DE4008218A1 - Formmassen auf basis von thermoplastisch verarbeitbaren, funktionalisierten, olefinischen polymeren und polyamiden - Google Patents
Formmassen auf basis von thermoplastisch verarbeitbaren, funktionalisierten, olefinischen polymeren und polyamidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastisch verarbeitbare, funktionali
sierte, olefinische Polymere, ihre Verwendung als Schlagzähkomponente
für Polyamide sowie die daraus resultierenden Formmassen.
Polyamide sind bekannte und bewährte Konstruktionswerkstoffe, die
sich nach Spritzgieß- oder Extrusionsverfahren verarbeiten lassen.
Allerdings ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Rißfortpflanzung noch
unbefriedigend.
Für bestimmte Anwendungen, insbesondere für den Einsatz im Automobil-
und Sportartikelsektor, ist man daran interessiert, die Kerbschlagzä
higkeit im spritzfrischen Zustand und besonders bei tiefen Temperatu
ren zu verbessern.
Es ist bekannt, daß man Polyamide mit zähen Elastomeren sowie mit
thermoplastischen Polyolefinen vermischen kann, wobei sich eine zwei
te, im Polyamid dispergierte Phase bildet. Eine Verbesserung der
Kerbschlagzähigkeit läßt sich jedoch nur dann erzielen, wenn die zu
gesetzten Polymeren eine gewisse Mindestverträglichkeit mit dem Poly
amid aufweisen. Eine solche Verträglichkeit wird z. B. durch funktio
nelle Gruppen erreicht, die imstande sind, chemische Bindungen mit
dem Polyamid einzugehen (vgl. DE-AS 26 22 973). Um in solchen Form
massen sowohl eine gute Verträglichkeit als auch eine Verbesserung
der Kerbschlagzähigkeit zu erreichen, ist es in der Regel erforder
lich, spezielle Zusatzpolymere unter Copolymerisation ausgewählter,
die Verträglichkeit verbessernder Comonomerer herzustellen. Eine
solche Synthese ist aufwendig und kostenintensiv.
Die einfachste Möglichkeit, die Verträglichkeit von Polyolefinen,
Kautschuken, etc. mit Polykondensaten zu verbessern, besteht darin,
von den leicht verfügbaren, olefinischen Polymeren auszugehen und
diese zu funktionalisieren, indem man sie mit monomeren α, β-
ungesättigten Carbonsäuren, Anhydriden oder Estern umsetzt. Diese in
der Literatur zuweilen auch als "Pfropfung" bezeichnete Reaktion kann
in Lösung oder in der Schmelze erfolgen; in einer Reihe von Fällen
wird der Zusatz von Radikalbildnern wie Azodiisobutyronitril,
Di-tert.butylperoxid, Cumylhydroperoxid oder Dicumylperoxid empfoh
len.
So beschreibt die US-PS 29 73 344 die Pfropfung von Polyalkenylenen
mit α,β-ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden.
Die US-PS 32 36 917 und 38 62 265 beschreiben das Pfropfen von Poly
olefinen mit ungesättigten Säureanhydriden in einer Walzenmühle bzw.
in Gegenwart eines Radikalstarters, wobei das Polyolefin vernetzt
wird.
Die US-PS 38 73 643 offenbart ein polymeres Material, das aus Poly
olefinen mit aufgepfropften (poly)cyclischen Säure- oder Anhydrid
gruppen besteht und im Extruder oder in der Walzenmühle hergestellt
wird. Das beschriebene Verfahren besteht grundsätzlich darin, eine
Mischung aus dem Polymer und dem cyclischen Carbonsäureanhydrid zu
erhitzen (vgl. Spalte 3, Zeile 49 ff). Ein Zusatz von Peroxiden ist
nicht zwingend erforderlich (siehe auch Beispiel 2). Die Anhydride
enthalten neben dem Anhydridring mindestens einen carbocyclischen
oder heterocyclischen Ring.
Gegenstand der US-PS 38 82 194 ist ein Verfahren, bei dem eine
Mischung aus einem ungesättigten Carbonsäureester und einer unge
sättigten Carbonsäure bzw. Anhydrid vorzugsweise mit Hilfe von Per
oxiden aufgepfropft wird.
Das Verfahren, das in der US-PS 40 26 967 beschrieben ist, zeichnet
sich dadurch aus, daß es bei Temperaturen zwischen 350 und 500°C zu
einer schnellen unkatalysierten Reaktion zwischen einem Polyolefin
und einer ungesättigten Verbindung, wie z. B. Fumarsäure, kommt. Der
starke Anstieg des Schmelzindex kann als Zeichen dafür gewertet wer
den, daß die Polyolefine zumindest teilweise abgebaut werden.
Die DE-PS 22 16 718 beschreibt die Zugabe eines flüssigen, unge
sättigten Monomeren wie z. B. Maleinsäureanhydrid, Styrol und Acryl
säure und eines radikalischen Initiators zu einer Polyolefinschmelze
in einem Extruder bei höheren Temperaturen. Das Verfahren ist nur
dann erfolgversprechend durchführbar, wenn es gelingt, die nicht
umgesetzten Monomeren möglichst quantitativ zu entfernen.
Die DE-OS 24 01 149 beschreibt die partielle Umsetzung eines
EPDM-Kautschukes mit Maleinsäureanhydrid bei Temperaturen bis 350°C.
Die bisher bekannten Verfahren zur Funktionalisierung von olefini
schen Polymeren sind noch unbefriedigend:
- - Die Umsetzung erfordert in der Regel drastische Reaktionsbedin gungen. Üblicherweise arbeitet man in der Schmelze bei Temperaturen von 200 bis 500°C. Dies führt dazu, daß die toxischen α,β- ungesättigten Verbindungen teilweise verdampfen und in erheblicher Weise das Bedienungspersonal belästigen.
- - Zwar kann man vielfach die Reaktion auch in Lösung durchführen; aber in diesen Fällen ist der Zusatz von Radikalbildnern nicht zu vermeiden. In Gegenwart von freien Radikalen kommt es zu einer Änderung des Molekulargewichtes durch Vernetzungs- oder Abbaureak tionen (vgl. DE-PS 22 16 718) .
- - Eine große Anzahl der üblicherweise verwendeten Säuren und Anhy dride ist sehr korrosiv; ihre Verwendung erfordert daher besondere Schutzmaßnahmen.
- - Die Ester sind im allgemeinen zu flüchtig und wegen der einge schränkten Reaktivität der Estergruppe häufig nicht mit Polykonden saten verträglich.
- - Selbst bei Zusatz von Radikalstartern läuft die Reaktion selten quantitativ ab.
Aus der DE-AS 26 22 973 sind thermoplastische Massen aus Polyamiden
mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von mindestens 5000 und
einer weiteren Polymerkomponente, die entweder durch Pfropfung eines
Kautschukes oder durch Copolymerisation eines Gemisches verschiedener
Monomeren erhalten wird, bekannt. Entscheidend ist, daß die Polymer
komponente am Polyamid haftet und der Zugmodul des zweiten zum ersten
ein Verhältnis von mindestens 10 : 1, vorzugsweise 20 : 1, aufweist.
Aus der DE-OS 31 20 803 sind schlagzähe thermoplastische Formmassen
bekannt, die neben 20 bis 95 Teilen eines Polyamids 5 bis 80 Teile
eines Pfropfpolymerisats und 0,5 bis 5 Teile eines Olefincopolymeri
sates mit Carboxyl- und/oder Anhydridgruppen enthalten. Das Pfropf
polymerisat enthält als Pfropfgrundlage einen Kautschuk mit einer
Glastemperatur unter 0°C und als Pfropfmittel eine Mischung aus Sty
rol und Acrylnitril. Dem Stand der Technik ist bereits zu entnehmen,
daß die erzielte Verbesserung der Schlagzähigkeit unzureichend ist
(vgl. EP-OS 02 20 155, Seite 2, 1. Absatz).
Die EP-OS 01 56 523 beansprucht Zusammensetzungen mit hoher Schlag
festigkeit bei niedrigen Temperaturen, die zu 75 bis 85% aus einer
amorphen Polyamidmatrix bestehen. In diese Phase sind Teilchen mit
einer Größe von weniger als 360 nm dispergiert, die chemisch mit
Maleinsäureanhydrid gepfropfte EPDM-Kautschuke darstellen.
Die bisher aus dem Stand der Technik bekannten Formmassen sind noch
nicht zufriedenstellend. Die Verwendung der üblichen funktionali
sierten olefinischen Polymere, die für sich alleine die oben ge
nannten Nachteile aufweisen, als Schlagzähkomponente für Polyamide
führt zwar zu Formmassen mit teilweise sehr guter Schlag- bzw. Kerb
schlagzähigkeit, jedoch sinkt mit steigendem Polyolefingehalt der
Elastizitätsmodul, d. h. die Steifigkeit, stark ab.
Ziel der Erfindung war es daher, mit einfacher herzustellenden funk
tionalisierten olefinischen Polymeren die Kerbschlagzähigkeit von
Polyamiden im spritzfrischen Zustand und in der Kälte zu verbessern,
ohne nennenswerte Einbußen im Elastizitätsmodul hinzunehmen.
Es wurden jetzt überraschend thermoplastische Formmassen gefunden,
die sich durch ein deutlich verbessertes Kerbschlagniveau sowie einen
hohen Elastizitätsmodul auszeichnen. Diese enthalten als wesentliche
Komponente ein durch Schmelzemischen erhaltenes Gemisch aus 4 bis 40,
insbesondere 5 bis 25, Gewichtsteilen eines mit 1,2-Dihydroxycyclo
butendion funktionalisierten olefinischen Polymeren und 96 bis 60,
insbesondere 95 bis 75, Gewichtsteilen eines Polyamids.
Als olefinisches Polymeres soll im Rahmen dieser Erfindung ein Harz
mit einem Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000 verstanden werden,
das keine funktionellen Gruppen enthält. In der Regel ist es linear
aufgebaut; es kann aber auch verzweigt sein. Es enthält, bezogen auf
4 Kohlenstoffatome der Kette, maximal eine olefinische Doppelbindung.
Im folgenden sollen die erfindungsgemäßen Formmassen detailliert be
schrieben werden. Als olefinische Polymere kommen beispielsweise in
Frage:
- I. Polyalkenylene, die durch ringöffnende Polymerisation von Cyclo
olefinen mit 5-12 C-Atomen erhalten werden, wie Polypentenyle
ne, Polydodecenylene und inbesondere Polyoctenylene (vgl. K. J.
Ivin, T. Sagusa "Ring-Opening Polymerization" Vol. 1, Elsevier
Appl. Sci. Publishers, London, insbesondere Seite 121-183
(1984).
Bevorzugt werden Polyoctenylene mit einer Viskositätszahl von 50 bis 350 ml/g, insbesondere 80 bis 160 ml/g, bestimmt an einer 0,1%igen toluolischen Lösung, und einem trans-Doppelbindungsan teil von 55 bis 95%, insbesondere 75 bis 85%. - II. EPM-Kautschuk wird in bekannter Weise durch Polymerisation eines
Gemisches aus 25-75% Ethylen und 75-25% Propylen in Gegen
wart eines Ziegler-Natta-Katalysators hergestellt.
EPDM-Kautschuk wird in analoger Weise durch Polymerisation eines Gemisches aus mehr als 25% Ethylen, mehr als 25% Propylen und 1-10%, insbesondere 1-3%, eines Diens hergestellt.
Dieses Dien sollte nicht konjugiert sein. Vorzugsweise handelt es sich um Hexadien-1,4, Dicyclopentadien und insbesondere 5-Ethylidennorbornen-2 (vgl. Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology" 3rd. ed. Vol. 8, p. 492-500 (1979). - III. Polyethylen und Polypropylen
- IV. Polymere konjugierter Diene wie Polybutadien, Polyisopren und Poly(2,3-dimethylbutadien)
- V. Butadien-Styrol-Copolymere
Der Styrolanteil ist nicht kritisch. Er kann zwischen 0% und 100% liegen. In der Regel liegt er zwischen 5 und 95%. Sowohl Block-, Pfropf- als auch statistische Copolymere sind möglich.
Vorzugsweise kommen auf 96 bis 99,9 Gewichtsprozent des Polymeren 0,1
bis 4 Gewichtsprozent des 1,2-Dihydroxycyclobutendions. Die Funktio
nalisierung wird in der Schmelze bei Temperaturen zwischen 200 und
290°C, bevorzugt zwischen 220 und 240°C, durchgeführt. Dabei wird
das olefinische Polymere mit 1,2-Dihydroxycyclobutendion zunächst
trocken vorgemischt und dann in einem knetenden Aggregat, z. B. einem
handelsüblichen Doppelschneckenextruder, aufgeschmolzen. Man kann die
Säure auch als Feststoff oder als Flüssigkeit, z. B. über eine Weich
macherdosiereinrichtung direkt in die Schmelze des olefinischen Poly
meren geben. Eine nachfolgende Entgasung, vorzugsweise unter Anlegen
eines Vakuums, ist empfehlenswert.
Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht vor allem darin, daß
1,2-Dihydroxycyclobutendion infolge seinen hohen Siedepunktes nur in
sehr geringer Menge emittiert wird. Darüber hinaus werden beim Poly
meren keine Molekulargewichtsveränderungen durch Abbau oder Ver
netzung beobachtet. Die Funktionalisierung kann problemlos in konven
tionell ausgerüsteten Schmelzemischern erfolgen.
Als Polyamide kommen Homo- und Copolymere in Frage, die vorzugsweise
ausschließlich aliphatischer Struktur sind. Insbesondere seien hier
die 6-, 46-, 66-, 612-, 1012-, 1212-, 11- und 12-Polyamide aufge
führt. Geeignet sind aber auch gemischte aliphatisch-aromatische Co
polyamide (vgl. US-PS 20 71 250, 20 71 251, 21 30 523, 21 30 948,
22 41 322, 23 12 966, 25 12 606, 33 93 210; Kirk-Othmer, Encyclopedia
of chemical technology, Vol. 18, John Wiley & Sons (1982), Seiten 328
bis 435). Das Zahlenmittel des Molekulargewichtes der Polyamide
sollte über 5000, vorzugsweise über 10 000, liegen. Selbstverständ
lich sind auch Mischungen verschiedener Polyamide geeignet.
Die Vereinigung der Polyamide mit dem funktionalisierten olefinischen
Polymeren erfolgt durch Mischen der beiden Schmelzen in einem gut
knetenden Aggregat, vorzugsweise einem dichtkämmenden Doppel
schneckenextruder, bei 200 bis 290°C. Es ist vorteilhaft, die beiden
Komponenten trocken vorzumischen und zu extrudieren oder das Polykon
densat in die Schmelze des olefinischen Polymeren bzw. das olefini
sche Polymere in die Schmelze des Polykondensats zu dosieren.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Massen können daneben einen
Flammschutz sowie weitere Zusatzstoffe, wie Pigmente, Oligo- und
Polymere, Antistatika, Stabilisatoren und Verarbeitungshilfsmittel
sowie Verstärkungsmittel, enthalten. Der Anteil der Verstärkungs
mittel kann bis zu 50 Gew.-%, der der Flammschutzmittel bis zu etwa
25 Gew.-% und der aller übrigen Zusatzstoffe insgesamt bis zu
5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formmasse, betragen.
Als Verstärkungsmittel eignen sich besonders Glas- und Kohlenstoff
fasern.
Geeignete Stabilisatoren umfassen organische Phosphite, wie z. B.
Didecylphenylphosphit und Trilaurylphosphit, sterisch gehinderte
Phenole sowie Tetramethylpiperidin-, Benzophenon- und Triazolderi
vate.
Als Verarbeitungshilfsmittel eignen sich Wachse, wie z. B. oxidierte
Kohlenwasserstoffe sowie ihre Alkali- und Erdalkalisalze.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich gegenüber den Produk
ten des Standes der Technik durch eine einfachere Herstellungsweise
und eine höhere Steifigkeit aus und besitzen eine hohe Zähigkeit so
wohl im spritzfrischen Zustand als auch bei tiefen Temperaturen.
Die erhaltenen Formmassen lassen sich mit den für die Thermoplastver
arbeitung üblichen Verfahren, wie z. B. Spritzgießen und Extrusion,
zu Formkörpern verarbeiten, beispielsweise für den Einsatz im Auto
mobil- und Sportartikelsektor.
Die Kerbschlagzähigkeit der Formmassen wurde nach ISO 180 an ge
spritzten und gekerbten IZOD-Stäben gemessen. Der Zug-Elastizitäts
modul wurde an gespritzten Zugstäben nach DIN 53 457 bestimmt.
100 Teile EPDM (BUNA® AP 437; Bunawerke Hüls AG) wurden auf einem
Leistritz-Doppelschneckenextruder LSM 30.34 bei einer Zylindertempe
ratur von 230°C und einer Schneckendrehzahl von 100 Umdrehungen pro
Minute (Upm) mit 1 Teil 1,2-Dihydroxycyclobutendion extrudiert. Der
Strang wurde in Wasser gekühlt und granuliert. 20 Teile des funktio
nalisierten EPDM wurden auf der gleichen Maschine bei 290°C mit 80
Teilen Polyamid 12 (ηrel = 1,9) bei 230°C und 200 Upm compoun
diert. Das erhaltene Granulat wurde zu Prüfkörpern verspritzt und die
Kerbschlagzähigkeit sowie der Zug-Elastizitätsmodul bestimmt; siehe
Tabelle.
100 Teile Polyoctenylen (VESTENAMER® 8012; Hüls AG) wurden mit 1 Teil
1,2-Dihydroxycyclobutendion auf der gleichen Maschine wie in Beispiel
1 bei 230°C Zylindertemperatur und einer Schneckendrehzahl von 100
Upm extrudiert, gekühlt und granuliert.
20 Teile des funktionalisierten Polyoctenylens wurden auf der glei
chen Maschine mit 80 Teilen Polyamid 12 (ηrel = 1,9) bei 250°C und
200 Upm compoundiert. Das erhaltene Granulat wurde zu Prüfkörpern
verspritzt und die Kerbschlagzähigkeit und der Zug-Elastizitätsmodul
bestimmt; siehe Tabelle.
100 Teile Polyoctenylen (VESTENAMER® 8012 der Hüls AG) wurden mit 1
Teil Maleinsäureanhydrid auf einem Doppelschneckenextruder Leistritz
LSM 30.34 bei 250°C Zylindertemperatur und 100 Upm Schneckendrehzahl
extrudiert. Der Strang wurde in Wasser gekühlt und granuliert. Das
funktionalisierte Polyoctenylen wurde auf dem gleichen Extruder bei
250°C und 200 Upm mit 80 Teilen Polyamid 12 (ηrel = 1,9) in der
Schmelze gemischt. Das erhaltene Granulat wurde zu Probekörpern ver
spritzt und der Kerbschlag bestimmt; siehe Tabelle.
Analog zu Beispiel 1 wurden 20 Teile unfunktionalisiertes EPDM mit 80
Teilen Polyamid 12 compoundiert.
Claims (8)
1. Thermoplastisch verarbeitbare, funktionalisierte olefinische Poly
mere auf Basis mindestens eines Monomeren aus der Gruppe der Ole
fine, Diene und vinylaromatischen Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch Schmelzemischen des entsprechenden unfunktionali
sierten Polymeren mit 1,2-Dihydroxycyclobutendion bei Temperaturen
zwischen 200 und 290°C, bevorzugt zwischen 220 und 240°C herge
stellt werden.
2. Funktionalisierte Polymere gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 96 bis 99,9 Gewichtsprozent des unfunktionalisierten
Polymeren und 0,1 bis 4 Gewichtsprozent des 1,2-Dihydroxycyclobu
tendions hergestellt werden.
3. Funktionalisierte Polymere gemäß den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymer ein Polyalkenylen, insbesondere Polyoctenylen
einsetzt.
4. Funktionalisierte Polymere gemäß den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polymer einen EPM- oder EPDM-Kautschuk einsetzt.
5. Verwendung der funktionalisierten Polymere gemäß den Ansprüchen 1
bis 4 als Schlagzähkomponente für Polyamide.
6. Thermoplastische Formmassen, die folgende Komponenten enthalten:
- a) 4 bis 40 Gewichtsteile eines funktionalisierten Polymeren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4;
- b) 96 bis 60 Gewichtsteile eines Polyamids;
- c) ggf. einen Flammschutz, weitere Zusatzstoffe und/oder Ver stärkungsmittel, wobei der Anteil der Verstärkungsmittel bis zu 50 Gew.-%, der der Flammschutzmittel bis zu etwa 25 Gew.-% und der aller übriger Zusatzstoffe insgesamt bis zu 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formmasse, beträgt.
7. Thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie 5 bis 25 Gewichtsteile eines funktionalisierten Polymeren
und 95 bis 75 Gewichtsteile eines Polyamids enthält.
8. Thermoplastische Formmassen gemäß den Ansprüchen 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polyamid PA 6, PA 46, PA 66, PA 612, PA 1012, PA 1212,
PA 11 und/oder PA 12 eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4008218A DE4008218A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Formmassen auf basis von thermoplastisch verarbeitbaren, funktionalisierten, olefinischen polymeren und polyamiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4008218A DE4008218A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Formmassen auf basis von thermoplastisch verarbeitbaren, funktionalisierten, olefinischen polymeren und polyamiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008218A1 true DE4008218A1 (de) | 1991-09-19 |
Family
ID=6402228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4008218A Withdrawn DE4008218A1 (de) | 1990-03-15 | 1990-03-15 | Formmassen auf basis von thermoplastisch verarbeitbaren, funktionalisierten, olefinischen polymeren und polyamiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008218A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0596671A2 (de) * | 1992-11-05 | 1994-05-11 | Exxon Research And Engineering Company | Radikalisch gepfropfte zyklische Carbonylgruppen enthaltende Verbindungen und Herstellung davon |
CN103642213A (zh) * | 2013-11-18 | 2014-03-19 | 安徽宜万丰电器有限公司 | 一种汽车塑料件用耐冲击耐油改性尼龙6材料 |
-
1990
- 1990-03-15 DE DE4008218A patent/DE4008218A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0596671A2 (de) * | 1992-11-05 | 1994-05-11 | Exxon Research And Engineering Company | Radikalisch gepfropfte zyklische Carbonylgruppen enthaltende Verbindungen und Herstellung davon |
EP0596671A3 (de) * | 1992-11-05 | 1994-11-23 | Exxon Research Engineering Co | Radikalisch gepfropfte zyklische Carbonylgruppen enthaltende Verbindungen und Herstellung davon. |
CN103642213A (zh) * | 2013-11-18 | 2014-03-19 | 安徽宜万丰电器有限公司 | 一种汽车塑料件用耐冲击耐油改性尼龙6材料 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |