DE396211C - Wasserfilter ohne bewegliche Bauteile - Google Patents

Description

• Wasserfilter ohne bewegliche Bauteile.
• Die bekannten Filter mit körnigem Filtermaterial, z. B. Sandfilter, werden vielfach durch einfaches Aufrühren des von Zeit zu Zeit der Reinigung bedürftigen Filtermaterials gereinigt oder rückgespült. Hierbei verbleibt häufig der verunreinigte Filtersand in Klumpen, und die Güte der Filterwirkung ist vermindert oder ganz aufgehoben. Dem wird bei manchen Filtern dieser Art durch die Anwendung von Rührwerken begegnet.
• Da bei allen derartigen Filtern nach erfolgter Spülung der Filtersand, dem Gesetze der Schwere gehorchend, nach unten sinkt, so muß die Filtration von oben nach unten vor sich gehen, sie kann aber auch von unten nach oben erfolgen.
• Beim Bedarf größerer Filterflächen zur Erzielung größerer Filtratmengen sind auch schon mehrfach die Einzelfilter in Stockwerken übereinander angeordnet worden; und zwar derart, daß die Zuführungen des zu filternden Wassers und auch die Abführungen des Filtrats, je nach der Anzahl der Stockwerke, getrennt angeschlossen worden sind. Die Spülung der artiger Einrichtungen wurde entweder mittels einfachen Aufrührens des Filtersandes durch das Rückspülwasser oder auch durch in diesen Fällen schwierig anzubringende Rührwerke bewirkt. Ferner mußten diese Filterstockwerke meistens unter besonderen, dem Stockwerk angepaßten Druckverhältnissen stehen, weil die Zu. und Abführungsleitungen jede für sich durch Schieberventile o. dgl. abgesperrt wurden.
• Das Filter gemäß der Erfindung unterscheidet sich vorteilhaft von den bekannten Ausführungen durch die dargestellte Anordnung, vermöge deren alle Stockwerke stets unter einem einzigen, ausgeglichenen Druckver- -hältnisse stehen, und für die Spülung Anordnungen getroffen sind, die ohne mechanisches Rührwerk die Klumpenbildung des zu spülenden Filtermaterials wirksam verhindern.
• Ferner sind Siebe, Lochbleche o. dgl. als Träger des Filtermaterials entbehrlich.
• Die Zeichnung (Abb. 1) zeigt als Ausführungsbeilspiel ein Filter mit zwei Stockwerken im Schnitt.
• Die Anordnung ist folgende: Die Zuführungsrohre I, 2 und 3 für das Rohwasser sind seitlich von der Mittelachse des Filters 4 angeordnet. In der Mittelachse steht durch sämtliche Stockwerke gehend das Abführungsrohr 7 für das Filtrat, das bei 8 abläuft. Das Rohr 7 dient in Verbindung mit dem Rohre g als Rückspülleitung. Die Stockwerke sind durch -Verschraubung und Abdichtung miteinander verbunden, die Böden jedes Stockwerkes sind gewölbt. Das Abführungsrohr 7 für das Filtrat hat in jedem Stockwerke in der Nähe des Bodens eine Anzahl schräg liegender Ein- bzw.
• Austrittsöffnungen I0, II, I2, die vorteilhaft so angeordnet sind, wie das in Abb. 2 im Schnitt und in Abb. 3 im Grundriß und mit teilweisem Schnitt veranschaulicht ist.
• Durch die Schräglage der Öffnungen II und 12 wird beim Spülen das Wasser samt dem Filtermaterial tangential nach außen und oben getrieben und der Gesamtinhalt des Filters zum Kreisen gebracht. Böden, Mäntel und Deckel der Stockwerke sind innen mit verschieden langen Zähnen, Zinken oder Rechen 13, I besetzt.
• Das Filtermaterial, je nach dem Zwecke det Filterung mehr oder weniger feiner Sand oder andere körnige Stoffe, ist zum kleinen Teile mit gröberer Körnung bis zur Eigröße, Nußgröße oder Erbsengröße und von verhältnismäßig hohem spezifischen Gewicht durchmischt.
• Beim Betrieb des Filters setzen sich die zurückzuhaltenden Stoffe (Schmutz, Eisen schlamm, Kalkschlamm, Keime usw.) oben auf dem Filtermaterial ab und dringen mehr oder weniger tief in dasselbe selbst ein. Wird das verschmutzte Filter alsdann gespült, so gerät infolge der Schrägstellung der Austrittslöcher II und I2 der Filterinhalt sehr schnell in kreisende Bewegung. Die zusammengebackten Klumpen gelangen zufolge ihres höheren spezifischen Gewichtes und vermöge erhöhter Schleuderkraft an die Mantelfläche des Filters und werden an den Zinken I3 und 14 zertrümmert. Am Auslaufrohr 9 ist die richtige Spülwassermenge und Spülzeit ersichtlich. Bei zuviel Spülwasser tritt Sand aus, bei hinreichender Spülzeit läuft das Wasser klar ab.
• Nach erfolgter Spülung wird in gebräuchlicher Art das Spülwasser, rohr g geschlossen.
• Das Filtermaterial schichtet sich dann sogleich, indem die bekannten Erscheinungen des Sedimentierens auftreten, derart, daß die gröbsten und schwersten Körner sich unten vor die Eintrittslöcher 11 und 12 legen. Auf diese Art und Weise bildet sich immer von neuem die nach oben hin feiner werdende Filterschicht.
• Siebe, Gewebe, Lochbleche usw. erübrigen sich daher bei diesem Filter. Wird nach kurzer Zeit das Zuführungsrohr r. geöffnet, so geht das Filtrieren ungestört vor sich.
• Bei I5 ist eine Ausblasevorrichtung (Hahn 0. dgl.) vorgesehen, um etwa vorkommende Verschmutzungen des Filtratrohrs zu beseitigen.
• Die Vermehrung der Stockwerke des Filters innerhalb praktischer Grenzen (etwa bis zu 12 und mehr) ist leicht möglich. Ebenso kann das Filter im Bedarfsfalle auch als Einzelfilter, d. h. ohne Stockwerke, ausgeführt sein.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Wasserfilter ohne beweglihe Bauteile mit Anordnung eines Stockwerkes oder mehrerer zusammenhängender Stockwerke und mit Filtermaterial von verschiedenen Körnungen, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der bekannten Rührwerke ein zentrales Filtratabflußrohr mit tangential nach oben gerichteten Spüllöchern angeordnet ist, durch welche in bekannter Weise bei der Rückspülung die Filterinhalte in rotierende und hebende Bewegung gebracht werden und in Gemeinschaft mit Rechen, die an den Innenflächen des Filterbehälters angebracht sind, die Zertrümmerung ¢ zusammengebackter Filtermassen bewirken.