DE3941078A1 - Verwendung von saccharidderivaten zum schutz gegen bestrahlungsschaeden und gemeinsam mit gm-csf in der immunsuppressiven therapie - Google Patents

Verwendung von saccharidderivaten zum schutz gegen bestrahlungsschaeden und gemeinsam mit gm-csf in der immunsuppressiven therapie

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DE3941078A1
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immunosuppressive therapy
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Johannes Dr Hildebrandt
Eberhard Dr Schuetze
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Sandoz AG
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
    • A61K31/7004Monosaccharides having only carbon, hydrogen and oxygen atoms

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Description

Die Erfindung betrifft eine neue Verwendung der Verbindungen der Formel
worin R₁, R₂ und R₃ gleich oder verschieden sind und jeweils für eine gegebenenfalls substituierte Acylgruppe stehen, in freier Form oder in Form ihrer Säureadditionssalze zum Schutz gegen Bestrahlungsschäden und gemeinsam mit GM-CSF für einen positiven synergistischen Effekt auf die Haematopoese nach immunsuppressiver Therapie. Die Verbindungen der Formel I, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Immunmodulatoren sind bekannt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Verbindungen der Formel I eine ausgezeichnete Schutzwirkung gegen Bestrahlungsschäden besitzen. Diese Wirksamkeit wurde im folgenden Test nachgewiesen.
In Modellversuchen an Mäusen wurde gezeigt, daß eine einmalige oder mehrmalige Behandlung mit Substanzen der Formel I Tiere vor einer tödlich wirkenden Röntgenstrahlenexposition schützen kann. Insbesondere zeigte die parenterale Verabreichung eine Stunde bis mehr als einen Tag vor der Strahlenexposition in Dosierungen von 2,5 bis 25 mg/kg Körpergewicht Überlebensraten von <50%. Im Beobachtungszeitraum von mindestens 20 Tagen sind im Vergleich dazu die nicht behandelten Kontrolltiere zu <90% gestorben, was durch die Intensität der Strahlungsdosis von 700 rad bewirkt wurde.
Die Methode sowie immunpharmakologische Parameter des Bestrahlungsmodells in Mäusen wie auch die protektive Aktivität von LPS sind in "Beneficial of Endotoxins", Plenum Press, New York, 1983, Editor-Alois Nowotny, Chapter 6 U. H. Behling, beschrieben.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Weiters wurde auch gefunden, daß die Verbindungen der Formel I eine synergistische bzw. additive Wirkung auf die Haematopoese in Kombinationstherapien mit rekombinantem GM- CSF besitzen. Wird eine ein- oder mehrmalige parenterale Verabreichung einer Verbindung der Formel I an normale oder immunsupprimierte Mäuse unmittelbar durch mehrmalige, zweimal tägliche subkutane Verabreichung von rm GM-CSF gefolgt, ist eine Erhöhung der Zahlen des weißen Blutbildes, insbesondere der Granulozyten, zu beobachten, die bei immunsupprimierten Tieren (Endoxan, Vinblastin z. B.) besonders ausgeprägt ist. Der Grad der Erhöhung sowie der frühe Eintritt der haematologischen Erholung wird unter gleichen Versuchsbedingungen durch die Verabreichung der Substanzen der Formel I oder des GM- CSF alleine nicht erreicht.
Die in den Abb. 1 bis 8 dargestellten Versuchsergebnisse zeigen, daß die parenterale (intraperitoneal, intravenös) mehrmalige Verabreichung der Verbindung A in Dosierungen von 1,5-5 mg/kg/Tag bis zu zwei Tagen vor oder kurz nach der immunsuppressiven Therapie, gefolgt von rm GM-CSF (1,5 µg/Maus 2× täglich subkutan an drei aufeinanderfolgenden Tagen) in normalen Mäusen die WBC- und Granulozytenzahl um den Faktor 2-4 und in immunsupprimierten Tieren die WBC-Zahl um den Faktor 4, die Granulozytenzahl aber bis zum Faktor 60 steigert. Da dieser Effekt bei Verabreichung der Substanz vor der immunsuppressiven und unmittelbar nach der immunsuppressiven Therapie gegeben ist, ist ein therapeutischer Einsatz auch bei Patienten mit myelosuppressiver Therapie von großem klinischem Interesse.
Die Verbindungen der Formel I können daher als Mittel zum Schutz gegen Strahlenschäden eingesetzt werden, sowie gemeinsam mit GM-CSF in der immunsuppressiven Therapie. Verbindungen der Formel I sind somit indiziert, z. B. für die Behandlung oder supportive Behandlung (d. h. zusammen mit anderen spezifischen oder supportiven Therapieformen) von immundefizienten Zuständen.
Im speziellen sind Verbindungen der Formel I indiziert zur prophylaktischen Behandlung oder supportiven Behandlung von Krankheitszuständen, die als Folge von myelosuppressiver Therapie auftreten können.
Für die genannten Anwendungen ist die indizierte parenterale Dosis zwischen ca. 1 mg und ca. 50 mg täglich, wobei die Dosis auf 2 Verabreichungen pro Tag aufgeteilt oder in Retardform gegeben wird. Indizierte Dosiseinheiten für die Verabreichung enthalten daher zwischen ca. 1 und ca. 10 mg Substanz der Formel I bei täglicher Verabreichung.
Pharmazeutische Bereitungen, enthaltend die Verbindungen der Formel I, können gemäß galenischen Standardverfahren, z. B. durch Vermischen mit konventionellen, pharmazeutisch unbedenklichen Verdünnungsmitteln oder Trägersubstanzen, hergestellt werden. Solche Bereitungen können beispielsweise in Form von injizierbaren Lösungen hergestellt werden und bilden ebenfalls einen Teil der Erfindung.
Die Erfindung betrifft daher auch eine Methode zur Bekämpfung von Erkrankungen und Infektionen, wie sie oben beschrieben sind, durch Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel I oder eines therapeutisch verträglichen Salzes davon an den Kranken, sowie die Verbindungen der Formel I zur Verwendung als chemotherapeutische Mittel, insbesondere als Mittel zum Schutz gegen Strahlenschäden und gemeinsam mit GM- CSF in der immunsuppressiven Therapie.
Besonders bevorzugt für diese Indikationen ist die Verwendung der Verbindung A:
2-Desoxy-2-[3-(R)-hydroxytetradecanamido]-3,4-di-O-[3-(R)-hydroxytet-radecanoyl]-α- D-glucopyranose-1-phosphat.
Tabelle 1
Schutzwirkung gegen eine tödliche Strahlungsdosis (700 rad) bei B₆D₂F₁-Mäusen nach einer intraperitonealen Einzelgabe der Verbindung A bzw. LPS 1 Tag bzw. 1 Stunde vor der Bestrahlung
Tabelle 2
Schutzwirkung gegen eine tödliche Strahlungsdosis (700 rad) bei B₆D₂F₁-Mäusen nach einer intraperitonealen Einzelgabe der Verbindung A bzw. LPS 1 Tag bzw. 1 Stunde vor der Bestrahlung

Claims (2)

1. Verwendung der Verbindungen der Formel worin R₁, R₂ und R₃ gleich oder verschieden sind und jeweils für eine gegebenenfalls substituierte Acylgruppe stehen, als Mittel zum Schutz gegen Bestrahlungsschäden.
2. Verwendung der Verbindungen der Formel worin R₁, R₂ und R₃ gleich oder verschieden sind und jeweils für eine gegebenenfalls substituierte Acylgruppe stehen, gemeinsam mit GM-CSF für einen positiven synergistischen Effekt auf die Haematopoese nach immunsuppressiver Therapie.
DE19893941078 1989-12-13 1989-12-13 Verwendung von saccharidderivaten zum schutz gegen bestrahlungsschaeden und gemeinsam mit gm-csf in der immunsuppressiven therapie Withdrawn DE3941078A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0653434A1 (de) * 1993-11-12 1995-05-17 Tanabe Seiyaku Co., Ltd. Glucosaminderivate, deren Herstellung und Zwischenprodukte

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