DE3939519A1 - Dekorierter gegenstand - Google Patents
Dekorierter gegenstandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Gegenstände, deren Form und
deren Oberfläche zur Erzielung einer ästhetischen Wirkung
in bestimmter Weise gestaltet sind.
Die Erfindung betrifft insbesondere einen dekorierten Gegen
stand, welcher einen transparenten Körper bestimmter Form
aufweist, auf dessen Oberfläche ein Schichtsystem zur Er
zeugung von Interferenzeffekten vorgesehen ist.
Technische Anwendungen für optische Bauelemente sind bekannt
und üblich. Beispiele sind Hochleistungsspiegel, Filter und
Strahlteiler. Eine Übersicht ist enthalten in
H.A.M. Macleod, Thin Film Optical Devices, in "Active and passive thin film devices", Academic Press 1978 (D1).
H.A.M. Macleod, Thin Film Optical Devices, in "Active and passive thin film devices", Academic Press 1978 (D1).
Manche Bauelemente lassen sich nur mit Hilfe von Interferenz
schichten realisieren. Man kann praktisch alle physikalisch
nicht verbotenen optischen Eigenschaften mit Hilfe von
Interenzschichtsystemen züchten. Die Möglichkeiten reichen
von der völligen Entspiegelung bis zu einem Spiegel, der
stärker reflektiert als eine Silberoberfläche; von einem
schmalbandigen Durchlaßfilter bis zu einem Bandpaß mit steilen
Kanten. Die Abhängigkeit der optischen Eigenschaften
Durchlaß T und Reflexion R von der Wellenlänge
hat zur Folge, daß das Schichtsystem farbig erscheint.
Insbesondere ist es leicht, mit Interferenzschicht
systemen kräftige, farbige Reflexion zu erzielen,
was mit anderen Mitteln nicht oder nur schwer möglich ist.
Übliche Färbung geschieht durch Zusatz von Stoffen, die einen
bestimmten Wellenlängenbereich absorbieren. Der Gegenstand
erscheint dann in der Farbe der nichtabsorbierten Wellenlängen.
Dieser Mechanismus geschieht hauptsächlich beim Durchlaß des
Lichts, kaum in Reflexion. Absorbierende Färbung ist gekenn
zeichnet dadurch, daß ein Teil des Lichts vernichtet wird. Ein
so gefärbter Gegenstand wirkt dunkel. Um so reiner und tiefer
die Farbe ist, um so mehr Licht muß absorbiert werden und um
so dunkler wirkt der Gegenstand. Dieser Effekt macht sich
insbesondere dann nachteilig bemerkbar, wenn die Farbe als
dekoratives Element zur Erzielung einer ästhetischen Wirkung
eingesetzt werden soll. Die Absorption ist eine Eigenschaft
der verwendeten Stoffe, so daß die verfügbaren Farben durch
die Anzahl geeigneter Stoffe begrenzt wird. Da es sich um
absorbierende Färbung handelt, ergibt die Mischung verschiedener
Stoffe in der Regel schmutzige Mischfarbe.
Die Verwendung von absorptionsfreien Interferenzschichtsystemen
bringt folgende Vorteile:
- - Herstellung beliebiger, klarer Farben möglich,
- - kräftige, farbige Reflexion,
- - helle Farben, kein Lichtverlust.
Trotzdem werden bisher die absorptionsfreien Interferenzschicht
systeme nicht zur Dekoration genutzt. Es ist anzunehmen, daß
ausschlaggebend für die Nichtnutzung folgender Umstand ist:
Die Farbwirkung von absorptionsfreien Interferenzschicht systemen zeigt eine ausgeprägte Abhängigkeit von den Be leuchtungsverhältnissen. Insbesondere ist für eine An wendung schädlich, daß unter üblicher, halbwegs gleich mäßiger, Beleuchtung, die Farbeffekte nahezu verschwinden.
Die Farbwirkung von absorptionsfreien Interferenzschicht systemen zeigt eine ausgeprägte Abhängigkeit von den Be leuchtungsverhältnissen. Insbesondere ist für eine An wendung schädlich, daß unter üblicher, halbwegs gleich mäßiger, Beleuchtung, die Farbeffekte nahezu verschwinden.
Zur Erläuterung wird der Begriff "Farbtiefe" K verwendet.
Auf das Auge des Beobachters trifft Licht mit der In
tensität I. Die Änderung der Intensität mit der Wellenlänge
ist ausschlaggebend für das Farbempfinden. Es tritt
maximale Intensität auf, Imax, und minimale Intensität, Imin,
im sichtbaren Spektralbereich. Die Funktion
K = (Imax-Imin)/Imin kann als Maß für die Farbtiefe genommen
werden, vorausgesetzt, daß die Extrema nicht so dicht liegen,
daß das Auge über die Wellenlänge integriert. Falls die In
tensität nicht schwankt, Imax-Imin = 0, ergibt sich für K
der Wert 0. Tatsächlich erscheint das Licht in diesem Fall
weiß (farblos). Das Auge "mißt" relativ, so daß in K das Ver
hältnis von Intensitäten berechnet wird. Ein großer Wert
von Imin verringert den Wert von K, damit wird berücksichtigt,
daß eine bei allen Wellenlängen vorhandene Grundintensität
die Farbe "verweißlicht".
Von der Färbung eines Gegenstandes, dessen Dekoration in der
Färbung besteht, ist zu verlangen, daß die Farben unter vielen
Beleutungsverhältnissen wirksam werden.
Im Falle reiner Reflexion zeigen Schichtsysteme und sogar
Einfachschichten (Lüster, Seifenblasen) hohe Farbtiefe.
Das wird verursacht durch geringen Wert von Imin. Es muß
keine Mühe darauf angewandt werden, in Reflexion aus
reichende Farbtiefe zu erreichen. Reine Reflexion
tritt aber sehr selten auf.
In reiner Transmission ist akzeptable Farbtiefe erst mit
Dreifachschichten zu erreichen (Tab.1). Es bereitet keine
Schwierigkeit, durch Gestaltung des Schichtsystems beliebig
hohe Farbtiefe zu erreichen. Reine Transmission tritt eher
auf als reine Reflexion. Es genügt meist, durch den Gegen
stand hindurch eine Lichtquelle zu betrachten. Die Helligkeit
einer Lichtquelle ist im Vergleich zur Umgebung oft so groß,
daß näherungsweise von reiner Transmission gesprochen werden
kann.
Die Farbtiefe ist in diesem Fall eine Funktion des Verhält
nisses der verursachenden Intensitäten. Fig. 1 zeigt eine
typische Beleuchtung. Ein transparenter Gegenstand G, der
eine Interferenzschicht S aufweist, befindet sich ober
halb einer Unterlage U ( z. B: eines Tisches) und wird
schräg von oben betrachtet (angedeutet durch das Augensymbol).
In Fig. 3 sind die Größen angegeben, die zur Berechnung
der auf das Auge fallenden Intensität verwendet werden.
Die Intensität setzt sich zusammen aus von links einfallender
Intensität A, multipliziert mit dem Durchlaß T und der
von rechts einfallenden Intensität B, multipliziert mit
der Reflexion R.
I = AT + BR,
I = (1 - R) + VR
I = (1 - R) + VR
T = (1 - R) für absorptionsfreie Schicht, mit V = B/A und A: = 1.
In Tab. 2 ist die Farbtiefe K als Funktion von V und R für
den Fig. 1 betreffenden Fall angegeben. Die nicht beschichtete
Rückseite des Gegenstandes wird vernachlässigt. Die maximale
Reflexion 60%, 81%, 93%, 96% entspricht 3, 5, 7, und 9-fach
Schichten (Tab. 1). Aus Tab. 2 geht hervor, daß die Farbtiefe
im Falle gleichmäßiger Ausleuchtung der Unterlage (A = B bzw.
V = 1) exakt Null ist. Dieses völlige Verschwinden der Farbe
tritt auch unter realen Bedingungen auf. D. h. unabhängig
von sonstigen Lichtquellen und Beleuchtungsverhältnissen im
Raum, solange nur die Unterlage gleichmäßig ausgeleuchtet ist.
In Tab. 2 sind auch die Werte von K für nichtgleichmäßige
Ausleuchtung angegeben. Der Durchschnitt von K bei ver
schiedenen Werten V ist ein Maß für die dekorative Wirkung
unter üblichen Beleuchtungsverhältnissen. Es ist interressant,
daß sich der Durchschnitt von K nicht wesentlich steigern
läßt durch Einsatz großer Anzahl von Schichten.
Der Umstand, daß die Farbe unter üblichen Beleuchtungs
verhältnissen schwach ist und zum Teil völlig verschwinden
kann, ist ein erheblicher Mangel, der die Nutzung von
Interferenzschichten zur Farbgebung verhindert. Die Kenntnis
dieses Mangels gehört zum Stand des Wissens. Es wurden ver
schiedentlich Vorschläge gemacht, den Mangel zu mildern:
European Patent Application, Appl. No.: 8 53 04 031.9, Publ. No.: 01 65 021 (D2) und
DE-OS 36 35 567 (D3).
European Patent Application, Appl. No.: 8 53 04 031.9, Publ. No.: 01 65 021 (D2) und
DE-OS 36 35 567 (D3).
In D2 wird eine symbolerzeugende optische Interferenzvorrichtung
zum Echtheitsnachweis vorgeschlagen. Der Gefahr, daß die
Interferenzfarben nicht sichtbar sind, soll dadurch vorgebeugt
werden, daß ganze Schichtsysteme übereinander aufgebracht
werden. Tatsächlich steigt die durchschnittliche Farbtiefe
mit steigender Schichtzahl (steigender maximaler Reflexion)
etwas an, s. Tab. 2. Dafür wird aber ein großer Aufwand
getrieben. Der Herstellungsaufwand steigt überproportional
mit der Schichtzahl, weil sich Schichtfehler addieren. Der
Gewinn an Farbtiefe ist sehr gering. Es kann, auch mit be
liebig hoher Schichtzahl, nicht verhindert werden, daß bei
gleichmäßiger Beleuchtung (V = 1) die Farbe völlig verschwindet.
D3 liegt die Beobachtung zugrunde, daß bereits geringe Farb
tiefen zur Dekoration ausreichen, wenn dafür gesorgt wird,
daß unterschiedliche Farben gleichzeitig betrachtet werden.
Es findet statt eine Vergrößerung des Kontrasts, und damit
der dekorativen Wirkung, wenn zwei verschiedene Farben mit
einander verglichen werden. Auch dann, wenn die jeweilige
Farbtiefe recht gering ist. Die Vorschrift nach D3 setzt
aber eine nicht verschwindende Farbtiefe voraus. Im Falle
gleichmäßiger Ausleuchtung verschwinden alle Farben, so
daß dann kein Vergleich verschiedener Farben mehr möglich
ist. Auch die zu kleine Farbtiefe in der Nähe von
V = 1 läßt sich durch die Vorschrift nach D3 kaum mildern.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gegenstand anzugeben, der
mit Hilfe eines Schichtsystems und eines transparenten Körpers
- 1) die Vorteile absorptionsfreier Färbung aufweist,
inbesondere kräftige Farbreflexe entwickelt, beliebige
Farbwahl gestattet und helle Färbung ohne Lichtverlust
ermöglicht
und - 2) den Mangel geringer, bzw. völlig verschwindender Farbtiefe bei üblicher Beleuchtung behebt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) das Schichtsystem eine Folge von wenigstens drei Inter ferenzschichten wechselnder Brechzahl umfaßt,
- b) die Oberfläche des transparenten Körpers so gestaltet ist, daß Oberflächenbereiche vorhanden sind, deren Flächennormalen sich in allen drei räumlichen Komponenten unterscheiden,
- c) das Schichtsystem direkt auf den Oberflächenbereichen
angeordnet ist
und - d) der transparente Körper derart gestaltet ist, daß bei üblicher Gebrauchslage des Körpers mindestens ein beschichteter Oberflächenbereich durch einen zweiten beschichteten Oberflächenbereich hindurch betrachtet werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorschrift setzt zwei unabhängige
physikalische Mechanismen in Gang. Ein Mechanismus sorgt für die
Entstehung von farbigen Reflexen, der zweite Mechanismus ver
stärkt die Farbtiefe und verhindert auch das völlige Ver
schwinden der Farbe unter üblichen Beleuchtungsverhältnissen.
Der Kern der Erfindung ist nur zugänglich experimenteller
Messung oder mathematischer Analyse. Denn es ist auf den
ersten Blick unverständlich, wieso eine farblos erscheinende
Schicht, durch eine zweite, ebenso farblos erscheinende, Schicht
hindurch betrachtet, dann farbig erscheint.
Zur Entstehung der farbigen Reflexe ist notwendig, daß die
Flächennormalen in allen drei räumlichen Komponenten variiert
werden und daß eine Schicht durch eine andere Schicht hindurch
betrachtet wird. Während zur Verstärkung der Farbtiefe allein
ausreichend ist, daß eine Schicht durch die andere Schicht be
trachtet wird.
Fig. 2 zeigt den bisher betrachteten Fall, daß ein Gegenstand G
sich auf einer Unterlage U befindet und schräg von oben
betrachtet wird. Im Gegensatz zu Fig. 1 weist der Gegenstand
erfindungsgemäß zwei beschichtete Oberflächenbereiche auf.
Fig. 4 gibt die Größen an, die zur Berechnung der Intensität
verwendet werden. Mit T als Durchlaß und R als Reflexion
ergibt sich die Intensität
I = ATT + BTRT + BR
I = (1 - R)² + V(R(1 - R)² + R)
I = (1 - R)² + V(R(1 - R)² + R)
und daraus mit T = (1 - R) und V = B/A, A: = 1
Es wird deutlich, daß kein Wert von V gefunden werden kann, für
den die Intensität I unabhängig von R wird. D. h. es gibt nach
Anordnung der Fig. 2 kein Beleuchtungsverhältnis, für das
die Farben der Anordnung verschwinden. Darüberhinaus zeigt
Tab. 3, daß die Farbtiefe im Durchschnitt verstärkt wird. Diese
Farbtiefe ist zum Beispiel bereits für eine Dreifachschicht
(Rmax = 60%) größer als für eine Neunfachschicht (Rmax = 96%)
nach Tab. 2.
In Fig. 5 ist ein Gegenstand G dargestellt, beispielsweise
ein Glaskörper mit gewölbter Oberfläche (Sektglas), auf
dessen Kelchwände ein Schichtsystem S aufgetragen ist. Ein
Betrachter, angedeutet durch das Augensymbol, blickt
schräg von oben auf den Gegenstand. Er erblickt an der
Stelle C einen Reflex, wenn sich auch schräg oben eine
Lichtquelle befindet. Das ist sehr leicht möglich durch
eine Lampe, eine helle Zimmerdecke, ein Fenster oder durch
den Himmel. Es handelt sich um einen Reflex 2. Ordnung, der
nur dadurch ermöglicht wird, daß sich x- und z-Komponenten
der Flächennormalen auf verschiedenen Oberfächenbereichen
der Schicht ändern. Für den vergleichsweise einfachen
Fall eines Reflexes 2. Ordnung nach Fig. 5 wurde eine
Berechnung ausgeführt. Es handelt sich um schrägen Lichtein
fall, sodaß s- und p-Komponenten des Lichts berücksichtigt
werden müssen. Der Strahlengang liegt nur in einer Ebene,
deshalb wandeln sich s- und p-Komponenten nicht ineinander
um, und es genügt s- und p-Komponente während des gesamten
Strahlenganges getrennt zu behandeln. Vorgaben für die
Berechnung: Dreifachschicht, zweimalige Transmission durch
das Schichtsystem unter 60° Einfallswinkel, zweimalige Re
flexion unter 30° Einfallswinkel, Vernachlässigung der
unbeschichteten Substratoberflächen. Es existieren mathe
matisch günstig aufbereitete Darstellungen der Interferenz
effekte an dünnen Schichten, beispielsweise D1, S. 326-334,
die zur Berechnung der Intensität herangezogen werden können.
Die Ergebnisse der Berechnung und die genauen Daten des
Schichtsystems sind in Fig. 6 dargestellt.
Die Erfindung ermöglicht, wie aus Fig. 6 ersichtlich,
1. eine beachtliche Farbtiefe selbst für das einfachste Schichtsystem und
2. einen erstaunlich hohen Wert für Imax.
1. eine beachtliche Farbtiefe selbst für das einfachste Schichtsystem und
2. einen erstaunlich hohen Wert für Imax.
Der hohe Wert von Imax ensteht durch die Nutzung der Winkel
abhängigkeit der optischen Eigenschaften von Interferenz
schichtsystemen. Wären die optischen Eigenschaften unabhängig
vom Einfallswinkel, dann ergäbe sich nach zweimaliger Trans
mission und zweimaliger Reflexion Imax = 6,25%. Der Wert
von etwa 30% für Imax aus Fig. 6 bezieht sich auf die
Intensität des schräg einfallenden Lichts. Die Wirkung
des Reflexes ist in der Regel größer als der berechnete
Wert vermuten läßt. Denn es kann sich entweder um einen
Reflex von einer Lichtquelle hoher Leuchtdichte handeln,
oder es wird das Licht eines Winkelbereichs erfaßt und
auf das Auge des Beobachters gebündelt. Die Bündelung ist
in Fig. 5 durch drei Strahlengänge angedeutet.
Das Auftreten des Reflexes ist nicht an die spezielle
Geometrie der Fig. 5 gebunden. Der Reflex tritt auch bei
anderen Einfalls- und Betrachtungswinkeln auf. Einfalls
winkel und Betrachtungswinkel müssen nicht gleich groß
sein. Der Reflex wird dann in der Höhe am Glas verschoben.
D. h., es ergibt sich unter üblicher Beleuchtung häufig eine
ganze Reflexlinie.
Bisher wurde der Reflex 2. Ordnung betrachtet. Es treten
aber nach der erfindungsgemäßen Ausführung auch Reflexe
höherer Ordnung auf. Zur Betrachtung ist es notwendig,
alle drei räumlichen Komponenten des Strahlenganges zu
berücksichtigen. Der in Fig. 5 dargestellte Gegenstand
sei rotationssymmetrisch bezüglich der z-Achse. Dann ergibt
sich für die x-y-Ebene eine Darstellung nach Fig. 7
(Draufsicht). Ähnlich wie in Fig. 5 werde der einfallende
Strahl im unteren Teil des Kelches umgelenkt. Dort ist der
Radius des Kelches klein, entsprechend R1 in Fig. 7. Im
oberen Teil habe der Kelch konstant den Radius R2. In Fig. 7
ist eine Dreifachreflexion gezeichnet. Charakteristisch
ist, daß alle Strahlen im Inneren des Kelches einen Kreis
mit dem Radius RB tangieren. Aus den Bedingungen
2ϕ + 4ϑ = 180°, RB/R1 = sin ϕ und RB/R2 = sin ϑ
ergibt sich genau eine physikalisch sinnvolle Lösung
D. h. für den Betrachter erscheint in definierter Entfernung
vom Reflex 2. Ordnung der Reflex 3. Ordnung. Wenn die
verursachende Lichtquelle keine allzu große Ausdehnung hat,
dann sind die Reflexe scharf voneinander getrennt. Ebenso
werden Reflexe höherer Ordnung beobachtet, die deutlich
voneinander getrennt sind.
Überstreicht der Einfallswinkel einen ganzen Bereich, dann bilden alle Ordnungen Reflexlinien.
Überstreicht der Einfallswinkel einen ganzen Bereich, dann bilden alle Ordnungen Reflexlinien.
Die Entstehung dieser Reflexe ist nicht trivial. Die Entstehung
erfordert das erfindungsgemäße Zusammenwirken eines Inter
ferenzschichtsystems mit einer bestimmten Formgebung. Es ist
notwendig, daß die Flächennormalen in allen drei räumlichen
Komponenten variieren. Ein transparenter Gegenstand erfindungs
gemäßer Form, kann zwar auch ohne Interferenzschicht Reflexe
höherer Ordnung bilden. Die Intensität dieser Reflexe ist aber
derart gering, daß eine Beobachtung schwer fällt, geschweige
denn eine Nutzung zur Dekoration des Gegenstandes möglich
wäre.
Die Unterschiede in der Intensität sind drastisch. Beispiels
weise ergeben sich für Strahlengang nach Fig. 5 beim
Fehlen des Interferenzschichtsystems folgende Werte für die
Intensität des Reflexes 2. Ordnung:
p-Komponente:|0,0731% | |
s-Komponente: | 0,250% |
berechnet jeweils für eine Grenzfläche Glas-Luft. Verglichen
mit dem Wert von Imax aus Fig. 6 von etwa 30% ist hier die
Intenstät auf zum Teil weit weniger als ein Hundertstel
gesunken. Der Unterschied läßt die Formulierung zu, daß erst
durch die erfindungsgemäße Ausführung solche Reflexe höherer
Ordnung auftauchen.
Die erfindungsgemäße Ausführung eignet sich sehr gut zur De
koration transparenter Gegenstände. Die entstehenden Reflexe
erzeugen in bisher nicht gekanntem Maße den Eindruck: "stark
funkelnd".
Claims (3)
1. Dekorierter Gegenstand, welcher einen transparenten Körper
aufweist, auf dessen Oberfläche ein Schichtsystem
zur Erzeugung von Interferenzeffekten vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Schichtsystem eine Folge von wenigstens drei Inter ferenzschichten wechselnder Brechzahl umfaßt,
- b) die Oberfläche des transparenten Körpers so gestaltet ist, daß Oberflächenbereiche vorhanden sind, deren Flächen normalen sich in allen drei räumlichen Komponenten unter scheiden,
- c) das Schichtsystem direkt auf den Oberflächenbereichen
angeordnet ist,
und - d) der transparente Körper derart gestaltet ist, daß bei üblicher Gebrauchslage des Körpers mindestens ein be schichteter Oberflächenbereich durch einen zweiten be schichteten Oberflächenbereich hindurch betrachtet werden kann.
2. Dekorierter Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schichtsystem eine Schicht, deren Brech
zahl in Richtung der Flächennormale stetig variiert, umfaßt,
welche Schicht näherungsweise als Folge von wenigstens drei
Schichten wechselnder Brechzahl aufgefaßt werden kann.
3. Dekorierter Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schichtsystem auf verschiedenen
Oberflächenbereichen verschiedene optische Eigenschaften
aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |