DE4005998C2 - Hülse zur Verankerung - Google Patents
Hülse zur VerankerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hülse zur Verankerung in Mör
telmasse enthaltenden Bohrungen eines Bauteiles, mit einem
von einem Boden verschlossenen, setzrichtungsseitigen Ende.
Zur Bereitstellung eines der Aufnahme, beispielsweise einer
Befestigungsschraube, dienenden Anschlussgewindes in einem
Bauteil ist es bekannt, eine vorbereitete Bohrung mit Mör
telmasse zu versehen und in diese Bohrung hinein eine Hülse
zu setzen, die im Falle der Verwendung einer Befestigungs
schraube ein Innengewinde trägt. Die Mörtelmasse ist dabei
dazu vorgesehen, zwischen Hülse und Bohrung im Bauteil eine
adhäsive Verbindung zu schaffen. Diese adhäsive Verbindung
kann allerdings nur dann ausreichend zustande kommen, wenn
die Mörtelmasse sich über die gesamte Länge der Bohrung
gleichmässig verteilen kann. Voraussetzung für eine gleich
mässige Verteilung der Mörtelmasse ist ein ungehindertes
Entweichen von Lufteinschlüssen aus der Bohrung, was be
dingt, dass die Bohrung entgegen der Setzrichtung frei sein
muss, so dass nach Entweichen aller Lufteinschlüsse gege
benenfalls auch überschüssige Mörtelmasse heraustreten kann.
Wird die vorgenannte Methode auf das Gebiet der Befestigung
von Eisenbahnschienen übertragen, treten dann Schwierig
keiten auf, wenn zwischen Eisenbahnschiene und dem als
Schwelle ausgebildeten Bauteil eine aus Dämpfungsgründen
erforderliche Gummimatte zwischengelegt werden muss. Eine
solche Gummimatte umschliesst aufgrund ihrer Elastizität die
Hülse und bildet dadurch einen Verschluss an dem der Setz
richtung abgewandten Ende der Bohrung. Das Entweichen von
Lufteinschlüssen und gegebenenfalls überschüssiger Mörtel
masse im vorgenannten Sinne wird dadurch behindert, so dass
eine gleichmässige Verteilung der Mörtelmasse und damit eine
ausreichende adhäsive Verbindung nicht mehr gewährleistet
ist.
Aus der DE-A-34 25 041 ist eine Verankerungshülse mit einer Zentralbohrung und einem
das setzrichtungsseitige Vorderende abschliessenden Boden bekannt. Im
Verankerungsbereich weist die Hülse Einprägungen auf, die einen vierkantförmigen
Querschnitt besitzen.
In der DE-C-27 55 831 sind verschiedene Ausführungsbeispiele für Injektionsanker
beschriebe. Die Anker weisen unterschiedliche Querschnittsformen auf und sind mit
speziell angeordneten Füllöffnungen und -bohrungen versehen, die es erlauben, das mit
dem Injektionsanker bestückte Bohrloch gezielt vom Bohrlochgrund her mit einer
Mörtelmasse aufzufüllen.
Die DE-A-43 14 594 betrifft eine Ankerstange für einen Verbundanker, der
zugzonentauglich sein soll. Zu diesem Zweck ist die Ankerstange mit Längsstegen
versehe, die die ausgehärtete Verbundmasse in mehrere Abschnitte unterteilen. Auf
diese Weise soll verhindert werden, dass sich die Verbundmasse bei einer Rissbildung
von der Bohrlochwandung löst.
In der DE-B-25 37 644 ist eine Dübelhülse beschrieben, die zum freien Vorderende hin
offen ausgebildet sind. Vom Aussenmantes der Dübelhülse ragen schraubenförmig
verlaufende Flügel ab. Zwischen den Flügeln verbleiben bei in die Bohrung eingesteckter
Dübelhülse Freiräume, die in Öffnungen an einem Flansch am rückwärtigen Hülsenende
münden. Durch die Öffnungen im Flansch kann nachträglich Mörtelmasse in den Raum
zwischen den Flügeln eingespritzt werden.
Die DE-U-76 16 149 betrifft eine Dübelhülse zum Einzementieren in porösem Mauerwerk.
Die Dübelhülse weist eine Durchgangsbohrung auf, die am vorlaufenden Ende der Hülse
mit einer Ventilklappe verschliessbar ist. Zur Lagesicherung der Dübelhülse ist diese mit
vier jeweils um 90° zueinander versetzten, radial abragenden Längsrippen versehen, die
teilweise mit Sperrmitteln versehen sind. Die Bereiche zwischen den Längsrippen sind
nach dem Einsetzen der Dübelhülse in die Bohrung mit einer Mörtelmasse füllbar.
Aus der DE-A-29 11 058 ist ein dübelartiges Einbauelement für Schichtverbundplatten
bekannt. Das Einbauelement besitzt einen eckigen Teil, der eine zentrische Bohrung
aufweist, und einen in den eckigen Teil übergehenden, abgerundeten, flanschartigen Teil.
Die Kanten des eckigen Teils überragen den abgerundeten Teil radial und dienen als Ver
drehsicherung. Der Raum zwischen dem Kanten und der Bohrungswandung wird nach
träglich mit einem Giessharz gefüllt.
All diese bekannten Befestigungselemente weisen den Nachteil auf, dass sie entweder
nicht für den Einsatz in bereits mit Mörtelmasse gefüllte Bohrungen ausgebildet sind oder
nur eine unzureichende Entlüftung gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hülse zur Verankerung in eingangs
erwähnter Art zu schaffen, die unabhängig von der Beschaffenheit der Bohrung ein
Entweichen von Lufteinschlüssen und gegebenenfalls überschüssiger Mörtelmasse aus
der Bohrung ermöglicht. Insbesondere soll die Hülse für den Einsatz in Verbindung mit
elastischen Gummimatten ausgebildet sein, wie sie beispielsweise bei der Montage von
Eisenbahnschienen auf Schwellen als Zwischenlager erforderlich sind.
Die Lösung erfolgt durch eine Hülse mit den im
Patentanspruch 1 angeführten Merkmalen. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung
der Rippen und des von ihnen begrenzten Kanals ist die Hülse gegenüber der
Bohrungswandung derart abgestützt, dass ein ausreichend grosser Freiraum entsteht, der
ein ungehindertes Entweichen und Verdrängen von Lufteinschlüssen und gegebenenfalls
überschüssiger Mörtelmasse ermöglicht. Die Breite des Kanals gewährleistet dabei seine
Funktion als Überströmkanal. Insbesondere bei Anwendungsfällen, in denen die Hülse
eine elastische Gummimatte als Auflage auf dem Bauteil durchgreift, wird das Loch in der
Gummimatte durch die beiden radial abstehenden Rippen unrund geweitet. Dadurch
entstehen zusätzlich zu dem von den Rippen begrenzten Kanal in den an die Rippen
angrenzenden Bereichen Spalte zwischen dem Loch in der Gummimatte und dem
Aussenmantel der Hülse. Diese zusätzlichen Spalte in der Gummimatte verbessern die
Verdrängung von Lufteinschlüssen bzw. von überschüssiger Mörtelmasse noch weiter.
Dadurch kann sich die Mörtelmasse in der Bohrung gleichmässiger verteilen und die
adhäsive Verbindung zwischen der Hülse und der Bohrungswandung wird verbessert.
Die Rippen erstrecken sich zweckmässig entlang der ge
samten axialen Länge der Hülse. So wird über den gesamten
Einführweg ein ausreichender Freiraum geschaffen.
Zur Erleichterung des Einführens der Hülse nimmt die radial
gemessene Höhe der Rippen in Setzrichtung kontinuier
lich ab. Dadurch bilden die Rippen eine Art Schräg
rampe, deren Höhe am setzrichtungsseitigen Ende beispiels
weise Null ist.
Vorzugsweise erfolgt die Verwendung der Hülse derart, dass
das dem setzrichtungsseitigen Ende entgegengesetzte, mit den
beiden Rippen versehene Ende eine am Bauteil auf
liegende elastische Auflage durchgreift. Die elastische
Auflage wird durch die Rippen der Hülse derart
aufgeweitet, dass ein ausreichender Freiraum für Luftein
schlüsse und gegebenenfalls überschüssiger Mörtelmasse ent
steht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die
ein Ausführungsbeispiel wiedergibt, näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Verankerungs
anordnung bei Einführbeginn einer Hülse;
Fig. 2 die Verankerungsanordnung mit eingeführter
Hülse, im Längsschnitt;
Fig. 3 einen vergrösserten Schnitt durch die Veran
kerungsanordnung, gemäss Schnittverlauf
III-III in Fig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte Hülse 1 dient der Verankerung in
einem Bauteil 2, wie im gezeigten Fall in einer Schwelle.
Oberseitig liegt auf dem Bauteil 2 eine Gummimatte 3 auf.
Auf der Gummimatte 3 stützt sich eine Stahlplatte 4 ab.
Letztere dient als Anschlusselement zum hier nicht gezeigten
Anschrauben einer Eisenbahnschiene.
Zur Aufnahme der Hülse 1 ist im Bauteil 2 eine Bohrung 2a
vorgesehen, die sich beispielsweise zum Grund hin erweitert.
Die Bohrung 2a ist teilweise mit Mörtelmasse 5 verfüllt.
Achsgleich zu der Bohrung 2a sind in der Gummimatte 3 und in
der Stahlplatte 4 Löcher 3a bzw 4a zum Durchtritt der Hülse
1 vorgesehen. Der Durchmesser des Loches 3a in der Gummi
matte 3 ist dabei nicht grösser als der Durchmesser des
runden Aussenmantels der Hülse 1.
Die Hülse 1 weist eine Zentralbohrung 1a auf, die nach vorne
durch einen Boden 1b verschlossen ist. Die Zentralbohrung 1a
dient der Aufnahme einer dem Befestigen der Stahlplatte 4
dienenden Schraube. Der im wesentlichen zylindrische Aussen
mantel der Hülse 1 ist mit umlaufenden Rillen 1c versehen.
Von dem der Setzrichtung abgewandten Ende der Hülse 1 er
streckt sich im wesentlichen entlang der gesamten Hülsenlän
ge eine radial überragende Profilierung 1d in Form von zwei
zueinander in Umfangsrichtung beabstandeten Rippen. Im setz
richtungsseitigen Bereich läuft die Profilierung 1d nach
Art einer Schrägrampe 1e kontinuierlich in Setzrichtung in
den Aussenmantel aus.
Beim Einführen der Hülse 1 in der durch einen Pfeil A in
Fig. 1 angedeuteten Setzrichtung durchgreift die Hülse 1 die
Löcher 3a, 4a, um in die Bohrung 2a einzutreten. Die Hülse 1
verdrängt dabei einen Teil der Mörtelmasse 5 entlang der
Bohrung 2a entgegen der Setzrichtung A. Dank der Profi
lierung 1d wird hierfür ein Kanal 6 freigehalten, durch den
Lufteinschlüsse entweichen können. Der Kanal 6 wird auch im
Bereich der Gummimatte 3 freigehalten, wie dies die Fig. 3
zeigt. Seitlich der Profilierung 1d entstehen zwei Spalte 7
zwischen der Wandung des unrund aufgeweiteten Loches 3a und
dem Aussenmantel der Hülse 1. Durch diese Spalte 7 können
ebenso Lufteinschlüsse und Mörtelmasse 5 entweichen.
Claims (4)
1. Hülse zur Verankerung in Mörtelmasse (5) enthaltenden Bohrungen (2a) eines
Bauteils (2), mit einer Zentralbohrung (1a), die am setzrichtungsseitigen
Vorderende von einem Boden (1b) verschlossenen ist, und mit einstückig am
Aussenmantel der Hülse (1) ausgebildeten Profilierungen, die sich wenigstens
über einen Teil der axialen Länge der Hülse (1) erstrecken und den Aussenumfang
der Hülse (1) überragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungen von zwei
in axialer Richtung verlaufenden Rippen (1d) gebildet sind, die zwischen sich
einen Kanal (6) begrenzen, dessen in Umfangsrichtung gemessene Weite im
wesentlichen der Höhe der Rippen (1d) am rückwärtigen Ende der Hülse (1)
entspricht.
2. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Rippen (1d)
entlang der gesamten axialen Länge der Hülse (1) erstrecken.
3. Hülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen
radial gemessene Höhe der Rippen (1d) in Setzrichtung (A) kontinuierlich
abnimmt.
4. Verwendung einer Hülse nach einem der Ansprüche 1-3, derart, dass das der
Setzrichtung (A) abgewandte, mit den Rippen (1d) versehene Ende der Hülse (1)
eine am Bauteil (2) aufliegende, elastische Auflage (3) durchgreift.
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