INSTRUMENT ZUR AUFRICHTUNG EINES EINGEBROCHENEN WIRBELKÖRPERS
Die Erfindung betrifft ein Instrument und ein Verfahren zur Aufrichtung eines eingebrochenen Wirbelkörpers.
Bei einem Wirbelkörperbruch handelt es sich um eine Fraktur eines Wirbelkörpers der Wirbelsäule. Eine derartige Fraktur kann beispielsweise die Folge eines Unfalls (traumatischer Wirbelkörperbruch) oder osteoporose- bedingt sein. Aus dem Stand der Technik sind mehrere Verfahren bekannt, um einen eingebrochenen Wirbelkörper wieder aufzurichten.
Bei der Vertebroplastie wird dem Patienten, der für den Eingriff auf dem Bauch liegt, unter Röntgenkontrolle von hinten perkutan transpedikulär eine Kanüle in den betroffenen Wirbelkörper eingeführt. Zur Aufrichtung und Stabilisierung des Wirbelkörpers wird dann über die Kanüle Knochenzement eingespritzt. Bei diesem Verfahren wird der eingebrochene Wirbelkörper jedoch üblicherweise nicht vollständig aufgerichtet. Bei der Vertebroplastie kann sich weiterhin ergeben, dass ein größerer Druck auf den Knochenzement notwendig ist, und dass folglich der eingespritzte
Knochenzement über die Bruchflächen oder das venöse Blutgefäßsystem wieder austreten kann.
Bei der Kyphoplastie wird dem für den Eingriff auf dem Bauch liegenden Patienten unter Röntgenkontrolle von hinten perkutan transpedikulär über eine Kanüle ein Ballonkatheter in den betroffenen Wirbelkörper eingeführt. Zur Aufrichtung des Wirbelkörpers wird der Ballonkatheter mit einer Röntgenkontrastflüssigkeit aufgeblasen. Nach Ablassen der Kontrastflüssigkeit wird der Ballonkatheter entfernt. In dem von dem Ballon-
katheter hinterlassenen Hohlraum wird dann über die Kanüle Knochenzement eingespritzt, um den Wirbelkörper zu stabilisieren. Bei diesem Verfahren wird der eingebrochene Wirbelkörper, auf den die beiden benachbarten Wirbelkörper drücken, jedoch üblicherweise ebenfalls nicht vollständig aufgerichtet. Die für die Kyphoplastie benötigten Ballonkatheter sind außerdem teuer.
Neben der Vertebroplastie und der Kyphoplastie kommt darum neuerdings des Öfteren die so genannte Lordoplastie zur Anwendung. Hierbei handelt es sich um eine Methode, die in Fig. 6 gezeigt ist und bei der in dem kranial und dem kaudal benachbarten Wirbelkörper 73, 77 des zu behandelnden Wirbelkörpers 75 Hebelelemente 63, 67 - in diesem Beispiel Kanülen - eingeführt und insbesondere einzementiert werden, die als Hebelarme eingesetzt werden, um vor dem Einspritzen von Knochenzement in den eingebrochenen Wirbelkörper 75 diesen zu entlasten. Hierdurch kann die ursprüngliche Wirbelkörperhöhe und Wirbelsäulenkrümmung zumindest annähernd wiederhergestellt werden. Ein Ballonkatheter ist hierfür nicht nötig.
Bei der Lordoplastie kann es sich ergeben, dass die Kanülen beim Hebeln, d.h. beim Zusammendrücken relativ zueinander vergleichsweise stark verbiegen, so dass oftmals die gewünschte Hebelwirkung zumindest nicht vollständig erreicht werden kann. Beispielsweise können sich die Kanülen bereits gegenseitig berühren, ohne dass die gewünschte Entlastung für den eingebrochenen Wirbelkörper erreicht ist. Darüber hinaus werden bei diesem Vorgang die beteiligten Wirbelkörper posterior aneinander gedrückt und somit dort einem erhöhten Druck ausgesetzt, wodurch Knochenstücke in den Nervenkanal gedrückt werden können. Schließlich werden die Hände des Operateurs, der die Hebelarme bzw. Kanülen betä-
tigt und in Position hält, mit hohen Strahlendosen belastet, da die Operation zumindest teilweise unter Röntgenkontrolle stattfindet.
Es sollen ein Instrument und ein Verfahren der eingangs genannten Art angegeben werden, mit denen die vorstehend beschriebenen Methoden verbessert werden können
Das in Anspruch 1 angegebene Instrument, das in Anspruch 18 angegebene Instrumenten system sowie das in Anspruch 27 angegebene Verfah- ren vermögen, neben einer Reihe weiterer vorteilhafter Eigenschaften, diese Forderung zu erfüllen.
Bei dem hier angegebenen Instrument ist eine - im Folgenden auch als Distanzhalter bezeichnete - Einrichtung vorgesehen, die in einer Längs- richtung in ihrer wirksamen Länge verstellbar ist und mit ihrer Unterseite über einem eingebrochenen Wirbelkörper auf der Haut positionierbar ist. Ferner ist vorgesehen, dass an der verstellbaren Einrichtung relativ zueinander verstellbare Widerlager angeordnet sind, dass der Abstand der einander abgewandten Außenseiten zweier Widerlager in der Längsrichtung die wirksame Länge der verstellbaren Einrichtung definiert, dass der Verstellbereich der wirksamen Länge derart bemessen ist, dass die Widerlager zwischen Hebelelementen positionierbar sind, die zur Distraktion der dem eingebrochenen Wirbelkörper kranial und kaudal benachbarten Wirbelkörper vorgesehen sind, und dass die Widerlager zur Aufrechterhaltung des gegenseitigen Abstands der Hebelelemente ausgelegt sind.
Bei den Hebelelementen kann es sich um Kanülen handeln, beispielsweise um Biopsie-Nadeln. Daher werden die Hebelelemente im Folgenden auch als Kanülen bezeichnet, wobei die angegebenen Eigenschaften und Vortei- Ie grundsätzlich für jede beliebige Art von Hebelelementen gilt.
Die Widerlager können benachbart zur Unterseite der verstellbaren Einrichtung angeordnet sein. Ferner können die Widerlager seitlich von der verstellbaren Einrichtung auskragen.
Um die Längenverstellbarkeit zu gewährleisten, kann der Distanzhalter in einer Ausführungsform ein Basiselement und ein relativ zu dem Basiselement verstellbares Verstellelement aufweisen, wobei wenigstens ein Widerlager mit dem Basiselement und wenigstens ein Widerlager mit dem Ver- Stellelement verbunden ist. Die wirksame Länge des Distanzhalters ist an den gegenseitigen Abstand der Kanülen insbesondere an den Ein- bzw. Austrittsstellen in die bzw. aus der Haut anpassbar. Insbesondere kann der Distanzhalter einen gegenseitigen Minimalabstand zwischen den Kanülen fixieren.
Die zur Fixierung des gegenseitigen Abstands der Kanülen vorgesehenen Widerlager werden im Folgenden auch als Distanzhaltemittel bezeichnet.
Das Distanzhaltemittel des Basiselements kann sowohl der kranialen Ka- nüle als auch der kaudalen Kanüle zugeordnet werden. Das Distanzhaltemittel des Verstellelements wird dann entsprechend der Kanüle der jeweils anderen Richtung zugeordnet.
Die Distanzhaltemittel können nach links und /oder rechts, insbesondere symmetrisch von einer Mittenebene des Distanzhalters von dem Basiselement und dem Verstellelement abstehen.
Für das Basiselement und das Verstellelement kann insbesondere jeweils ein Distanzhaltemittel vorgesehen sein, das als durchgehender Stab oder dergleichen ausgebildet ist und gleichzeitig nach links und rechts absteht.
Für das Basiselement und das Verstellelement können jeweils aber auch zwei oder mehr Distanzhaltemittel vorgesehen sein, von denen wenigstens ein Distanzhaltemittel nach links und wenigstens ein Distanzhaltemittel nach rechts absteht. Distanzhaltemittel, die nach links und rechts abste- hen, eignen sich besonders gut in den Fällen, in denen jeweils zwei Hebelelemente, z.B. Kanülen, für jeden benachbarten Wirbelkörper gesetzt sind.
Die Anpassung an den gegenseitigen Abstand der Kanülen erfolgt insbesondere bei nicht betätigten Kanülen, d.h. bevor die kraniale Kanüle und die kaudale Kanüle relativ zueinander zusammengedrückt werden. Durch den Distanzhalter kann der gegenseitige Abstand der Kanülen, insbesondere an der Haut oder in der Nähe der Haut, der bei nicht betätigten Kanülen vorliegt, auch bei betätigten Kanülen, d.h. in einem Zustand, in dem die Kanülen relativ zueinander zusammengedrückt werden, beibehal- ten werden. Hierdurch kann verhindert werden, dass die beteiligten Wirbelkörper posterior aneinander gedrückt und dort jeweils einem erhöhten Druck ausgesetzt werden.
Das hier angegebene Instrumentensystem umfasst ein Instrument der hier angegebenen Art sowie Hebelelemente, z.B. Kanülen, die in Wirbelkörper einbringbar und zur Distraktion der einem eingebrochenen Wirbelkörper kranial und kaudal benachbarten Wirbelkörper vorgesehen sind.
Ein Verfahren, bei dem das hier angegebene Instrument bzw. Instrumen- tensystem eingesetzt wird, umfasst das Einbringen wenigstens einer Einrichtung zum Einbringen von Knochenzement in den eingebrochenen Wirbelkörper und jeweils wenigstens eines kranialen und eines kaudalen Hebelelementes in die dem eingebrochenen Wirbelkörper unmittelbar kranial und kaudal benachbarten Wir- belkörper,
das Positionieren des Instrumentes zwischen dem kranialen Hebelelement und dem kaudalen Hebelelement auf der Haut, wodurch im Bereich der Widerlager des Instrumentes der gegenseitige Minimalabstand der Hebelelemente fixiert ist, das Zusammendrücken der Hebelelemente relativ zueinander an aus der Haut herausragenden Bereichen, wodurch eine Distraktion des kranial und kaudal benachbarten Wirbelkörpers bewirkt und der eingebrochene Wirbelkörper entlastet wird, und das Einbringen von Knochenzement in den eingebrochenen Wirbelkörper durch die Einrichtung zum Einbringen von Knochenzement.
Es ist möglich, in den eingebrochenen und die unmittelbar benachbarten Wirbelkörper jeweils zwei Einrichtungen zum Einbringen von Knochenzement bzw. Hebelelemente, z.B. Kanülen, einzubringen.
Weitere Ausführungsformen sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben, wobei die Merkmale dieser Ausführungsformen in an sich beliebiger Weise miteinander kombinierbar sind.
Es kann vorgesehen sein, dass die Position des Verstellelementes am Basiselement arettierbar ist.
Das Basiselement kann wenigstens einen in Längsrichtung orientierten Längsträger aufweisen.
Zumindest ein Teil des Basiselements kann nach Art eines Rahmens ausgebildet sein, der zwei als Seitenteile angeordnete Längsträger aufweist. Durch die zumindest teilweise Ausführung des Basiselements als Rahmen kann Material und Gewicht eingespart werden. Darüber hinaus kann
Platz für das Verstellelement und/ oder den Verstellmechanismus geschaffen werden, um einen besonders kompakten Aufbau des Instrumentes zu ermöglichen.
Insbesondere können in den Längsträgern oder Seitenteilen des Rahmens Langlöcher ausgebildet sein, in denen das Verstellelement verstellbar gelagert ist. Durch die Langlöcher werden die Lagerung des Verstellelements an dem Basiselement und gleichzeitig die Längenverstellbarkeit des Verstellelements relativ zu dem Basiselement, insbesondere auf besonders einfache Weise, gewährleistet. Durch die Langlöcher kann zusätzlich Material und Gewicht eingespart werden.
Zur Einstellung verschiedener Relativpositionen zwischen dem Verstellelement und dem Basiselement kann zumindest eines der Langlöcher mehrere Arretierpositionen aufweisen. Hierdurch kann der auf den Abstand der Kanülen insbesondere an den Eintrittsstellen in die Haut in seiner wirksamen Länge angepasste Distanzhalter in der jeweiligen Länge arretiert werden. Die Arretierpositionen können in Form von kreisbogenförmigen Vertiefungen in den Längsseiten des Langlochs ausgebildet sein. In einer derartigen Vertiefung kann ein im Querschnitt zumindest teilweise kreisrund ausgeführtes Element des Verstellelements ortsfest und unverrückbar gelagert werden.
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Verstellelement ein Verstell- teil und ein mit dem Verstellteil verbundenes Bedienteil umfasst, das zwischen einer Freigabestellung und einer Blockierstellung relativ zum Verstellteil umschaltbar ist, wobei insbesondere das Verstellteil und das Bedienteil gelenkig miteinander verbunden sind. In der Freigabestellung des Bedienelements kann der Distanzhalter in seiner wirksamen Länge ent- lang der Verstelleinrichtung verstellt und anschließend durch Überführen
in die Blockierstellung mit der eingestellten Länge arretiert werden. Bei einer gelenkigen Verbindung zwischen Verstellteil und Bedienteil wird ermöglicht, dass beim Umschalten des Bedienteils das Verstellteil unbewegt in seiner Position verharren kann.
Das Bedienteil kann durch einen in einem Rahmen des Basiselements zwischen Längsträgern ausgebildeten Rahmenschlitz hindurch ragen. Dadurch wird das Bedienteil von dem Rahmen gewissermaßen eingefasst, so dass ein besonders kompakter Aufbau ermöglicht wird.
Das insbesondere bogenförmige Bedienteil kann drehstarr mit einer am Basiselement gelagerten Achse des Verstellelements verbunden sein. Die Umschaltbewegung des Bedienteils zwischen einer Freigabestellung und einer Blockierstellung kann somit eine Drehbewegung sein. Da die Achse drehstarr mit dem Bedienteil verbunden ist, wird bei einer Umschaltbewegung des Bedienteils sowohl die am Basiselement gelagerte Achse als auch das Bedienteil gedreht.
Weiterhin kann an dem Verstellteil zumindest ein Widerlager oder Dis- tanzhaltemittel ausgebildet sein, wobei das Verstellteil gelenkig mit einer am Basiselement gelagerten Achse des Verstellelements, die insbesondere der drehstarr mit dem Bedienteil verbundenen Achse entspricht, verbunden ist. Bei einer Drehbewegung des Bedienteils und somit der Achse kann das Verstellteil unbewegt in seiner Position verharren, da das Ver- stellteil gelenkig mit der Achse verbunden ist.
Es ist möglich, dass die Achse in Langlöchern verstellbar gelagert ist, insbesondere in Langlöchern von Seitenteilen oder Längsträgern eines Rahmens des Basiselements. Die Achse ist dabei entlang der Langlöcher ver- stellbar. Zusätzlich ermöglicht die Achse, dass wenigstens ein Teil des
Verstellelements, wie insbesondere das Bedienteil, relativ zu dem Basiselement drehbar ist. Insbesondere kann die Achse an zwei gegenüberliegenden Seiten abgeplattet sein, wobei vorgesehen sein kann, dass der Durchmesser der Achse im Wesentlichen dem Durchmesser von kreisbo- genförmigen Vertiefungen in den Längsseiten eines Langlochs entspricht. Insbesondere kann durch Drehung die abgeplattete Achse und damit das Verstellelement ortsfest an dem Basiselement arretiert und/ oder die Arretierung gelöst werden.
Ferner kann an der verstellbaren Einrichtung jedem Widerlager ein Anschlagelement zugeordnet sein, welches benachbart zur Oberseite der verstellbaren Einrichtung angeordnet ist, wobei die Anschlagelemente in der Längsrichtung der verstellbaren Einrichtung wenigstens in einer arretierten Position eines Verstellelementes der verstellbaren Einrichtung wei- ter außen angeordnet sind als die Widerlager, derart, dass der Abstand in der Längsrichtung zwischen zwei Widerlagern kleiner ist als derjenige zwischen zwei zugeordneten Anschlagelementen.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Basiselement Abstützmittel aufweist, die insbesondere auf gleicher Höhe wie Abstützmittel des Verstellelements angeordnet sind. Die Abstützmittel sind zur Abstützung der auf dem Distanzhalter aufgesetzten Griffteile vorgesehen, insbesondere wenn eine Fixiereinrichtung zur Fixierung des Abstands zwischen den Griffteilen noch nicht montiert ist.
Das Bedienteil kann wenigstens einen Abstützschenkel umfassen, der außerhalb eines Rahmens des Basiselements angeordnet ist und der als Anschlagelement dient. Der Abstützschenkel kann als Auflagepunkt oder Auflagebereich für ein Griffteil vorgesehen sein, das auf den Distanzhalter
aufsetzbar ist und an anderer Stelle noch näher erläutert wird. Das Griffteil wird im Folgenden auch als Führungsteil bezeichnet.
Das Verstellteil kann entlang einer Aussparung des Basiselements ver- stellbar sein, die an dessen Unterseite verläuft. Dies kann von Vorteil sein, da das Verstellelement mit einem Distanzhaltemittel versehen ist, das hierdurch nahe an der Haut positionierbar ist und den Abstand der Kanüle unmittelbar an der Eintrittsstelle in die Haut fixieren kann. Insbesondere kann hierdurch das Verstellteil einen Teil der Auflagefläche des Dis- tanzhalters auf der Haut bilden.
Bei dem hier angegebenen Instrumentensystem kann für ein kraniales und ein kaudales Hebelelement jeweils ein Griffteil oder Führungsteil vorgesehen sein, das auf die verstellbare Einrichtung derart aufsetzbar ist, dass das Führungsteil eine Anlagefläche für das jeweilige Hebelelement bereitstellt.
Durch Zusammendrücken der Führungsteile oder Griffteile relativ zueinander werden somit auch die aus dem Körper herausragenden Bereiche der Hebelelemente, z.B. Kanülen, relativ zueinander zusammengedrückt. Da die Hebelelemente über einen verhältnismäßig großen Teilbereich ihrer Länge an den Griffteilen anliegen können, kann ein übermäßiges Verbiegen der aus dem Körper herausragenden Bereiche der Hebelelemente wirksam verhindert werden.
Die Führungsteile können jeweils schaufelartig ausgebildet sein.
Um die Anlageflächen bereitzustellen, können die Griffteile jeweils einen plattenartigen Basisabschnitt aufweisen, der insbesondere zum Aufsetzen auf den Distanzhalter mittig geschlitzt und/ oder zur seitlichen Führung
des Hebelelementes mit seitlichen Anlagebegrenzungen versehen ist. Der mittige Schlitz erlaubt, dass sich der Basisabschnitt in aufgesetztem Zustand des Griffteils auch links und rechts des Distanzhalters erstrecken kann, so dass dem Hebelelement über einen möglichst großen Teilbereich hinweg eine Anlagefläche zur Verfügung steht. Die seitlichen Anlagebegrenzungen verhindern, dass das Hebelelement beim Hebeln nach links oder rechts ausweicht, um dem Druck des Griffteils bzw. des Basisabschnitts zu entgehen.
Des Weiteren können die Griffteile jeweils einen insbesondere S-förmig ausgebildeten Betätigungsabschnitt aufweisen, wobei in aufgesetztem Zustand die Betätigungsabschnitte einen größeren Abstand voneinander aufweisen als Basisabschnitte der Griffteile. Die Griffteile können über die Betätigungsabschnitte betätigt werden. Um einen ausreichenden Hebel- weg und/oder Platz für Handgriffe der Hebelelemente, z.B. Kanülen, bereitzustellen, kann der Abstand der Betätigungsabschnitte größer als der Abstand der Basisabschnitte sein.
Nach einer Ausführungsform können die Griffteile über eine einstellbare Fixiereinrichtung, insbesondere eine Stellschraube und/ oder eine Mutter, miteinander verbindbar sein. Durch die Fixiereinrichtung kann in aufgesetztem Zustand der Abstand zwischen den Griffteilen fixiert werden. Dies gilt insbesondere auch für einen aufgesetzten Zustand, in dem die beiden Griffteile bereits relativ zueinander zusammengedrückt sind. Der Opera- teur ist somit nicht gezwungen, z.B. während des Einspritzens von Knochenzement in den eingebrochenen Wirbelkörper die betätigten Griffteile bzw. Kanülen per Hand in Position zu halten, so dass die Strahlenbelastung für den Operateur minimiert werden kann. Es ist auch möglich, dass die Fixiereinrichtung nicht nur zur Fixierung der beiden Griffteile, sondern
zusätzlich zum Zusammendrücken der beiden Griffteile relativ zueinander an sich verwendet wird.
Um eine einfache Montage der Fixiereinrichtung zu ermöglichen, kann zumindest ein Griffteil einen Einführschlitz aufweisen, durch den die Fixiereinrichtung in das Griffteil einführbar ist. Hierdurch kann die Stellschraube, insbesondere gemeinsam mit einer Mutter, relativ zu dem Griffteil gewissermaßen in dieses eingeschwenkt werden. Der Einführschlitz kann teilweise in einem Basisabschnitt und teilweise in einem Betäti- gungsabschnitt des Griffteils ausgebildet sein, wobei der im Betätigungsabschnitt ausgebildete Teil des Einführschlitzes die Durchführung der Mutter erlauben kann.
Das hier angegebene Verfahren kann umfassen, dass - nach dem Positio- nieren des Instrumentes auf der Haut und vor dem Zusammendrücken der Hebelelemente - die wirksame Länge des Instrumentes auf den Abstand zwischen einem kranialen und einem kaudalen Hebelelement im Bereich der Austrittsstelle aus der Haut durch Verschieben eines Verstellelementes relativ zu einem Basiselement eingestellt wird, und dass ein Be- dienteil des Verstellelements aus einer Freigabestellung in eine arretierte Stellung relativ zu einem Verstellteil des Verstellelementes umgeschaltet wird.
Des Weiteren kann das Verfahren umfassen, dass - nach dem Positionie- ren des Instrumentes auf der Haut - kranial und kaudal jeweils ein Führungsteil zwischen die Einrichtung zum Einbringen von Knochenzement und ein dem Widerlager des Instrumentes zugeordnetes Anschlagelement eingeführt wird, und dass die Führungsteile auf die verstellbare Einrichtung des Instrumentes derart aufgesetzt werden, dass jeweils das Füh- rungsteil eine Anlagefläche für das Hebelelement bereitstellt.
Ferner kann das Verfahren umfassen, dass die Führungsteile relativ zueinander zusammengedrückt werden, um die aus der Haut herausragenden Bereiche der Hebelelemente relativ zueinander zusammenzudrücken.
Des Weiteren kann das Verfahren umfassen, dass - nach dem Zusammendrücken der Hebelelemente - der Abstand zwischen den Führungsteilen mittels einer einstellbaren Fixiereinrichtung fixiert wird.
Ferner kann das Verfahren umfassen, dass Einrichtungen zum Einbringen von Knochenzement als Hebelelemente vorgesehen werden und - vor dem Zusammendrücken - Knochenzement in die unmittelbar kranial und kaudal benachbarten Wirbelkörper durch die entsprechenden Einrichtungen zum Einbringen von Knochenzement eingebracht wird.
Das Einbringen von Knochenzement kann durch Einspritzen erfolgen.
Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Distanzhalters eines hier angegebenen Instrumentes,
Fig. 2 perspektivische Ansichten von Bestandteilen des in Fig. 1 gezeigten Distanzhalters (verstellbare Einrichtung),
Fig. 3 perspektivische Ansichten von Griffteilen (Führungsteilen) eines hier angegebenen Instrumentes,
Fig. 4 verschiedene Ansichten eines hier angegebenen Instrumentes mit dem Distanzhalter (verstellbare Einrichtung) von Fig. 1 und den Griffteilen (Führungsteilen) von Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines hier angegebenen Instrumentes, wobei zusätzlich Kanülen (Hebelelemente) gezeigt sind, die in dem eingebrochenen und den unmittelbar benachbarten Wirbelkörpern gesetzt sind, und
Fig. 6 eine Darstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Operationsverfahrens.
Fig. 1 zeigt einen Distanzhalter 11 eines Instrumentes bzw. Instrumentensystems zur Aufrichtung eines eingebrochenen Wirbelkörpers 75, der Ie- diglich im Zusammenhang mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Operationsverfahren in Fig. 6 gezeigt ist. Der Distanzhalter umfasst ein Basiselement 13, das zusätzlich in Fig. 2a dargestellt ist, und ein mehrteiliges Verstellelement 15, dessen Einzelteile 29, 31, 39 zusätzlich in den Fig. 2c bis 2d dargestellt sind. Das Verstellelement 15 ist entlang einer Verstellrichtung 71 an dem Basiselement 13 verstellbar, um die wirksame Länge zwischen einer stabförmigen Distanzhaltewelle (Widerlager) 17, die an einem Kopfabschnitt des Basiselements 13 angebracht ist, und einer ebenfalls stabförmigen Distanzhaltewelle (Widerlager) 19, die an dem Verstellelement 15 angebracht ist, einzustellen.
Die Distanzhaltewelle 17 und die Distanzhaltewelle 19 erstrecken sich jeweils senkrecht zu der Verstellrichtung 71 des Verstellelements 15 bzw. zu der Längsachse des Distanzhalters 11, sind jeweils durch eine in dem Basiselement 13 bzw. in dem Verstellelement 15 ausgebildete zylinderför- mige Bohrung hindurchgeführt und stehen zu beiden Seiten, insbesonde-
re symmetrisch zu einer Mittenebene des Distanzhalters 11 von dem Basiselement 13 bzw. dem Verstellelement 15 ab.
Der Distanzhalter 11 ist zwischen Kanülen (Hebelelemente) 63, 67, die lediglich im Zusammenhang mit einer weiteren Ausführungsform eines Instrumentes in Fig. 5 sowie in Fig. 6 gezeigt sind, auf der Haut 69 (Fig. 5) eines Patienten, der während der Operation auf dem Bauch liegt, positionierbar. Die Kanülen 63 und 67 sind in den unmittelbar benachbarten Wirbelkörpern 73, 77 (Fig. 6) des eingebrochenen Wirbelkörpers 75 ge- setzt. In den Fig. 5 und 6 sind in den benachbarten Wirbelkörpern 73, 77 sowie in dem eingebrochenen Wirbelkörper 75 jeweils zwei Kanülen 63, 65, 67 links und rechts der Symmetrieebene der Wirbelkörper 73, 75, 77 gesetzt. Die wirksame Länge des Distanzhalters 11 wird derart eingestellt, dass die Distanzhaltewellen 17, 19 innen an den Kanülen 63, 67 anliegen, um den gegenseitigen Abstand der Kanülen 63, 67 an den Eintrittsstellen in die Haut 69 zu fixieren.
Das Basiselement 13 umfasst neben dem Kopfabschnitt einen Abschnitt, der nach Art eines Rahmens 21 ausgebildet ist. In den beiden Seitenteilen 23 des Rahmens 21 ist jeweils ein Langloch 25 ausgebildet, in denen eine an zwei gegenüberliegenden Seiten abgeplattete Achse 29 verstellbar gelagert ist. Jedes der beiden Langlöcher 25 weist zur Einstellung verschiedener Relativpositionen zwischen dem Verstellelement 15 und dem Basiselement 13 mehrere Arretierpositionen auf, die in Form von kreisbogen- förmigen Vertiefungen 27 in den Längsseiten des Langlochs 25 ausgebildet sind.
Das Verstellelement 15 umfasst ein Verstellteil 39 mit einer zylinderförmigen Bohrung, durch die die Distanzhaltewelle 19 gesteckt ist. Darüber hinaus weist das Verstellteil 39 einen Gelenkabschnitt 79 auf, der eben-
falls eine zylinderförmige Bohrung besitzt und durch die sich in zusammengesetztem Zustand des Verstellelements 15 gemäß Fig. 1 die Achse 29 erstreckt. Das Verstellteil 39 und die Achse 29 sind gelenkig miteinander verbunden, d.h. die Achse 29 ist innerhalb der Zylinderbohrung des Ge- lenkabschnitts 79 des Verstellteils 39 frei drehbar. Das Verstellteil 39, insbesondere der Abschnitt 79, an dem die Distanzhaltewelle 19 ausgebildet ist, ist entlang einer Aussparung 41 an der Unterseite des Basiselements 13 verstellbar. Der Distanzhalter 11 liegt somit über den festen Kopfabschnitt und das verstellbare Verstellteil 39 auf der Haut auf.
Das Verstellelement 15 umfasst weiterhin ein Bedienteil 31. Das Bedienteil 31 ist bogenförmig ausgebildet und ragt durch einen in dem Rahmen 21 des Basiselements 13 ausgebildeten Rahmenschlitz 33 hindurch. Das Bedienteil 31 umfasst ebenfalls einen Gelenkabschnitt 81 , in dem eine Bohrung für die Achse 29 ausgebildet ist und der in zusammengesetztem Zustand des Verstellelements 15 gemäß Fig. 1 neben dem Gelenkabschnitt 79 des Verstellteils 39 und an diesem anliegend angeordnet ist. Die Kontur der Bohrung des Gelenkabschnitts 81 des Basiselements 13 ist der Kontur der abgeplatteten Achse 29 angepasst, so dass das Bedien- teil 31 drehstarr mit der Achse 29 verbunden ist.
Das Bedienteil 31 ist zwischen einer Blockierstellung, in der das Verstellelement 15 unverstellbar an dem Basiselement 13 arretiert ist und die in Fig. 1 gezeigt ist, und einer Freigabestellung, in der das Verstellelement 15 entlang der Verstellrichtung 71 relativ zu dem Basiselement 13 verstellbar ist, umschaltbar. In der Arretierstellung greifen die nicht abgeplatteten Seiten der Achse 29 in die kreisbogenförmigen Vertiefungen 27 in den Längsseiten der Langlöcher 25 form- und kraftschlüssig sein, so dass eine Verstellbarkeit entlang der Verstellrichtung 71 wirksam unterbunden wird. Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass der Durchmesser
der Achse 29 im Wesentlichen dem Durchmesser der kreisbogenförmigen Vertiefungen 27 in den Längsseiten der Langlöcher 25 entspricht.
Die Freigabestellung wird dadurch erreicht, dass das Bedienteil 31 um die Achse 29 geschwenkt wird, wobei aufgrund der drehstarren Verbindung zwischen dem Bedienteil 31 und der Achse 29 auch die Achse 29 mitdreht. Dies führt dazu, dass die nicht abgeplatteten Seiten der Achse 29 und die Vertiefungen 27 in den Längsseiten der Langlöcher 25 außer Eingriff gesetzt werden, so dass das Verstellelement 15 in Verstellrichtung 71 relativ zu dem Basiselement 13 verstellt werden kann.
Das Bedienteil 31 weist an seinem Ende, das nach oben aus dem Rahmenschlitz 33 des Basiselements 13 herausragt, sowohl links als auch rechts jeweils einen Abstützschenkel 35 auf, der sich außerhalb des Rah- mens 21 des Basiselements 13 seitlich der Seitenteile 23 des Rahmens 21 erstreckt. An den Abstützschenkeln 35 ist jeweils ein Vorsprung (Anschlagelement) 37 ausgebildet, der in Verstellrichtung 71 gerichtet ist und in Analogie zu einer Abstützwelle (Anschlagelement) 61 , die über eine Zylinderbohrung an dem Kopfabschnitt des Basiselements 13 befestigt ist und symmetrisch nach links und rechts von dem Distanzhalter 11 absteht, als Abstützmittel für Griffteile (Führungsteile) 43, 45 dient, die in Fig. 3 gezeigt sind.
Die Griffteile 43, 45, die jeweils schaufelartig ausgebildet sind, sind krani- al und kaudal auf den Distanzhalter 11 derart aufsetzbar, dass die Griffteile 43, 45 eine Anlagefläche 47 für die kranialen und kaudalen Kanülen 63, 67 bereitstellen. Die Griffteile 43, 45 weisen jeweils einen plattenartigen Basisabschnitt 49 auf, der zum Aufsetzen auf den Distanzhalter 11 mittig geschlitzt ist. Darüber hinaus ist der Basisabschnitt 49 mit seitli- chen Anlagebegrenzungen 51 versehen, um eine Führung für die Kanülen
63, 67 bereitzustellen, so dass diese bei einer Betätigung der Griffteile 43, 45 nicht nach links oder rechts ausweichen können. Ferner weisen die Griffteile 43, 45 jeweils einen S-förmig ausgebildeten Betätigungsabschnitt 53 auf, die unmittelbar an die Basisabschnitte 49 anschließen. In auf den Distanzhalter 11 aufgesetztem Zustand (Fig. 4) weisen die Betätigungsabschnitte 53 einen größeren Abstand voneinander auf als die Basisabschnitte 49.
Schließlich umfasst das Instrument zur Aufrichtung eines eingebrochenen Wirbelkörpers 75 eine in Fig. 4 gezeigte einstellbare Fixiereinrichtung 55, über die die beiden Griffteile 43, 45 in auf den Distanzhalter 11 aufgesetztem Zustand miteinander verbunden sind. Die Fixiereinrichtung 55 umfasst dabei eine Stellschraube 57, die durch eine in dem Griffteil 45 ausgebildete kreisrunde Öffnung und einen in dem Griffteil 43 ausgebildeten Einführschlitz 83 ein- bzw. hindurchgeführt ist, wobei auf das aus dem Einführschlitz 83 heraustretende Ende der Stellschraube 57 eine Mutter 59 aufgeschraubt ist, um die gegenseitige Stellung der beiden Griffteile 43, 45 zu fixieren.
Eine weitere, zweite Ausführungsform eines Instrumentes zur Aufrichtung eines eingebrochenen Wirbelkörpers 75 ist in Fig. 5 gezeigt, wobei jeweils gleiche oder entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind, so dass lediglich die Abweichungen der zweiten Ausführungsform gegenüber der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsform erläutert werden.
Bei dem Instrument gemäß Fig. 5 ist an dem oberen Ende des Bedienteils 31 eine Abstützwelle 37 angebracht, die nach links und rechts von dem Distanzhalter 11 absteht. Die Abstützwelle 37 übernimmt dabei die Funk- tion der Vorsprünge 37 der ersten Ausführungsform. Letztendlich unter-
scheidet sich die zweite Ausführungsform von der ersten Ausführungsform dadurch, dass die dem Basiselement 13 zugeordneten Abstützmittel 61 nicht auf gleicher Höhe wie die dem Verstellelement 15 zugeordneten Abstützmittel 37 angeordnet sind.
Nachfolgend wird ein mögliches Verfahren zur Aufrichtung eines eingebrochenen Wirbelkörpers unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
Zunächst werden jeweils zwei Kanülen 63, 65, 67 in den eingebrochenen Wirbelkörper 75 und die unmittelbar benachbarten Wirbelkörper 73, 77 gesetzt. Danach wird in die unmittelbar benachbarten Wirbelkörper 73, 77 Knochenzement eingespritzt. Sobald der in die benachbarten Wirbelkörper 73, 77 eingespritzte Knochenzement ausgehärtet ist, kann das Operationsverfahren fortgesetzt werden. Natürlich ist es auch möglich, dass die für den eingebrochenen Wirbelkörper 75 vorgesehenen Kanülen 65 erst nach dem Einspritzen des Knochenzements in die unmittelbar benachbarten Wirbelkörper 73, 77 und /oder dem Aushärten des Knochenzements in den benachbarten Wirbelkörpern 73, 77 gesetzt werden.
Als Nächstes wird der in seiner wirksamen Länge verstellbare Distanzhalter 11 derart auf der Haut 69 eines Patienten positioniert, dass der gegenseitige Abstand der kranialen und kaudalen Kanülen 63, 67 an den Eintrittsstellen in die Haut fixiert ist. Hierfür wird in der Freigabestellung die wirksame Länge des Distanzhalters 11 derart eingestellt, dass die Dis- tanzhaltewelle 17 und die Distanzhaltewelle 19 jeweils an den Innenseiten der kranialen bzw. kaudalen Kanülen 63, 67 anstehen. Ist dies erreicht, wird das Bedienteil 31 von der Freigabestellung in die Blockierstellung umgeschaltet, um die Länge des Distanzhalters 11 in dem entsprechenden Abstand zu arretieren. Natürlich ist es auch möglich, dass das Setzen der Kanülen 65 in den eingebrochenen Wirbelkörper 75, das Einspritzen des
Knochenzements in die unmittelbar benachbarten Wirbelkörper 73, 77 und/ oder das Aushärten des Knochenzements in den benachbarten Wirbelkörpern 73, 77 während oder nach der Positionierung oder der Längeneinstellung des Distanzhalters 11 durchgeführt wird.
Anschließend werden die beiden Griffteile 43, 45 zwischen die kranialen und kaudalen Kanülen 63, 67 und die Distanzhaltewellen 17, 19 des Distanzhalters 11 eingeführt und derart auf den Distanzhalter 11 aufgesetzt, dass die Griffteile 43, 45 eine Anlagefläche 47 für die Kanülen 63, 67 be- reitstellen. In Verstellrichtung 71 - jeweils von außen nach innen - gesehen, liegt somit folgende Reihenfolge vor (Fig. 5): Abstützwelle 61 bzw. 37 - Griffteil 43 bzw. 45 - Kanüle 63 bzw. 67 - Distanzhaltewelle 17 bzw. 19.
Dann werden die Griffteile 43, 45 relativ zueinander zusammengedrückt, so dass die aus dem Körper des Patienten herausragenden Bereiche der Kanülen 63, 67 ebenfalls relativ zueinander zusammengedrückt werden. Hierdurch wird erreicht, dass der eingebrochene Wirbelkörper 75 entlastet wird. Die beiden Distanzhaltewellen (Widerlager) 17 und 19 wirken dabei als Drehpunkt oder "Knickpunkt" für die kranialen und kaudalen Kanülen 63, 67. Die durch die Basisabschnitte 49 der Griffteile 43, 45 beaufschlagten Bereiche der Kanülen 63, 67 werden dabei nicht verbogen.
Sobald der gewünschte Abstand zwischen den Griffteilen 43, 45 erreicht ist, der einer gewünschten Entlastung des eingebrochenen Wirbelkörpers 75 entspricht, wird der Abstand zwischen den Griffteilen 43, 45 mittels der Fixiereinrichtung 55 fixiert. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Mutter 59 bis auf Anschlag an das Griffteil 43 nachgezogen wird. Prinzipiell ist es auch möglich, dass die Fixiereinrichtung 55 zum Zusammendrücken der beiden Griffteile 43, 45 relativ zueinander an sich ver- wendet wird.
Schließlich wird über die Kanülen 65 Knochenzement in den eingebrochenen Wirbelkörper 75 eingespritzt, um den eingebrochenen Wirbelkörper 75 zu stabilisieren. Nach Aushärten des in den eingebrochenen Wirbel- körper 75 eingespritzten Knochenzements können das Instrument und die in den beteiligten Wirbelkörpern 73, 75, 77 gesetzten Kanülen 63, 65, 67 entfernt werden. Das Operationsverfahren findet zumindest teilweise unter Röntgenkontrolle statt.
Das hier angegebene Instrument zur Aufrichtung eines eingebrochenen
Wirbelkörpers 75, die zumindest den vorstehend erläuterten Distanzhalter 11 und insbesondere auch die beiden vorstehend erläuterten Griffteile 43, 45 und die Fixiereinrichtung 55 umfasst, ermöglicht, dass sämtliche im Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten, bislang be- kannten Operationstechniken verbessert werden können. Insbesondere kann durch das hier angegebene Instrument bzw. Verfahren eine bessere Versorgung von eingebrochenen Wirbelkörpern gewährleistet werden.
Bezugszeichenliste
11 verstellbare Einrichtung, Distanzhalter
13 Basiselement 15 Verstellelement
17 Widerlager, Distanzhaltewelle
19 Widerlager, Distanzhaltewelle
21 Rahmen
23 Seitenteil 25 Langloch
27 Vertiefung
29 abgeplattete Achse
31 Bedienteil
33 Rahmenschlitz 35 Abstützschenkel
37 Anschlagelement, Vorsprung/ Abstützwelle
39 Verstellteil
41 Aussparung
43 Führungsteil, Griffteil 45 Führungsteil, Griffteil
47 Anlagefläche
49 Basisabschnitt
51 Anlagebegrenzung
53 Betätigungsabschnitt 55 Fixiereinrichtung
57 Stellschraube
59 Mutter
61 Anschlag, Abstützwelle
63 Hebelelement, Kanüle 65 Einrichtung zum Einbringen von Knochenzement, Kanüle
67 Hebelelement, Kanüle
69 Haut
71 Verstellrichtung
73 Wirbelkörper 75 eingebrochener, aufzurichtender Wirbelkörper
77 Wirbelkörper
79 Gelenkabschnitt
81 Gelenkabschnitt
83 Einführschlitz