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Vorrichtung zum stufenweisen Bremsen und stufenweisen Lösen der Einkammerluftdruckbremse.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Führerbremsventil nebst Steuerventil zum stufenweisen
Bremsen und stufenweisen Lösen des Einkammerbremszylinders, dessen Betriebsbremsung
mit Leitungsluft erzeugt wird, so daß bei einmaligem Laden der Bremse ein stets
abwechselndes Bremsen und Lösen möglich ist, ohne dieselbe zu erschöpfen. Bei Schnellbremsung
wird der Bremszylinder mit Leitungs- und Hilfsbehälterluft geladen.
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In der Zeichnung ist das Führerbremsventil in den Abb. i bis 9 dargestellt.
Die Abb. io bis 2o zeigen das Steuerventil.
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Abb. x zeigt das Führerbremsventil im mittleren Vertikalschnitt, Abb.
2 einen Schnitt durch dasselbe nach der Linie A-B, Abb.3 die untere Seite des Ausgleichschiebers
s, Abb. q. die Rostfläche des Ausgleichschiebers, Abb.5 einen Schnitt C-D durch
den Führerbremshahn in Stellung I, Abb. 6 einen Schnitt C-D durch den Führerbremshahn
in Stellung II, Abb. 7 einen Schnitt C-D durch den Führerbremshahn in Stellung III,
Abb. 8 einen Schnitt C-D durch den Führerbremshahn in Stellung IV, Abb. 9 einen
Schnitt C-D durch den Führerbremshahn in Stellung V, Abb. io das Steuerventil im
mittleren Vertikalschnitt, Abb. ii einen Schnitt durch dasselbe nach der Linie E-F,
Abb. 12 die gabelförmige Kolbenstange des Steuerkolbens i, Abb. 13 den Keil zum
Verschließen der Kolbenstange, Abb. =q. die untere Seite des Abstufungsschiebers,
Abb. i5 die obere Seite des Schleppschiebers, Abb. i6 die Rostfläche des Schleppschiebers,
Abb. 17 einen Schnitt durch die Schieber in Abschlußstellung,
Abb.
18 einen Schnitt durch die Schieber in Vollbremsstellung, Abb. i9 einen Schnitt
durch die Schieber in Schnellbremsstellung, Abb. 2o einen Schnitt durch das S:euerventil
in Betriebsbremsstellung.
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Abb. 21 eine Gesamtanordnung.
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In der Gesamtanordnung (Abb. 21) bedeutet a die Luftpumpe,
b den Hauptluftbehälter, c das Führerbremsventil, d den Ausgleichbehälter,
e die Leitung, f das Steuerventil, ä den Hilfsluftbehälter, h den
Bremszylinder. Das Führerbrenisventil (s. Abb. i) besteht aus einem Gehäuse mit
angeschlossenem Druckregler und hat als innere Teile eine Ausgleichvorrichtung,
deren Schieber s den Luftein-und -auslaß der Leitung regelt. Vermittels des Bremshahnes
b läßt sich der Druck im Ausgleichbehälter stufenweise oder auch plötzlich verstärken
oder vermindern, was dieselbe Druckänderung in der Leitung zur Folge hat. Der Bremshahn
b hat einen großen Kanal 3 und zwei Drosselbohrungen i und 2. Die fünf Stellungen
desselben sind folgende: Stellung I »Füll-, Fahrt- und Lösestellung« (s. Abb. 5).
Die Luft strömt von Kanal 5 durch Kanal 3 und Drosselbohrungen i und 2 nach Kanal
6. Dadurch wird der Ausgleichbehälter schnell aufgefüllt. Stellung 1I »Stufenweise
Lösestellungcc, siehe Abb. 6. Die Luft kann nur durch die Drosselbohrung i von Kanal
5 nach Kanal 6 überströmen. Dadurch wird ein langsames Auffüllen des Ausgleichbehältcrs.
ermöglicht.
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Stellung III »Abschlußstellung« (s. Abb. 7). Der Bremshahn b hält
alle Kanäle geschlossen. Stellung IV »Betiiebsbreinsstellung«, siele Abb. B. Die
Luft strömt von Kanal 6 durch Di osselbohrung 2 nach Kanal 8 ins Fiele. Dadurch
wird der Ausgleichbehälter langsam entlüftet.
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Stellung V »Sclinellbreinsstellungc: (s. Abb. c9). Die Luft strömt
von Kanal 6 durch Kanal 3 und Drosselbohrungen i und 2 nach Kanal 8 ins Freie. Dadurch
wird der Ausgleichbehälter schnell entlüftet. Das Steuerventil (s. Abb. =o) hat
als innere Teile einen Steuerkolben i und einen Abstufungskolben 2. Diese stehen
vermittels des Schiebers miteinander in Verbindung. Der Bremsdruck wirkt auf den
Abstufungskolben 2 gemeinsam mit dem Leitungsdruck gegen den Druck des Hilfsluftbchälters.
Dadurch wird erreicht, daß der Bremsdruck entsprechend dem verminderten Leitungsdruck
stufenweise gesteigert oder geinindert wird.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Laden der Bremse. Die I'reßluft gelangt
vom Hauptluftbehälter zum Kanal ra des Fiihrerbremsventils (s. Abb. i), dann durch
Ventil y des Druckreglers, durch die Schieberkammer, Kanal 5, den Bremshahn b, Kanal
6 und durch 7 zum Ausgleichbehälter. Der nun rechts auf den Kolben k wirkende Druck
schiebt diesen nach links in die gezeichnete Stellung. Dabei schließt der Schieber
s den Kanal f und öffnet den Kanal d. Hierdurch strömt die Luft auf die linke Seite
des Kolbens h und durch den Absperrhan v zur Leitung und den angeschlossenen Steuerventilen.
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Am Steuerventil strömt (s. Abb. =o) die Luft bei m ein durch
den Absperrhahn Z, Kanal h, vor den- Steuerkolben i und drückt ihn in die gezeichnete
Lösestellung, strömt dann durch die Füllnut c in die Schieberkammer und durch Anschluß
zum Hilfsluftbehälter. Bei =q. wird der Bremszylinder angeschlossen, und der Bremsdruck
entweicht durch 14, Bohri.ng s, Schlitze w des Schieberrostes und Schleppschiebers,
Aussparung p des Abstuf ungsschiebers, deren Ecke a und durch Kanal o ins Freie.
Stufenweises Bremsen. Wird durch zeitweiliges Legen des Bremshahnes b in Stellung
IV der Drück im Ausgleichbehälter vermindert, so wird der Leitungsdruck den Ausgleichkolben
k- nach rechts schieben. Dadurch schließt der Schieber den Kanal d und öffnet
durch die Aussparung i
den Kanal f. 1@ie Luft entweicht aus der Leitung durch
L, v, Schlitz e im Schieberrost, Aussparung i und durch Kanal f ins
Freie, bis der Druck dem des Ausgleichbehälters gleich ist und die Feder 4., welche
von der Kolbenstange zusammengedrückt wurde, sich wieder dehnt und den Kolben k
etwas nach links schiebt, wodurch der Schieber s die beiden Kanäle f und
d geschlossen hält. Durch diese Druckverminderung in der Leitung wird der
Kolben i im Sauerventil durch den Druck im Hilfsluftbehälter nach links Lewegt,
und zwar zunächst um den Spielraum zwischen Keil und Abstufungsschieber. Dadurch
wird die Füllnut c ge--ch:ossen. Alsdann wird der Abstulungsschieber bis gegen den
Zapfen Z' des Schleppschiebers bewegt. In dieser Stellung (Betriebsbrems"tellung
s. Abb. 2o) steht die Aussparung P des Abstufungsschi(-bers mit der erweiterten
Ecke a über Kanal- =i, so däß die Leitungsluft zum Bremszylinder strömt, ui:d zwar
durch Absperrhahn G, Rückschlagveittil c;, Kanal =i, Ecke ei im Abstufungsscllic
her, Aussparung P, Schlitze w im Schleppschieber und Schiebcrrost, Bohrung s und
i4.: Dieser Bremsdruck wirkt auf Kolben 2 gemeinsam mit dein Leitungsdruck auf Kolben
'i gegen den Druck des Hilfsluftbehälters, bis dessen Überdruck überwunden wird
und der Schieber etwas nach rechts rückt und den Kanal =i wieder schließt
(Abschlußstellung
s. Abb. 17). Durch weitere Druckverminderung in der Leitung wiederholt sich dieser
Vorgang bis zum Ausgleich zwischen Leitungs- und Bremsdruck (stärkste Betriebsbremsung).
Wird dann die Leitungsluft noch weiter verringert, so wird der Schleppschieber mit
nach links bewegt (s. Abb. 18), und die Luft strömt dann vom Hilfsluftbehälter zum
Bremszylinder, und zwar durch Bohrung tim Schleppschieber, Schlitz w im Schieberrost,
Bohrung s und 14. Schnellbremsung. Wird der Führerbremshahn bin Stellung V gebracht
(s. Abb. g), so entweicht die Luft vom Ausgleichbehälter durch 6, Kanal 3 und Drosselbohrungen
i und 2 nach 8 schnell ins Freie. Der Kolben k gelangt nach rechts in die Endstellung.
Vom Schieber s wird Kanal d geschlossen und f ganz geöffnet. Dadurch entweicht die
Leitungsluft durch L, v, e, i und f ebenfalls schnell ins Freie. Durch diese
plötzliche Druckabnahme vor dem Steuerkolben i wird dieser nach links in die Endstellung
getrieben. Dadurch wird vom Schleppschieber der große Kanal i2 geöffnet (s. Abb.
i9). Hierdurch strömt die Luft auf die rechte Seite des Kolbens 3 und drückt diesen
nach links, wodurch das Rückschlagventil io geöffnet wird, und die Leitungsluft
findet großen Durchgang durch die Ventile g und io nach 14 zum Bremszylinder. Gleichzeitig
strömt Hilfsbehälterluft durch die Nut 13 unter Kolben 3 und Bohrung t im
Schleppschieber, w im Schieberrost, Bohrung s und 14 zum Bremszylinder. Dadurch
wird schnellste Bremswirkurig erzielt: Stufenweises Lösen. Wird durch zeitweiliges
Legen des Bremshahnes b in Stellung ZI der Druck im Ausgleichbehälter verstärkt,
so wird dessen Druck den Ausgleichkolben k nach links schieben. Dadurch öffnet der
Schieber s den Kanal d. Hierdurch strömt die Luft durch v und L zur
Leitung, bis der Druck den des Ausgleichbehälters etwas übersteigt und den Kolben
k wieder nach rechts schiebt und Kanal d vom Scliicber s geschlossen wird. Diese
Verstärkung des Leitungsdruckes bringt das Steuerventil in die Lösestellung. Der
Schleppschieber wird durch den Zapfen Z2 mit nach rechts bewegt, und die Bremsluft
entweicht durch 14, Bohrung s, Schlitze w des Schieberrostes und Schleppschiebers,
Aussparung P und a im Abstufungsschieber nach o ins Freie. Gleichzeitig strömt die
Luft rechts vom Kolben 3 nach o, und zwar durch 12, Bohrung y im Schleppschieber,
b im Abstufungsschieber nach a und o ins Freie. Durch das Ausströmen von Bremsluft
wird der Druck auf Kolben 2 geringer, bis schließlich durch den Druck des Hilfsluftbehälters
der Abstufungsschieber wieder in die Abschlußstellung gelangt (s. Abb. 17). Durch
weiteres Verstärken des Leitungsdruckes wiederholt sich dieser Vorgang bis zum völligen
Lösen der Bremse.
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Wird der Absperrhahn Z 1/8 Drehung nach links gedreht, so ist die
Bremse abgesperrt. Bei 1/4 Drehung nach links ist die Schnellbremsung ausgeschaltet
und die Leitungsluft strömt dann bei Betriebsbremsung durch die kleine Bohrung n.
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Bei Fahrten mit Vorspann wird der Hahn v unterhalb des Führerbremsventils
auf der zweiten Lokomotive durch % Drehung nach links geschlossen, und durch 1/4
Drehung nach links kann die Bremse in Tätigkeit gesetzt werden, weil dadurch die
Leitungsluft nach o ins Freie strömt.