DE39965C - Prefsluftmaschine zum Betriebe von Strafsenbahnwagen - Google Patents
Prefsluftmaschine zum Betriebe von StrafsenbahnwagenInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
Die Erfindung bezieht sich auf einen Motor für Strafsenbahnwagen, in welchem comprimirte
Luft als treibendes Mittel verwendet wird. In den Zeichnungen stellt Fig. 1 eine Seitenansicht
der vorderen Hälfte der Vorrichtung, Fig. 2 den Grundrifs der vorderen Hälfte dar.
Fig. 3 zeigt die Verbindung der Luftbehälter unter einander und die Oberansicht der Steuervorrichtung.
Fig. 4 bis 17 beziehen sich auf Details; Fig. 4 zeigt eine Oelvorrichtung für
die Cylinder, Fig. 5 bezieht sich auf den Regulator, um den Zutritt der Luft zu den
Einströmventilen zu gestatten; Fig. 6 zeigt die Anordnung eines Einströmventils, Fig. 7 diejenige
des Ausströmventils; Fig. 8 zeigt ein Ventil, das in die Verbindungsröhren der Luftcylinder
eingeschaltet wird; Fig. 9 stellt die Steuerwelle mit ihren Knaggen dar; Fig. 10
zeigt die Vorrichtung, um die Luft vor ihrer Ausnutzung zu erhitzen und dadurch ihre
Spannung zu erhöhen; Fig. 11 zeigt den Steuermechanismus,
Fig. 12 die Lagerung der Steuerwelle; Fig. 13 bezieht sich auf verschiedene
Lagen der Steuerknaggen; Fig. 14 zeigt einen Trittmechanismus, um das Regulatorventil,
Fig. 5, stellen zu können; Fig. 15 zeigt die
hintere Ansicht der Treib vorrichtung; Fig. 16 stellt die Anordnung der Einströmventile in
Bezug auf die Steuerwelle, Fig. 17 diejenige der Ausströmventile dar.
Der Apparat ist so angeordnet, dafs er noch nachträglich an vorhandenen Strafsenbahnwagen
angeordnet werden kann. Zwei Hauptluftreservoirs BB1, Fig. ι bis 3, sind unter den
Bänken des Wagens angeordnet und ziehen sich unter den gesammten Sitzen des Wagens
hin. Jedes dieser Reservoirs hat 0,6 cbm Inhalt-Luftraum. Unterhalb des Bodens des
Wagens liegen aufserdem noch zwei kleinere Luftbehälter C C; jeder von ihnen fafst nur
0,3 cbm Luft. Es können aufserdem, wenn es sich als nöthig erweisen sollte, noch mehrere
solche Behälter in der Ausführung und Anordnung, wie diejenigen C C1, unter dem Wagen
placirt werden.
D D1 sind die Arbeitscylinder; sie sind nicht
nach dem Compound-System angeordnet, sondern dienen beide als Hochdruckcylinder. Die
mit den zugehörigen Kolben verbundenen Kurbeln sind gegen einander versetzt.
Die Einström- und Ausströmventile werden von Knaggen einer und derselben Steuerwelle F
beherrscht; letztere wird von der Treibwelle aus mittelst Gegenkurbel und Zwischenstange
angetrieben. Zu dem Zwecke trägt die Welle F an ihren beiden Enden, welche etwas verstärkt
sind, Büchsen g, welche, in den Lagern h am Maschinenrahmen h1 geführt, Fig. 12, mit Nuth
und Feder auf der Welle F sitzen und an ihrem äufseren Stirnende je einen Kurbelzapfen
tragen, an welchen die Zwischenstange 11 angreift, Fig. i, 2 und 11. Von der Gegenkurbel
aus wird die Steuerwelle in stetig rotirende Bewegung versetzt.
Es ist bei der vorliegenden Vorrichtung die Einrichtung getroffen, dafs durch Verschiebung
der Steuerwelle F in der Richtung ihrer Längsachse gleichzeitig ein Umsteuern bezw. Stillstehen
erreicht werden kann. Zu diesem Behufe trägt die Steuerwelle F beiderseits je zwei
Knaggen//, Fig. 9 und 12, welche auf die Einströmventile ZZ, Fig. 16, einwirken. Die
letzteren liegen auf jeder Cylinderseite in einer Flucht, haben kleine Kolbenventile ι als abschliefsendes
Organ, und ihre Ventilstangen tragen an dem Ende kleine Frictionsrollen 2, Fig. 6, um ein leichtes Gleiten auf den Steuerknaggen
zu ermöglichen. Durch eine Feder 3, welche zwischen Kopf und Rohranschlufs eingesetzt
ist, wird das Ventil, wenn es nicht durch die Knaggen beherrscht wird, stets zum
Schliefsen gebracht. Die Steuerknaggen // sind gegen einander versetzt, haben entgegengesetzte
Anordnung und sind durch eine Nuth 12, Fig. 9, von einander getrennt. Wird
die Steuerwelle so verschoben, dafs die Frictionsrollen der Einströmventile in dieser Nuth laufen,
so werden die Einströmventile nicht durch die Knaggen gehoben, so dafs keine Einströmung
und damit Stillstand des Wagens eintritt. Verschiebt man dagegen die Steuerwelle F nach
rechts oder nach links, so wird zunächst das eine oder das andere der Einströmventile gehoben
und dadurch Vorwärtsgang oder Rückwärtsgang erzielt. Um auch 'verschiedenfache Expansion der Arbeitsluft im Cylinder zu erreichen,
also die Einströmventile verschieden lange zu heben, sind die Steuerknaggen auf ihrer hinteren, den Schlufs der Ventile bewirkenden
Fläche schraubenförmig gekrümmt, Fig. 9, so dafs durch gröfseres oder geringeres
seitliches Verschieben der Steuerwelle F die Expansion modificirt wird, Fig. 9 und 12.
In entsprechender Weise sind die Steuer-■ knaggen k &1 für die Auslafsventile beschaffen,
nur dafs die hintere Fläche derselben gerade abfällt, da der Auspuffkanal während der ganzen
Auspuffperiode geöffnet sein mufs, Fig. 9 und 12. Die Auspuffventile haben die in Fig. 7 angegebene
Anordnung und werden stets durch die Feder 4 geschlossen gehalten, wenn die Steuerknaggen
k k nicht auf sie einwirken.
Da sehr hoch gespannte Luft in Anwendung gebracht werden soll (70 Atmosphären Ueberdruck),
das plötzliche Zuströmen so hoch geprefster Luft jedoch auf die Theile der Vorrichtung
schädlich einwirken könnte, so ist die Anordnung getroffen, dafs die Luft im ersten
Moment nur mit ca. 7 Atmosphären und erst allmälig in ihrer vollen Kraft wirkt. Dadurch,
dafs die Steuerknaggen allmälig ansteigen, die Einströmventile also langsam angehoben werden,
wird die bei Beginn des Hubes eintretende comprimirte Luft gedrosselt, Fig. 13.
Die Hin- und Herbewegung der Steuerwelle F wird von dem Handhebel ii\ der in
geeigneter Weise an Strafsenbahnwagen befestigt ist und mittelst Winkelhebels und Gelenkhebels
an die Steuerstange angreift, erzielt. Steht der Handhebel i rechtwinklig zur Steuerwelle
F, so laufen die Rollen der Einströmventile zwischen den Knaggen ff1 der Ein-'
strömventile, so dafs der Wagen stillsteht. Bei Rechtsdrehung des Handhebels i tritt Vorwärtsgang,
bei Linksdrehung der Rückwärtsgang ein. Der Handhebel i il kann beim Zurückfahren
des Wagens abgehoben und auf der anderen Seite des Wagens auf den gleichen Stellmechänismus
aufgesetzt werden. Diese Anordnung vermeidet das Wenden des Wagens an Kopfsteilen.
Die Regulirvorrichtung t, Fig. 5, welche durch einen Fufstritt /, Fig. 14, in Bewegung
gesetzt wird und ebenso wie der Handhebel cc1
auswechselbar ist, regulirt den Zutritt der Luft zu den Einströmventilen. Das Regulirventil 5
ist durch den Druck der Feder 6 stets geschlossen; durch Treten auf den Fufstritt /,
Fig. 14, wird dieses Ventil nach Bedürfnifs geöffnet, so dafs die Luft aus der Röhre 8 von
den Luftcylindern nach den Röhren 9 und 10 zu den Einströmventilen gelangen kann, Fig. 5.
Um die Arbeitscylinder gut und gleichzeitig sparsam ölen zu können, ist eine besondere
Schmiervorrichtung vorgesehen. Der hintere Cylinderdeckel trägt ein Ventil 0 mit Ventilsitz,
über welchem ein Oelbehälter liegt. Der Ventilkörper hat gebohrte Schmiernuthen qq'\ in
die hintere, konisch ausgehöhlte Oeffnung dieser Nuthen pafst die an der Kolbenstange, Fig. 4,
angeordnete konische Spitze y. Beim Zurückgehen des Kolbens in die ä'ufserste Stellung
links gelangt die Spitze y in die zugehörige Oeffnung χ und schiebt das Ventil zurück, so
dafs eine bestimmte kleine Menge Schmiermaterial in die Nuthen q ql laufen kann. Geht
dann der Kolben wieder vorwärts, so schliefst sich zunächst das Ventil, bis später die Spitze y
ihre zugehörige Oeffnung χ im Ventilkörper verläfst und das in den Schmiernuthen enthaltene
OeI austropfen kann. Bleibt zufällig der Kolben in der hinteren Endlage stehen,
so prefst sich die Spitze y luftdicht in χ ein, so dafs das durch die Schmiernuthen q ql einlaufende
OeI nicht in den Cylinder tropfen kann. Auf diese Weise wird einer unnützen
Oelvergeudung vorgebeugt. Die Verbindung der Luftcylinder mit dem nach der Regulirvorrichtung,
Fig. 5, führenden Rohr kann durch ein Doppelsitzventil r, Fig. 2 und 8, unterbrochen
werden. Dieses Ventil bedarf wegen seines Doppelsitzes einer besonderen Packung nicht. Die Erhitzung der Luft vor ihrem Eintritt
in die Arbeitscylinder wird durch Platten K, Fig. ι und 10, bewirkt, welche in eisernen
Kasten seitlich der Arbeitscylinder DD1 liegen
und längs deren die Luft in kupfernen Schlangenröhren 111 zu beiden Seiten der Platten K
•geführt wird. Die Enden II1 dieser Schlangenröhren
führen zu den Einströmventilen an beiden Enden der Cylinder, Fig. 2? π und 15.
Die Heizplatten werden nach .Bedürfnifs ausgetauscht und an besonderen Orten erhitzt.
Heizvorrichtung und Cylinder sind mit Wärmeschutzmasse umkleidet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zum Bewegen von Strafsenbahnwagen mittelst verdichteter Luft ein Motor, welcher sich, durch die Combination folgender Einrichtungen kennzeichnet:ι. die Steuerwelle F mit den abgeschrägten Knaggen ff1 für die Einlafsventile und den geraden Knaggen k /c1 für die Auslafsv.entile, wobei durch Verschieben der Steuerwelle in der Längsachse Expansion und Umsteuerung erzielt wird;die Doppelsitzventile an den Luftcylindern; die Schmiervorrichtung, bestehend aus dem Ventil ο mit Ventilsitz und Schmiervase, den Schmiernuthen^1 am Ventilsitz und der Oeffnung χ mit entsprechendem Zapfen y an der Kolbenstange;die Vorrichtung zum Erhitzen der Luft mittelst auswechselbarer Platte K.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE39965C true DE39965C (de) |
Family
ID=315553
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT39965D Expired - Lifetime DE39965C (de) | Prefsluftmaschine zum Betriebe von Strafsenbahnwagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE39965C (de) |
-
0
- DE DENDAT39965D patent/DE39965C/de not_active Expired - Lifetime
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