetzen auf im Abflußrohr 2 befindliche Ablagerungen in
seiner Funktion gestört werden kann.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
dieses Verfahren nutzenden Einrichtung läßt sich anhand dreier
voneinander unterscheidbarer Phasen aufzeigen.
Die Phase I beginnt mit Trockenwetter, welches von Regenwetter
mit einer steigenden Tendenz im Zulauf abgelöst wird. Der
Höhenstandsmesser 7 übermittelt die im Regenbecken 1 gemessene
Höhe des Flüssigkeitsspiegels an den Regler 6, der diese mit
einem für diese Phase vorgegebenen Sollwert vergleicht. Wird
ein Überschreiten des Sollwertes bei gleichzeitig steigender
Tendenz erkannt, gibt der Regler 6 Schließimpulse an den
Stellmotor des Schiebers 3. Dies führt zu einem gedrosselten
Durchfluß, einem schnellen Anstieg der Flüssigkeitsspiegelhöhe
und schließlich zu einer Vollfüllung des Abflußrohres 2 im
Meßbereich des Durchflußmeßgerätes 9. Jetzt liefert das
Durchflußmeßgerät 9 das vom Regler 6 zu verwertende Signal.
Wird nun dem Regler 6 während dieser Phase eine gleichbleibende
Tendenz gemeldet, werden keine weiteren Stellimpulse an den
Stellmotor 4 gegeben. Bei fallender Tendenz wird in die unten
geschilderte Phase III umgeschaltet.
Die Phase II ist durch Regenwetter mit eingestautem Abfluß
rohr 2 gekennzeichnet. In dieser Phase wird die Regelung allein
durch die vom Durchflußmeßgerät 9 an den Regler 6 übermittelten
Werte bestimmt. Bereits bei Beginn der Phase II wird eine PI-
bzw. PID-Regelung bekannter Art angewandt.
Bei Regenende mit einem teilgefüllten Abflußrohr 2 und einer
sinkenden Tendenz im Zulauf beginnt die Phase III. Der Regler 6
verwertet nun wieder den vom Höhenstandsmesser 7 gemessenen
Wert. Der Sollwert wird jetzt durch die Regelung geringfügig
größer als der durch die Flüssigkeitsspiegelhöhe bestimmte
Istwert. Dies hat zur Folge, daß der Regler 6 Öffnungsimpulse
an den Stellmotor 4 abgibt. Wenn nun eine gleichbleibende
Tendenz im Zulauf erkannt wird, wird der Sollwert dem Istwert
gleichgestellt und es werden somit keine Stellimpulse mehr an
den Stellmotor 4 gegeben. Ergibt sich aber bei wieder
einsetzendem Regen eine steigende Tendenz, wird automatisch auf
die oben geschilderte Phase I umgeschaltet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Regelung des über ein ungedükertes Abflußrohr
erfolgenden Abflusses aus einem Regenbecken, einem
Stauraumkanal oder einem Gerinne im Neben- oder Hauptschluß
zu einem Regenbecken, wobei in dem Abflußrohr stromaufwärts
eines geregelten Drosselorgans bei Vollfüllung eines
Meßbereiches eine Messung der Strömungsgeschwindigkeit
vorgenommen wird, welche ein Signal für einen das
Drosselorgan steuernden Regler erzeugt, und wobei
weiterhin eine stromaufwärts des Meßbereiches für die
Strömungsgeschwindigkeit erfolgende, mindestens zwei
unterschiedliche Füllstände erfassende Messung der Höhe des
Flüssigkeitsspiegels vorgenommen wird, welche ein weiteres
Signal für den Regler erzeugt, gekennzeichnet durch eine
kontinuierliche Messung der Höhe des Flüssigkeitsspiegels,
deren Signal vom Regler (6) für eine der jeweiligen Höhe
des Flüssigkeitsspiegels angepaßte Einstellung des
Öffnungsgrades des Drosselorgans (3) während der
Regelungsphase verwertet wird, in welcher das die
Strömungsgeschwindigkeit ermittelnde Durchflußmeßgerät (9)
außer Funktion ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
bei der kontinuierlichen Messung der Höhe des Flüssigkeits
spiegels festgestellte Änderungstendenz vom Regler (6) für
die Einstellung des Öffnungsgrades des Drosselorgans (3)
mit berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
von einem Stellungsanzeiger des Drosselorgans (3)
geliefertes Signal vom Regler (6) als zusätzliche Meßgröße
und zur Vermeidung einer vollständigen Schließung des
Drosselorgans (3) verwertet wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (6) mit einer
speicherprogrammierbaren Steuerung ausgestattet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine der
Ferneinstellung der speicherprogrammierbaren Steuerung
dienende Datenempfangseinrichtung.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Regenbecken (1)
bereits für andere Aufgaben vorgesehener Höhenstandsmesser
(7) als Signalgeber für den Regler (6) mitbenutzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008247 DE4008247A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur regelung des abflusses aus einem regenbecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008247 DE4008247A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur regelung des abflusses aus einem regenbecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008247A1 true DE4008247A1 (de) | 1991-09-19 |
Family
ID=6402243
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904008247 Withdrawn DE4008247A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Verfahren zur regelung des abflusses aus einem regenbecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008247A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11746489B2 (en) | 2012-12-19 | 2023-09-05 | J&M Investment, Llc | Apparatus for flood control |
-
1990
- 1990-03-15 DE DE19904008247 patent/DE4008247A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11746489B2 (en) | 2012-12-19 | 2023-09-05 | J&M Investment, Llc | Apparatus for flood control |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |