DE398775C - Verfahren zur Reinigung von zur Oxydation bestimmtem Ammoniakgas - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von zur Oxydation bestimmtem Ammoniakgas

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DE398775C
DE398775C DEB105977D DEB0105977D DE398775C DE 398775 C DE398775 C DE 398775C DE B105977 D DEB105977 D DE B105977D DE B0105977 D DEB0105977 D DE B0105977D DE 398775 C DE398775 C DE 398775C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/024Purification

Description

  • Verfahren zur Reinigung von zur Oxydation bestimmtem Ammoniakgas. Bei der Verbrennung des Ammoniakgases aus Kalkstickstoff und Gaswasser mit Hilfe von Luft oder Sauerstoff zu Stickoxyd beeinflussen bekanntlich geringe Verunreinigungen, wie Schwefel-, Silicium- und Phosphorverbindungen, sehr stark die an dem Katalysator vor sich gehende Reaktion. Der Umsatz des Ammoniaks zu Stickoxyds wird unseres Erachtens von diesen geringen Verunreinigungen so weit beeinflußt, daß eine rationelle Verbrennung zu Stickoxyd nicht mehr möglich ist. Gasförmige Siliciumverbindungen verbrennen zu Siliciumdioxyd, das den Katalysator auf der ganzen Oberfläche bedeckt .und ihn nach kurzer Zeit unwirksam macht; eine ähnliche Wirkung üben gasförmige Phosphorverbindungen schon in äußerst geringen Mengen aus, da dieselben ebenfalls durch Ablagerung von Phosphorpentoxyd die Katalyse verhindern. Die Verunreinigungen stammen aus den im Kalkstickstoff enthaltenen Schwefel-, Silicium-und Phosphorverbindungen des Calciums. Der unter dem Namen Calciumphosphid bekannte Körper ist ein Gemisch verschiedenster Phosphorverbindungen des Calciums, und somit haben die aus ihm stammenden Gase die verschiedenartigste Zusammensetzung; ähnlich ist es mit Calciumsilicid. Die aus diesen Körpern in Berührung mit Wasser entstehenden Gase sind nun äußerst schädliche Kontaktgifte, und man ist seit langem bemüht, dieselben aus den* Gasen zu entfernen, was bei Schwefelwasserstoff und Siliciumwasserstoff auch ganz leidlich durch absorbierende Agenzien gelungen ist, bei den Phosphorverbindungen und komplizierteren gasförmigen Siliciumverbindungen aber infolge ihrer Unlöslichkeit oder geringen Löslichkeit in den bekannten chemischen Mitteln auf die größten Schwierigkeiten stößt; gerade weil es sich hier um Verbindungen der verschiedensten Zusammensetzung und somit der verschiedensten chemischen Eigenschaften handelt. -Das Patent 27672o betrifft ein Verfahren, bei dem das aus Kalkstickstoff gewonnene Ammoniakgas mit kaustischen Alkalien oder alkalischen Erden chemisch vorbehandelt wird. Ganz selbstverständlich trifft dies für .Schwefelwasserstoff und Siliciumwasserstoff zu, die in den angegebenen Mitteln in Form einer chemischen Verbindung festgehalten werden; ersterer direkt in Form von Sulfid, letzterer nach Zersetzung zu Wasserstoff und Siliciumdioxyd in Form eines Alkali- oder Erdalkalisilikates. Bei den gasförmigen Phosphor- und Siliciumverbindungen, die, wie gesagt, im Ammoniakgas aus Kalkstickstoff in den verschiedensten chemischen Verbindungen enthalten sind, versagt die chemische Bindung, ebenso bei den organischen Schwefelverbindungen, wie z. B. Mercaptanen und verwandten Körpern, die, wie schon "am Geruch beim Zersetzen des technischen Calciumcyanamids mit Wasser feststellbar ist, in nicht unbeträchtlicher Menge vorhanden sind, da z. B. Phosphin (PH,) nur schwer in Wasser und Alkalien löslich ist und eine chemische Bindung zu Alkali- oder Erdalkaliphosphid keineswegs möglich ist.
  • Leitet man nun das Ammoniakgas aus Kalkstickstoff durch kaustische Alkalien oder Erdalkalien (Patentschrift 27672o), so wird zwar Schwefel- und Siliciumwasserstoff infolge chemischer Bindung entfernt, die Phosphorverbindungen und komplizierteren Silicium- und Schwefelverbindungen jedoch nur zum Teil, weil lediglich Absorption eintritt und somit das Phosphin z. B. entsprechend seiner Tension nicht vollständig entfernt werden kann. Die vollständige Entfernung gerade der Phosphorverbindungen und der Silicium-und Schwefelverbindungen ist aber Vorbedingung für eine gute Katalyse. Wenn also das Phosphin (PH,) nur zu ganz geringen Mengen aus dem aus Kalkstickstoff stammenden Ammoniakgas mit Hilfe kaustischer Alkalien und Erdalkalien, wie dargelegt, zu entfernen ist, so ist es völlig unmöglich, durch die angegebenen chemischen Mittel eine Absorption oder gar chemische Bindung für flüssigen Phosphorwasserstoff (P4 H2) oder festen Phosphorwasserstoff oder organische Phosphorverbindungen zu bewirken, desgleichen für kompliziertere Siliciumverbindungen. Diese Verbindungen, die in weit größerer Menge (als z. B. Phosphorwasserstoff, Schwefelwasserstoff und Siliciumwasserstoff) in dem aus Kalkstickstoff stammenden Ammoniakgas enthalten sind, werden von kaustischen Alkalien und Erdalkalien nicht angegriffen. Es geht dies schon daraus hervor, daß sie in dem Autoklaven, in dem der Kalkstickstoff bei hohen Temperaturen in Gegenwart von kaustischen Erdalkalien -unter Zusatz unter Umständen von kaustischen Alkalien zersetzt, desgleichen das Gaswasser in Gegenwart von freiem Ätzkalk abgetrieben wird, entwickelt und im Ammoniakgas abgeführt werden, ohne daß die Erdalkalien und kaustischen Alkalien, mit denen sie im Autoklaven bei verschiedensten Temperaturen in Berührung gewesen sind, sie haben binden und beseitigen können.
  • Des weiteren ist in der französischen Patentschrift 498114 ein Verfahren beschrieben, bei dem die Phosphine als Phosphorwasserstoffe von bekannter Zusammensetzung in der Weise entfernt werden, daß sie über Holzkohle, kohlehaltige Substanzen, die etwa Metalle der Silbergruppe enthalten, geleitet werden, und zwar bei gewöhnlicher Temperatur oder wenig erhöhter Temperatur von 5o bis 6o °. Die Oxydation geschieht in der Weise, daß die in der Kohle absorbierte Luft- oder Sauerstoffmenge die Umwandlung der mit Sauerstoff sehr reaktionsfähigen Phosphine in das Oxyd bewirken.
  • Bei Ausführung des beschriebenen Verfahrens ist die Zumischung von Luft oder Sauerstoff bzw. die Gegenwart von derselben in der Kohle notwendig, jedoch wird durch diese nur die Zerstörung der einfachen Phosphorwasserstoffe, nicht aber komplizierterer organischer Phosphorwasserstoff e, wie sie im Rohgas häufig anzutreffen sind, durch Oxydation bewirkt.
  • Demgegenüber wurde nun erfindungsgemäß festgestellt, daß es in der einfachsten Wei-e gelingt, alle die angegebenen Verunreinigungen, also Schwefel-, Silicium- und Phosphorverbindungen, gleichgültig, welcher Zusammensetzung sie sind, nicht nur aus den Rohgasen, die je nach der Herkunft der für den Kalkstickstoff bew. das Gaswasser verwandtt-n Rehmaterialien bis etwa r bis 2 Volumprozent davon enthalten können, sondern auch aus bereits gereinigten Gasen, wo sie in Mengen von nur wenigen hundertstel Prozenten enthalten sind, zu ; ntfernen, wenn man das Gas durch oxydierende Mittel bei erhöhter Temperatur leitet und so eine Verbrennung der Schwefel-, Silicium- und Phosphorverbindungen in die entsprechenden Oxyde bewirkt. Die Oxyde sind selbst löslich in den Schmelzen, bzw. können sie, wenn sie in Form von Nebeln die Schmelze noch passieren, durch nachgeschaltete Waschmittel völlig entfernt werden. Als gut oxydierende Mittel haben sich herausgestellt eine hochkonzentrierte Lösung oder Schmelze von Ammonnitrat bei einer Temperatur von über 150, ferner Schmelzen oder wasserhaltige Schmelzen der Nitrate und Nitrite, sowie der Chlorate, Perborate, Superoxyde, Permanganate und Chromate, allein oder in Gemischen. Man hat darauf zu achten, daß die Temperatur von 35o° möglichst nicht überschritten wird, daß vielmehr die Oxydation der bezeichneten Verunreinigungen bei Temperaturen zwischen 150 und 3oo° vor sich geht, da sonst auch Ammoniakgas infolge katalytischer Spaltung über der Temperatur von 35o° zerfallen würde. Um die Temperatur der oxydierenden Schmelzen leichter regulieren zu können, setzt man zweckmäßig wasserhaltige und erst bei höheren Temperaturen ihr Wasser abgebende Stoffe, wie wasserhaltiges Natriumsulfat, Magnesiumnitrat, Hydroxyde der Alkalien und ähnliche zu. Man kann auf diese Weise leicht die Temperatur in der geeigneten Höhe halten. Die Wirkung ist vollkommen, und das erzielte, aus Kalkstickstoff und Gaswasser stammende Ammoniakgas wird quantitativ von den angegebenen Verunreinigungen befreit, wenn man nur dafür sorgt, daß nicht zu große Strömungsgeschwindigkeiten angewandt werden.
  • Das Verfahren gemäß vorstehender Erfindung unterscheidet sich also von dem oben erwähnten der französischen Patentschrift dadurch, daß hier durch chemische Reaktion die sämtlichen üblichen gasförmigen Verunreinigungen des aus Kalkstickstoff oder Gaswasser hergestellten Ammoniakgases in die Oxyde verwandelt werden, während die französische Patentschrift 498=I4 nur die bekannten Phosphorverbindungen, wie die Phosphine, durch einen zum Teil katalytischen Prozeß umzuwandeln versucht, wobei die Wirkung hauptsächlich auf einen Absorptionsvorgang an der Oberfläche der Kohle zurückzuführen ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE r. Verfahren zur Entfernung schädlicher Verunreinigungen, wie z. B. Schwefel-. Phosphor- und Siliciumverbindungen von verschiedenster Zusammensetzung, aus dem zur Herstellung von Stickoxyd aus Kalkstickstoff oder Gaswasser hergestellten Ammoniakgas, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas durch hochkonzentrierte Lösungen oder Schmelzen oxydierender Stoffe, wie Nitrate, Nitrite, Chlorate, Superoxyde, Permanganate. Chromate oder Gemische derselben bei Temperaturen von r5o bis 35o' hindurchleitet.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydationsmittel im Gemisch mit wasserhaltigen Verbindungen verwendet.
DEB105977D 1922-08-08 1922-08-08 Verfahren zur Reinigung von zur Oxydation bestimmtem Ammoniakgas Expired DE398775C (de)

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