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Verfahren zur Behandlung von kinematographischen Filmen in Bädern.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung photographischer Filme in
Bädern, vorzugsweise auf die Behandlung von kinematographischen Filmen und besonders
auf diejenige Art der Behandlung, bei welcher mit einemmal nur eine Filmseite mit
einer Badflüssigkeit behandelt wird. Bei der Herstellung von Filmen für farbige
Bilder, wenn z. B. eine Reihe von Bildern, welche die eine Farbe darstellen, auf
einer Seite des Films und eine dazu komplementäre Reihe, welche eine andere Farbe
darstellt, auf der anderen Seite des Films sitzen, ist es häufig wünschenswert,
die beiden Seiten des Films getrennt und in verschiedener Weise zu behandeln, z.
B. indem man die eine Seite rot und die andere grün färbt.
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Vorliegende Erfindung betrifft das Verfahren und eine Vorrichtung,
um eine Seite des Films unabhängig von der anderen rasch und gleichförmig ohne Beeinträchtigung
des Films so zu tehandeln, daß bei der Behandlung der einen Seite die andere Seite
des Films in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen wird. Ein weiterer Erfindungszweck
besteht in der Schaffung eines Verfahrens und einer Einrichtung, um einen Film selbsttätig
in seine Normallage zurückzuführen, falls er die Neigung zum Untertauchen infolge
einer welligen Kante, wie sie bei Filmen häufig vorkommt, zeigt.
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Gemäß,der Erfindting wird der Film auf der Oberfläche ides Bades,
mit dem er behandelt werden soll, in solcher Weise entlanggeführt, daß er lediglich
durch die Flüssigkeit ohne weitere dafür bekannte ergänzende Unterstützung getragen
wind, wodurch die Schwierigkeit der Aufrechterhaltung eines bestimmten Flüssigkeitsniveaus
gegenüber den Stützorganen fortfällt und auch jede Reibung und demgemäß ein Zerkratzen
des Films durch Stützorgane vermieden wird. Während man
bisher eine
solche Arbeitsweise für den Fall der dünnen und wenig viskosen Flüssigkeiten, wie
sie bei der Behandlung von kinematographischen und sonstigen photographischen Filmen
benutzt werden, welche eine verhältnismäßig geringe Oberflächenspannung besitzen,
für unmöglich gehalten hat, hat es sich gezeigt, daß eine solche Verfahrensweise
nicht nur überhaupt möglich, sondern auch überaus praktisch ist.
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Zur Erfindung gehört, daß der Film im wesentlichen flach gehalten
und dadurch darin verhindert wird, auf seiner Oberseite in Berührung mit der Flüssigkeit
zu treten, und claß er von der Flüssigkeit schwimmend getragen wird, indem das Untersinken
desselben ,durch Mehrlagigkeit verhindert wird.
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Wenn z. B. zwei Filme rückenseitig miteinander verbunden sind, so
daß die Bildschichten außen liegen, dann zeigt der doppellagige Film eine geringere
Neigung, wellig, zu werden, selbst wenn narr eine Seite naß ist.
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Zur Erfindung gehört weiter, daß man den Film an seinen Rändern wasserabstoßend
macht, wobei diese wasserabstoßende Zone vorzugsweise voll den äußersten Rändern
nach innneu bis zu Linien heranreicht, welche sich in der Längsrichtung des Films
erstrecken und ein wenig innerhalb der Schaltlöcher liegen. Ein Weg, die Randabschnitte
des Films wasserabstoßend zu machen, besteht darin, den Zelluloidträger in diesem
Teil freizulegen. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß matt die unbelichtete
Gelatineem,ulsion auflöst und durch gründliches Waschen des Films entfernt, so daß
das Zelluloid außerhalb der seitlichen Ränder der Bilder, die ein wenig iitaerhalb
der Schaltlochreihen liegen, vollkommen frei und unbedeckt daliegt. Die unbelichteten
Teile können aufgelöst werden, ohne daß die Bilder zwischen den Schaltlochreilten
beeinträchtigt werden, indem man zunächst die Gelatine innerhalb des Belichtungsraums
in bekannter Weise härtet. Die Randabschnitte des Films können sogar ganz besonders
flüssigkeitabstoßend gemacht werden, indem man sie mit einem Überzug versieht, welcher
der Benetzung schwer zugänglich ist, wie z. B. mit einem Überzug von Stearin.
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Zur Veranschaulichung der Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen
eine Ausführungsform einer Apparatur zu ihrer Verwirklichung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des ganzen Apparates.
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A hl>. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i.
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Abl>.3 ist ein Grundriß, gesehen auf die durch die Linie 3-3 der
Abt). i gelegte Schnittebene, und zeigt einen Teil der Trockenkammer mit
dem Zuführtingsr@-#hr für die Trockenluft im Querschnitt.
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Mb. d. ist ein vergrößerter Schnitt durch den Flüssigkeitstrog
und zeigt einen Film auf der Oberfläche der Flüssigkeit in dem Trog schwimmend.
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Abb. 5 ist ein ähnlicher Schnitt wie Alb. -i und veranschaulicht -die
Wirkung des Films auf die 1?iitstellung der Flüssigkeit, wenn der Film eine Verlagerung
erfährt.
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Abb. 6 ist ein Längsschnitt durch den Fliissigkeitstrog und den unteren
Teil der Apparatur, wobei der mittlere Teil des Flüssigkeitstrogs herausgeschnitten
gedacht ist.
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Abb. 7 ist ein Querschnitt nach der Linie 8-8 der Alb. t und
veranschaulicht in Sritenansicht die Einrichtung, um den Film durch die Vorrichtung
hindurchzuziehen.
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Abb. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 9 der Alb. 6 und gibt eine Ansicht
zur Aufbringung einer flüssigkeitabstoßenden Substanz auf die Filmränder.
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Abb. 9 ist ein vertikaler Schnitt durch einen Einzehnechanismus aus
Abb.8.
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A'bb. io ist ein vergrößerter Querschnitt eines doppellagigen Films,
wie er vorzugsweise für -die Behandlung gemäß der Erfinclung in Frage kommt, wobei
die beiden Filmlagen mit S, S' und die beiden Bildschichten mit R, R' bezeichnet
sind.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform einer Apparatur
gemäß der Erfindung besitzt eine Grundplatte i i, auf welcher U-förmige Stützen
i2 vorgesehen sind, welche durch Querstücke 13 miteinander verbunden sind. Die Stützen
lind Ouerverbindungen werden zweckmäßig aus einem Stück hergestellt. Auf den Querverbindungen
13 ruht eine langgestreckte Trockenkammer 1q., welche an beiden Längsseiten
und oben und unten geschlossen und an den Enden offen ist. Innerhalb der Trockenkatinner
sind auf U-förmigen Trägern 15 Rollen 16 gelagert, die aus einem mittleren walzenförmigen
Teil 17 mit Randansätzen 18 voll größerem Durchmesser als die Trommel und
die Randansätze überragenden Führungsflanschen i9 bestehen. Wenn der Film durch
die Trockenkammer läuft, nachdem er zuvor die Behandlung in der Badflüssigkeit erfahren
hat, dann ruhen die Kanten des Films auf den Ansätzen 18, so daß die nasse Filanfläche
nicht in Berührung finit der Walze 17 kommen kann. An einem Ende der Trockenkammer
befindet sich ein Rohr 2o, durch welches warme Luft :furch eine seitliche öffnung
21 in die Trockeakammer hineingepreßt werden kann.
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Auf Klötzen 22, die auf die Grundplatte i i aufgesetzt sind, ruht
ein breiter U-förmiger Trog 23, welcher in Abb. 2 im Querschnitt dargestellt ist.
Innerhalb des Trogs 23 ist
ein langer, flacher Trog 24 für die Badflüssig-Iceit
gelagert (vgl. Abb. 4). Der Trog 23 dient dazu, etwa über die Ränder des Trogs 2.1.
herübertretende Flüssigkeit aufzunehmen, welche dann aus dem Trog 23 durch ein Rohr
23' (vgl. Abb. 6) abgeführt wird. Der Trog 24 besitzt nach oben auseinanderlaufende
Seitenwände 25, welche über das Flitssigkeitsniveau hinausragen, welches beim Betrieb
dauernd aufrechterhalten wird. Der Abstand zwischen den Seitenwänden 25 in der Höhe
des Flüssigkeitsniveaus ist ein klein wenig größer als die Breite des zu behandelnden
Films A. Der Trog 2q. kann in gewissen Abständen auf Füßen ruhen, oder er kann,
wie in Abb. .4 dargestellt, aus einem Stück Blech gestanzt sein. An einem Ende der
Tröge 23 und 2,4 befinden sich Böcke 26, von denen je einer an jeder Seite der Tröge
steht, wie in größerem Maßstabe in Abb. 6 dargestellt ist. Diese Böcke sind miteinander
durch eine Mange 27 verbunden, auf welcher eine Führi.ngsrolle 28 sitzt, die den
Führungsrollen. 16 in ihrer Konstruktion ähnlich ist. An der Spitze der Böcke sind
einander gerade gegenüberliegende Löcher 29 vorgesehen, welche als Lager für eine
Welle 30 dienen, die einen Teil einer Schwinge 3 t bildet, welche aus Seitenarmen
32 besteht, die durch Stangen 33 miteinander verbunden sind, auf welchen Rolieii
34. :und 35 sitzen. Um die Schwinge 31 in der gewünschten Einstellage zu halten,
sind die Böcke mit Druckschrauben versehen, «eiche an die Welle 3o angeklemmt werden
können.
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An dein gegenüberliegenden Ende des Trogs sind Konsolen 36 vorgesehen,
welche sich iiber .die Grundplatte z r erheben. Diese Konsolen sind durch Stangen
37 und 38 miteinander verbunden, auf welchen eine glatte Rolle 39 bzw. eine Führungsrolle
.4o sitzt. Zwischen den Stangen 37 und 38 ist vermittels Flatter 41 ein Klotz 42
befestigt, dessen Form besonders aus Abb. 6 bis 9 ersichtlich ist.
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In Abb. 8 und 9 ist eine Einrichtung zur Aufbringung einer flüssigkeitabstoßenden
Substanz auf die Filmränder veranschaulicht.
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Die Substanz, welche durch die Vorrichtung auf die Filmränder aufgebracht
wird, ist vorzugsweise Stearin, obgleich auch andere Stoffe, z. B. Paraffin, benutzt
werden können. An den Seitenarmen 32 der Schwinge 31 sind v e:rmittels Schrauben
.l8 Halter 49 befestigt, welche sich über die Ränder des Films nach innen bis nahe
an :die Rolle 34 erstrecken. Die äußeren Enden der Haltet 49 tragen Rohrstücke 50,
worin Kolben 5 i sitzen, die durch Federn 52 nach unten gedrückt werden, wobei die
Spannung der Federn 52 durch Schrauben 53 geregelt werden kann. Ein i Wachsstift
ist in das untere Ende jedes Rohrs 5o eingesetzt und wird in Anlage mit den Filmkanten
:durch den federbelasteten Kolben 51 gehalten. Die Einreibung mit Wachs o. dgl.
erfolgt zweckmäßig vor der Behandlung der zweiten Seite .des Films, da die Neigung
der Badflüssigkeit; über die Oberseite des Films herüberzugreifen, bisweilen größer
ist, wenn die Oberseite bereits eine Behandlung mit einer Badflüssigkeit erfahren
hat.
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Am - rechtsseitigen Ende der Vorrichtung iizi Sinne .der Abb. z und
auf Stützen 55, die den Stützen 12 ähnlich sind, gelagert, befindet sich ein Tisch
56, welcher die Triebvorrichtung für den Film trägt. Die letztere ist in Abb. 7
im einzelnen ,dargestellt und besteht aus einer Haupttriebwelle 57, die in Lagern
59 ruht und Kettenräder 58 trägt, welche in die Schaltöffnungen des Films einzugreifen
vermögen. Auf der Welle 57 ist in ihrem mittleren Teil ein Schneckenrad 6o aufgekeilt,
welches in Eingriff mit einer Schnecke 61 auf einer. Welle 62 steht, die quer zur
Welle 57 und unter derselben gelagert ist. Die Schnekj kenwelle 62 wird durch eine
Schnurscheibe 63 von irgendeiner geeigneten -Kraftquelle aus angetrieben. Auf dem
von den Kettenrädern i abgekehrten Ende der Welle 57 sitzt das Antriebsorgan 6d.,
bestehend aus einer großen j Schnurscheibe 65 und. einer kleineren Schnur-; Scheibe
66. Unterhalb des Tisches 56 befindet sich eine Konsole 67, welche eine längliche
Lageröffnung 68 für eine Welle 69 besitzt, die parallel zur Welle 57 steht. Die
Welle 69 besitzt ein vorstehendes Ende unmittelbar unter den Kettenrädern 57, auf
welches eine Filmspule gesetzt werden kann, die zum Auf-' winden des Films nach
der Hindurchführung durch die Badflü.ssigkeit lind darauffolgende Trocknung dient.
Um die .Spule mit gehöriger Geschwindigkeit zu ;drehen, damit der Film richtig aufgewickelt
wird, ist das gegenüber-', liegende Ende der Welle 69 mit dem Teil 70 versehen,
welcher aus einer kleineren Schnur-; Scheibe 71 unmittelbar unter der Schnurscheibe
65 und einer Schnurscheibe 72 unmittelbar unter der Schnurscheibe 66 besteht. Der
getriebene Teil 70 sitzt lose auf der Welle 69, wird aber .durch Federn 74
in Reibungseingriff mit einer Scheibe 73 gehalten, die fest auf der Welle 69 sitzt.
Die Spannung der Feder 74 wird durch einen. Ring 75 geregelt, welcher auf der .Welle
69 drch eine Schraube 76 festgestellt `-erden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist -wie folgt: Eine Filmspule wird
auf den Halter 77, i der an der Unterseite :der Grundplatte z z befestigt ist, aufgesteckt.
Der auf der Spule befindliche Film wird nach' aufwärts durch eine Öffnung in der
Grundplatte z r über die
Fiihrungsrolle 27 und darauf aufwärts üher
die: Walze 34 hinweg unter die Enden der Wachsstifte 34 uni, dann über die Rolle
3; geführt, worauf er mit seiner Unterseite in - # nh -ige Z, init der Badflüssigkeit
el in den Trog 24 gelangt und von der Flüssigkeit getragen wird. Der Film wird entlang
der Flüssigkeitsoberfläche gezogen und darauf angehoben und an der Walze 39 vorbei
durch die Führung in (lein Klotz 42 zur Führungsrolle 4o geleitet. Von dieser gelangt
der Film durch einen Schlitz iii der Trockenkammer über Führungsrollen
16 durch die ganze Länge der Trockenkannner hindurch zu den Kettenrädern
57, deren 7ä hne in die Schaltöffnungen des Films in Eingriff zu treten vermögen.
Nach Vorbeigang an den Kettenrädern 57 wird der Film nach abwärts zu der auf dein
Ende der `Felle 69 sitzenden Aufwickelspule geführt, welche ihren Antrieb von der
Hauptwelle aus über die Schntirscheiben 65, 71 oder 66, 72 erhält. Da es
unmöglich ist, die für die Aufwickelspule erforderliche Geschwindigkeit der Geschwindigkeit
der Kettenräder ;7 genau anzupassen, ist Vorsorge getroffen, um eine Gleitbewegung
zwischen dem angetriebenen Teil 7o auf der Welle 69 und der Welle 69 selbst zu ermöglichen.
Die Möglichkeit einer Gleitbewegung zwischen der Welle und dem Antriebsorgan
70 ist dadurch gegeben, daß das Antriebsorgan 70 für die Welle lose
auf die Welle 69 aufgesetzt, aber mit der fest auf der Welle sitzenden Scheibe in
federndem Reibungseingriff gehalten ist.
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Ein Hauptinerkinal der Erfindung besteht in den nach oben auseinanderlaufenden
Seitenwänden des Flüssigkeitstrogs und dein geringen Zwischenraum zwischen den Rändern
des Films und den Trogseitenwänden, wenn der Film normal äuf der Flüssigkeit schwimmt.
Wenn die Flüssigkeit Tiber den Rand des Films lierüberkriecht, wie es geschieht,
wenn der Film wellig wird, so daß die Filmwelle untertauchen will, dann gelangt
diese Welle in Anlage mit der geneigten Trogwand, was infolge der Neigung der Trogwände
zur Folge hat, daß sich her andere Filmrand auf der gegenüberliegenden Trogwand
in die Höhe schiebt, so daß der Film die aus Abb. 5 ersichtliche Lage annimmt. Infolge
der Oberflächenspannung der Flüssigkeit wird die Flüssigkeit von dem Film auf der
Seite, an welcher er sich hochhebt, entweder niitgenonimen, oder der Film wird durch
die anhaften(le Flüssigkeit in seine normale Lage zurückgeführt und dadurch verhindert,
unterzutauchen, außer unmittelbar an der Stelle, wo sich die Welle oder Filinkräuselting
befindet. Um das Relief von Bildern zti erzeugen, werden die Randpartien der Gelatine
oder des s #onsti gen Kolloidniaterials auf dem Filin -n lein heißen Wasserätzbacl
völlig entfernt, da die Randpartien nicht belichtet sind. Die Ge-Ltine oder das
andere Kolloidniaterial, woraus lie Bilder gebildet sind, endigt daher kurz vor
den Randkanten des Films und ist beschränkt auf den zwischen den Randschaltöffnungen
des Films liegenden Teil. Dies ist wichtig für das Färben von Reliefbildern, da
Farlili>stuig auf eine Seite des Films aufgebracht werden kann, ohne daß die Farblösung
wesentlich Neigung zeigt, uni die Filmränder herüber nach der gegenüberliegenden
Seite des Filius zu wandern, da die von Kolloidniasse freien Ränder des Zelluloidfilms
dies verhin-:lern.