DE3939118C2 - Gasfeder mit abgestufter Kraftkennlinie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gasfeder mit einem an einer Kolbenstange gehaltenen Kol­ ben, der in ein Druckrohr ein- und ausfahrbar ist und dieses in einen ersten Arbeitsraum und einen zweiten Arbeitsraum unterteilt, wobei in dem dem Kolbenstangenaustritt entgegengesetzten zweiten Arbeitsraum eine mit dem Kolben in Wirkverbindung bring­ bare Zusatzfeder angeordnet ist.

Eine derartige Gasfeder ist aus der US 3 831 919 bekannt und wird im Kraftfahrzeug­ bau beispielsweise zum Anheben und Öffnen von Türen, Klappen, Hauben usw. ver­ wendet. Durch die meist ungünstige Einbaulage und dem oft geringen zur Verfügung stehenden Freiraum zwischen der zu heben den Klappe und der Karosserie entstehen ungünstige Angriffspunkte und Hebelarme mit ungünstiger Kinematik. Es ist deshalb eine Gasfeder erforderlich, die bei der beschriebenen ungünstigen Kinematik eine zu­ mutbare Klappenfunktion sicherstellt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gasfeder der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der im eingeschobenen Zustand hohe Ausschubkräfte bereitgehal­ ten werden können.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Zusatzfeder mindestens eine weitere Feder zugeordnet ist, wobei die Federkennung der weiteren Feder steiler als die Federken­ nung der Zusatzfeder ist. Durch diese Maßnahme wird eine Gasfeder geschaffen, bei der im eingeschobenen Zustand, d. h. bei geschlossener Klappe, Tür usw. mindestens zwei Federn vorgespannt sind. Damit werden zum Öffnen der Klappe hohe Ausschub­ kräfte bereitgehalten, die die Ausschubkraft des Gasvolumens zu Beginn des Öffnungs­ vorganges sehr stark unterstützen, denn durch die ungünstige Kinematik werden zum ersten Anheben große Kräfte bei relativ kleinem Weg benötigt. Nach einem vorbe­ stimmten Weg müssen diese Ausschubkräfte verringert werden. Dazu ist vorgesehen, daß die weitere Feder kürzer als die Zusatzfeder ist. Nachdem auch die Zusatzfeder ent­ spannt ist, hat sich der Angriffspunkt zugunsten der Gasfeder verbessert und es genügt die relativ geringe Ausschubkraft durch den Gasüberdruck, um die Klappe sanft in ihre Offenstellung anzuheben.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfin­ dung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be­ schrieben; es zeigt:

Fig. 1 den Schnitt durch eine Gasfeder mit zwei unterschiedlich langen Zusatzfedern,

Fig. 2 ein Diagramm mit Darstellung der unterschiedlichen Federkennlinien für das Gas­ volumen, die Zusatzfeder und die weitere Zusatzfeder.

Die in der Fig. 1 dargestellte Gasfeder 10 besteht im wesentlichen aus einem Druck­ rohr 11, das durch einen an einer Kolbenstange 12 ein- und ausfahrbaren Kolben 13 in einen ersten Arbeitsraum und in einen zweiten Arbeitsraum 15 unterteilt ist. In dem dem Kolbenstangenaustritt entgegengesetzten zweiten Arbeitsraum 15 ist eine mit dem Kolben 13 in Wirkverbindung bringbare Zusatzfeder 17 angeordnet. Die Zusatzfeder 17 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als rechtsgewickelte Schraubendruckfeder ausgebildet, sie kann aber auch als ein Zusatzgasvolumen ausgebildet sein.

In der ersten Zusatzfeder 1 ist eine weitere Zusatzfeder 18 angeordnet. Bei dem ge­ zeigten Ausführungsbeispiel ist die weitere Feder 18 kürzer als die erste Zusatzfeder 17, es ist aber auch möglich, sie mit unterschiedlicher Federsteifigkeit auszubilden.

Das Druckrohr 11 ist auf der der Kolbenstange 12 abgewandten Seite mit Befestigung­ selementen, beispielsweise Kugelpfannen, Gabelköpfen oder, wie in dem Ausführungs­ beispiel dargestellt, mit einem Befestigungsauge 16 versehen, mit dem die Gasfeder 10 an einer nicht dargestellten Kraftfahrzeugkarosserie angelenkt werden kann. An dem dem Druckrohr 11 abgewandten freien Ende der Kolbenstange 12 ist ebenfalls ein Befe­ stigungsauge 21, beispielsweise für die Anlenkung an eine Heck- oder Motorraumklap­ pe, an einer Tür usw. eines nicht dargestellten Kraftfahrzeuges.

Die Kolbenstange 12 ist mit einer Kolbenstangenführung 19 aus dem Druckrohr 11 ge­ führt, wobei das Druckrohr durch eine Druckrohrdichtung 20 abgedichtet ist.

Wie die Fig. 2 in Form eines Diagramms zeigt, weist die weitere Zusatzfeder 19 eine steilere Federkennung 22 als die erste Zusatzfeder 17 auf. Nach einem vorbestimmten Ausschubweg ist die Ausschubkraft der weiteren Zusatzfeder 18 aufgebraucht und ver­ ringert sich auf die Ausschubkraft der ersten Zusatzfeder 17 entsprechend der Feder­ kennung 23. Nach dem Entspannen auch der ersten Zusatzfeder 17 übernimmt das in dem Druckrohr 11 befindliche Gasvolumen den weiteren Ausschub, entsprechend der Gasfederkennung 24. Als Federkennung ist die Federkennlinie der jeweiligen Feder an­ zusehen.

Bezugszeichenliste

10 Gasfeder
11 Druckrohr
12 Kolbenstange
13 Kolben
14 erster Arbeitsraum
15 zweiter Arbeitsraum
16 Befestigungsauge
17 erste Zusatzfeder
18 weitere Zusatzfeder
19 Kolbenstangenführung
20 Druckrohrdichtung
21 Befestigungsauge
22 erste Federkennung
23 zweite Federkennung
24 Gasfederkennung.

Claims (4)

1. Gasfeder mit einem an einer Kolbenstange gehaltenen Kolben, der in ein Druckrohr ein- und ausfahrbar ist und dieses in einen ersten und einen zweiten Arbeitsraum un­ terteilt, wobei in dem dem Kolbenstangenaustritt entgegengesetzten zweiten Ar­ beitsraum eine mit dem Kolben in Wirkverbindung bringbare Zusatzfeder angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzfeder (18) mindestens eine weitere Feder (18) zugeordnet ist, wobei die Federkennung (22) der weiteren Feder (18) steiler als die Federkennung (23) der Zusatzfeder (17) ist.

2. Gasfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (17) eine rechtsgewickelte Schraubendruckfeder und die weitere Feder (18) eine linksgewickelte Schraubenfeder ist.

3. Gasfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Feder (18) kürzer als die Zusatzfeder (17) ist.

4. Gasfeder nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkennung (23) der Zusatzfeder (17) steiler als die Federkennung (24) der Gasfeder (10) ist.