DE4004110C2 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffpumpe - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten KraftstoffpumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steu
erung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffpumpe gemäß dem Ober
begriff der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Einrichtung ist aus der
DE-OS 35 40 811 bekannt. Dort wird ein System zur Steuerung einer
magnetventilgesteuerten Kraftstoffpumpe für eine Dieselbrennkraftma
schine beschrieben. Das dort beschriebene System enthält einen, sich
in einem Pumpenarbeitsraum bewegenden, Pumpenkolben, der von der
Nockenwelle angetrieben wird. Dieser Pumpenkolben setzt den Kraft
stoff im Pumpenarbeitsraum unter Druck. Der Kraftstoff gelangt dann
über eine Kraftstoffleitung in die einzelnen Zylinder der Brenn
kraftmaschine. Zwischen einem Kraftstoffvorratsbehälter und dem Pum
penarbeitsraum ist ein Magnetventil angeordnet. Ein elektronisches
Steuergerät gibt Steuerimpulse an das Magnetventil ab. Abhängig von
diesen Steuerimpulsen schließt und öffnet das Magnetventil.
Abhängig vom Schaltzustand des Magnetventils fördert der Pumpenkol
ben Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine. Die Ansteu
erimpulse bestimmen den genauen Einspritzbeginn und über das Ein
spritzende auch die einzuspritzende Kraftstoffmenge. Eine mechani
sche Mengenbestimmung über Steuernuten ist nicht mehr notwendig. Zur
Festlegung der Ansteuerimpulse ist auf der Nockenwelle ein Inkre
mentrad angeordnet. Nach Auftreten eines Synchronimpulses startet
ein Zähler, der die Impulse auf dem Inkrementrad der Nockenwelle
zählt. Bei einer vorgegebenen Anzahl von Impulsen gibt die Steuer
einrichtung einen Ansteuerimpuls an das Magnetventil, der den Ein
spritzbeginn definiert. Durch weiteres Zählen der Inkrementimpulse
wird das Förderende festgelegt.
Bei diesem Verfahren wird der Ansteuerimpuls zur Auslösung
des Einspritzbeginns nach Ablauf einer Verzögerungszeit nach
einem Impuls der Kurbelwelle gebildet. Das Einspritzende
wird durch Zählen von Nockenwellenimpulsen bestimmt. Eine
Interpolation zwischen den Impulsen zeigt dieser Stand der
Technik nicht.
Diese Einrichtung besitzt den Nachteil, dass die Zumessung
sehr ungenau ist. Da die Ansteuerimpulse durch Auszählen der
Impulse des Inkrementrades festgelegt werden, hängt die
Zumessgenauigkeit von der Feinheit des Inkrementrades ab.
Sowohl der Förderbeginn als auch das Förderende können nur
sehr ungenau festgelegt werden. Bedingt durch
fertigungstechnische Toleranzen können nur eine endliche
Zahl von Zähnen auf dem Inkrementrad angeordnet werden. Die
Impulse auf dem Inkrementrad der Nockenwelle besitzen daher
einen relativ großen Abstand. Diese Art der Zumessung ist
daher sehr ungenau.
Bei der Vorgehensweise gemäß der DE 35 40 811 werden die
Ansteuerimpulse zur Auslösung des Einspritzbeginns und des
Einspritzendes durch Zählen von Nockenwellenimpulsen
bestimmt. Eine Interpolation zwischen den Impulsen zeigt
dieser Stand der Technik nicht.
Auch die DE 35 05 485 zeigt ein Verfahren zur Steuerung
einer Dieselbrennkraftmaschine. Auch bei dieser Einrichtung
wird lediglich das Förderende durch Abzählen von
Zeitmarkierungen und durch eine Inkrementvervielfachung
bestimmt. Diese Schrift zeigt nicht, daß zur Bestimmung des
Förderbeginns oder des Förderendes, Winkelmarkierungen
ausgezählt werden.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Standes der Technik ist,
daß nicht Inkremente, sondern feste Zeitimpulse gezählt
werden. Dies bedeutet, bei diesem Stand der Technik erfolgt
eine Zeitsteuerung der Kraftstoffeinspritzung. Eine solche
Zeitsteuerung ist problematisch. Der Drehwinkel der
Pumpenantriebswelle bestimmt die Einspritzmenge. Einem
bestimmten Drehwinkel ist ein bestimmter Hub des
Pumpenkolbens und damit eine bestimmte Kraftstoffmenge
zugeordnet. Bei unterschiedlichen Drehzahlen durchläuft die
Pumpenantriebswelle in der gleichen Zeit unterschiedliche
Winkel, was zu unterschiedlichen Einspritzmengen führt.
Erfolgt eine Zeitsteuerung entsprechend der DE 35 05 485 muß
vor der Einspritzung der gesamte Einspritzwinkel in eine
Einspritzzeit umgerechnet werden. Fehler bei der
Drehzahlerfassung wirken sich auf die gesamte Einspritzzeit
bzw. den gesamten Einspritzwinkel aus.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren muß nur der Restwinkel
in eine Restzeit umgerechnet werden. Mögliche Fehler wirken
sich nur auf diesen kleinen Winkelanteil aus.
Des weiteren ist aus der DE-OS 35 40 313 ein Verfahren bekannt, bei
dem der genaue Förderbeginn über ein Magnetventil zwischen Pumpenar
beitsraum und Kraftstoffversorgung festgelegt werden kann. Das Ein
spritzende und damit die einzuspritzende Kraftstoffmenge wird durch
mechanische Komponenten festgelegt. Die Berechnung des genauen An
steuerimpulses für den Einspritzbeginn erfolgt in ähnlicher Weise,
wie in der DE-OS 35 40 811 beschrieben. Ausgehend von einem Syn
chronimpuls werden ebenfalls die Zähne auf einem Inkrementrad abge
zählt. Liegt der Einspritzbeginn zwischen zwei Impulsen des Inkre
mentrades, so wird der verbleibende Rest interpoliert. Die Interpo
lation erfolgt dabei abhängig von einem über mehrere Arbeitszyklus
gemittelten Drehzahlwert.
Dabei ergibt sich das Problem, daß die Drehzahl über einen Arbeits
zyklus der Brennkraftmaschine und von Arbeitszyklus zu Arbeitszyklus
schwanken kann. Wird, wie in der DE-OS 35 40 313, ein gemittelter
Drehzahlwert verwendet, so wird die Interpolation sehr ungenau, wenn
sich die Drehzahl während der Zumessung ändert. Diese auftretenden
Schwierigkeiten versucht die DE-OS 35 40 313 durch einen kennfeldab
hängigen Korrekturfaktor auszugleichen.
Auch diese kennfeldabhängige Korrektur liefert keine ausreichend ge
nauen Werte für den Einspritzbeginn. Da das Einspritzende durch me
chanische Komponenten festgelegt wird, bewirkt ein Fehler beim För
derbeginn auch noch einen zusätzlichen Mengenfehler.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und
einer Einrichtung zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraft
stoffpumpe für eine Dieselbrennkraftmaschine, der eingangs genannten
Art, die Ansteuerzeitpunkte für den Einspritzbeginn und das Ein
spritzende des Magnetventils möglichst exakt vorzugeben. Diese Auf
gabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Durch die Interpolation zwischen den einzelnen Impulsen des Inkre
mentrades kann die Genauigkeit sowohl des Einspritzbeginns als auch
des Einspritzendes sehr exakt berechnet werden. Durch die Verwendung
der momentanen Drehzahl unmittelbar vor der Interpolation kann die
Genauigkeit des interpolierten Werts wesentlich gesteigert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsformen erläutert. In Fig. 1 ist schematisch ei
ne Steuereinrichtung aufgezeigt. Fig. 2 zeigt den Zusammenhang zwi
schen Nockenhub, Ansteuersignal des Magnetventils, Magnetventilhub
und eiern Synchronisationsimpuls. Fig. 3 dient zur Verdeutlichung
der Mengenstreuung bei unterschiedlichem Förderbeginn. Fig. 4 zeigt
schematisch die Umsetzung eines Mengenwunschsignals in ein Ansteuer
signal. Fig. 5 zeigt das Ansteuersignal in Beziehung zur Nockenwel
lendrehzahl und Impulsen auf dem Winkelinkrementrad. Fig. 6 ver
deutlicht die Abfolge verschiedener Signale, die zur Regelung des
Einspritzbeginns dienen.
Fig. 1 zeigt eine Steuereinrichtung für eine magnetventilgesteuerte
Kraftstoffpumpe für Dieselmotoren. Den einzelnen Zylindern einer
nicht dargestellten Brennkraftmaschine wird über eine Kraftstoffpum
pe 10, die einen Pumpenkolben 15 enthält, Kraftstoff zugeführt. Die
Kraftstoffpumpe 10 steht mit einem elektromagnetischen Ventil 20 in
Verbindung. Das Ventil 20 wird über eine Leistungsendstufe 40 von
einer elektronischen Steuereinheit 30 mit Schaltimpulsen beauf
schlagt. Die elektronische Steuereinheit 30 umfaßt unter anderem ei
nen Regler 32. Ein Geber 70, der am elektromagnetischen Ventil 20
oder an einer nicht dargestellten Einspritzdüse angeordnet ist, lie
fert Signale an die elektronische Steuereinheit 30.
Auf einem an der Nockenwelle 60 angebrachten Inkrementrad 55 sind
Winkelmarken angeordnet. Das Inkrementrad besitzt wenigstens eine
Inkrementlücke IL. Eine Inkrementlücke läst sich durch einen fehlen
den Zahn realisieren. Statt des fehlenden Zahnes kann auch ein sich
von den übrigen Zähnen unterscheidender Zahn eine Inkrementlücke
definieren.
Eine Meßeinrichtung 50 erfaßt die von den Winkelmarken ausgelösten
Impulse, und damit die Drehbewegung des Inkrementrades 55. Die Meß
einrichtung 50 liefert entsprechende Signale (Impulse) an die elek
tronische Steuereinheit 30.
Eine Meßeinrichtung 90 erkennt Marken 92 auf einem, an der Kurbel
welle angebrachten, Geberrad 95 und liefert entsprechende Signale an
die elektronische Steuereinheit 30. Über weitere Eingänge 80 gelan
gen Informationen über zusätzliche Größen, wie Drehzahl n, Tempera
tur T oder die Last FP (Fahrpedalstellung) an die elektronische
Steuereinheit 30.
Die Steuereinheit 30 bestimmt abhängig von den über die Eingänge 80
erfaßten Größen und der über die Meßeinrichtung 50 erfaßten Drehbe
wegungen der Pumpennockenwelle 60 den Förderbeginn WB und die För
derwinkel WD der Kraftstoffpumpe 10. Ausgehend von diesen Werten für
den Förderbeginn WB und die Förderwinkel WD, berechnet sie dann den
Beginn und das Ende des Ansteuersignals AS für die Leistungsendstu
fe 40. Die Berechnung erfolgt in der Art, daß das elektromagnetische
Ventil 20 zum Zeitpunkt WB eine erste Stellung annimmt, in der die
Pumpe fördert und einspritzt, und zum Zeitpunkt WE eine zweite Stel
lung annimmt, in der die Kraftstoffpumpe nicht mehr einspritzt. Als
Betriebskenngrößen können u. a. eine oder mehrere der Größen Dreh
zahl n, Temperaturwerte T, oder ein Signal FP, das die Stellung des
Fahrpedals bzw. die gewünschten Fahrgeschwindigkeit charakterisiert,
eingehen.
Die Nockenwelle 60 treibt den Pumpenkolben 15 derart an, daß der
Kraftstoff in der Kraftstoffpumpe 10 unter Druck gesetzt wird. Dabei
steuert das elektromagnetische Ventil 20 den Druckaufbau. Das Mag
netventil 20 kann zum einen so an der Pumpe 10 angeordnet sein, daß
durch Schließen des Mangnetventils die Kraftstoffförderung eingelei
tet wird. Oder es ist so angebracht, daß durch Öffnen des Magnetven
tils die Kraftstoffförderung beginnt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann für beide Varianten der Anord
nungen des Magnetventils verwendet werden.
Ist das elektromagnetische Ventil so angeordnet, daß bei geöffnetem
Ventil kein Druckaufbau stattfindet, so baut sich erst bei geschlos
senem elektromagnetischem Ventil 20 ein Druck in der Kraftstoffpumpe
10 auf. Bei entsprechendem Druck in der Kraftstoffpumpe öffnet sich
ein nicht dargestelltes Ventil, und der Kraftstoff gelangt über die
nicht dargestellte Einspritzdüse in den Brennraum der Brennkraftma
schine.
Zur Kontrolle, zu welchem Zeitpunkt das Magnetventil öffnet bzw.
schließt, dient der Geber 70. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der
Geber 70 an der Einspritzdüse angebracht ist, dann erzeugt er ein
Signal, das den tatsächlichen Beginn SB bzw. Ende der Kraftstoffein
spritzung in den Brennraum kennzeichnet. Der Regler 32 vergleicht
das Ausgangsignal des Gebers 70 und das Signal der Meßeinrichtung 90
mit einem vorgebenen Sollwert. Bei einer Abweichung verändert der
Regler den Wert des Förderbeginns WB entsprechend. Es kann an Stelle
des Ausgangsignals des Gebers 70 auch ein Signal verwendet werden,
das anzeigt in welcher Position sich das Magnetventil befindet. Ein
solches Signal wird durch Auswertung, der durch das Magnetventil
fließenden Ströme oder der anliegeden Spannungen, gewonnen.
Es zeigen Fig. 2a den Nockenhub NH über etwas mehr als einen Ver
brennungszyklus, Fig. 2b das Ansteuersignal AS für das Magnetventil
10, Fig. 2c den Magnetventilhub MH und Fig. 2d den Synchronisa
tionsimpuls S. Ausgehend von diesem Synchronisationsimpuls S ist der
Förderbeginn WB und das Förderende WE definiert. Die elektronische
Steuereinrichtung gibt bei einem Winkel WB nach dem Synchronisa
tionsimpuls S ein Ansteuersignal AS an das Magnetventil 20 ab. Nach
einer kurzen Verzögerungszeit VT geht das Magnetventil in seinen
zweiten Schaltzustand über. Von diesem Zeitpunkt FB fördert die
Kraftstoffpumpe.
Nach Verstreichen des Winkels WD, der die Förderdauer D festlegt,
wird das Ansteuersignal AS für das Magnetventil wieder zurückgenom
men. Nach einer weiteren Verzögerungszeit öffnet das Magnetventil
und die Förderung endet FE. Zwischen dem Schließen FB und dem Öffnen
FE des Magnetventils bewegt sich der Nocken um die Strecke H, den
sogenannten Nockenhub. Dieser Nockenhub H bestimmt die eingespritzte
Kraftstoffmenge. Die eingespritzte Kraftstoffmenge ist direkt pro
portional zum Nockenhub H.
Ist die Nockengeschwindigkeit c konstant, so hängt die eingespritzte
Kraftstoffmenge nicht vom Förderbeginn WB ab. Als Nockengeschwindig
keit c wird das Verhältnis von Nockenhub zu verstrichener Zeit be
zeichnet. Ist die Nockengeschwindigkeit c nicht konstant, ergibt
sich, bei gleicher Dauer D des Ansteuersignals für das Magnetventil
20, bei Änderung des Förderbeginns eine Mengenänderung, die entspre
chend vorgehalten werden muß. Die nicht konstante Nockengeschwindig
keit kann z. B. auf einer sich im Lauf der Einspritzung ändernden
Drehzahl beruhen.
In Fig. 3a ist der Nockenhub NH über der Zeit aufgetragen. Die
Nockengeschwindigkeit c, ist in Fig. 3b aufgetragen, sie steigt
über der Zeit an. In Fig. 3c ist die am Magnetventil liegende Span
nung UM für zwei Zumessungen 21 und 22 (21 durchgezogene Linie und
22 gestrichelte Linie) über der Zeit aufgetragen. Dabei unterschei
det sich der Beginn WB der beiden Zumessungen nur um eine kleine
Differenz DFB. Der Förderwinkel WD ist bei beiden Zumessungen
gleich. Steigt die Nockengeschwindigkeit mit der Zeit an, so ergibt
sich für die erste Zumessung ein Nockenhub H1 und für die zweite
Zumessung ein Nockenhub H2. Der Nocken bewegt sich während der er
sten Zumessung um einen kleineren Hub H1 als bei der zweiten Zumes
sung H2. Daher ergibt sich für die zweite Zumessung eine größere
eingespritzte Kraftstoffmenge, als für die erste Zumessung.
Aufgrund unterschiedlicher Drehzahlverläufe während der Einspritzung
ist eine reine Zeitsteuerung nicht möglich. Die Drehzahländerungen
sind z. B. durch die Elastizität der Antriebsverbindung zwischen
Kurbel- und Nockenwelle bedingt.
Die in die Brennkraftmaschine eingespritzte Kraftstoffmenge Q hängt
also nicht nur von der Schließzeit des Magnetventils, sondern auch
von der momentanen Drehzahl N ab. Hierbei gilt die Beziehung
Q = Förderrate × WD, wobei die Förderrate die pro Winkeleinheit ein
gespritzte Kraftstoffmenge kennzeichnet. Für den Förderwinkel gilt:
WD = 6 × N × D, wobei D für die Förderdauer steht. Um die Abhängig
keit der Einspritzmenge von unsystematischen Drehzahländerungen zu
reduzieren, wird folgendes Zumeßprinzip vorgeschlagen.
In Fig. 4 ist schematisch eine Einrichtung zur Ansteuerung der Mag
netventilendstufe 40 dargestellt. Die Magnetventilendstufe 40 erhält
Signale von einer elektronischen Steuereinheit 30. Die elektronische
Steuereinheit 30 besteht aus einem Zumeßrechner 120, Kennfeldern K1,
K2 und einem Rechner 110. Zum Zumeßrechner 120 gelangt ein Signal
eines Drehzahlsensors 125, der die Momentandrehzahl N der Nockenwel
le erfaßt. Des weiteren werden dem Zumeßrechner 120 Signale, die den
gewünschten Förderwinkel WD und Förderbeginn WB angeben, zugeleitet.
Diese Signale entstammen je einem Kennfeld K1, K2. Als Eingangs
größen für die Kennfelder K1. K2 dienen die mittlere Drehzahl nM und
die gewünschte Kraftstoffmenge Q. Das Signal Q entstammt einem Rech
ner 110, der die gewünschte Kraftstoffmenge Q abhängig von verschie
denen Eingangsgrößen berechnet.
Ausgehend von mittels Sensoren 80 erfaßten Größen, wie mittlere
Drehzahl nM, Temperatur T, Fahrpedalstellung FP oder weiterer Be
triebskenngrößen berechnet der Rechner 110 die gewünschte Einspritz
menge Q. Abhängig von dieser Einspritzmenge Q und der mittleren
Drehzahl nM wird aus dem Kennfeld K1 der Förderwinkel WD ausgelesen.
Der Förderwinkel WD bestimmt die einzuspritzende Kraftstoffmenge.
Dies ist der Winkel, der von der Nockenwelle durchlaufen wird, wäh
rend die Kraftstoffpumpe fördert.
Die mittlere Drehzahl nM kann von unterschiedlichen Sensoren abge
leitet werden. In der Regel ist dies ein Sensor, der Impulse eines
Impulsrades auf der Kurbelwelle bzw. auf der Nockenwelle erfaßt. Da
bei wird die Drehzahl über einen größeren Winkelbereich bzw über
mehrere Umdrehungen der Nockenwelle gemittelt. Dieses Signal kann
auch von einem Ersatzdrehzahlsensor, wie z. B. einem Spritzbeginn
sensor, herrühren.
Aus dem zweiten Kennfeld K2 wird abhängig von der Einspritzmenge Q
und der mittleren Drehzahl nM der Förderbeginn WB ausgelesen. Dies
ist der Winkel, bei dem die Einspritzung beginnen soll. Der Zumeß
rechner 120 setzt diese Winkelsignale WD, WB mit Hilfe der momenta
nen Drehzahl N in Zeitgrößen um. Diese Zeitgrößen bestimmen das An
steuersignal für das Magnetventil. Der Zumeßrechner legt also die
Zeitpunkte fest, bei denen sich die am Magnetventil anliegende Span
nung, siehe Fig. 2b, ändert. Diese Werte gelangen zur Magnetventil
endstufe 40, die sie in ein Ansteuersignal AS umsetzt.
In Fig. 5 wird nun die Umsetzung der Winkelgrößen in die Zeitgrößen
beschrieben. Fig. 5a zeigt einen üblichen Drehzahlverlauf während
der Zumessung. Die Drehzahl nimmt im Verlauf der Zumessung linear
über der Zeit ab. In Fig. 5b sind die Impulse, die die Meßeinrich
tung 50 vom Inkrementrad 55 abnimmt, aufgetragen. Jede Winkelmarke
am Inkrementrad erzeugt ein Impuls in der Meßeinrichtung 50. Beson
ders vorteilhaft ist, wenn der Abstand zwischen zwei Winkelmarken
der sogenannte Meßwinkel MW kleiner als der kleinste Förderwinkel WD
ist. Besonders vorteilhaft ist ein Meßwinkel von drei Grad. Auf dem
Inkrementrad der Nockenwelle 60 sind dann 120 Winkelmarken im Ab
stand von 3 Grad angebracht. Ein solches Inkrementrad ist besonders
gut für Motoren mit vier, fünf, sechs und acht Zylindern geeignet.
Zur Synchronisation ist auf dem Inkrementrad mindestens eine Inkre
mentlücke IL, die einen Synchronisationsimpuls S erzeugt, vorhanden.
Ausgehend von diesem Synchronisationsimpuls werden die Winkel für
den Förderbeginn WB, und der Förderendewinkel WE angegeben.
Die Kraftstoffzumessung erfolgt über den Förderwinkel WD, der zwi
schen dem Förderbeginn WB und dem Förderende WE liegt. Es wird eine
Aufteilung der Winkel WB in die ganzzahligen Winkelanteile für den
Förderbeginn WBG sowie den Restwinkel RWB für den Förderbeginn bzw.
die entsprechende Restzeit TB vorgenommen. Desweiteren wird eine
Aufteilung des Winkels WE in den ganzzahligen Winkelanteil WEG sowie
den Restwinkel RWE bzw. die entsprechende Restzeit TE vorgenommen.
Die Umrechnung der Restwinkel RWB, RWE in die Restzeiten TB, TE er
folgt mittels der momentanen Drehzahl N. Dabei ergibt sich die je
weilige Restzeit T aus dem Restwinkel RW und der momentanen Drehzahl
N gemäß der Formel T = RW/(6 . N).
Die Drehzahlbasis für die Interpolation der Zeiten TB und TE wird
dabei von einem Meßwinkel MW, der möglichst nahe an der jeweiligen
Interpolationsstrecke liegt, gewonnen. Durch die Verwendung eines
möglichst aktuellen Drehzahlwertes können Fehlereinflüsse klein
gehalten werden.
In Fig. 5b ist mit B1 eine erste Berechnung gekennzeichnet. Die
Nockenwelle durchläuft in der Meßzeit MT den Meßwinkel MW. In der
Rechenzeit TR wird ein erster Wert für die momentane Drehzahl N be
rechnet und die Interpolation durchgeführt. Nach der Rechenzeit TR
steht die aktuelle Restzeit TB zur Verfügung. Die Rechenzeit TR muß
auf jeden Fall vor der Zumessung zu Ende sein. Ist der Förderbeginn
WB noch nicht erreicht, so erfolgt eine erneute Interpolation. Über
einen weiteren Meßwinkel wird die momentane Drehzahl N erfaßt und
die Interpolation in der Rechenzeit TR durchgeführt (2. Berechnung
B2). Durch wiederholte Neuberechnung des momentanen Drehzahlwerts
kann der Interpolationsfehler, durch eine sich ändernde Nockenwel
lendrehzahl, klein gehalten werden. Die Erfassung der momentanen
Nockenwellendrehzahl N und die Interpolation muß spätestens um die
Meßzeit MT und die Rechenzeit TR vor dem Förderbeginn WB starten.
Die Erfassung der Nockenwellendrehzahl und die Interpolation erfolgt
besonders vorteilhaft in einem Zeitintervall, das sich aus der Summe
aus Meßzeit MT und Rechenzeit TR zusammensetzt, vor dem gewünschten
Förderbeginn WB.
Für das Förderende wiederholt sich der Vorgang. In einer weiteren
Rechenzeit wird erneut ein erster Wert für die momentane Drehzahl
berechnet und die Interpolation durchgeführt. Nach der Rechenzeit
steht die aktuelle Restzeit TE zur Verfügung. Die Rechenzeit muß auf
jeden Fall vor dem Zumessende zu Ende sein. Ist der Förderendewinkel
WE noch nicht erreicht, so erfolgt eine erneute Interpolation. Über
einen weiteren Meßwinkel wird die momentane Drehzahl N erfaßt und
die Interpolation durchgeführt. Durch wiederholte Neuberechnung des
momentanen Drehzahlwerts, kann der Interpolationsfehler durch eine
sich ändernde Nockenwellendrehzahl klein gehalten werden. Die Erfas
sung der momentanen Nockenwellendrehzahl N und die Interpolation muß
spätestens um die Meßzeit MT und die Rechenzeit TR vor dem Förderen
de WE starten. Die Erfassung der Nockenwellendrehzahl und die Inter
polation erfolgt besonders vorteilhaft in einem Zeitintervall, das
sich aus der Summe aus Meßzeit MT und Rechenzeit TR zusammensetzt,
vor dem gewünschten Förderende WE.
Bei der Berechnung des Förderendes wird der tatsächliche Förderbe
ginn herangezogen. Fehler bei der Berechnung der Restzeit des För
derbeginns können dadurch bei der Berechnung des Förderendes korri
giert werden.
Bei Systemen mit Voreinspritzung erfolgt die Berechnung des Förder
beginns und Förderendes für die Vor- und die Haupteinspritzung nach
dem beschriebenen Verfahren. Da die Winkel für Förderbeginn und För
derende durch Abzählen ganzzahliger Winkelmarken und anschließender
Zeitinterpolation gebildet werden, kann von einem Inkrementalwinkel
zeitsystem als Zumeßprinzip gesprochen werden.
Zwecks Zylindersynchronisation ist auf dem Inkrementrad, wie bereits
beschrieben, mindestens eine Inkrementlücke IL notwendig. Alternativ
können auch Z-Lücken angeordnet sein, wobei dann zusätzlich eine Zy
lindererkennung notwendig ist. Die Synchronlücke kann auch durch ei
ne entsprechende Synchronmarke, die sich von den übrigen Marken un
terscheidet, ersetzt werden.
Um eine optimale Verbrennung zu erzielen, muß die Einspritzung bei
der richtigen Stellung des Kolbens der Brennkraftmaschine erfolgen.
Der Förderbeginn und damit auch der Einspritzbeginn wird daher auf
den oberen Totpunkt des Motors und damit auf die Kurbelwelle bezo
gen. Die optimale Einstellung des Förderbeginns ergibt sich, wenn
der Förderbeginn auf Signale eines Sensors an der Kurbelwelle bezo
gen wird.
Erfolgt die Auslösung des Förderbeginns ausgehend von Signalen der
Nockenwelle, so ergeben sich hieraus Abweichungen des tatsächlichen
Förderbeginns vom vorgegebenen optimalen Förderbeginn. Diese Abwei
chungen beruhen auf verschiedenen Einflußparameter, z. B. Elastizi
täten zwischen Nocken und Kurbelwellenantrieb. Solche systematischen
Abweichungen können mittels eines Regelkreises eliminiert werden.
Fig. 6 dient zur Erläuterung eines solchen Regelkreises. In
Fig. 6a ist das Auftreten des Synchronisationsimpulses S über der
Zeit aufgetragen. Fig. 6b zeigt das Ansteuersignal AS. In Fig. 6c
ist das Signal SB, das den tatsächliche Einspritzbeginn charakeri
siert, über der Zeit aufgetragen. Dieses Signal SB entstammt dem Ge
ber 70. In Fig. 6d ist das Signal OT der Meßeinrichtung 90 einge
zeichnet. Dieses Signal ist eng mit dem oberen Totpunkt des Kolbens
korreliert. Der Abstand SBI zwischen den Signal SB, das den tatsäch
lichen Einspritzbeginn kennzeichnet, und dem Signal OT der Meßein
richtung 90, gelangt wie in Fig. 6e gezeigt, zu dem Regler 32. Der
Abstand SBI kann sowohl in Winkelgrößen als auch in Zeiteinheiten
angegeben werden. Dieser Regler besitzt mindestens P-Verhalten. Be
sonders vorteilhaft ist es, wenn er auch noch einen Integralanteil
enthält. Der Regler 32 vergleicht das Signal SBI, das den tatsächli
chen Einspritzbeginn angibt, mit einem vorgebenen Sollwert SBS. Ab
hängig von diesem Vergleich erfolgt eine Korrektur des Förderbe
ginns. Bei der nächsten Zumessung wird das Ansteuersignal nicht zum
Förderbeginn WB, sondern zum korrigierten Förderbeginn WBK ausge
löst.
Die Auslösung des Ansteuersignals wird auf eine Synchronisationsmar
ke S, die auf der Nockenwelle angebracht ist, bezogen. Die Lage des
tatsächlichen Einspritzbeginns SBI wird gegenüber einer Meßmarke OT
auf der Kurbelwelle erfaßt. Die Meßmarke ist dabei vorzugsweise im
Bereich des oberen Totpuktes angeordnet. Dadurch wird ermöglicht,
daß der Einspritzbeginn im Bezug auf die Kurbelwelle zum optimalen
Zeitpunkt erfolgt. Die Signalverarbeitung erfolgt entweder in Win
kel- oder in Zeitgrößen oder in einer Mischung von beiden.
Mit einem solchen System läßt sich eine sehr genaue Kraftstoffzumes
sung erzielen, da der Förderbeginn auf ein Signal eines Kurbelwel
lensignals geregelt wird und Mengenberechnung abhängig von der
Nockenwellebewegung erfolgt.
Um Störeinflüsse zu eliminieren, kann alternativ das Inkrementrad an
der Kurbelwelle angeordnet werden. Zwecks Synchronisation der Zylin
der ist dann auf der Nockenwelle ein Segmentrad angeordnet. Beson
ders vorteilhaft wäre ein System bei dem je ein Inkrementrad auf der
Nockenwelle und auf der Kurbelwelle angeordnet ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung einer Dieselbrennkraftmaschine
mit einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffpumpe, mit
einem von der Nockenwelle angetriebenen Pumpenkolben, der
den Kraftstoff unter Druck setzt und damit in die
Zylinder fördert, wobei über wenigstens ein Magnetventil
Förderbeginn und Förderende festgelegt werden und
abhängig von auf einer Welle angeordnete Markierungen
Ansteuersignale für das Magnetventil bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Berechnung der
Ansteuersignale, die den Förderbeginn und das Förderende
festlegen, die Markierungen auf der Welle abgezählt und
zwischen den Markierungen über der Zeit interpoliert
wird, wobei die Interpolation auf einer momentanen
Drehzahl (N), die unmittelbar vor der Interpolation
erfaßt wird, beruht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An
steuersignale für das Magnetventil abhängig von der momentanen Dreh
zahl (N), dem Förderwinkel (WD) und dem Förderbeginn (WB) ermittelt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der För
derwinkel (WD) und der Förderbeginn (WB) je einem Kennfeld (K1, K2)
entstammen, wobei als Eingangsgrößen für die Kennfelder eine mittle
re Drehzahl nM und die gewünschte Kraftstoffmenge Q dienen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend
von mittels Sensoren (80) erfaßten Größen, wie mittlere Drehzahl nM,
Temperatur T, Fahrpedalstellung FP oder weiterer Betriebskenngrößen
die gewünschte Einspritzmenge Q berechnet wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Markierungen auf einem Inkrementrad der Nockenwel
le angebracht sind.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Markierungen in einem Abstand von drei Grad ange
ordnet sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die momentane Drehzahl ständig berechnet wird und
der jeweils neueste Wert bei der Interpolation Verwendung findet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfas
sung der momentanen Drehzahl und die Interpolation in einem Zeitin
tervall, das sich aus der Summe aus Meßzeit MT und Rechenzeit TR zu
sammensetzt, vor dem gewünschten Förderbeginn erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Regler (32) ein Signal (SBI), das die Lage des
tatsächlichen Einspritzbeginn angibt, mit einem vorgebenen Sollwert
(SBS) verglichen wird, wobei abhängig von diesem Vergleich eine Kor
rektur des Förderbeginns erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sig
nal (SBI), das die Lage des tatsächlichen Einspritzbeginn angibt,
durch Vergleich zwischen einem Signal (SB), das den tatsächlichen
Einspritzbeginn charakterisiert, und einem Signal (OT), das auf den
oberen Totpunkt des Kolbens bezogen ist, gewonnen wird.
11. Vorrichtung zur Steuerung einer Dieselbrennkraftmaschine
mit einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffpumpe, mit
einem von der Nockenwelle angetriebenen Pumpenkolben, der
den Kraftstoff unter Druck setzt und damit in die
Zylinder fördert, wobei über wenigstens ein Magnetventil
Förderbeginn und Förderende festgelegt werden und ein
Steuergerät abhängig von auf einer Welle angeordnete
Markierungen Ansteuersignale für das Magnetventil
bestimmt, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen
sind, die zur Berechnung der Ansteuersignale, die den
Förderbeginn und das Förderende festlegen, die
Markierungen auf der Welle abzählen und zwischen den
Markierungen über der Zeit interpolieren, wobei die
Interpolation auf einer momentanen Drehzahl (N), die
unmittelbar vor der Interpolation erfaßt wird, beruht.
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