DE4002400A1 - Verriegelungsnagel zur intramedullaeren anwendung bei der heilung von knochenbeschaedigungen - Google Patents
Verriegelungsnagel zur intramedullaeren anwendung bei der heilung von knochenbeschaedigungenInfo
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/56—Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor
- A61B17/58—Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor for osteosynthesis, e.g. bone plates, screws, setting implements or the like
- A61B17/68—Internal fixation devices, including fasteners and spinal fixators, even if a part thereof projects from the skin
- A61B17/72—Intramedullary pins, nails or other devices
- A61B17/7216—Intramedullary pins, nails or other devices for bone lengthening or compression
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verriegelungsnagel zur
intramedullären Anwendung bei der Heilung von Knochenbeschä
digungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Viele Knochenbeschädigungen bzw. Frakturen an den unteren Ex
tremitäten resultieren in einer Verkürzung der Knochen, wenn
sie nicht sofort behandelt werden; d. h., das Bein kann kürzer
werden. Diese mögliche Verkürzung wird während der Operation
durch den Operateur berücksichtigt und dadurch vermieden, daß
manuell eine Distraktion vor der endgültigen Fixation des
Knochenbruches durchgeführt wird.
Wenn ein intramedullärer eingesetzter Verriegelungsnagel pro
ximal (am oberen Ende) und distal (am unteren Ende) verriegelt
wird, gibt es vielen Fällen direkt am Knochenbruch keine Be
rührung der beiden Knochenenden, d. h., es besteht kein durch
gehender Knochenkontakt. Die Mikrobewegung, die eigentlich
förderlich zum Wiederaufbau der Knochensubstanz und zur
Knochenkonsolidierung ist, wird durch die Verriegelung ver
hindert. Dadurch entstehen häufig Falschgelenke (Pseud
arthrosen) und Nicht-Konsolidierungen von Knochenbrüchen. Vor
allem bildet sich die verlorene Knochensubstanz nicht in einem
ausreichenden Ausmaß neu, so daß schließlich doch eine Verkür
zung der Extremität bzw. des Beins auftreten kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verriegelungs
nagel zur intramedullären Anwendung bei der Heilung von Kno
chenbeschädigungen zu schaffen, durch dessen Anwendung auch
bei erheblichen Knochensubstanzverlusten eine Verkürzung und/oder
verzögerte Heilung des beschädigten Knochens repariert
oder verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße intramedullär anzuwendende Verriegelungs
nagel weist infolge seiner Zweiteilung und der Zwischenschal
tung der Federanordnung zwischen die beiden Nagelabschnitte
quasi einen dynamischen Schaft auf, mittels dem der Verriege
lungsnagel in Axialrichtung längenverstellbar ist. Bei dieser
Längenverstellung wird eine gegenseitige Verdrehung zwischen
den beiden Nagelabschnitten dadurch vermieden, daß die anein
ander anliegenden zylindrischen Flächen beider Nagelabschnitte
mit zumindest einem Keilvorsprung bzw. zumindest einer ent
sprechend angepaßten Keilausnehmung versehen sind. Durch ent
sprechend dem Heilungsprozeß sukzessiv fortschreitende Län
genverstellung des Verriegelungsnagels kann die Knochensubstanz
distrahiert werden und zum Wachstum angeregt werden. Die in
nerhalb des Verriegelungsnagels vorhandene Federanordnung er
laubt eine Übertragung der vorher eingestellten Verlängerungs
kazapität des Verriegelungsnagels durch eine über einen im
Vergleich zur Einstellung längeren Zeitraum andauernde dyna
mische Axialbewegung an den Knochenbruchenden, da die einge
stellte Verlängerung zunächst als Druckenergie in der Feder
anordnung speicherbar ist, die dann mehr oder weniger gleich
mäßig während der Zeitspanne bis zur Entspannung der Feder an
den Verriegelungsnagel und damit den zu verheilenden Knochen
abgegeben werden kann.
Patienten, bei denen die Knochendefekte bzw. Knochensubstanz
verluste einige Millimeter oder mehr ausmachen, können des
halb mit diesem Verriegelungsnagel operativ so versorgt wer
den, daß nach Heilung der Knochenbeschädigung keine Verkür
zung des Knochens auftritt.
Um auch enorme Knochensubstanzverluste ausgleichen zu können,
ist es vorteilhaft, daß die Federvorspannung nach einer Ent
spannung der Federanordnung wiederholt neu aufgebracht werden
kann.
Nachdem der Verriegelungsnagel mit der bekannten operativen
Technik eingebracht worden ist, wird der erfindungsgemäß
distraktionsfähige Verriegelungsnagel etwa um einen Millime
ter pro Tag verlängert, um die verlorene Knochenlänge wieder
zuerlangen. Die interne Federanordnung des Verriegelungsna
gels erlaubt eine dynamische axiale Bewegung an der Knochen
bruchstelle. Die Distraktion ist möglich, da der Verriegelungs
nagel distal und proximal mit horizontal den Knochen durch
querenden Knochenschrauben fixiert ist. Wenn die vor der
Knochenbeschädigung vorhandene Knochenlänge zurückgewonnen
ist, wird der Knochen durch dynamische Bewegung und axiale
Belastung durchbaut.
Der erfindungsgemäße dynamische Verriegelungsnagel erlaubt
eine langsame Knochenregeneration, ohne den Patienten zu
belasten; das Infektionsrisiko ist wesentlich geringer als
bei der Verwendung externer Fixiersysteme.
Vorteilhaft kann am Verriegelungsnagel eine extern z. B. mag
netisch oder mechanisch betätigbare Betätigungsvorrichtung
angebracht sein, mittels der die Federanordnung beliebig oft
nachspannbar ist.
Eine Ausgestaltung der Federanordnung als Schraubendruckfe
der erlaubt deren Anordnung zwischen der Stirnfläche eines
im Durchmesser kleineren Nagelabschnitts und der Grundfläche
einer in ihrem Durchmesser dem Durchmesser des kleinen Na
gelabschnitts entsprechenden Ausnehmung im großen Nagelab
schnitt.
In einfacher Weise läßt sich eine Vorspannung in die Feder
einleiten, wenn mittels der Betätigungsvorrichtung der Fe
dersitz in bezug auf die Nagelabschnitte versetzbar ist.
Besonders einfach und exakt einstellbar ist der Federsitz
bzw. die Federvorspannung dann, wenn als Betätigungsvorrich
tung eine den Verriegelungsnagel durchgreifende Spindel dient,
wobei die Betätigungswelle der Spindel innerhalb eines sich
nicht mitdrehenden Hohlzylinders angeordnet ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Verriegelungsnagel bei
der Anwendung in einem Knochen;
Fig. 2 den erfindungsgemäßen Verriegelungsnagel mit
einer Betätigungsvorrichtung; und
Fig. 3 den in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen
Verriegelungsnagel in einer besonderen Anwendung.
In den Figuren ist ein Knochen 1 dargestellt, zu dessen Hei
lung ein Verriegelungsnagel 2 in Axialrichtung der Knochen
röhre eingesetzt ist. Der Verriegelungsnagel 2 weist einen
im Durchmesser kleineren ersten Nagelabschnitt 3 und einen
im Durchmesser größeren zweiten Nagelabschnitt 4 auf. Jeder
Nagelabschnitt 3, 4 ist mittels einer Knochenschraube 5 bzw.
6 an einem der beiden durch die Knochenbeschädigung vonein
ander getrennten Knochenteile befestigt.
Der erste Nagelabschnitt 3 ist an seinem freien Ende in einen
im größeren Nagelabschnitt 4 ausgebildeten, in Axialrichtung
sich erstreckenden und im Querschnitt dem des kleineren ersten
Nagelabschnitts 3 etwa entsprechenden Hohlraum 7 eingesetzt.
Im Hohlraum 7 ist zwischen der Stirnseite des ersten Nagelab
schnitts 3 und der Grundfläche des Hohlraums 7 eine Schrauben
druckfeder 8 eingesetzt.
Die Schraubendruckfeder 8 kann eine die beiden Nagelabschnitte
3, 4 in Axialrichtung voneinander entfernende Druckkraft aus
üben.
Sofern die Knochensubstanz nur in einem geringfügigen Aus
maß verschwunden ist, wird der Verriegelungsnagel 2 mit einer
dem Knochensubstanzschwund entsprechenden Vorspannung der
Schraubendruckfeder 8 in der Knochenröhre fixiert. Die Vor
spannung der Schraubendruckfeder 8 ist exakt auf den durch
den Knochensubstanzschwund aufgetretenen Längenverlust ein
stellbar.
Bei größeren Knochensubstanzverlusten kann es notwendig sein,
den Verriegelungsnagel 2 mittels einer Spindel 9 regelmäßig in
seiner Länge nachzustellen.
Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß über die Spindel 9
zunächst ohne unmittelbare Verstellung eines der Nagelab
schnitte 3 oder 4 die Vorspannung der Schraubendruckfeder 8
erhöht wird; diese Erhöhung der Druckkraft der Schraubendruck
feder 8 wird durch diese dann nach und nach in eine Verlän
gerung des Verriegelungsnagels 2 umgesetzt. Mit dieser Vor
gehensweise, die mehrfach wiederholbar ist, lassen sich auch
über eine verhältnismäßig große Knochenlänge erstreckende
Knochensubstanzverluste ohne bleibende Schäden beseitigen.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Anwendungsform erfüllt der
Verriegelungsnagel 2 gleichzeitig zwei Funktionen. Zum einen
wird der im in der Fig. 3 oberen Bereich osteotomierte
(durchgetrennte) Knochen dort langsam nach und nach distra
hiert. Darüber hinaus wird durch den mittels der Knochen
schrauben 5 und 6 mit den Knochenteilen verriegelten Verrie
gelungsnagel 2 in Verbindung mit einer entsprechenden Ver
stellung der Spindel 9 ein im in der Fig. 3 unteren Bereich
des Knochens aufgetretener Knochendefekt bzw. Knochensubstanz
verlust komprimiert und beseitigt. Bei dieser Anwendung kann
der Verriegelungsnagel 2 demgemäß gleichzeitig distrahieren
und komprimieren.
Die Anbringung der Knochenschrauben 5, 6, der Spindel 9 oder
vergleichbarer Bauelemente am Verriegelungsnagel kann an
beliebigen Stellen des Verriegelungsnagels vorgenommen werden.
Claims (5)
1. Verriegelungsnagel zur intramedullären Anwendung bei der
Heilung von Knochenbeschädigungen, der beidseits der Knochen
beschädigung mittels Knochenschrauben (5, 6) an einem
Knochen fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ver
riegelungsnagel (2) in zumindest zwei Nagelabschnitte (3, 4)
unterteilt ist, die unter Ausbildung eines Hohlraums (7) zwi
schen ihnen ineinandersteckbar und in ihrem ineinanderge
steckten Zustand in Axialrichtung zueinander bewegbar sind,
und daß im Hohlraum (7) eine Federanordnung (8) angeordnet
ist.
2. Verriegelungsnagel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federanordnung (8) mittels einer externen Betätigungs
vorrichtung (9) verstellbar ist.
3. Verriegelungsnagel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federanordnung eine Schraubdruckfeder
(8) aufweist.
4. Verriegelungsnagel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Federsitz mittels der Betätigungsvor
richtung (9) in Axialrichtung verstellbar ist.
5. Verriegelungsnagel nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung als
Spindel (9) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904002400 DE4002400C2 (de) | 1990-01-27 | 1990-01-27 | Dynamischer Verriegelungsnagel zur intramedullären Anwendung bei der Heilung von Knochenbeschädigungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4002400A1 true DE4002400A1 (de) | 1991-08-01 |
DE4002400C2 DE4002400C2 (de) | 1997-10-02 |
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ID=6398901
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904002400 Expired - Fee Related DE4002400C2 (de) | 1990-01-27 | 1990-01-27 | Dynamischer Verriegelungsnagel zur intramedullären Anwendung bei der Heilung von Knochenbeschädigungen |
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Country | Link |
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