-
Einrichtung zum selbsttätigen Öffnen und Schließen der abschlußgitter
von Förderschächten. In Bergwerken müssen bekanntlich am Füllort, das ist an der
Kreuzungsstelle von Stollen und Förderschacht, Gitter angeordnet werden, welche
offen sind, wenn die Förderschale sich in der Höhe des Stollens befindet, sonst
aber geschlossen sein müssen, um ein Abstürzen der Wagen in den Sumpf zu vermeiden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, diese Abschlußgitter mittels einer von der
Förderschale gesteuerten hydraulischen Antriebsvorrichtung zu öffnen und zu schließen,
wobei jedoch bloß der Einlaß des Druckmittels zwangsweise gesteuert, das Offnen
des Auslaßventiles für das Druckwasser jedoch durch Federkraft bewirkt wurde. Es
wird daher gerade das für den sicheren Betrieb äußerst wichtige Schließen der Abschlußgitter
nicht zwangsweise herbeigeführt.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen der geschilderten Art
und besteht darin, daß an der Förderschale zwei mit Schrägflächen versehene, in
verschiedenen senkrechten Ebenen liegende Steuerschienen angeordnet sind, von denen
die eine beim Senken, die andere beim Heben der Förderschale durch je einen Schieber
auf das Steuergestänge der hydraulischen Antriebsvorrichtung für die Abschlußgitter
einwirkt und dadurch zwangsweise den Ein- und Austritt des Druckwassers regelt.
-
Die Abb. x und 2 der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulichenden
Zeichnung zeigen einen mit der Erfindung ausgestatteten Förderschacht, wobei die
Schnittebenen um go' gegeneinander versetzt sind; die Abb. 3 zeigt die Einrichtung
in Draufsicht; die Abb. 4. zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung der
Steuerglieder bei zwei übereinanderliegenden Förderstellen; die Abb. 5 und 6 zeigA
im größeren 14laßstabe die an der Förderschale angeordneten Steuerglieder in Ansicht
und Draufsicht. Die Abb. 7 und 8 stellen die Steuerungseinrichtung im lotrechten
Schnitt bei zwei verschiedenen Stellungen dar; die Abb. 9 zeigt die Steuervorrichtung
in Draufsicht; die Abb. io zeigt eine Einzelheit der Vorrichtung. Der Förderschacht
a ist von dem Stollen b
auf jeder Seite durch zwei Gitter c abgeschlossen.
Zum Heben jedes Gitters dient eine hydraulische Vorrichtung, die aus einem Druckwasserzylinder
d und einem darin beweglichen Kolben e besteht, der mittels einer Querstange f und
zweier Zugstangen g mit dem zugehörigen Gitter c verbunden ist. Die Zylinder d für
die beiden einer Förderschale zugeordneten Gitter c erhalten, wie Abb. 2 zeigt,
das Druckwasser durch ein sie verbindendes Rohr h aus einer gemeinsamen Leitung
i.
-
Der Ein- und Austritt des Druckwassers in die Zylinder d wird durch
eine Steuereinrichtung S geregelt, die in den Abb. i bis q nur angedeutet ist. Der
Antrieb der Steuereinrichtungen S erfclgt mittels an der Förderschale j vorgesehener
Anschläge, welche auf die Abschlußvorrichtungen der Druckwasserleitung derart einwirken,
daß sie beim Niedcrgehen der Förderschale j, knapp bevor diese ihre Endstellung
erreicht, den Eintritt des Druckwassers in die Zylinder d freigeben, beim Heben
der Schale dagegen den Austritt des Druckwassers aus den Zylindern d gestatten,
so daß die Kolben c und die Gitter c durch ihr Eigengewicht in die Schließlage zurückkehren.
-
Um heftige Schläge der an der Förderschale j vorgesehenen Anschläge
auf die Steuerungseinrichtung S zu vermeiden, sind die Anschläge als Schienen
m, n ausgebildet, die mit Schrägflächen ml, ial (Abb. 5) auf die von ihnen
beeinflußten Steuerglieder sanft einwirken.
-
Jede Steuerungsvorrichtung S für die beiden einer förderschale y zugeordneten
hydraulischen Hebevorrichtungen d besteht aus einem Zylinder 1, in dem ein entlasteter
Kolben 2 verschiebbar ist. Von diesem Zylinder 1 zweigt auf der einen Seite das
zu den Zylindern d führende Rohr i ab, auf der anderen Seite münden in verschiedener
Höhenlage die Druckwasserleitung p (Abb. 7 und 8) und eine Abflußleitung q. Je nach
der Stellung des Kolbens 2 steht der Zylinderraum mit der Druckwasserleitung p oder
mit der Abflußleitung q in Verbindung (Abb.7 und 8).
Der Steuerkolben
2 ist mittels eines zweiarmigen Hebels 3 mit einem Lenker 4 verbunden, der fest
an einem zweiten Lenker 5 sitzt, dessen Endpunkte durch in Langschlitze 6 eingreifende
Bolzen 7 mit zwei Gleitstücken oder Schiebern 8, g verbunden sind. Diese sind in
zwei um den Abstand der Steuerschienen m, n gegeneinander versetzten Führungen io,
ii eines Gehäuses 14 gelagert und tragen an ihren freien Enden j e eine Rolle 12,13,
auf welche die Schrägflächen yral, aal der Steuerschienen m, n einwirken.
-
Die hydraulichen Steuervorrichtungen S sind, wie die Abb. 1 und 2
zeigen, einige Dieter oberhalb des Förderstollens b angeordnet. Beim Niedergehen
der Förderschale j trifft die Steuerschiene n auf die Rolle 12, drückt dies? samt
dem Schieber 8 zurück, wobei gleichzeitig die Rolle 13 gegen die Steuerschiene m,
deren wirksame "Schrägfläche ntl bereits vorbeigegangen ist. vorgeschoben wird.
Die Teile nehmen dann die in der Abb. 7 dargestellte Lage ein; der Steuerkolben
2 verbindet die Druckwasserleitung P mit den Zylindern d, und das in diese einströmende
Wasser hebt- d_e Kolben e und dadurch die Gitter c. Wen die Förderschale an der
Fördersohle anlangt, sind die Gitter bereits offen. Um beim AnlangLn der Gitter
in der oberen Endstellung heftige Schläge zu verhindern, sind auf der Querstange
f Pufferfedern r (Abb. i und 2) vorgesehen.
-
Beim Heben der Kolben e und der Gitter c befindet sich die Wassersäule
in den Leitungen P, h und i in Bewegung; beim Anlangen der Gitter
in der oberen Endstellung kommt die Wassersäule plötzlich zum Stehen, und die durch
den Stoß bewirkte Drucksteigerung könnte einen Bruch der Leitung zur Folge haben.
Um derartige unzulässige Drucksteigerungen zu verhindern, ist in das Rohr h ein
Sicherheitsventil s eingebaut (Abb. 2).
-
Die Hubkolben e bleiben nun solange unter Druck, als die Förderschale
y an der Fördersohle bleibt. Beim Heben der Schale geht zunächst die Fläche n1 der
Steuerschiene n an der zurückgeschobenen Rolle r2 (Abb. 7) vorbei, unmittelbar darauf
gelangt die Schrägfläche na, der Steuerschiene m zur Wirkung auf die Rolle 13 und
führt dadurch die in der Abb. 8 veranschaulichte Stellung der Teile herbei. In dieser
verbindet der Steuerkolben 2 die Zylinder d mit der in den Sumpf führenden Abflußleitung
q. Die Gitter c und die Hubkolben e senken sich durch ihr Eigengewicht und drücken
das Wasser aus den Zylindern d durch die Leitung q ins Freie. Wenn zwei übereinanderliegendeStollen
b1, b2 vorhanden sind (Aab. 4), so wird jedem Füllort eine Steuervorrichtung Si,
S2 zugeordnet. Diese liegen zu beiden Seiten der Steuerschienen nz, n (Abb.
3). Je nachdem der obere oder untere Stollen in Betrieb ist, wirken die Steuerschienen
m, n der Förderschale j auf die obere oder untere Steuervorrichtung S1 oderS2 ein.
Zu diesem Zwecke sind sie mittels eines Drehzapfens 15 (Abb. 5) verschwenkbar gelagert,
so daß sie aus der Stellung I in die Lage II gebracht werden können. In der letzteren
gelangen Schrägflächen nz2, zt2, welche den wirksamen Flächen ml, n, gegenüberliegen,
zur Einwirkung auf die Steuervorrichtung S2, während die Vorrichtung S1 beim Vorbeigehen
der Förderschale j unbeeinflußt bleibt. Es werden daher, je nach der Einstellung
der Steuerschienen nz, st nur die Gitter des in Betrieb befindlichen Stollens geöffnet,
während die des anderen Stollens ständig geschlossen bleiben.
-
Auf die gleiche Weise kann die Vorrichtung bei mehr als zwei Stollen
ausgestaltet werden; Die Steuerschienen nz, ?z erhalten dann ebenso viele verschiedene
Einstellungen, als Füllorte übereinanderliegen.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann leicht und ohne sonstige Änderungen
in jeden Förderschacht eingebaut werden, da Druckwasser fast in jedem Bergwerk zur
Verfügung steht.