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Blechbüchsenöffner. Die Erfindung bezieht sich auf Blechbüchsenöffner,
welche aus einem Hebel mit flacher oder konvexer Klinge und senkrecht zu derselben
stehender Drehachse bestehen.
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Zweck der Erfindung ist, einen Blechbüchsenöffner zu schaffen, der
den Deckel einer Blechbüchse leicht, wirksam und schnell herauszuschneiden gestattet,
so daß ein reiner, glatter Schnitt nahe der senkrechten Wandung der Blechbüchse
entsteht und demgemäß die Bildung schartiger Kanten vermieden wird, durch Welche
die Hand während des Rufschneidens der Blechbüchse verletzt werden könnte. Dadurch
wird gleichzeitig eine möglichst weite und glatte Öffnung der Blechbüchse erreicht
und die Herausnahme des Inhaltes erleichtert. Auch kann die so geöffnete Blechbüchse
später gut verwendet werden. Der Hauptzweck der Erfindung wird dadurch erreicht,
daß die Drehachse eine feste, senkrecht zur äußeren Fläche der Klinge stehende Drehkante
vorgesehen ist, und daß die Klinge mit einer in dieser äußeren Fläche liegenden
gekrümmten Schneidkante versehen ist, deren Krümmung in bezug auf die Drehachse
so erzeugt und gestellt ist, daß eine gerade Linie von der Drehachse nach irgendeinem
Punkte der Krümmung einen im wesentlichen beständigen Winkel von annähernd ¢5° mit
einer Tangente bildet, die in diesem Punkte zur
Krümmung der Schneide
gezogen ist. Zweckmäßig erhält die Klinge für die \-erweilcItitig zum Aufschneiden
voll zylindrischen Blechbüchsen eilte kugelförmige äußere konvexe Fläche, welche
die vordere Schneidkante enthält, während die Drehkante radial zu der ktigelfiirinigen
Fläche liegt. Hierdurch wird erreicht, (laß leim Gebrauch des Blechbüchseniiffners
jeder funkt der Schneide in der Innenfläche der zylindrischen Wandung der Blechbüchse
geführt wird, so (laß der Deckel der Blechbüchse genau am Rande herausgeschnitten
werden kann.
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Der Bleclll)iicltseniifiiler ist billig, leicht und arbeitet kräftig
und zuverlässig.
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In der Zeichnung zeigen All]). i und 2 den Blechbüchsenöffner mit
kugelförmiger Klinge in Draufsicht und Seitenansicht.
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Abb.3 zeigt die Erzeugung der Schneidenkurve, während Ahb. d. und
5 eine alweänderte Ausführung des Messers zeigen, wobei Abb. 5 ein Schnitt nach
5-5 der Abb.4 ist. Abb. 6 zeigt die verschiedenen 'Messerstellungen beim Schneiden.
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Der Blechbüchsenöffner besteht aus einem Handgriff io und einer Klinge
i#5, welche mit einer flachen Verlängerung 1.1 alt dem flachen Teil 13 des Handgriffes
1 o durch Niete 16 befestigt ist. Der Handgriff enthält eine Aussparung 12, welche
ein mit besonderen Kriiinnitutgen A, B, C, l3, E versehener bandförmiger
Teil umschließt. Auf der oberen Fläche befindet sich eilte Rippe i 1 als Stütze
des Daumens, während die unteren Krüminungen C, D, E für die Aufnahme der
Fintier dienen. Der flache Teil 13 des Handgriffes ist etwas abgebogen, so (laß
beim Gebrauch des Blechbüchsenöffners der Handgriff nach außen steht und die Hand
während des Schneidens die Büchse nicht berührt.
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Die Klinge 15 besitzt Schneidkanten 17 und . ig sowie einen mittels
eines Nietes i9 all der Klinge befestigten vierkantigen Drehzapfen 20, der mit einem
Flansch 22 versehen ist.
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Die Krümmung der Schneidkante 17 ist auf einem- flachen Muster wie
folgt erzeugt: Die Krümmung beginnt im Punkte P (Abb. 2) in der Nähe der Drehachse,
nämlich der Drehkante 21, und verläuft so, daß eilte gerade Linie von dein Mittelpunkt
nach irgendeinem Punkte der Krümmung einen Winkel voll .15° mit eitler Tangente
der Krümmung in diesem Punkte bildet. Da die Krümmung auch als ein Vieleck von unbegrenzter
Seitenzahl angesehen werden kann, welche Seiten Tangenten der Krümmung sind und
ihre Grenze bilden, läßt sich eine Leitschablone 24 herstellen, welche vergrößert
in Abb. 3 der Zeichnung veranschaulicht ist. Die wesentlichen Merkmale dieser Leitschablone
sind: r. Die gerade Kante 25 und 2. der rechteckige Einschnitt 29 in solcher Stellung
zur Kante 20, (laß seine innere Seite (die Linie zwischen den Punkten l'= und 31')
einen Winkel von 4.5 mit der Verlängerung der Kante 26 bildet und durch diese 1111
Punkte 30 halbiert ist. Diese innere Seite des E1n5ChllitteS 29 ist von bestimmter
geringer Länge. Wird nun eine Linie X-X (Ahb.3) gezogen und auf derselben der Punkt
0 allgenommen, der die Projektion 21 der Stiftkante darstellt, und Punkt 3" (übereinstimmend
mit P, Abb. 2) auf derselben Linie in eitler bestimmten Entfernung vom Punkte 0
allgenommen, so wird beim Anlegen der Leitschablone die Kante 26 mit der Linie X-X
zusannnenfallen und der Punkt 30 der Leitschablone auf den Punkt 3' fallen,
der den Anfangspunkt der Krümmung bildet. Wird nun die Linie 3'-3"z entlang der
inneren Seite des rechteckigen Einschnittes 29 gezogen, so ist diese eilte Tangente
im Punkte 3- zu der zti zeichnenden Krümmung und bildet einen Winkel von ..15° mit
der Linie, welche den Punkt 1' mit dein Drehungsmittelpunkt O verhindet. Die Linie
5`-3'z ist eine Hälfte der Seite des Vieleckes, welches die gewünschte Krümmung
umschreibt. Null wird die Leitschablone all eilte feine im Punkt O befestigte Nadel
mit ihrer Kante 26 gelegt, so (laß die Ecke 31' des Einschnittes 29 im Punkt 3-z
liegt. Dann kann im Einschnitt 29 eine Linie I'z-I-1 gezogen werden, welche einen
Winkel von 45' mit der geraden Linie bildet, welche den mittleren Punkt mit dein
Punkte O verbindet und Tangente alt der zu zeichnenden Kurve ist indem sie eine
weitere Seite des Vieleckes bildet, welches die Kurve umhüllt. Durch fortgesetzten
Gebrauch der Leitschablone in dieser Weise wird eine Aufeinanderfolge von kleinen
Tangenten oder eine vieleckige Linie gebildet, welche die gewünschte Kurve umhüllt
und ihre Aufzeichnung gestattet.
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Bei der Erzeugung der Kurve der Schneide (sowie auch bei der Ausbildung
der Leitschablone) ist der Winkel voll .15' als der heständigeWinkel angenommen
zwischen einer geraden Linie vom Drehungsmittelpunkte nach irgendeinem Punkte der
Krümmung und einer Tangente in dieseln Punkte der Krümmung, weil dieser Winkel die
größten Vorteile hinsichtlich Leichtigkeit und Schnelligkeit im Aufschneiden vereinigt.
Durch den Ersatz des Winkels durch einen anderen von annähernd :15° werden annähernd
gute Ergebnisse erzielt. Für besondere Benutzungen, bei denen die Absicht ist, mechanische
Vorteile auf Kosten der Geschwindigkeit des Aufschneidens, oder umgekehrt, zu erzielen,
kann eine geringe
Änderung des '\Vinlcels über oder unter ..:15°
angezeigt sein.
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Für Blechbüchsen, bei denen der Rand weit über den Büchsendeckel vorsteht,
ist die Konstruktion der Krümmung dieselbe, wie vorher beschrieben, mit dem Unterschied,
daß der Punkt 0 um eine Entfernung über der Ebene des Anfangspunktes I' gehoben
ist, welche gleich der Höhe des Randes über den Büchsendeckel ist.
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Die beste Form der kugelförmigen Klinge entspricht einer Kugel mit
einem Durchmesser gleich dem der zu öffnenden Blechbüchse. Aber eine für einen besonderen
Durchmesser geformte Klinge wird auch befriedigend arbeiten für Blechbüchsen mit
abweichenden Durchmessern. Als Norm wird praktisch der Durchmesser der am meisten
gebrauchten Größe der -Blechbüchsen angenommen.
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Die Stiftkante oderDrehungsachse muß entweder in die Stellung eines
Durchmessers des Blechbüchsendeckels oder parallel hierzu gehalten werden.
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Als Folge der Kugelform der Klinge und der in Durchmesserrichtung
gestellten Stiftkante oder Drehungsachse bleibt die äußere Fläche der Klinge bei
der Drehung des Blechbüchsenöffners im Gebrauch stets tangierend all der inneren
Fläche der Zylinder-,vandung der Büchse, so daß in allen Stellungen bei der Drehbewegung
des Blechbüchsenöffners im Gebrauch die Klinge sich immer dicht gegen die zylindrische
Wandung der Blechbüchse am Rand anlegt, und jeder Punkt der gekrümmten Schneide
(welche vollständig in der kugelförmigen Fläche der Klinge liegt) wird sich tangential
zu der Zylinderwandung der Büchse fortbewegen so daß der Deckel der Blechbüchse
dicht am Rande abgeschnitten wird.
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Die kugelig gestaltete Klinge eignet sich nicht nur für zylindrische
Blechbüchsen, sondern auch für Blechbüchsen mit anders gekrümmten Querschnitten.
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Für Blechbüchsen mit rechteckigem Deckel oder zum Schneiden in gerader
Linie wird eine flache Klinge verwendet. Für solche Klingen muß die Drehachse des
Werkzeuges in der Ebene des Büchsendeckels oder gerade oberhalb und parallel dazu
und rechtwinklig zur Schnittlinie gehalten werden.
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Der Stift 2o hat eine Kante 21 (Abb. 2), welche sich gegen den Rand
der Blechbüchse als Stützpunkt legt und die feste Drehachse des zu benutzenden Blechbüchsenöffners
ist. Bei flachen Klingen liegen Stift und Lagerkante rechtwinklig zur Klinge. Bei
kugelförmig gestalteten Klingen liegen Stift und Lagerkante (Drehachse) in der Durchmesserrichtung
der Kugel, nach welcher die Fläche der Klinge gestaltet ist. Im allgemeinen steht
also die feste Achse senkrecht zur äußeren Fläche der Klinge.
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Der Stift kann an die Klinge angenietet sein und einen viereckigen
Hals zur Verhinderung des Drehens haben, oder er kann mit der Klinge aus einem Stücke
gegossen sein. Der Flansch 22 am Ende des Stiftes 2o legt sich gegen die Wandung
der Blechbüchse und hält den Stift in der gewünschten Stellung auf dem Rande der
Blechbüchse fest.
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Für geradliniges Schneiden kommt nur die gekrümmte Schneide mit einer
flachen Klinge und der Drehachse in Betracht.
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Für krummliniges Schneiden, vorzüglich für kreisrundes Aufschneiden
von zylindrischen Blechbüchsen, ist die konvexe (Kugel-)Form wesentlich.