DE3939482C2 - Enteisungsmittel und Verfahren zur Verhütung von Vereisung - Google Patents
Enteisungsmittel und Verfahren zur Verhütung von VereisungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Ent
eisungsmittel und auf ein neues Verfahren zur Verhütung des
Vereisens.
Mittel zum Tauen von Eis, die ein Ethylenglykol oder einen
ähnlichen Alkohol, ein oberflächenaktives Mittel, ein Treib
mittel, z. B. Kohlendioxidgas oder LPG enthalten, sind im Han
del erhältlich. Bei der Verwendung werden derartige Ent
eisungsmittel auf einen Gegenstand, z. B. Automobilteile, wie
Windschutzscheiben, Scheibenwischer, Spiegel, Radkappen,
Schlüssellöcher usw., gesprüht. um das Eis zeitweise abzu
tauen.
Diese handelsüblichen Enteisungsmittel sind jedoch nur zum
zeitweisen Abtauen des Eises von einem Gegenstand beabsichtigt
und können diesen Effekt nicht beibehalten. Das auf einen
Gegenstand aufgebrachte Enteisungsmittel kann außerdem keine
Vereisung auf diesem verhindern. Im allgemeinen zeigt die auf
einem Gegenstand gebildete Eisschicht eine Eishaftkraft von
weniger als etwa 1 kg/cm2, wenn sie z. B. ohne Hilfe von Spa
tel, Hammer, Stab usw. gewaltsam vom Gegenstand abgetrennt
wird. Dagegen zeigt der auf einen Gegenstand aufgesprühte und
darauf belassene Anteil des Enteisungsmittels eine Eishaft
kraft von mehr als 1 kg/cm2, wenn er zu Eis gefroren ist. Dies
heißt mit anderen Worten, daß das handelsübliche Enteisungs
mittel den zusätzlichen Nachteil zeigt, in Eis mit einer höhe
ren Eishaftkraft umgewandelt zu werden, wenn die aktive
Komponente des Mittels nicht durch gründliches Abwaschen des
aufgesprühten Mittels mit Wasser entfernt wird.
Die JP-OS 185776/1987 beschreibt ein Entfroster- und Ent
eisungsmittel, das ein Homopolymer von Glykol, Acrylsäure oder
Alkalimetallacrylat, ein Acrylamid/Acrylsäure-Copolymer oder
ein Acrylamid/Alkalimetallacrylat-Copolymer, ein Alkali
metallalkylarylsulfonat, einen Korrosionsinhibitor, drei Arten
basischer Verbindungen zum Einstellen des pH-Wertes und Wasser
umfaßt. Die beschriebene Zusammensetzung ist wirksam beim
Enteisen oder der Verhütung des Vereisens auf einem der Scher
kraft unterworfenen Gegenstand, zum Beispiel beim Start eines
Flugzeuges, ist jedoch unbefriedigend bei der Entfernung von
Eis oder der Verhütung des Vereisens auf einem stationären
Gegenstand.
Die DE 35 41 100 A1 beschreibt ein Enteisungsmittel, das neben
einem α,ω-Dihydroxypolydiorganosiloxan einer bestimmten Visko
sität, einer vernetzend wirkenden Substanz, einem Füllstoff und
einem Härtungskatalysator als zwingenden Komponenten u. a. auch
ein (lineares) α,ω -Bis-(trimethylsiloxy)-polydimethylsiloxan
enthalten kann.
In der US-PS 4 636 324 wird ein Mittel zur Verhütung der Verei
sung beschrieben, das ein bestimmtes Organopolysiloxan, eine
bestimmte Alkalimetallverbindung und ein flüssiges oder festes
Paraffin in bestimmten Mengenverhältnissen umfaßt. Auf die durch
dieses Mittel gebildete Schicht kann ein Siliconöl aufgebracht
werden, wodurch ein synergistischer Effekt erzielt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
neuen Enteisungsmittels, das in Eis mit einer Eishaftkraft bis
zu etwa 1 kg/cm2 umgewandelt wird und fähig ist, Eis leicht zu
entfernen; weiterhin wird ein Verfahren zur Verhütung des Ver
eisens mit dem Mittel bereitgestellt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
neuen Enteisungsmittels, das über lange zeit einen ausgezeich
neten Anti-Vereisungs-Effekt bewahren kann, und eines
Verfahrens zur Verhütung des Vereisens mit dem Mittel.
Diese und weitere Ziele werden aus der folgenden Beschreibung
deutlich.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
Die Siliconharze, wie sie im Anspruch 1 angegeben sind, werden in folgenden jeweils als
"Kondensationssiliconharz" bezeichnet.
Mit Hinblick auf die besonderen Eigenschaften des Dimethyl
polysiloxans (Siliconöl), das hydrophob ist und eine geringe
Oberflächenenergie aufweist, wurde festgestellt, daß das
Siliconöl mit einer geringen Kohäsionskraft zusammen mit dem
Eis entfernt wird und seine geringe Eishaftkraft nicht auf
rechterhalten kann. Dann wurde intensiv nach Enteisungsmitteln
gesucht, die aufgrund von Dimethylpolysiloxanketten mit einer
geringen Eishaftkraft hergestellt werden können und in Eis,
das die geringe Eishaftkraft bewahrt, umgewandelt werden
können. Die Untersuchungen zeigten, daß eine Zusammensetzung,
die ein Kondensationsprodukt enthält, das aus einer speziellen
Alkoxydimethylsiloxanverbindung hergestellt ist, die obigen
Ziele erreichen kann.
Die vorliegende Erfindung beruht auf diesen neuen Feststellun
gen.
Das erfindungsgemäß verwendbare Kondensationssiliconharz ist
mindestens ein Kondensat, das aus (i) dem Kondensat der Alk
oxydimethylsiloxanverbindung der Formel (I) [im folgenden als
"Werbindung (I)" bezeichnet], (ii) dem Kondensat der Verbin
dung (I) und der Alkoxysilanverbindung der Formel (II), (iii)
dem Kondensat der Verbindung (I) und der Dihydroxydimethyl
siloxanverbindung der Formel (III) und (iv) dem Kondensat der
Verbindung (I), des Alkoxysilans der Formel (II) und des
Dihydroxydimethylsiloxans der Formel (III) ausgewählt ist.
Diese Kondensationsiloxanharze enthalten hauptsächlich hydro
phobe Dimethylsiloxanketten und sind vorzugsweise kammförmige
Kondensate mit den hydrophoben Dimethylsiloxanketten als
Seitenketten.
Die Kondensate (i) und (ii) werden durch teilweise hydrolyti
sche Kondensation oder Cokondensation hergestellt. Die Reak
tion zur Bildung des Kondensates (ii) kann durch das folgende
Reaktionsschema dargestellt werden:
Die Kondensate (iii) und (iv) können nach dem gleichen Ver
fahren wie oben hergestellt werden, d. h. durch teilweise
hydrolytische Cokondensation; gegebenenfalls können sie auch
ohne Hydrolyse hergestellt werden. Das Kondensat (iii) wird
z. B. gemäß dem folgenden Reaktionsschema erhalten:
Bei der Reaktion zwischen der Verbindung (I) und dem Alkoxy
silan der Formel (II) zur Bildung des Kondensates (ii) werden
vorzugsweise etwa 30 Gew.-% oder weniger Alkoxysilan der For
mel (II), bezogen auf die kombinierte Menge beider Verbindun
gen, verwendet. Wenn mehr als 30 Gew.-% Alkoxysilan der Formel
(II) verwendet werden, dann bleibt leicht die Alkoxygruppe
oder die hydrolysierte Silanolgruppe als polare Gruppe zurück,
was zu einer erhöhten Eishaftkraft führt.
Bei der Reaktion zwischen der Verbindung (I) und dem Di
hydroxydimethylsiloxan der Formel (III) zur Bildung des Kon
densates (iii) wird das Dihydroxydimethylsiloxan der Formel
(III) in einer Menge von vorzugsweise ungefähr 80 Gew.-% oder
weniger, insbesondere von ungefähr 20 bis ungefähr 70 Gew.-% ,
bezogen auf die kombinierte Menge beider Verbindungen, verwen
det. Wenn mehr als 80 Gew.-% Dihydroxydimethylsiloxan der For
mel (III) verwendet werden, dann bleibt eine große Menge nicht
umgesetzter Silanolgruppen zurück, was zu einer erhöhten
Eishaftkraft führt.
Bei der Reaktion zur Bildung des Kondensates (iv) werden
zweckmäßig ungefähr 20 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise ungefähr
30 bis ungefähr 70 Gew.-% , Verbindung (I), ungefähr 30 Gew.-%
oder weniger, vorzugsweise ungefähr 20 Gew.-% oder weniger,
Alkoxysilan der Formel (II) und ungefähr 80 Gew.-% oder
weniger, vorzugsweise ungefähr 30 bis ungefähr 70 Gew.-% ,
Dihydroxydimethylsiloxan der Formel (III), jeweils auf die
kombinierte Menge der drei Verbindungen bezogen, verwendet.
Werden weniger als 20 Gew.-% Verbindung (I) verwendet, dann
wird die Menge der hydrophoben Polydimethylsiloxanketten als
Seitenketten verringert, was zu einer erhöhten Eishaftkraft
führt.
Werden mehr als 30 Gew.-% Alkoxysilan der Formel (II) verwen
det, dann bleiben leicht die Alkoxygruppe und die hydrolysier
te Silanolgruppe als polare Gruppen zurück, was zu einer er
höhten Eishaftkraft führt.
Werden mehr als 80 Gew.-% Dihydroxydimethylsiloxan der Formel
(III) verwendet, dann bleibt eine große Menge nicht
umgesetzter Silanolgruppen zurück, was zu einer erhöhten
Eishaftkraft führt.
Erfindungsgemäß wird das Kondensationssiliconharz für das er
findungsgemäße Mittel durch Kondensieren mindestens einer Ver
bindung (I) oder durch Kokondensieren der Verbindung (I), des
Alkoxysilans der Formel (II) und/oder des Dihydroxydimethyl
siloxans der Formel (III) hergestellt. Hierfür ist es zweck
mäßig, die Art der Ausgangsmaterialien, das Mischverhältnis,
die Art des Reaktionskatalysators, die Katalysatormenge, die
Reaktionstemperatur und -zeit so auszuwählen, daß das erhal
tene Kondensationssiliconharz ein Gewichtsmittel des Moleku
largewichtes von ungefähr 15000 bis ungefähr 200000, vor
zugsweise von ungefähr 20000 bis ungefähr 150000, aufweist.
Geeignete Reaktionskatalysatoren sind z. B. Mineralsäuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure u. dgl. , organische Säuren, wie
Ameisensäure, Essigsäure u. dgl. , Acetylacetonkomplexe von
Mangan, Kobalt, Blei, Nickel, Eisen, Zinn, Zink oder ähnlichen
Metallen, Stearinsäuresalze, Octylsäuresalze oder ähnliche
Fettsäuresalze der oben genannten Metalle. Der Reaktions
katalysator wird gewöhnlich in einer Menge von etwa 0,001 bis
etwa 1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile der kombinierten Siliconver
bindungen der Formeln (I) bis (III) verwendet. Die Kondensa
tionsreaktion erfolgt bei einer Temperatur von ungefähr 50 bis
ungefähr 150°C für ungefähr 30 min bis ungefähr 10 h.
Erfindungsgemäß wird das Kondensationsiliconharz einzeln oder
in Mischung mit einem organischen Lösungsmittel sowie
in Mischung mit einem durch Feuchtigkeit aushärtbaren,
filmbildenden Harz verwendet, was einen Film mit verbesserter
Festigkeit und besserer Haftung am Substrat und somit mit ver
stärkter Fähigkeit, den Enteisungseffekt lange Zeit zu bewah
ren, ergibt.
Ein geeignetes Verhältnis des Kondensationsiliconharzes und
des durch Feuchtigkeit aushärtbaren, filmbildenden Harzes
liegt bei ungefähr 2 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise ungefähr 5
bis ungefähr 95 Gew.-% , des ersteren und ungefähr 98 Gew-%
oder weniger, vorzugsweise ungefähr 95 bis ungefähr 5 Gew.-%,
des letzteren, bezogen auf die kombinierte Menge beider Kompo
nenten. Die Verwendung von weniger als 2 Gew.-% des Kondensa
tionssiliconharzes (d. h. mehr als 98 Gew.-% des durch Feuch
tigkeit aushärtbaren, filmbildenden Harzes) erhöht möglicher
weise die Eishaftkraft und ist daher nicht erwünscht.
Ein geeignetes durch Feuchtigkeit aushärtbares, filmbildendes
Harz zur erfindungsgemäßen Verwendung ist ein Harz mit einer
Siliciumgruppe der Formel
in welcher R5 eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 10
Kohlenstoffatomen, ausgewählt aus Alkylgruppen, Arylgruppen
und Aralkylgruppen, ist, Z eine hydrolysierbare Gruppe,
ausgewählt aus Halogenatomen, Alkoxygruppen, Acyloxygruppen,
Phenoxygruppen und Thioalkoxygruppen, ist und t eine ganze
Zahl von 1 bis 3 ist, wobei das Harz pro Molekül mindestens
eine Siliciumgruppe, vorzugsweise ungefähr 2 bis ungefähr
1200 Siliciumgruppen, aufweist, die an die hydrolysierbare(n)
Gruppe(n) am Ende oder in der Seitenkette gebunden ist bzw.
sind. Die Anwesenheit der hydrolysierbaren Gruppe(n) macht das
Harz durch Feuchtigkeit aushärtbar.
Siliciumgruppen mit hydrolysierbaren Gruppen werden in das
Harz eingeführt, indem man (a) eine Hydrosilyl bildende
Reaktion zwischen einem Harz mit polymerisierbarer Kohlen
stoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und einer Hydrosilanverbindung
der Formel
in welcher R5, Z und t wie oben definiert sind, in Anwesenheit
eines Übergangsmetallkatalysators der Gruppe VIII durchführt
oder (b) eine polymerisierbare ungesättigte Verbindung und
eine Silanverbindung der Formel
in welcher R6 ein organischer Rest mit einer polymerisierbaren
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung ist und R5, Z und t wie
oben definiert sind, einer Radikalcopolymerisation unterwirft.
Im Verfahren (a) geeignete Hydrosilanverbindungen sind z. B.
Methyldichlorsilan, Trichlorsilan, Phenyldichlorsilan und ähn
liche halogenierte Hydrosilane; Methyldiethoxysilan, Methyldi
methoxysilan, Phenyldimethoxysilan, Trimethoxysilan, Trieth
oxysilan und ähnliche Alkoxyhydrosilane; und Methyldiacetoxy
hydrosilan, Phenyldiacetoxysilan, Triacetoxysilan und ähnliche
Acyloxyhydrosilane.
Von diesen Hydrosilanverbindungen liefern halogenierte Hydro
silanverbindungen, die leicht reagieren können, ein Harz, das
vorzugsweise behandelt wird, um andere hydrolysierbare funk
tionelle Gruppen, die die Halogengruppen ersetzen, einzu
führen, weil ein Harz, das eine halogenierte Siliciumgruppe
als hydrolysierbare Gruppe enthält, nur für begrenzte Zwecke
einsetzbar ist, da die Chlorwasserstoff-Freisetzung bei Kon
takt mit Luft zu einem irritierenden Geruch und Korrosions
problemen führt.
Harze mit einer polymerisierbaren Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Doppelbindung, die im Verfahren (a) verwendet werden können,
sind z. B. Vinylharze, Polyesterharze, Polybutadienharze,
Urethanharze.
Geeignete Vinylharze bestehen im wesentlichen aus einem Co
polymer von Monomeren, wie Methylacrylat oder -methacrylat,
Ethylacrylat oder -methacrylat, Propylacrylat oder -meth
acrylat, n-Butylacrylat oder -methacrylat, i-Butylacrylat oder
-methacrylat, t-Butylacrylat oder -methacrylat, 2-Ethylhexyl
acrylat oder -methacrylat, Cyclohexylacrylat oder -methacry
lat, n-Octylacrylat oder -methacrylat, Laurylacrylat oder
-methacrylat, Benzylacrylat oder -methacrylat und ähnlichen
Estern der Acryl- oder Methacrylsäure; Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, p-Chlorstyrol, p-t-Butylstyrol und ähnlichen
vinylaromatischen Verbindungen; Acryl- oder Methacrylsäure,
Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder -anhydrid, Itacon
säure oder -anhydrid und ähnlichen ungesättigten Carbonsäuren;
Glycidylacrylat oder -methacrylat, Vinylglycidylether, Allyi
glycidylether und ähnlichen glycidylgruppenhaltigen Vinylver
bindungen; Vinylacetat, Vinylbenzoat, "VEOVA"® (Produkt der
Shell Chemical Co.) und ähnlichen Vinylestern; Acrylnitril
oder Methacrylnitril und ähnlichen cyanogruppenhaltigen
Monomeren, N,N-Dimethylaminoethylacrylat oder -methacrylat,
N,N-Diethylaminoethylacrylat oder -methacrylat und ähnlichen
N,N-Dialkylaminoalkylacrylat- oder -methacrylatmonomeren, die
t-Aminogruppen enthalten; n-Butylvinylether, Ethylvinylether,
Methylvinylether und ähnlichen Vinylmonomeren.
Allylgruppen als polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Doppelbindungen können in das Copolymer durch Radikalcopoly
merisation unter Verwendung von Allylacrylat oder -methacrylat
und eines Polymerisationsinitiators vom Azo-Typ eingeführt
werden. Ferner können polymerisierbare Doppelbindungen in das
Copolymer eingeführt werden, indem man 2-Hydroxyethylacrylat
oder -methacrylat oder ähnliche hydroxylgruppenhaltige poly
merisierbare, ungesättigte Verbindungen mit dem obigen Monomer
copolymerisiert, um die Hydroxylgruppe mit einem Addukt von
Isophorondiisocyanat oder Tolylendiisocyanat mit Hydroxy
acrylat oder -methacrylat (Mol-Verhältnis 1 : 1), Isocyanato
ethylacrylat oder -methacrylat, m-Isopropenyl-α,α'-dimethyl
benzylisocyanat oder einer ähnlichen isocyanatgruppenhaltigen,
polymerisierbaren, ungesättigten Verbindung umzusetzen. Gege
benenfalls können die Allylgruppen auch in das Copolymer ein
geführt werden, indem man Isocyanatgruppen in das Copolymer
einbringt und diese mit der hydroxylgruppenhaltigen, polymeri
sierbaren, ungesättigten Verbindung umsetzt. Als weitere
Alternative zur Einführung von polymerisierbaren Doppel
bindungen in das Copolymer kann man die Fähigkeit der funk
tionellen Gruppen zur Reaktion miteinander ausnutzen, indem
man z. B. statt einer Umsetzung der Isocyanatgruppen mit den
Hydroxylgruppen Hydroxylgruppen mit Carboxylgruppen oder
Hydroxylgruppen mit Säureanhydridgruppen umsetzt.
Das Polyesterharz zur Verwendung im Verfahren (a) enthält
hauptsächlich ein Polyesterharz, das durch Kondensieren einer
organischen Säurekomponente und einer Alkoholkomponente, wie
sie üblicherweise bei der Herstellung von Polyesterharzen ver
wendet werden, hergestellt ist. Gewöhnlich können mehrbasige
Säuren als organische Säurekomponente verwendet werden, wie
z. B. Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydro
phthalsäure, Tetrahydroterephthalsäure, Hexahydrophthalsäure,
Hexahydroisophthalsäure, Hexahydroterephthalsäure, HET-Säure
(Chlorendic-Säure), Trimellitsäure, Hexahydrotrimellitsäure,
Pyromellitsäure, Cyclohexantetracarbonsäure, Methyltetra
hydrophthalsäure, Methylhexahydrophthalsäure, Endomethylen
hexahydrophthalsäure, Methylendomethylentetrahydrophthalsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Bernsteinsäure, Glutar
säure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decandicarbon
säure, Suberinsäure, Pimelinsäure, Dimersäure (Dimer von Tall
ölfettsäure), Tetrachlorphthalsäure, Naphthalindicarbonsäure,
4,4'-Diphenylmethandicarbonsäure, 4,4'-Dicarboxybiphenyl usw.,
deren Anhydride, deren Dialkylester, insbesondere deren Di
methylester.
Zwei- und dreiwertige Alkohole werden gewöhnlich als Alkohol
komponente verwendet. Geeignete zweiwertige Alkohole sind z. B.
Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol,
2,3-Butandiol, 1,2-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,4-Pentandiol,
2,4-Pentandiol, 2,3-Dimethyltrimethylenglykol, 3-Methyl-1,5-
pentandiol, 3-Methyl-4,5-pentandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-
pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,5-Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 2,5-
Hexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol, Diethylenglykol, Dipropy
lenglykol, Triethylenglykol, Neopentylglykol, Hydroxypivalin
säure, Neopentylglykolester, Polyalkylenoxide, Bishydroxy
ethylterephthalat, das Addukt von hydriertem Bisphenol A oder
Bisphenol A mit Alkylenoxiden Monoepoxyverbindungen,
wie Cardula E10®(Produkt der Shell Chemical Co.), α-Olefin
epoxide, Butylenoxid können ebenfalls als eine Art
Glykol verwendet werden. Geeignete dreiwertige oder
mehrwertige Alkohole sind z. B. Glycerin, Trimethylolpropan,
Trimethylolethan, Diglycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit,
Sorbit.
Ebenfalls verwendbar sind Verbindungen sowohl mit einer
Carbonsäuregruppe als auch einer Hydroxylgruppe im Molekül.
Derartige Verbindungen sind z. B. Dimethylolpropionsäure,
Pivalinsäure, 12-Hydroxystearinsäure, Rizinusölsäure
Ebenfalls verwendbar sind Lactone, wie ε-Caprolacton, γ-
Valerolacton.
Die organische Säurekomponente und die Alkoholkomponente
können teilweise durch natürliche oder synthetische höhere
Fettsäuren, höhere Alkohole, 2-Hydroxylethylacrylat, 2-
Hydroxyethylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, Benzoe
säure, p-t-Butylbenzoat und ähnliche monofunktionelle Ver
bindungen oder natürliche Öle ersetzt werden.
Polymerisierbare Doppelbindungen können in das Harz eingeführt
werden, indem man organische Säurekomponenten und Alkohol
komponenten, die eine polymerisierbare, ungesättigte Gruppe
enthalten, verwendet. Wenn das Polyesterharz, das durch Kon
densieren der organischen Säurekomponente und der Alkohol
komponente hergestellt wurde, eine Hydroxylgruppe enthält,
dann kann die Einführung der polymerisierbaren Doppelbindungen
außerdem erfolgen, indem man die Hydroxylgruppe mit einer iso
cyanatgruppenhaltigen, polymerisierbaren, ungesättigten Ver
bindung umsetzt oder indem man die Hydroxylgruppe mit einer
eine Carboxylgruppe oder Säureanhydridgruppe aufweisenden,
polymerisierbaren, ungesättigten Verbindung umsetzt. Wenn das
Polyesterharz eine Carboxylgruppe enthält, dann kann die Ein
führung der polymerisierbaren Doppelbindung durch Umsetzen der
Carboxylgruppe mit einer polymerisierbaren, ungesättigten Ver
bindung erfolgen, die Hydroxylgruppen in weniger als der äqui
valenten Menge, bezogen auf die Carboxylgruppen, enthält.
Beim Verfahren (a) muß ein Übergangsmetallkomplex als Kataly
sator bei der Reaktion der Hydrosilanverbindung mit der poly
merisierbaren Doppelbindung verwendet werden. Als Übergangs
metall-Komplexkatalysator gut geeignet ist eine Komplexver
bindung eines Übergangsmetalles der Gruppe VIII, ausgewählt
aus Platin, Rhodium, Kobalt, Palladium und Nickel. Die Reak
tion der Hydrosilanverbindung mit der polymerisierbaren
Doppelbindung erfolgt bei einer Temperatur von ungefähr 50 bis
150°C für ungefähr 1 bis ungefähr 10 h.
Die Menge der bei der Reaktion verwendeten Hydrosilanverbin
dung beträgt vorzugsweise 0,5 bis 2 Mol, bezogen auf die im
Vinylharz anwesende Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Die
Menge an Hydrosilanverbindung kann über diesem Bereich liegen,
ein Überschuß derselben führt jedoch nur zu überschüssigem,
nicht umgesetztem Hydrosilan.
Im Verfahren (b) verwendbare Silanverbindungen sind z. B. γ-
Acryloyloxypropylmethyldimethoxysilan, γ-Acryloyloxypropyl
trimethoxysilan, γ-Acryloyloxypropylmethyldichlorsilan, γ-
Acryloyloxypropyltrichlorsilan, γ-Methacryloyloxypropylmethyl
dimethoxysilan, γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan,
Vinylmonomere, die bei der Synthese des Copolymers, welches
die Hauptkomponente des Vinylharzes im Verfahren (a) ist, ver
wendbar sind, sind auch als polymerisierbare, ungesättigte,
mit der Silanverbindung in Verfahren (b) zu copolymerisierende
Verbindung einsetzbar.
Das Copolymer aus Vinylmonomer und Silanverbindung kann durch
übliche Lösungspolymerisation unter Verwendung eines Vinyl
monomers, einer Silanverbindung, eines Radikalpolymerisations
initiators und, nach Bedarf, von n-Dodecylmercaptan, t-Do
decylmercaptan oder einem ähnlichen Kettenübertragungsmittel,
das die Erzielung eines silylgruppenhaltigen Copolymers mit
einem geeigneten Molekulargewicht unterstützt, hergestellt
werden. Die Polymerisation erfolgt bei einer Temperatur von
ungefähr 50 bis ungefähr 150°C mit oder ohne Lösungsmittel.
Bevorzugte Lösungsmittel sind inerte Lösungsmittel, wie Ether,
Kohlenwasserstoffe, Ester der Essigsäure.
Obgleich es bezüglich das Molekulargewichtes nicht besonders
beschränkt ist, hat das erfindungsgemäß verwendete, durch
Feuchtigkeit aushärtbare, filmbildende Harz ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichtes von vorzugsweise ungefähr 3000 bis un
gefähr 200000, insbesondere von ungefähr 5000 bis ungefähr
100000.
Die hydrolysierbare Gruppe, die an das Siliciumatom in dem
nach dem Verfahren (a) oder (b) hergestellten Harz gebunden
ist, kann nach üblichen Verfahren durch eine andere hydroly
sierbare Gruppe ersetzt werden.
Um die Kondensation zwischen den reaktionsfähigen Gruppen des
Kondensationssiliconharzes und des durch Feuchtigkeit aushärt
baren, filmbildenden Harzes zu beschleunigen und einen Film
mit erhöhter Festigkeit zu ergeben, kann das erfindungsgemäße,
das Kondensationssiliconharz und das durch Feuchtigkeit aus
härtbare, filmbildende Harz enthaltende Mittel auch eine Di
methylsiloxanverbindung einverleibt enthalten, welche an bei
den Enden Alkoxysilylgruppen aufweist und durch die folgende
Formel dargestellt wird
in welcher R3 und R4 gleich oder verschieden sind und jeweils
eine Methyl- oder Ethylgruppe bedeuten, D und E gleich oder
verschieden sind und jeweils ein Sauerstoffatom, eine Ethylen-
oder 1,3-Propylengruppe bedeuten, X eine ganze Zahl von 3 bis
30 ist, m und r gleich oder verschieden sind und jeweils eine
ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten, n = (3-m) ist und S = (3-r)
ist. Bei dem Film, der auf einem Gegenstand aus dem erfindungsgemäßen Mittel
gebildet wird,
ist das
durch Feuchtigkeit aushärtbare, filmbildende Harz im unteren
Abschnitt des Filmes (nahe dem Substrat) anwesend, während das
Kondensationssiliconharz im oberen Filmabschnitt (nahe der
Atmosphäre) vorliegt. Das in das Mittel einverleibte Dimethyl
siloxan der Formel (IV) dient der Verstärkung der Bindung zwi
schen diesen beiden Harzen und verbessert die Fähigkeit, die
geringe Eishaftkraft über eine lange Dauer zu bewahren.
Nach Bedarf kann das erfindungsgemäße Mittel außerdem ein
Siliconöl der Formel
enthalten, in welcher y eine ganze Zahl von 1 bis 20000 ist.
Die Anwesenheit des Siliconöles der Formel (V) im erfindungs
gemäßen Mittel bewirkt die Orientierung der hydrophoben Poly
dimethylsiloxanketten und der Alkylketten im Kondensations
siliconharz zur Atmosphäre hin und verhindert wirksam die
Orientierung der hoch polaren Alkoxysilylgruppen zur Filmober
fläche hin (nahe zur Atmosphäre).
Geeignete Verhältnisse des Kondensationssiliconharzes, des
durch Feuchtigkeit aushärtbaren, filmbildenden Harzes, des
Dimethylsiloxans der Formel (IV) und des Siliconöles der For
mel (V) im erfindungsgemäßen Mittel betragen, bezogen auf die
kombinierte Menge der vier Komponenten, mindestens ungefähr 2
Gew.-% , vorzugsweise ungefähr 5 bis ungefähr 95 Gew.-
%, Kondensationssiliconharz, ungefähr 98 Gew.-% oder weniger,
vorzugsweise ungefähr 3 bis ungefähr 95 Gew.-%, durch Feuch
tigkeit aushärtbares, filmbildendes Harz, ungefähr 30 Gew.%
oder weniger, vorzugsweise ungefähr 20 Gew.-% oder weniger,
Dimethylsiloxan der Formel (IV) und ungefähr 30 Gew.-% oder
weniger, vorzugsweise ungefähr 20 Gew.-% oder weniger, Sili
conöl der Formel (V). Bei Verwendung von weniger als 2 Gew.-%
Kondensationssiliconharz oder mehr als 98 Gew.-% des durch
Feuchtigkeit aushärtbaren, filmbildenden Harzes erfolgt mög
licherweise eine Erhöhung der Eishaftkraft. Bei Verwendung von
mehr als 30 Gew.-% Dimethylsiloxan der Formel (IV) bleibt
leicht eine große Menge nicht umgesetzter Alkoxygruppen
zurück, was zu einer Erhöhung der Eishaftkraft führt. Bei Ver
wendung von mehr als 30 Gew.-% Siliconöl der Formel (V) wird
das auf das Substrat aufgebracht Mittel weniger aushärtbar,
was leicht zum Fleckigwerden der Filmoberfläche führt und die
Haftung am Substrat verschlechtert.
Das erfindungsgemäße Mittel kann ein organisches Lösungsmittel
enthalten. Aerosolenteisungsmittel von Spray-Typ, die sich
leicht versprühen lassen, können bequem hergestellt werden,
indem man ein organisches Lösungsmittel und ein Treibmittel
zusammen mit dem Enteisungsmittel in einen Behälter füllt und
diesen hermetisch verschließt. Geeignete organische Lösungs
mittel sind alle diejenigen, die das erfindungsgemäße Mittel
lösen oder dispergieren können, wie Xylol, Toluol, Methanol,
Ethanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, Ethylacetat,
Butylacetat, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Hexan,
Heptan, Isooctan, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykol
monobutylether, Ethylenglykolmonomethyletheracetat.
Geeignete Treibmittel umfassen die üblicherweise verwendeten
Aerosoltreibmittel, wie verflüssigtes Erdölgas (LPG),
verflüssigtes Kohlendioxidgas, Freongas,
Flongas. Das erfindungsgemäße Mittel kann
statt der Aerosolaufbringung auch aufgestrichen oder mittels
eines anderen Sprühverfahrens aufgebracht werden.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält das Kondensationssilicon
harz, in welchem die hydrophoben Dimethylsiloxanketten vor
herrschen. Das erfindungsgemäße verwendete Kondensationssiliconharz hat
einen besseren Enteisungseffekt als ein aus geradekettigem
Dimethylsiloxan bestehendes Siliconöl; es hat ausgezeichnete
Enteisungseigenschaften, eine sehr gute Haftung am Substrat
und die Fähigkeit, die Enteisungseigenschaften aufgrund der
Anwesenheit von Alkoxy und/oder Silanolgruppen zu bewahren.
Ferner ergibt das erfindungsgemäße Mittel, das das durch Feuchtigkeit aushärt
bare, filmbildende Harz und wahlweise die Verbindung der
Formel (IV) sowie das Kondensationssiliconharz umfaßt, einen
Film mit höherer Festigkeit und langer Bewahrung des Ent
eisungseffektes.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden durch die Bei
spiele genauer erläutert, in welchen alle Teile und Prozent
sätze auf das Gewicht bezogen sind.
Herstellungsbeispiel 1
Eine Mischung der obigen Komponenten wurde unter Rühren in
einem Glasreaktor 3 h bei einer Temperatur von 85°C umgesetzt.
Die Reaktionsmischung wurde 2 h bei 120°C unter Entfernung des
Lösungsmittels kondensiert, was eine Lösung A1 ergab, die ein
Kondensationssiliconharz mit einem Gewichtsmittel des Moleku
largewichtes von etwa 38000 enthielt. Die Lösung hatte einen
Feststoffgehalt von 67%.
Herstellungsbeispiel 2
Die Mischung der obigen Komponenten wurde unter Rühren in
einem Glasreaktor 2 h bei 105°C umgesetzt. Dann wurde die
Reaktionsmischung unter Entfernung des Lösungsmittels 2 h
kondensiert, was eine Lösung A2 ergab, die ein Kondensations
siliconharz mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von etwa 47000 enthielt. Die Lösung hatte einen Fest
stoffgehalt von 70%.
Herstellungsbeispiel 3
Eine Mischung der obigen Komponenten wurde unter Rühren in
einem Glasreaktor 3 h bei 80°C umgesetzt. Dann wurde die Reak
tionsmischung unter Entfernung des Lösungsmittels 2 h bei
120°C kondensiert, was eine Lösung A3 ergab, die ein Konden
sationssiliconharz mit einem Gewichtsmittel des Molekular
gewichtes von etwa 34000 enthielt. Die Lösung hatte einen
Feststoffgehalt von 62%.
Herstellungsbeispiel 4
Die Mischung der obigen Komponente wurde unter Rühren in einem
Glasreaktor 3 h bei 83°C umgesetzt. Die Reaktionsmischung
wurde unter Entfernung des Lösungsmittels 2 h bei 120°C kon
densiert, was eine Lösung A5 ergab, die ein Kondensations
siliconharz mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
von etwa 20000 enthielt. Die Lösung hatte einen Feststoff
gehalt von 69%.
Teile | |
γ-Methacryloylpropyltrimethoxysilan | 30 |
n-Butylacrylat | 20 |
Methylmethacrylat | 50 |
α,α'-Azobisisobutyronitril | 1 |
Ein Glasreaktor wurde mit 30 Teilen Xylol, 30 Teilen Butyl
acetat und 15 Teilen n-Butylalkohol beschickt, und die
Mischung wurde auf 90°C erhitzt. Zu der bei 90°C gehaltenen
Mischung wurde mittels Tropftrichter innerhalb von 4 h eine
Mischung der oben aufgeführten Monomeren und des Katalysators
zugetropft. Nach der Zugabe wurde die Mischung auf 110°C er
hitzt. Zu der auf 100°C gehaltenen Mischung wurde eine
Mischung aus 10 Teilen Xylol, 10 Teilen Butylacetat, 5 Teilen
n-Butylalkohol und 1 Teil 2,2'-Azobis-2,4-dimethylvaleronitril
mittels Tropftrichter innerhalb von 30 min zugetropft. Nach
beendeter Zugabe wurde die Mischung 1 h auf 110°C gehalten,
was eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von etwa 50% ergab,
die ein Alkoxysilylgruppen enthaltendes Acrylharz mit einem
Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von etwa 36000 ent
hielt. Das Harz enthielt etwa 130 an hydrolysierbare Gruppen
gebundene Siliciumgruppen pro Molekül.
Teile | |
γ-Methacryloyloxypropylmethyldimethoxysilan | 50 |
t-Butylmethacrylat | 40 |
Laurylacrylat | 10 |
α,α' -Azobisisobutyronitril | 0,9 |
Ein Glasreaktor wurde mit 38 Teilen Xylol und 37 Teilen n-
Butylalkohol beschickt, und die Mischung wurde auf 90°C er
hitzt. Zu der auf der gleichen Temperatur gehaltenen Mischung
wurde eine Mischung der oben aufgeführten Monomeren und des
Katalysators mittels Tropftrichter innerhalb von 4 h zuge
tropft. Nach der Zugabe wurde die Mischung auf 110°C erhitzt.
Zu der auf 110°C gehaltenen Mischung wurde eine Mischung aus
12 Teilen Xylol, 13 Teilen n-Butylalkohol und 1 Teil 2,2'-Azo
bis-2,4-dimethylvaleronitril durch einen Tropftrichter inner
halb von 1 h zugetropft. Nach beendeter Zugabe wurde die
Mischung 30 min auf 110°C gehalten, was eine Lösung mit einem
Feststoffgehalt von etwa 50% ergab, die ein Alkoxysilyl
gruppen enthaltendes Acrylharz mit einem Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes von etwa 42000 enthielt. Das Harz enthielt
ungefähr 270 an hydrolysierbare Gruppen gebundene Silicium
gruppen pro Molekül.
Teile | |
Allylacrylat | 25 |
Methylmethacrylat | 30 |
n-Butylacrylat | 45 |
α,α' -Azobisisobutyronitril | 1 |
40 Teile Xylol und 40 Teile Butylacetat wurden in einen Glas
reaktor gegeben, und die Mischung wurde auf 90°C erhitzt. Zu
der auf der gleichen Temperatur gehaltenen Mischung wurde eine
Mischung der oben aufgeführten Monomeren und des Katalysators
mittels Tropftrichter innerhalb von 4 h zugetropft. Nach der
Zugabe wurde eine Mischung aus 10 Teilen Xylol, 10 Teilen
Butylacetat und 1 Teil 2,2'-Azobis-2,4-dimethylvaleronitril zu
der auf 90°C gehaltenen Reaktionsmischung innerhalb von 30 min
zugetropft. Nach beendeter Zugabe wurde die Mischung 1 h auf
90°C gehalten, was eine Lösung ergab, die ein Acrylharz mit
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichtes von etwa 40 000
enthielt.
Anschließend wurde die Harzlösung bei 80°C gehalten. Zur Lö
sung wurde eine Mischung aus 0,4 Teilen Platinkatalysator, 28
Teilen Trimethoxysilan und 28 Teilen Xylol innerhalb von 3 h
zugetropft. Nach der Zugabe wurde die Mischung erhitzt und auf
100°C gehalten; nach Zugabe von 0,1 Teil Platinkatalysator und
2-stündiger Reaktion erhielt man eine Lösung, die ein Alkoxy
silylgruppen enthaltendes Acrylharz enthielt und einen Fest
stoffgehalt von etwa 50% hatte. Das Harz enthielt etwa 210 an
hydrolysierbare Gruppen gebundene Siliciumgruppen pro Molekül.
Teile | |
Phthalsäureanhydrid | 32,1 |
Trimethylolpropan | 14,1 |
Pentaerythrit | 14,5 |
Fettsäure von Sojaöl | 46,2 |
Die Mischung der obigen Komponenten wurde in einen Glasreaktor
gegeben und unter Rühren erhitzt und zwecks Veresterung 1 h
auf 180°C gehalten. Dann wurden 5 Teile Xylol zugefügt, und
die Mischung wurde auf 230°C erhitzt. Unter Rückflußkochen von
Xylol bei 230°C verlief die Reaktion für etwa 4 h und wurde
beendet, als eine Säurezahl (berechnet als Feststoffe) von 15
erreicht war. Nach Abkühlen der Reaktionsmischung wurde Xylol
zugefügt, was eine Harzlösung mit einem Feststoffgehalt von 50
% ergab. Das so erhaltene Harz hatte ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes von etwa 23000.
Danach wurde die erhaltene Harzlösung auf 80°C gehalten und
mit 27 Teilen Isocyanatoethylmethacrylat umgesetzt, bis die
Isocyanatgruppen aus dem Reaktionssystem im wesentlichen
entfernt waren. Zu der auf 80°C gehaltenen Reaktionsmischung
wurde eine Mischung aus 21,1 Teilen Trimethoxysilan, 0,15
Teilen Platinkatalysator und 21 Teilen Xylol innerhalb von 3 h
zugetropft. Nach der Zugabe wurde die Mischung erhitzt und auf
100°C gehalten, und 0,05 Teile eines Platinkatalysators wurden
zugefügt. Die Mischung wurde 2 h umgesetzt, was eine Lösung
eines Alkoysilylgruppen enthaltenden Polyesterharzes ergab.
Das Harz enthielt etwa 120 an hydrolysierbare Gruppen
gebundene Siliciumgruppen pro Molekül. Die Lösung hatte einen
Feststoffgehalt von 58%.
BEISPIEL 1
Ein Behälter wurde mit 100 Teilen einer Mischung der obigen
Komponenten und 200 Teilen als Treibmittel dienendes LPG be
schickt und hermetisch verschlossen. Das erhaltene Mittel
wurde zur Bildung eines Filmes mit einer Trockendicke von etwa
5 µm auf eine Aluminiumplatte gesprüht. Die beschichtete
Platte wurde 24 h bei Raumtemperatur zum Trocknen stehen ge
lassen, und die getrocknete Platte wurde zur Bestimmung der
Eishaftkraft verwendet. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde die Scher
festigkeit (kg/cm2) an der Eis/Substrat-Zwischenfläche be
stimmt, wobei jedoch die in der folgenden Tabelle 1 genannten
Komponenten in den angegebenen Mengen verwendet wurden.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
In den folgenden Tabellen bedeuten:
N3 = Dimethylsiloxan der Formel
N3 = Dimethylsiloxan der Formel
worin x eine ganze Zahl von durchschnittlich ungefähr 20 ist
N4 = Siliconöl der Formel
N4 = Siliconöl der Formel
worin x eine ganze Zahl von durchschnittlich ungefähr 200 ist
N5 = Siliconöl der Formel
N5 = Siliconöl der Formel
worin x eine ganze Zahl von durchschnittlich ungefähr 1000 ist
und das Öl eine Viskosität von ungefähr 1000 St (bei 25°C)
hat.
Die in Tabelle 2 als N6 bis N8 bezeichneten Tests zur Unter
suchung der Eigenschaften wurden nach den folgenden Verfahren
durchgeführt:
N6 = Test auf Scherfestigkeit
Ein Ring aus rostfreiem Stahl von 5 cm2 Innenfläche wurde auf
eine Testplatte gelegt (d. h. eine mit dem Enteisungsmittel be
schichtete und dann getrocknete Aluminiumplatte). Platte und
Ring wurden zum Gefriertest bei -10°C in ein Bad konstanter
Temperatur eingeführt und 90 min vorgekühlt. 2 ml entionisier
tes und auf 5°C gehaltenes Wasser wurden ins Innere des Ringes
gegossen, um auf der Beschichtungsoberfläche der Platte Eis zu
bilden; die Platte wurde dann 2 h bei -10°C stehen gelassen.
Die Platte mit dem damit in Kontakt stehenden Ring wurde an
eine Belastungszelle angeschlossen, und mit einem motorge
triebenen Metallstab wurde Kraft auf den Ring angewendet, um
die zum Abtrennen des Eises von der Beschichtung notwendige
Scherkraft (in kg/cm2) zu messen.
N7 = Wiederholungstest
Der in N6 beschriebene Test wurde mehrfach durchgeführt, wobei
sich der Ring aus rostfreiem Stahl zum Messen der Scherfestig
keit in der gleichen Stellung auf der Testplatte befand.
Tabelle 2 zeigt die jeweils erhaltenen Ergebnisse, wenn der
Test 10, 20, 30, 40 und 50 Mal wiederholt worden war.
N8 = Bestimmung der Scherfestigkeit nach Belassen im Freien
Die Testplatten wurden in der Stadt Hiratsuka, Präfektur Kana
gawa, Japan., in einem Winkel von 35° geneigt, nach Süden
ausgerichtet und im Freien belassen. Der in N6 beschriebene
Test erfolgte unter Verwendung von 4 Arten von Testplatten,
die jeweils 2, 4, 8 und 12 Wochen der Witterung ausgesetzt
wurden.
Die Scherfestigkeit wurde auch an Testplatten gemessen, die
dem in N6 beschriebenen Test nicht unterworfen worden waren.
Tabelle 2 zeigt, daß Eis mit geringer Haftung an der Ober
fläche der mit dem erfindungsgemäßen Enteisungsmittel be
schichteten Testplatte gebildet wurde. Der gleiche Effekt
wurde nicht nur an Testplatten erzielt, die durch Aerosolauf
trag mit dem erfindungsgemäßen Enteisungsmittel beschichtet
waren, sondern auch an Testplatten, die durch Aufstreichen und
Luftsprühbeschichtung mit dem treibmittelfreien erfindungs
gemäßen Enteisungsmittel beschichtet waren.
Die in den Beispielen erhaltenen
Beschichtungszusammensetzungen, die ein durch Feuchtigkeit
aushärtbares, filmbildendes Harz enthielten, bewahrten außer
dem den Enteisungseffekt längere Zeit als die Zusammensetzung
von Vergleichsbeispiel 2.
Claims (6)
1. Enteisungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es
2 Gew.-% oder mehr Siliconharz, welches wenigstens ein
aus der folgenden Gruppe ausgewähltes Kondensat ist:
- (i) ein Kondensat einer Alkoxydimethylsiloxanverbindung
der Formel
in welcher R1 eine Methyl- oder Ethylgruppe bedeutet, A ein Sauerstoffatom, eine Ethylen- oder 1,3-Propylen gruppe bedeutet, a eine ganze Zahl von 5 bis 150 ist, b eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet, e für 2 oder 3 steht, c eine ganze Zahl (3-b) ist und d für eine ganze Zahl (3-e) steht, - (ii) ein Kondensat der Verbindung der Formel (I) und
einer Alkoxysilanverbindung der Formel
(R3)h-Si-(OR2)j (II)
in welcher R2 eine Methyl- oder Ethylgruppe bedeutet, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, h eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist und j eine ganze Zahl (4-h) ist, - (iii) ein Kondensat der Verbindung der Formel (I) und
einer Dihydroxydimethylsiloxanverbindung der Formel
in welcher k eine ganze Zahl von 10 bis 200 ist, und - (iv) ein Kondensat der Verbindung der Formel (I), der Alkoxysilanverbindung der Formel (II) und der Dihy droxydimethylsiloxanverbindung der Formel (III), sowie 98 Gew.-% oder weniger eines durch Feuchtigkeit aushärtbaren, filmbildenden Harzes enthält.
2. Enteisungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es 5 bis 95 Gew.-% Siliconharz und ungefähr 95
bis ungefähr 5 Gew.-% an durch Feuchtigkeit härtbarem,
filmbildenden Harz enthält.
3. Enteisungsmittel nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Feuchtigkeit
härtbare, filmbildende Harz ein Harz mit einer Silici
umgruppe ist, die durch die folgende Formel dargestellt
wird
in welcher R5 eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit jeweils bis zu 10 Kohlenstoffatomenden bedeutet, Z eine hydrolysierbare Gruppe bedeutet, die ausgewählt ist aus Halogenatomen, Alkoxygruppen, Acyloxygruppen, Thio alkoxygruppen und der Phenoxygruppe, und t eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist;
wobei das Harz pro Molekül mindestens eine an der hydrolysierbaren Gruppe am Ende oder an der Seitenkette angebrachte Siliciumgruppe aufweist.
in welcher R5 eine Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit jeweils bis zu 10 Kohlenstoffatomenden bedeutet, Z eine hydrolysierbare Gruppe bedeutet, die ausgewählt ist aus Halogenatomen, Alkoxygruppen, Acyloxygruppen, Thio alkoxygruppen und der Phenoxygruppe, und t eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist;
wobei das Harz pro Molekül mindestens eine an der hydrolysierbaren Gruppe am Ende oder an der Seitenkette angebrachte Siliciumgruppe aufweist.
4. Enteisungsmittel nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine Dime
thylsiloxanverbindung mit Alkoxysilylgruppen an beiden
Enden enthält, die durch die folgende Formel darge
stellt wird:
in welcher R3 und R4 gleich oder verschieden sind und jeweils eine Methyl- oder Ethylgruppen bedeuten, D und E gleich oder verschieden sind und jeweils ein Sauer stoffatom, eine Ethylen- oder eine 1,3-Propylengruppe bedeuten, X eine ganze Zahl von 3 bis 30 ist, m und r gleich, oder verschieden sind und jeweils für eine ganze Zahl von 1 bis 3 stehen, n = (3-m) ist und S = (3-r) ist.
in welcher R3 und R4 gleich oder verschieden sind und jeweils eine Methyl- oder Ethylgruppen bedeuten, D und E gleich oder verschieden sind und jeweils ein Sauer stoffatom, eine Ethylen- oder eine 1,3-Propylengruppe bedeuten, X eine ganze Zahl von 3 bis 30 ist, m und r gleich, oder verschieden sind und jeweils für eine ganze Zahl von 1 bis 3 stehen, n = (3-m) ist und S = (3-r) ist.
5. Enteisungsmittel nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein
Siliconöl enthält, das durch die folgende Formel darge
stellt wird
in welcher y eine ganze Zahl von 1 bis 20000 ist.
in welcher y eine ganze Zahl von 1 bis 20000 ist.
6. Enteisungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß es die
Anwendung eines Aerosols, das ein Enteisungsmittel nach
irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5 und ein Treibmittel
enthält, umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3939482A1 DE3939482A1 (de) | 1990-05-31 |
DE3939482C2 true DE3939482C2 (de) | 1998-07-09 |
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JPH02147688A (ja) | 1990-06-06 |
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