DE397643C - Vorrichtung zur Messung und selbsttaetigen Aufzeichnung von Druckzustaenden - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Igessung und selbsttätigen Aufzeichnung von Druckzuständen. Zur Messung und fortlaufenden Aufzeichnung von Druckunterschieden zwischen mehreren Gas- oder Flüssigkeitsräumen liegen zahlreiche Methoden vor. Wenn sich diese Unterschiede auf geringe Beträge belaufen, so sind die zur Betätigung der Anzeigevorrichtung zur Verfügung stehenden Kräfte ebenfalls entsprechend gering und reichen oftmals nicht oder nur unvollkommen zur Überwindeng der Reibungswiderstände aus, mit denen mechanische Systeme im allgemeinen behaftet sind. Außerdem stehen der Fernübertragung der Anzeige oft erhebliche technische Schwierigkeiten entgegen.
• Gemäß vorliegender Erfindung wird als druckempfindliches System ein Gemisch aus Gasen oder Dämpfen benutzt in Verbindung mit bestimmten Vorkehrungen; däe bewirken,. daß die Zusammensetzung des Gemisches sich in eindeutiger Weise mit den Druck, unter dem es steht, ändert. Diese Änderung der Zusammensetzung kann in verschiedener Weise festgestellt und zur Anzeige benutzt werden. Sie beruht gemäß der Erfindung auf der Ausnutzeng der physikalisch-chemischen Gesetzmäßigkeiten der Absorption, der Dissoziation oder der Verdampfung; oder auch der Sublimation. Beispielsweise möge das Gemisch aus zwei Gasen, A und B, bestehen, und es befinde sich außerdem noch Wasser im Meßraumdie Absorption von Gas A in Wasser möge dem Henry-Daltonschen Gesetz gehorchen, die von Gas B in Wasser möge davon, abweichen, und zwar größer sein. Dann wird mit zunehmendem Druck das. Gemisch relativ reicher an Gas A werden, bei Druckabnahme an Gas B. Statt einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser, kann auch ein fester Körper dienen, der für die im Meßraum. be- findlichen Gase ein verschiedenes Absorptionsvermögen besitzt. Auch ohne Hilfskörper ist eine Druckanzeige :gemäß der Erfindung möglich, wenn ein zusammengesetztes Gas verwendet wird, das der Dissoziation fähig ist; diese Dissoziation ist, nach bestimmten Gesetzen vom Druck abhängig. Als drittes Beispiel möge die Anwendung eines Gemisches aus einem permanenten Gase und einem gesätbigten Dampf hervorgehoben werden, wobei durch gleichzeitiges Vorhandensein .des den Dampf liefernden festen oder flüssigen Körpers die Sättigung aufrechterhalten bleibt. Bei Druckänderung im Meßraum wird sich .alsdann der Teildruck des Dampfes nicht ändern, wohl aber wird der des permanenten Gases bei Drucksteigerung zu-, bei Druckminderung abnehmen, wodurch sich die Zusammensetzung des Gemisches ändert.
• Die so erzeugte Änderung der Zusammensetzeng ruft bei geeigneter Wahl der Einzelstoffe die Änderung bestimmter physikalischer oder chemischer Konstanten hervor, z. B. der Lichtbrechung, der Dielektrizitätskonstante, der Wärmeleitfähigkeit; diese kann reibungsfrei auf optischem oder elektrischem Wege zur Beobachtung und bei geeigneter Anordnung auch zur selbsttätigen Aufzeichnung benutzt werden.
• Die Übertragung eines zu messendenDruckzustandes von einem außen liegenden Raum auf den Meßraum kann unmittelbar oder mittelbar z. B. durch einen beweglichen Flüssigkeitsverschluß oder ein elastisches Zwischenglied erfolgen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Messung und selbsttätigen Aufzeichnung von Druckzuständen, gekennzeichnet durch ein aus einem geeignet zusammengesetzten Gemisch aus Gasen oder Dämpfen bestehendes druckempfindliches System, erforderlichenfalls in Verbindung mit einer Hilfsvorkehrung, das so beschaffen ist, daß die Zusammensetzung des Gemisches sich nach den physikalisch-chemischen Gesetzmäßigkeiten der Absorption, der Dissoziation oder der Verdampfung, oder auch Sublimation als Funktion des Druckes, unter dem das System steht, ändert, so daß" die mit dieser Änderung verbundene Beeinflussung der diesem Gemisch innewohnenden physikalischen oder chemischen Eigenschaften zur Messung oder Aufzeichnung des Druckes dient.