DE3937368A1 - Fahrradrahmen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrradrahmen, bestehend aus
einem Sitzrohr, zumindest einem unteren Rahmenrohr, das sich
von einem zur Aufnahme einer Vorderradgabel bestimmten Lenk
kopfrohr in den Bereich des Tretlagergehäuses erstreckt, so
wie einer Hinterradgabel und zwischen dem Sitzrohr und der
Hinterradgabel angeordneten Hintergabelstreben.
Die allgemein bekannten Fahrradrahmen dieser Art sind übli
cherweise in sich relativ steif und besitzen keine sich auf
den Fahrkomfort besonders vorteilhaft auswirkende Federcha
rakteristik.
Eine wesentliche Ursache dafür ist, daß diese Fahrradrahmen
stets so dimensioniert werden müssen, daß der größten zu
erwartenden Belastung Rechnung getragen wird. Personen mit
einem deutlich unter dem bei der Dimensionierung zu berück
sichtigenden Höchstgewicht liegenden Körpergewicht werden
daher stets einen Rahmen mit ausgesprochen harter Federcha
rakteristik vorfinden. Diese harte Federcharakteristik wirkt
sich ferner bei unebenen Bodenverhältnissen besonders nega
tiv aus, da in diesem Falle Stöße und Schläge auf den jewei
ligen Fahrer weitgehend ungedämpft übertragen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrradrahmen der ein
gangs angegebenen Art mit nur geringfügigem Mehraufwand so
auszubilden, daß zum einen eine optimale Anpassung der Feder
charakteristik des Rahmens an den jeweiligen Benutzer mög
lich ist und zum anderen auch eine Veränderung der Federcha
rakteristik in Abhängigkeit vom jeweiligen Verwendungszweck
und den Gegebenheiten der zu befahrenden Straßen oder des zu
befahrenden Geländes erfolgen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen
dadurch, daß der von Sitzrohr, Hinterradgabel und Hinterga
belstreben gebildete, die Federcharakteristik des Rahmens
zumindest beeinflussende, aber im Regelfall zumindest weit
gehend bestimmende Dreieckverbund als im Sinne einer Verklei
nerung oder Vergrößerung der umschlossenen Fläche verstellba
rer Verbund ausgebildet ist.
Durch die Variation dieses Dreieckverbundes ist es möglich,
die Federcharakteristik des Gesamtrahmens wesentlich zu ver
ändern, und die Verstellung des Dreieckverbunds erfolgt da
bei bevorzugt dadurch, daß die Hintergabelstreben am Sitz
rohr in unterschiedlicher Höhe fixierbar ausgeführt sind.
Je näher die Befestigungsstellen der Hintergabelstreben am
Sitzrohr dem Sitz bzw. Sattel gelegen sind, desto steifer
wird der Rahmen, und je weiter entfernt diese Befestigungs
stellen vom Sattel sind und je kleiner damit die vom Drei
eckverbund umschlossene Fläche wird, desto weicher wird die
Federcharakteristik des Rahmens.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Hintergabelstreben radachsseitig schwenkbar gelagert,
und die sitzrohrseitigen Befestigungsstellen für diese Hin
tergabelstreben sind auf einem Kreisbogen um die Schwenkach
se dieser Hintergabelstreben gelegen.
Da die Befestigung der Hintergabelstreben relativ zum Sitz
rohr durch leicht lösbare Elemente erfolgen kann, läßt sich
die Federcharakteristik des Rahmens durch Verstellung des
Dreieckverbunds problemfrei auf die körperlichen Gegebenhei
ten des jeweiligen Benutzers einstellen und dann auch durch
den Benutzer an die unterschiedlichen praktischen Gegebenhei
ten, z. B. an ein Fahren auf ebenen Fahrbahnen und ein Fahren
im unebenen Gelände, anpassen.
Die sitzrohrseitigen Befestigungsstellen sind bevorzugt an
einem Steg ausgebildet, der entweder direkt an das Sitzrohr
angeformt oder über Tragelemente relativ zum Sitzrohr fi
xiert ist. Mit diesem Steg arbeitet bevorzugt ein Kuppel
glied zusammen, das mit den beiden Hintergabelstreben fest
verbunden ist und den Steg U-förmig umgreift und bezüglich
dieses Steges durch ein Rastelement, einen Bolzen oder der
gleichen fixiert werden kann.
Besonders günstige Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der
gemäß der Erfindung verstellbare Dreieckverbund mit einem
zumindest auf einem Teilbereich gekrümmt ausgebildeten Sitz
rohr kombiniert wird, wobei das Sitzrohr vorzugsweise eine
zumindest im wesentlichen S-förmige Krümmung besitzt und
dabei durch Verstellung der Hintergabelstreben unterschied
liche Bereiche dieses gekrümmt ausgebildeten Sitzrohres hin
sichtlich ihrer elastischen Verformbarkeit freigegeben oder
blockiert werden. Die erreichbaren Variationen in der Feder
charakteristik des Rahmens sind durch dieses Zusammenwirken
besonders ausgeprägt.
Nach einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung
weist das Sitzrohr ausgehend vom Tretlagerbereich eine der
Hinterradkontur folgende, bogenförmige Krümmung auf, die
sich etwa bis in Hinterradhöhe erstreckt, und in diesem
Falle ist der Steg mit den Befestigungsstellen für die Hin
tergabelstreben in der oberen Hälfte dieser bogenförmigen
Krümmung gelegen. An den bogenförmig gekrümmten Bereich des
Sitzrohrs schließt sich dann nach oben hin ein etwa S-förmi
ger, den Sattel tragender Abschnitt an, so daß eine Sitzrohr
struktur vorliegt, bei der sich unterschiedliche Anlenkstel
len der Hintergabelstreben bezüglich der sich jeweils erge
benden Federcharakteristik des Rahmens besonders ausgeprägt
auswirken.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in Unteran
sprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeich
nung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer mögli
chen Ausführungsform eines Fahrradrahmens
nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine Detaildarstellung des Kuppelbereichs
zwischen Hintergabelstreben und Sitzrohr.
Fig. 1 zeigt einen vorzugsweise aus Kunststoff-Verbundmate
rialien bestehenden Fahrradrahmen mit einem Sitzrohr 1,
einem unteren Rahmenrohr 2 sowie einem oberen Rahmenrohr 16,
wobei im Bereich der Verbindung zwischen unterem Rahmenrohr
2 und oberem Rahmenrohr 16 ein Lenkkopfrohr 3 in den Rahmen
aufbau integriert ist, das zur Aufnahme einer Vorderradgabel
17 dient.
Im Bereich der Verbindung zwischen Sitzrohr 1 und unterem
Rahmenrohr 2 ist ein Tretlagergehäuse 4 vorgesehen und eine
Hinterradgabel 5 angeschlossen. Im Falle der Fertigung des
Rahmens aus mit Carbonfasern bzw. Carbonfasergeweben und
dergleichen armierten Kunststoffrohren können das untere
Rahmenrohr 2 und die Hinterradgabel 5 unmittelbar ineinander
übergehend, d. h. aus den gleichen Rohrelementen bestehend
ausgebildet sein, aber im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sind auch alle anderen Ausführungsformen von Rahmen verwend
bar.
Zwischen dem achsseitigen Ende der Hinterradgabel 5 und dem
Sitzrohr 1 erstrecken sich Hintergabelstreben 6, die achs
seitig bevorzugt schwenkbar gelagert sind, wobei die Schwenk
achse 9 parallel zur Radachse verläuft.
Das Sitzrohr 1 besteht ausgehend vom Bereich des Tretlagers
4 aus einem der Kontur des Hinterrads 18 folgenden, bogen
förmig gekrümmten Abschnitt 13, der sich etwa bis in Hinter
radhöhe erstreckt. An diesen Abschnitt 13 des Sitzrohrs 1
schließt sich ein etwa S-förmiger, den Sattel 15 tragender
Abschnitt 14 an, dessen unterer Teil in Richtung des Vorder
rads geneigt verläuft und dessen den Sattel 15 tragender Be
reich unter einem stumpfen Winkel nach hinten abgewinkelt
ist und etwa parallel zum Lenkkopfrohr 3 oder etwas steiler
verläuft.
Im oberen Teil des bogenförmig gekrümmten Abschnitts 13 des
Sitzrohrs 1 ist ein Steg 11 vorgesehen und insbesondere an
das Sitzrohr 1 angeformt, der mehrere in Höhenrichtung ver
setzte, auf einem Kreisbogen liegende Befestigungsstellen 8
für die Hintergabelstreben 6 aufweist.
Das Zentrum des Kreisbogens, auf dem die Befestigungsstellen
8 gelegen sind, befindet sich in der Schwenkachse 9 für die
Hintergabelstreben 6.
Diese Hintergabelstreben 6 sind sitzrohrseitig zusammenge
faßt und über ein Kuppelglied 10 in einer der Befestigungs
stellen 8 fixierbar.
Durch diese Verstellbarkeit der Hintergabelstreben 6 läßt
sich der Dreieckverbund 7 aus Sitzrohr 1, Hinterradgabel 5
und Hintergabelstreben 6 variieren, wobei einer Vergrößerung
der von diesen Elementen umschlossenen Fläche eine Annähe
rung der Hintergabelstreben 6 an den Sattel 15 entspricht,
was gleichbedeutend mit der Einstellung einer härteren Fe
dercharakteristik ist. Je weiter die Hintergabelstreben 6 in
Richtung des Tretlagergehäuses 4 verschwenkt und am Steg 11
des Sitzrohrs 1 fixiert werden, desto weicher wird die Feder
charakteristik des Rahmens.
Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform der Kupplung zwi
schen den Hintergabelstreben 6 und dem mit dem Sitzrohr 1
fest verbundenen Steg 11, der eine Mehrzahl von beabstande
ten Befestigungsstellen 8 in Form von durchgehenden Bohrun
gen aufweist.
Die beiden Hintergabelstreben 6 sind sitzrohrseitig zu einem
einzigen Teil zusammengefaßt, das als Kuppelglied 10 ausge
bildet ist und den Steg 11 U-förmig umfaßt.
Mittels eines schwenkhebelartig ausgebildeten Betätigungsor
gans 12 für einen nicht sichtbaren Riegelbolzen kann das Kup
pelglied 10 in unterschiedlichen Positionen relativ zu dem
mit dem Sitzrohr 1 fest verbundenen Steg 11 fixiert werden,
was gleichbedeutend mit einer entsprechenden Einstellung
bzw. Vorgabe einer bestimmten Federcharakteristik des Rah
mens ist.
Anstelle des in Fig. 2 gezeigten Beispiels für eine mögliche
Kupplung zwischen Hintergabelstreben 6 und Sitzrohr 1 lassen
sich auch modifizierte Kuppelmöglichkeiten realisieren, bei
denen die Relativverrastung über einseitig offene Ausnehmun
gen im Steg 11, ineinandergreifende Verzahnungen oder Ver
klemmungen erfolgt. Die Feinfühligkeit der möglichen Einstel
lung der Federcharakteristik läßt sich durch Vorgabe der mög
lichen Verrastungspositionen vorgeben.
Bezugszeichenliste
1 Sitzrohr
2 Unteres Rahmenrohr
3 Lenkkopfrohr
4 Tretlagergehäuse
5 Hinterradgabel
6 Dreieckverbund
7 Befestigungsstellen
9 Schwenkachse
10 Kuppelglied
11 Steg
12 Betätigungsorgan
13 Bogenförmig gekrümmter Bereich
14 S-förmiger Abschnitt
15 Sattel
16 Oberes Rahmenrohr
17 Vorderradgabel
18 Hinterrad
2 Unteres Rahmenrohr
3 Lenkkopfrohr
4 Tretlagergehäuse
5 Hinterradgabel
6 Dreieckverbund
7 Befestigungsstellen
9 Schwenkachse
10 Kuppelglied
11 Steg
12 Betätigungsorgan
13 Bogenförmig gekrümmter Bereich
14 S-förmiger Abschnitt
15 Sattel
16 Oberes Rahmenrohr
17 Vorderradgabel
18 Hinterrad
Claims (13)
1. Fahrradrahmen, bestehend aus einem Sitzrohr (1), zumin
dest einem unteren Rahmenrohr (2), das sich von einem
zur Aufnahme einer Vorderradgabel (17) bestimmten Lenk
kopfrohr (3) in den Bereich des Tretlagergehäuses (4)
erstreckt, sowie einer Hinterradgabel (5) und zwischen
dem Sitzrohr (1) und der Hinterradgabel (5) angeordneten
Hintergabelstreben (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß der von Sitzrohr (1), Hinterradgabel (5) und Hinter
gabelstreben (6) gebildete, die Federcharakteristik des
Rahmens zumindest beeinflussende Dreieckverbund (7) als
im Sinne einer Verkleinerung oder Vergrößerung der um
schlossenen Fläche verstellbarer Verbund ausgebildet
ist.
2. Fahrradrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hintergabelstreben (6) am Sitzrohr (1) in unter
schiedlicher Höhe fixierbar sind.
3. Fahrradrahmen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hintergabelstreben (6) längenverstellbar ausge
bildet sind.
4. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hintergabelstreben (6) radachsseitig schwenkbar
gelagert sind.
5. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sitzrohrseitigen Befestigungsstellen (8) für die
Hintergabelstreben (6) auf einem Kreisbogen um die
Schwenkachse (9) der Hintergabelstreben (6) gelegen
sind.
6. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hintergabelstreben (6) sitzrohrseitig miteinan
der verbunden und über ein Kuppelglied (10) am Sitzrohr
(1) befestigbar sind.
7. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sitzrohrseitigen Befestigungsstellen (8) an
einem Steg (11) ausgebildet sind und daß das den Hinter
gabelstreben (6) zugeordnete Kuppelglied (10) den Steg
(11) U-förmig umgreift.
8. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Hintergabelstreben (6) ein Betätigungsorgan
(12) für ein zwischen Kuppelglied (10) und Steg (11)
wirksames Riegelelement integriert ist.
9. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzrohr (1) zumindest auf einem Teilbereich
gekrümmt ausgebildet ist.
10. Fahrradrahmen nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzrohr (1) eine zumindest im wesentlichen
S-förmige Krümmung aufweist.
11. Fahrradrahmen nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzrohr (1) ausgehend vom Tretlagerbereich eine
der Hinterradkontur folgende, bogenförmige Krümmung (13)
aufweist, die sich etwa bis in Hinterradhöhe erstreckt,
und daß der Steg (11) mit den Befestigungsstellen (8)
für die Hintergabelstreben (6) in der oberen Hälfte die
ser bogenförmigen Krümmung (13) gelegen ist.
12. Fahrradrahmen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den bogenförmig gekrümmten Bereich (13) des
Sitzrohrs (1) ein etwa S-förmiger, den Sattel (15) tra
gender Abschnitt (14) anschließt.
13. Fahrradrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest das Sitzrohr (1), das untere Rahmenrohr
(2), die Hinterradgabel (5) und ein gegebenenfalls vor
gesehenes oberes Rahmenrohr (16) aus faserverstärkten,
insbesondere mit Carbonfasern verstärkten Kunststoff-Ver
bundrohren bestehen.
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |