DE3942136C2

DE3942136C2 -

Info

Publication number: DE3942136C2
Application number: DE19893942136
Authority: DE
Inventors: Dieter Dipl.-Ing. 8200 Rosenheim De Waldbach-Bernhardt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-12-20
Filing date: 1989-12-20
Publication date: 1992-12-17
Also published as: ATA256490A; DE3942136A1; AT396083B; CH681013A5

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel.

Hartwachs enthaltende Mittel werden vielfach für den Oberflächenschutz von Materialien verwendet.

Aus der Veröffentlichung A. Davidsohn et al, Leonard Hill Book, Seite 168, 169, 1968 sind Mischungen bekannt, die Bienenwachs, Carnaubawachs, Harz- und Leinölfirnis enthalten und als Möbelpolituren einsetzbar sind. Diese Mischungen enthalten jedoch auch einen großen Prozentsatz Wasser oder Leichtbenzin und/oder Terpentin. Da das Wasser oder die Terpene in großen prozentualen Mengen enthalten sind, ist der Festkörpergehalt der Mischung gering. Die Gemische sind daher meist inhomogen. Diese Polituren sind gegen äußere Einflüsse anfällig, da die Schichtdicke geringer ist, wenn weniger Festkörper in der Mischung enthalten sind.

Es hat sich erwiesen, daß für den Schutz von Holz-, Kork-, Cotto-, Naturstein- und lackierten Metalloberflächen verwendete Mittel, die neben Hartwachs auch andere Wachse, etherische Öle, Pflanzenöle, Terpene und/oder Wasser enthalten, nur ungenügende schützende Eigenschaften aufweisen.

So hat sich gezeigt, daß durch die Einwirkung von Wasser, Kondensmilch, Johannisbeersaft, Cola-Getränken, Rotwein, Bier, scharzen Tee oder Kaffee auf mit üblichen Hartwachs enthaltenden Imprägniermitteln behandelte Oberflächen Verbindungen zwischen dem Imprägniermittel und den genannten Flüssigkeiten gebildet werden oder die Oberflächen angegriffen werden. Diese Oberflächenveränderungen treten bereits bei einer Einwirkungsdauer von unter einer Stunde auf. Die Einwirkung der vorgenannten oder ähnlicher Flüssigkeiten führt bei Verwendung üblicher Hartwachs enthaltender Imprägniermittel zu bleibenden Verfärbungen der imprägnierten Oberflächen.

Weiterhin wurde festgestellt, daß Oberflächen, die mit üblichen Hartwachs enthaltenden Imprägniermitteln behandelt sind, sich bei Einwirkung von Hitze bis zu 120°C bereits während eines Zeitraums bis zu 20 Minuten dunkel verfärben. Diese Verfärbung wird durch Schmelzen des Hartwachses auf der zu schützenden Oberfläche bewirkt. Die Verfärbung der Oberfläche ist dauerhaft.

Weiterhin ist aus R. Strauss, "DER FARBEN-CHEMIKER", Seite 389-390, 1939 bekannt, wasserabstoßende Anstriche herzustellen, indem man Tallöl, Colophonium, Montanwachs und Paraffin mit Pottaschelösung erhitzt und kaltrührt. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Lack, bei dem ein Lösungsmittel benötigt wird, um ihn überhaupt verarbeitungsfähig zu halten. Lackoberflächen sind jedoch nicht polierfähig. Sie können schlecht ausgebessert werden. Auch sind höhere Schichtdicken erforderlich wie bei Polituren.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel bereitzustellen, das die vorgenannten Nachteile der bekannten Mittel nicht mehr aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Das in dem erfindungsgemäßen Mittel verwendete Wachs kann jedes Naturwachs wie z. B. Carnaubawachs, Bienenwachs, Wollwachs, Japanwachs, Mikrowachs, Zeresin, Montanwachs oder jedes Petrolwachs von z. B. einem öligen Paraffinwachs bis hin zu einem harten entölten Petrolatum sein.

Das erfindungsgemäß verwendete Naturharz kann ein Colophonium in ursprünglicher oder kalkgehärteter Form, ein Colophonium-Glyzerin oder ein anderes Naturharz wie z. B. Dammar, Kiefernharz oder Lärchenharz sein.

Das erfindungsgemäß verwendete Naturöl kann jedes Leinöl, Holzöl, Rizinenöl oder Sojaöl sein. Als Trockenstoff (Sikkativ) kann jeder Octoat-Trockner oder Oleat-Trockner in üblicher Menge, bevorzugt zwischen 0,1 und 1% verwendet werden, so z. B. Cobalt-, Zirkonium-, Mangan- oder Calcium- Octoat-Trockner oder deren Gemische. Das Öl und der Trockenstoff sollen bleifrei sein.

Als Beispiele für übliche Zusätze in dem erfindungsgemäßen Hartwachs enthaltenden Imprägnierungsmittel seinen Antioxidantien, wie z. B. Phenyl-Naphthylamin genannt.

In dem erfindungsgemäßen Imprägnierungsmittel ist das Wachs in einer Menge von 1-25 Gew.-%, vorzugsweise 4-17 Gew.-%, das Naturharz in einer Menge von 0,05-15 Gew.-%, vorzugsweise 0,1-10 Gew.-% und das sikkativierte (Trockenmittel enthaltende) Naturöl in einer Menge von 65-98,95 Gew.-%, vorzugsweise 78-95,9 Gew.-% enthalten.

Die nachfolgenden Beispiele dienen dem Aufzeigen weiterer Vorteile der Erläuterung der Erfindung.

Beispiel 1

Ein Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel gemäß der Erfindung wurde dadurch hergestellt, daß man Leinölfirnis (käuflich erhältliches Leinöl, sikkativiert mit Trockner in üblicher Menge) auf 90°C erhitzt und mit Bienenwachs, Carnaubawachs und Collophonium vermischt. Die vorgenannten Stoffe wurden in folgender Beschaffenheit und folgenden Mengen eingesetzt:


Gew.-%
Leinölfirnis (Leinöl, sikkativiert mit Cobalt-, Mangan- und Calcium-Octoat-Trockner)
85,4
Bienenwachse (gelb, ungebleicht, rein in Pastillen)	8,6
Carnaubawachs (gelb, ungebleicht, rein in Schuppen)	5,6
Collophonium (gelb-brau, rein)	0,4

Dieses Imprägniermittel gemäß der vorliegenden Erfindung wurde mit einem bekannten Imprägniermittel, nämlich Antikwachs enthaltend Bienenwachs, Carnaubawachs, Montanwachs, Terpentinöl verglichen. Dabei wurden jeweils gehobelte Fichtenholz-, Sipo-Mahagoni- und Teakbrettchen (30×10 cm) zweimalig mit 20 g/m² des Imprägniermittels behandelt und aufpoliert. Auf die so behandelten Brettchen wurden nach einer Standzeit von 7 Tagen jeweils ein 1 cm³ folgender Prüfmittel aufgetragen:

Destilliertes Wasser, Kondensmilch (10% Fett), Johannisbeersaft, Cola-Getränk, Rotwein, Bier (Pils), schwarzer Tee und Kaffee.

Die Prüfmittel wurden jeweils 1 Stunde auf den imprägnierten Oberflächen belassen.

Es zeigt sich, daß bei den mit dem Imprägniermittel gemäß der Erfindung behandelten Brettchen - im Gegensatz zu den mit dem bekannten Imprägniermittel behandelten Brettchen - keine Verfärbung der Oberfläche auftrat. Die mit dem bekannten Imprägniermittel behandelten Brettchen zeigten eine deutliche Verfärbung.

Beispiel 2

In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde ein Imprägniermittel hergestellt und wiederum die auch im Beispiel 1 verwendeten Brettchen mit dem Imprägniermittel wie in Beispiel 1 beschichtet, poliert und 7 Tage aufbewahrt. Danach wurden die Brettchen jeweils 20 Minuten lang einer Temperatur von 120°C ausgesetzt.

Es zeigte sich, daß sich das bekannte Imprägniermittel verfärbte, was zu einer Verfärbung der Holzoberflächen führte. Die erfindungsgemäße Imprägnierung zeigte keine Verfärbung, weder des Imprägnierungsmittels noch der Holzoberfläche, auf.

Claims

1. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Gemisch von 1-25 Gew.-% Naturwachs und/oder Petrolwachs, 0,05-15 Gew.-% Naturharz und 65-98,95 Gew.-% sikkativiertem Naturöl und üblichen Zusatzstoffen besteht.

2. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturwachs Carnaubawachs, Bienenwachs, Wollwachs, Japanwachs, Mikrowachs, Zeresin oder Montanwachs oder ein Gemisch aus diesen Wachsen ist.

3. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturwachs ein Gemisch aus Bienenwachs und Carnaubawachs ist.

4. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturwachs ein Colophonium, in ursprünglicher oder kalkgehärteter Form, ein Colophonium-Glycerin oder ein Dammer, Kiefernharz oder Lärchenharz ist oder ein Gemisch aus diesen.

5. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturwachs Colophonium ist.

6. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das sikkativierte Naturöl bleifrei ist.

7. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das bleifrei sikkativerte Naturöl bleifrei sikkativiertes Leinöl ist.

8. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach einem der Ansprüche 1, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sikkativ ein bleifreier Octoat- oder Oleat-Trockner ist.

9. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Octoat-Trockner ein Cobalt-, Zirkonium-, Mangan- oder Calcium-Octoat-Trockner ist.

10. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturöl Leinöl, Holzöl, Rizinenöl oder Sojaöl oder ein Gemisch aus diesen Ölen ist.

11. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sikkativ in einer Menge von 0,1-1,0 Gew.-%, bezogen auf das Naturöl, eingesetzt wird.

12. Hartwachs enthaltendes Imprägniermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Wachs 4-17 Gew.-%, an Naturharz 0,1-10 Gew.-% und an sikkativiertem Naturöl 78-95,9 Gew.-% beträgt.

13. Verwendung des Hartwachs enthaltenden Imprägniermittels nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Imprägnierung von Holz-, Kork-, Cotte-, Naturstein- und lackierten Metalloberflächen.