DE4002761A1 - Pressfilz - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F7/00—Other details of machines for making continuous webs of paper
- D21F7/08—Felts
- D21F7/083—Multi-layer felts
Description
Die Erfindung betrifft einen Preßfilz für den Pressenbereich
einer Papiermaschine mit einer Trägermaterialbahn aus einem
oder mehreren Geweben oder Gewirken und einer wenigstens auf
der Papierseite aufgebrachten und mit der Trägermaterialbahn
verbundenen Faserschicht, deren Oberfläche die
Papierberührungsseite bildet.
Derart aufgebaute Preßfilze sind aus zahlreichen
Veröffentlichungen bekannt, beispielsweise aus der
US-PS 42 83 454 und der US-PS 45 64 985. Beide Druckschriften
zeigen einen Preßfilz, welcher auf der der
Papierberührungsseite abgewandten Seite eine Trägermaterialbahn
aufweist, die aus zwei übereinandergelegten Geweben besteht.
Diese beiden Gewebe sind durch eine aufgenadelte Faserschicht
miteinander verbunden, indem die Fasern tief in beide Gewebe
eingenadelt worden sind. Die Oberseite der Faserschicht bildet
dann die weiche Papierberührungsseite.
Daneben sind Preßfilze bekannt, deren Trägermaterialbahnen aus
Fadengelegen gebildet sind (EP-A-00 38 276), wobei zwischen die
einzelnen Fadengelege zusätzlich auch eine Faserschicht
vorgesehen sein kann (US-PS 47 81 967). Das jeweils oberste
Fadengelege verläuft in Längsrichtung. Im Unterschied zu den
Trägermaterialien aus Geweben oder Gewirken sind hier die
einzelnen Fadenlagen nicht miteinander eingebunden.
Bei Preßfilzen besteht das Problem der Rückbefeuchtung der
Papierbahn nach Verlassen des Pressenspaltes. Der zuvor
komprimierte Preßfilz vergrößert dann seinen Querschnitt.
Hierdurch tritt eine Verzögerung des Wasserdurchflusses ein.
Das Wasser folgt der höheren Kapillarität und verteilt sich
über den ganzen Preßfilzquerschnitt bis hin zur
Papierberührungsseite. Auf diese Weise wird ein Teil des schon
aus der Papierbahn entfernten Wassers wieder an diese
zurückgegeben.
Zur Vermeidung dieses Problems ist in der US-PS 47 72 504 ein
Preßfilz vorgeschlagen, bei dem die Papierberührungsseite von
einer auf die Filzschicht aufgebrachten Oberflächenschicht
gebildet wird. Diese Oberflächenschicht besteht aus Kunststoff,
beispielsweise aus einem Kunststoffschaum, dessen Poren durch
ein Dichtmaterial nahezu vollständig gefüllt sein sollen.
Entsprechend sind die angegebenen Maximalwerte für die
Durchlässigkeit der Oberflächenschicht äußerst gering und
tendieren gegen 0. Die Oberflächenschicht soll bewirken, daß
dem im Filz befindlichen Wasser zur Papierberührungsseite hin
ein größerer Widerstand entgegengesetzt wird als zur anderen
Seite, wodurch eine Rückbefeuchtung der Papierbahn verhindert
werden soll.
Bei dieser Ausbildung des Preßfilzes ist nicht beachtet worden,
daß die Hauptaufgabe eines Preßfilzes darin besteht, die
ausgepreßte Flüssigkeit durch den Preßfilz hindurch zu
transportieren und daß der Preßfilz hierfür entsprechend
durchlässig sein muß. Mit der nahezu vollständigen Abdichtung
der Papierberührungsseite muß deshalb ein entsprechender Abfall
bei der Entwässerungsleistung in Kauf genommen werden, die auch
nicht durch die behauptete Verringerung der Rückbefeuchtung
kompensiert werden kann. Insgesamt wird die
Entwässerungsleistung durch einen solchen Preßfilz gegenüber
den konventionellen Preßfilzen nicht verbessert, der Aufwand
für deren Herstellung aber vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Preßfilz der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß seine
Entwässerungsleistung verbessert wird, insbesondere durch
Verringerung der Rückbefeuchtung der Papierbahn.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der
Faserschicht zwischen Papierberührungsseite und
Trägermaterialbahn eine Sperrlage angeordnet ist, die in
Querrichtung orientierte, längliche Durchflußöffnungen
aufweist, wobei die Sperrlage eine Flächenabdeckung von 45% bis
85% hat.
Erfindungsgemäß wird in dem bekannten Preßfilz zusätzlich eine
Sperrlage in die Faserschicht eingelagert, die den
Durchflußquerschnitt auf 15% bis 55% der Fläche des Preßfilzes
verringert. Dies hat zur Folge, daß das durch den Preßfilz
hindurchfließende Wasser im Bereich der Sperrlage wegen der
Düsenwirkung der Durchlaßöffnungen beschleunigt wird. Hierdurch
entsteht im Bereich zwischen Papierberührungsseite und
Sperrlage ein bis zur Papierbahn sich fortpflanzendes
Druckgefälle, das das Wasser aus der Papierbahn gleichsam
heraussaugt. Dabei ist von besonderer Bedeutung, daß die
Durchlaßöffnungen länglich ausgebildet und in Querrichtung
orientiert sind. Sie wirken dann wie Foils, welche im
Formierbereich von Papiermaschinen eingesetzt werden, und
unterstützen damit die vorerwähnte Sogwirkung. Trotz der von
der Sperrlage bewirkten Flächenabdeckung wird demnach die
Entwässerung sogar verbessert.
Nach Verlassen des Preßspaltes hat die Sperrlage praktisch die
Wirkung eines Rückschlagventils. Der Filz will sich dann wieder
ausdehnen, kann jedoch wegen der Sperrlage nur wenig Luft oder
Feuchtigkeit aus dem Bereich unterhalb der Sperrlage
nachziehen. Der Preßfilz dehnt sich deshalb nicht so schnell
aus, was zur Folge hat, daß er sich früher von der Papierbahn
abhebt. Die Rückbefeuchtung wird hierdurch auf ein Minimum
herabgesetzt. Insgesamt hat also der erfindungsgemäße Preßfilz
eine wesentlich verbesserte Entwässerungsleistung.
Die Sperrlage kann unmittelbar auf die Trägermaterialbahn
aufgebracht sein. Wenn die Faserschicht dann in die
Trägermaterialbahn eingenadelt ist, befindet sie sich dann
immer noch innerhalb der Faserschicht. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, daß die Sperrlage im Abstand zur
Trägermaterialbahn angeordnet ist, wobei der Abstand der
Sperrlage zur Papierberührungsseite zweckmäßigerweise maximal
so groß wie der Abstand zur Trägermaterialbahn ist, die
Sperrlage also vorzugsweise im der Papierberührungsseite
benachbarten Bereich - nicht jedoch in deren Oberfläche -
liegt.
Die Durchlaßöffnungen sind bevorzugt als langgestreckte
Schlitze ausgebildet, die sich in Querrichtung erstrecken und
möglichst durchgehend ausgebildet sein sollen. Die Schlitze
werden dann vorzugsweise durch im Abstand zueinander
angeordnete Querfäden gebildet, die die Sperrlage darstellen.
Von besonderem Vorteil ist, wenn die Querfäden als Flachdrähte
ausgebildet sind, wie sie beispielsweise aus der
EP-PS 00 98 612 bekannt sind. Die oben erwähnte Foilwirkung ist
dann besonders ausgeprägt.
Die Herstellung des Preßfilzes kann in der Weise erfolgen, daß
zunächst ein Gewebe aus den besagten Querfäden und aus
auflösbaren, insbesondere wasserlöslichen Längsfäden gebildet
wird und daß nach der Herstellung des Preßfilzes die Längsfäden
durch Tränken mit einem Lösungsmittel herausgelöst werden.
Übrig bleiben dann die die Sperrlage bildenden Querfäden.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Preßfilz
und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Preßfilz
gemäß Fig. 1.
Der in den Figuren dargestellte Preßfilz (1) weist im unteren
Bereich ein Trägergewebe (2) auf, das aus zwei Lagen Längsfäden
- beispielhaft mit (3) bezeichnet - und aus die Längsfäden
beider Lagen einbindenden Querfäden - beispielhaft mit (4)
bezeichnet - besteht. Die Längsfäden (3) und die Querfäden (4)
sind als Monofilamente ausgebildet. Als Material hierfür werden
geeignete Kunststoffe, beispielsweise Polyamide oder Polyester,
verwendet.
Auf der Oberseite des Trägergewebes (2) befindet sich eine
Faserschicht (5) aus Kunststoffasern. Ihre freie Seite bildet
die Papierberührungsseite (6). In die obere Hälfte der
Faserschicht (5) ist eine Sperrlage (7) eingelegt, die aus
einer Vielzahl von sich in Querrichtung - also quer zur
Laufrichtung des Preßfilzes (1) - sich erstreckenden
Flachdrähten - beispielhaft mit (8) bezeichnet - besteht. Die
Sperrlage (7) verläuft parallel zur Papierberührungsseite (6).
Die Flachdrähte (8) bestehen ebenfalls aus Kunststoff und haben
in etwa rechteckigen Querschnitt, wobei die Erstreckung in der
Ebene der Sperrlage (7) erheblich größer ist als senkrecht
dazu. Die Flachdrähte (8) sind derart auf Abstand gehalten, daß
zwischen Ihnen Schlitze - beispielhaft mit (9) bezeichnet -
entstehen. Der Gesamtdurchtrittsquerschnitt dieser Schlitze (9)
soll nach der Erfindung zwischen 15% und 55% der Gesamtfläche
des Preßfilzes (1) ausmachen.
Die Herstellung dieses Preßfilzes (1) kann in folgender Weise
durchgeführt werden. Zunächst wird das Trägergewebe (2) gewebt.
Dann wird auf das Trägergewebe (2) eine erste Faservliesschicht
aufgelegt und mit den Trägergeweben (2) vernadelt. Gleichzeitig
wird die Sperrlage (7) zunächst in Form eines Gewebes
hergestellt, indem die Flachdrähte (8) mit wasserlöslichen
Längsfäden - beispielsweise aus Polyvinylalkohol - eingebunden
werden. Diese Sperrlage (7) in Gewebeform wird auf den ersten
Teil der Faserschicht (5) aufgelegt. Anschließend wird auf die
Sperrlage (7) eine weitere Vliesschicht aufgelegt und mit dem
übrigen Teil des Preßfilzes (1) vernadelt. Schließlich wird der
Preßfilz (1) einer Wasserbehandlung ausgesetzt, die ein
Herauslösen der Längsfäden der Sperrschicht (7) zur Folge hat.
Übrig bleiben dann nur die Flachdrähte (8). Der Preßfilz (1)
hat dann den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Aufbau.
Die Flachdrähte (8) bewirken im Bereich des Pressenspaltes, daß
das Wasser an den Flachdrähten (8) abgelenkt und im Bereich der
Schlitze (9) beschleunigt wird. Hierdurch entsteht eine
ähnliche Wirkung wie bei Foils im Formierbereich von
Papiermaschinen. Das Wasser bewegt sich schneller als der
Preßfilz (1), wodurch praktisch eine Sogwirkung im Bereich der
Papierberührungsseite (6) entsteht.
Beim Verlassen des Preßspaltes entsteht oberhalb der Sperrlage
(7) ein Vakuum, da der zuvor komprimierte Preßfilz (1) sich
wieder ausdehnen will, von unten jedoch kaum Luft oder
Feuchtigkeit nachziehen. Oberhalb der Sperrlage (7) füllt sich
der Preßfilz (1) also nicht mehr mit Wasser auf. Da der
Preßfilz (1) sich nur verzögert ausdehnt, hebt er früher von
der Papierbahn (1) ab, so daß die oberhalb der Sperrlage (7)
nicht vorhandene Restfeuchte nicht mehr an die Papierbahn
abgegeben wird.
Claims (7)
1. Preßfilz für den Pressenbereich einer Papiermaschine mit
einer Trägermaterialbahn aus einem oder mehreren Geweben
oder Gewirken und einer wenigstens auf der Papierseite
aufgebrachten und mit der Trägermaterialbahn verbundenen
Faserschicht, deren Oberfläche die Papierberührungsseite
bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Faserschicht (5)
zwischen Papierberührungsseite (6) und Trägermaterialbahn
(2) eine Sperrlage (7) angeordnet ist, die in
Querrichtung orientierte, längliche Durchlaßöffnungen (9)
aufweist, wobei die Sperrschicht eine Flächenabdeckung von
45% bis 85% hat.
2. Preßfilz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrlage (7) im Abstand
zur Trägermaterialbahn (2) angeordnet ist.
3. Preßfilz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Sperrlage (7)
zur Papierberührungsseite (6) maximal so groß wie der
Abstand zur Trägermaterialbahn (2) ist.
4. Preßfilz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnungen als
langgestreckte Schlitze (9) ausgebildet sind.
5. Preßfilz nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (9) durchgehend
ausgebildet sind.
6. Preßfilz nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) durch im
Abstand zueinander angeordnete Querfäden (8) gebildet sind.
7. Preßfilz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querfäden als Flachdrähte
(8) ausgebildet sind.
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