DE3935190C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3935190C2
DE3935190C2 DE19893935190 DE3935190A DE3935190C2 DE 3935190 C2 DE3935190 C2 DE 3935190C2 DE 19893935190 DE19893935190 DE 19893935190 DE 3935190 A DE3935190 A DE 3935190A DE 3935190 C2 DE3935190 C2 DE 3935190C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mandrel
lubricant
cooling
mandrel bar
rolling stock
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19893935190
Other languages
English (en)
Other versions
DE3935190A1 (de
Inventor
Karlhans Dipl.-Ing. 4030 Ratingen De Staat
Hermann Dipl.-Ing. 4048 Grevenbroich De Moeltner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kocks Technik GmbH and Co KG
Original Assignee
Kocks Technik GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kocks Technik GmbH and Co KG filed Critical Kocks Technik GmbH and Co KG
Priority to DE19893935190 priority Critical patent/DE3935190A1/de
Publication of DE3935190A1 publication Critical patent/DE3935190A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3935190C2 publication Critical patent/DE3935190C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B25/00Mandrels for metal tube rolling mills, e.g. mandrels of the types used in the methods covered by group B21B17/00; Accessories or auxiliary means therefor ; Construction of, or alloys for, mandrels or plugs
    • B21B25/04Cooling or lubricating mandrels during operation

Description

Beim Herstellen nahtloser Rohre, insbesondere bei solchen aus Stahl, werden bei verschiedenen Verfahren der Warmumformung als Innenwerkzeuge Dornstangen verwendet, die sich aber nur zeitweilig im Inneren des Walzgutes befinden. Sie werden beim oder nach dem Umformvorgang aus dem Walzgut herausgezogen. Da das Walzgut auf eine relativ hohe Umformtemperatur erhitzt ist, erwärmen sich auch die Dornstangen durch den engen Kontakt mit dem Walzgut erheblich, so daß sie gekühlt werden müssen, damit ihre Festigkeit erhalten bleibt. Um ein Abstreifen oder auch Abwalzen des Walzgutes von der Dornstange zu erleichtern und um Beschädigungen sowohl des Walzgutes als auch der Dornstangen zu vermeiden, werden die Dornstangen mit einem Schmiermittel geschmiert, das im wesentlichen aus Graphit und Wasser sowie einigen Zusätzen besteht, bevor sie in die Innenbohrung des Walzgutes eingebracht werden.
Beim Aufbringen des Schmiermittels auf die Dornstangen ist es erforderlich, daß diese auf ihrer Außenfläche eine Temperatur von über 100 Grad Celsius, vorzugsweise von 150 bis 250 Grad Celsius, besitzen, was abhängig ist von der Art des verwendeten Schmiermittels. Diese Temperatur dient dazu, den Wasseranteil des Schmiermittels nach dem Aufbringen bald verdampfen zu lassen, damit die schmierenden Bestandteile auf der Dornstange haften und nicht abfließen. Andererseits darf dieser Verdampfungsvorgang auch nicht zu schnell erfolgen, damit eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über die Dornstangenaußenfläche erzielt wird, wozu das Schmiermittel eine ausreichend lange Zeit flüssig bleiben muß.
Um diese Temperaturbedingungen einhalten zu können, das heißt, um die Dornstangen entweder auf die erforderliche Oberflächentemperatur abzukühlen oder auf diese zu erwärmen und um einen einwandfreien Schmierfilm zu erzeugen, benötigt man eine bestimmte Zeit, in der die Dornstangen nicht verwendbar sind. Damit genügend Zeit für die Behandlung der Dornstangen zur Verfügung steht und damit der Produktionsablauf durch die Behandlung nicht verzögert wird, was die Leistungsfähigkeit der Anlage reduziert, verwendet man bei vielen Anlagen mehrere Dornstangen, die laufend ausgewechselt werden. Die Kühlung und Schmierung der Dornstangen erfolgt dann im Rahmen eines Dornstangenumlaufs, in dem sich je nach Herstellungsverfahren bis zu etwa 30 Dornstangen befinden. Der Dornstangenumlauf stellt einen Nebenschluß zum Walzgutdurchlauf des Herstellungsverfahrens dar. Er hat sich zwar bewährt, ist aber relativ aufwendig. Man benötigt eine aufwendige Transporteinrichtung für die Dornstangen, viel Platz sowie eine große Zahl teurer Dornstangen und dies für jeden gewünschten Innendurchmesser. Die Umstellung auf einen anderen Innendurchmesser ist arbeits- und zeitaufwendig. Ferner erfordert das auch während des normalen Betriebes notwendige ständige Wechseln der Dornstangen eine aufwendige Verbindung zwischen den Dornstangen und ihrem Widerlager, die einerseits leicht und schnell lösbar, andererseits hoch beanspruchbar sein muß. Dies gilt insbesondere dann, wenn auch eine Innenkühlung der Dornstangen vorgesehen ist. Selbst wenn nur zwei Dornstangen abwechselnd benutzt werden ohne Dornstangenumlauf, benötigt man aber doch entsprechende Wechseleinrichtungen und zwei komplette Widerlager, so daß es auf jeden Fall vorteilhafter ist im normalen Walzbetrieb mit nur einer Dornstange auszukommen. Dies setzt jedoch voraus, daß durch das Kühlen und Schmieren der Dornstange die Totzeiten der Anlage nicht vergrößert werden und der Arbeitszyklus hierdurch nicht verlängert wird, was in aller Regel aber unvermeidbar ist.
Es hat sich gezeigt, daß es mit einer gut ausgelegten Innenkühlung der Dornstangen möglich ist, die durch den Umformprozeß eingebrachte Wärmemenge abzuführen. Problematisch ist jedoch die relativ geringe Wärmeleitfähigkeit der Dornstangen, insbesondere beim Einsatz legierter Stähle. Diese reicht nicht aus, um die von außen zugeführte Wärmemenge schnell genug nach innen dem dort vorhandenen Kühlwasserkreislauf zuzuführen. Deshalb bleibt innerhalb der zwischen zwei Dornstangeneinsätzen zur Verfügung stehenden Zeit auch bei guter Innenkühlung die Oberflächentemperatur für das Auftragen des Schmiermittels zu hoch, so daß insbesondere bei der Verwendung nur einer Dornstange auf eine Außenkühlung nicht verzichtet werden kann.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen und Schmieren von Dornstangen beim Herstellen nahtloser Rohre mittels Schrägwalzgerüsten, Stoßbänken, Pilgerwalzstraßen oder dergleichen, bei dem eine Dornstange außenseitig nach dem Umformen und Entfernen eines Walzgutstückes mit einem Kühlmittel und vor dem Aufschieben sowie Umformen des nächsten Walzgutstückes mit einem Schmiermittel beaufschlagt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden sowohl das Kühlmittel - in aller Regel Kühlwasser - als auch das Schmiermittel mit Hilfe von Sprühdüsen auf die Dornstangenmantelfläche aufgebracht, wobei die Sprühdüsen ringförmig die Dornstange umschließen, damit diese auf ihrem gesamten Umfang gleichmäßig beaufschlagt wird. Eine solche ringförmige Anordnung der Sprühdüsen hat den Nachteil, daß sie das seitliche Herausnehmen bzw. Einlegen der Dornstangen in die Arbeitslinie behindern. Zum Auswechseln der Dornstangen, was auch bei Verwendung nur einer Dornstange im normalen Betriebsablauf doch von Zeit zu Zeit durchgeführt werden muß, müssen diese so weit zurückgezogen werden, daß sie auf ganzer Länge aus dem Bereich der ringförmig angeordneten Sprühdüsen heraus sind, was eine größere Hublänge und damit auch einen entsprechend größeren Platzbedarf und höhere Investitionskosten erfordert. Außerdem ist es mit diesem bekannten Düsenring nicht möglich, die Dornstange schon in unmittelbarer Nähe der umformenden Walzen oder Rollen, also so früh wie möglich nach dem Umformvorgang zu kühlen. Würde man einen Düsenring in unmittelbarer Nähe der umformenden Walzen oder Rollen anordnen, dann müßte man den Einlegetisch für das Walzgut um die axiale Länge des Düsenringes von dem Umformaggregat entfernen, um weiterhin sicherzustellen, daß im Bereich des Einlegetisches das Walzgut von der Seite her eingelegt werden kann, was im Bereich des Düsenringes nicht möglich ist. Da die axiale Länge des Düsenringes nicht unerheblich ist, weil er eine nennenswerte Kühlung der Dornstange bewirken soll, müßte der Einlegetisch um diese Länge vom Umformaggregat entfernt angeordnet werden. Hierdurch verlängert man zwangsläufig auch die Hublänge der Dornstange, vergrößert den Platzbedarf der Anlage, erhöht die Investitionskosten und verlängert vor allem die Taktzeit, was die Leistung der Anlage beeinträchtigt.
Um diese Nachteile in Grenzen zu halten, muß die axiale Länge des Düsenringes kurz gehalten werden, was wiederum nur eine unzureichende Kühlung zuläßt. Diese reicht nicht aus, um die Oberflächentemperatur der Dornstange so weit abzusenken, daß das Schmiermittel aufgetragen werden kann. Man ist deshalb gezwungen, auch auf der dem Umformaggregat abgekehrten Seite des Einlegetisches Sprühdüsen anzuordnen, was die Hublänge entsprechend vergrößert. Infolgedessen bringt die Anordnung eines ersten Düsenringes in unmittelbarer Nähe des Umformaggregats zwischen diesem und dem Einlegetisch keine nennenswerten Vorteile, weshalb üblicherweise hierauf verzichtet wird. Da eine ausreichende Abkühlung der Dornstange auf der anderen Seite des Einlegetisches auch eine größere axiale Länge des Düsenringes erfordert und damit eine entsprechende Vergrößerung der Hublänge verursacht, hat man bislang häufig den bereits erwähnten Dornstangenumlauf gewählt, um das Kühlen und Schmieren der Dornstangen im Nebenschluß durchzuführen, damit die Hublänge und die Taktzeit der Anlage möglichst kurz gehalten werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der es möglich ist, die Dornstangenhublänge kurz zu halten und trotzdem den aufwendigen Dornstangenumlauf zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kühlen und/oder Schmieren am Umformaggregat bei betriebsbereit in dessen Arbeitslinie eingebauter, sich langsam um ihre Längsachse drehender Dornstange erfolgt, wobei zuerst das Kühl- und anschließend das Schmiermittel auf eine parallel zur Dornstangenlängsachse sich erstreckende streifenförmige Teilfläche der Dornstangenmantelfläche aufgebracht, jedoch infolge der Drehbewegung über den Dornstangenumfang verteilt wird. Durch das Aufbringen des Kühlmittels lediglich auf einer streifenförmigen Teilfläche der Dornstangenmantelfläche, also nicht ringförmig auf dem gesamten Dornstangenumfang, benötigt man auch keine geschlossenen Düsenringe, sondern lediglich eine Reihe von geradlinig hintereinander angeordneten Sprühdüsen, wobei sich diese Düsenreihe im wesentlichen parallel zur Dornstangenlängsachse erstreckt. Dabei ist es zweckmäßig, die Düsenreihe oberhalb der Dornstangenlängsachse anzuordnen, aber es sind auch andere Anordnungen denkbar. Entscheidend ist, daß die Düsenreihe ein seitliches Einbringen oder Herausnehmen des Walzgutes und/oder der Dornstangen nicht behindert. Dies hat den großen Vorteil, daß das Kühlen der Dornstange unmittelbar am Umformaggregat beginnen kann, und zwar auch im Bereich des Einlegetisches, so daß seine erhebliche axiale Länge vollständig auch für die Kühlung der Dornstange genutzt werden kann, sobald diese vom Walzgut befreit aus dem Umformaggregat herausgezogen wird. Es steht damit eine relativ lange Kühlstrecke zur Verfügung, welche die Hublänge der Dornstange jedoch nicht vergrößert, weil die hinzugekommene Länge des Einlegetisches ohnehin bei der Hublängenauslegung mit berücksichtigt werden muß. Da die Dornstange außerdem auch so weit zurückgezogen werden muß, daß ihr vorderes Ende den gesamten Einlegetisch freigibt, um ein einwandfreies und betriebssicheres seitliches Einbringen des Walzgutes zu ermöglichen, besteht auf der dem Umformaggregat abgekehrten Seite des Einlegetisches ohnehin ein weiterer großer Längenabschnitt, der auch noch für die Kühlung der Dornstange genutzt werden kann. Insgesamt erhält man so eine Kühlstrecke, die völlig ausreicht, um zumindest die Oberflächentemperatur der Dornstange so weit abzusenken, daß ein Aufbringen des Schmiermittels möglich ist.
Wie das Kühlen erfolgt auch das Schmieren der Dornstange in der Arbeitslinie des Umformaggregates bei betriebsbereit eingebauter Dornstange, also nahe am Umformaggegat und nicht im Bereich eines Dornstangenumlaufs. Es ist deshalb nicht erforderlich, die Dornstange bei normalem Betrieb ständig auszuwechseln, sondern die Dornstange wird unmittelbar hinter dem Umformaggregat beginnend auf einer längeren Kühlstrecke so intensiv gekühlt und dabei ihre Oberflächentemperatur so weit abgesenkt, daß ein Aufbringen des Schmiermittels möglich ist. Letzteres erfolgt ohne Zeitverlust unmittelbar nach Beendigung der Kühlung, bevor die im Innern der Dornstange vorhandene Restwärme die Oberflächentemperatur erneut über die Grenze ansteigen läßt, die für das Aufbringen des Schmiermittels gerade noch zulässig ist. Ein solches Ansteigen nach Beendigung der Schmierung ist unproblematisch, weil sich dann bereits ein gleichmäßiger Schmierfilm gebildet hat. Temperaturen, die in der Lage sind, das Schmiermittel zu verbrennen oder die Dornstange zu schädigen, werden nicht mehr erreicht, weil hierzu wegen der intensiven Außenkühlung nicht mehr genügend Wärme im Innern der Dornstange vorhanden ist, was insbesondere bei einer zusätzlichen Innenkühlung der Dornstange gilt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren braucht man also keinen Dornstangenumlauf zum Kühlen und Schmieren der Dornstangen, sondern kann dies an der betriebsbereit eingebauten Dornstange durchführen, ohne die Hublänge vergrößern zu müssen. Da die Dornstange sich erfindungsgemäß langsam um ihre Längsachse dreht, worunter zu verstehen ist, daß keine nennenswerten Zentrifugalkräfte auftreten, so daß weder das Kühlmittel noch das Schmiermittel abgeschleudert werden, verteilen sich diese Mittel jeweils gleichmäßig über den gesamten Dornstangenumfang, zumal immer wieder andere Teile des Dornstangenumfanges die streifenförmige Teilfläche bilden, welche direkt mit Kühl- oder Schmiermittel beaufschlagt wird. Die langsame Drehbewegung der Dornstange erlaubt die nur streifenförmige Beaufschlagung der Dornstangenmantelfläche und damit die geradlinige Anordnung der Sprühdüsen parallel zur Dornstangenlängsachse und damit wiederum ein Kühlen im Bereich des Einlegetisches, so daß ohne Vergrößerung der Hublänge ein ausreichend intensives Kühlen und Schmieren der Dornstange innerhalb der Arbeitslinie des Umformaggregates möglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kühlen und Schmieren der Dornstange beeinflußt also nicht mehr die Hublänge des Umformaggregats, vergrößert weder den Platzbedarf noch die Investitionskosten, sondern spart den Dornstangenumlauf nebst einer größeren Anzahl von Dornstangen ein. Folglich erreicht man kurze Hublängen und auch kurze Taktzeiten und infolgedessen eine hohe Leistung der Anlage.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens, bei der Sprühdüsen zum Aufbringen von Kühl- bzw. Schmiermittel auf eine Dornstange mit kurzem radialem Abstand von dieser vorgesehen sind. Diese Vorrichtung kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Sprühdüsen hintereinander geradlinig direkt am Umformaggregat beginnend im Bereich der in der Arbeitslinie betriebsbereit eingebauten Dornstange angeordnet sind und die Dornstange ohne Walzgut mit einer niedrigen Drehzahl antreibbar ist. Die Sprühdüsenreihe kann ggf. auch unter einem kleinen Winkel schräg zur Dornstangenlängsachse verlaufen und ggf. auch einen kleinen Teil des Dornstangenumfanges umfassen. Außerdem ist eine Anordnung der Sprühdüsen unterhalb und ggf. auf einer Seite neben der Dornstange denkbar. Die Grenzen dieser Abweichungen von der bevorzugten Ausbildung liegt da, wo das seitliche Ein- und Ausbringen des Walzgutes bzw. der Dornstangen durch die Düsenanordnung behindert wird. Dies geschieht am wenigsten durch eine geradlinige Anordnung der Sprühdüsen oberhalb der Dornstangenlängsachse.
Vorteilhaft ist es, wenn die Kühl- und die Schmiermitteldüsen zwei gesonderte, nebeneinander angeordnete Linien bilden. Auf diese Weise ist es möglich, einen Längenabschnitt der Anlage sowohl für das Kühlen als auch für das Schmieren zu nutzen. Dabei ist es empfehlenswert, die aus Schmiermitteldüsen gebildete Linie erst an dem dem Umformaggregat abgekehrten Rand des Einlegetisches für das Walzgut beginnen zu lassen. Im Bereich des Einlegetisches angeordnete Schmiermitteldüsen sind nämlich nicht erforderlich, weil die Dornstange im Bereich des Einlegetisches in das Walzgutstück eingeschoben ist und dort nicht mehr geschmiert werden kann. Demgegenüber empfiehlt es sich jedoch, die aus Kühlmitteldüsen gebildete Linie auch im Bereich des Einlegetisches für das Walzgut vorzusehen. Eine solche Anordnung der Kühldüsen ermöglicht es am Ende des Umformvorganges die Dornstange bereits in unmittelbarer Nähe des Umformaggregates und im Bereich des dann vom Walzgut freien Einlegetisches zu kühlen, was die gesamte Kühlstrecke wesentlich verlängert und die Intensität der Kühlung erheblich erhöht, so daß die gewünschte Oberflächentemperatur der Dornstange problemlos erreicht wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die einer Linie zugeordneten Kühl- und/oder Schmiermitteldüsen in Gruppen unterteilt und jede Gruppe ist gesondert ein- bzw. abschaltbar. Mit dieser Maßnahme kann man das Aufbringen von Kühl- und Schmiermittel genauer den Erfordernissen anpassen und einen überflüssigen Verbrauch einsparen. Es ist insbesondere möglich, die unterschiedliche Erwärmung der Dornstange im Bereich der verschiedenen Längenabschnitte zu berücksichtigen, indem man beispielsweise die Längenabschnitte stärker mit Kühlmittel beaufschlagt, die eine höhere Temperatur besitzen. Außerdem läßt sich die axiale Bewegung der Dornstange berücksichtigen, indem man z. B. die Düsengruppen abschaltet, an denen der Dornstangenkopf bereits vorbei ist und es somit dort nichts mehr zu kühlen gibt.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage in schematischer Darstellung in der Draufsicht;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Schrägwalzgerüst (1) schematisch dargestellt, das als Elongator arbeitet, also die Aufgabe hat, einen relativ dickwandigen Hohlblock unter Reduzierung der Wanddicke zu strecken. Dies geschieht mit Hilfe schräggestellter Walzen (2), die in bekannter Weise angetrieben sind. Der Walzenantrieb wurde mit Rücksicht auf die Übersichtlichkeit der Fig. 1 fortgelassen.
Auf der Einlaufseite des Schrägwalzgerüstes (1) befindet sich ein Querförderer (3), über den ein Hohlblock (4) einem Einlegetisch (5) zugeführt wird. Sobald sich der Hohlblock (4) auf dem Einlegetisch (5) befindet, wird eine Dornstange (6) in axialer Richtung - in Fig. 1 nach rechts - verschoben und dabei in die Innenbohrung des Hohlbocks (4) eingeführt. Diese Situation ist in Fig. 1 unterhalb der Draufsicht noch einmal gesondert dargestellt. Deutlich ist erkennbar, daß der Dornstangenanfang bis in den Bereich der Schrägwalzen (2) reicht, und zwar durch die von den Schrägwalzen (2) gebildete Kaliberöffnung hindurch bis auf die Auslaufseite des Schrägwalzgerüstes (1). Die Dornstange (6) wird dabei von der dickeren Schaftstange gehalten und geführt. Der Antrieb der Dornstange (6) und der Schaftstange (7) in axialer Richtung erfolgt über ein verfahrbares Widerlager (8), dessen Längsbewegung innerhalb von Führungen (9) mittels eines Motores (10) durchgeführt wird. Angetrieben von den Schrägwalzen (2) dreht sich der Hohlblock (4) beim Umformen um seine Längsachse mit relativ hoher Drehzahl und die Dornstange (6) sowie die Schaftstange (7) wird dabei ebenfalls in Drehung versetzt, was das Widerlager (8) erlaubt, welches die rotierende Schaftstange (7) im wesentlichen in radialer und axialer Richtung führt.
Während des Umformens des Hohlblockes (4) zu einer Rohrluppe (11) wird das Walzgut von der Dornstange (6) heruntergewalzt. Die Situation am Ende der Walzung ist ebenfalls am unteren Rand von Fig. 1 dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich nur noch der vordere Endabschnitt der Dornstange (6) in der Rohrluppe (11), aus der er dann herausgezogen wird durch Zurückfahren der Dornstange (6), der Schaftstange (7) und des Widerlagers (8).
Auf der Einlaufseite des Schrägwalzgerüstes (1) ist eine Vorrichtung zum Kühlen und Schmieren der Dornstange (6) vorgesehen. Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus geradlinig hintereinander angeordneten Sprühdüsen, die in den Fig. 2 und 3 erkennbar sind. In Fig. 2, welche den Bereich des Einlegetisches (5) zeigt, gibt es nur eine Reihe von Sprühdüsen (12) zum Aufbringen von Kühlmittel. Bei der in Fig. 2 dargestellten Situation, bei welcher der Hohlblock (4) auf dem Einlegetisch (5) liegt und die Dornstange (6) in den Hohlblock (4) eingeführt ist, sind die Sprühdüsen (12) abgeschaltet. Erst nach Beendigung des Walzvorganges, wenn kein Hohlblock (4) mehr auf dem Einlegetisch (5) liegt und die Dornstange (6) zurückgezogen wird, sind die Sprühdüsen (12) eingeschaltet und beaufschlagen die Dornstange (6) mit Kühlmittel (13) in dem mit strichpunktierten Linien dargestellten Bereich. Deutlich ist erkennbar, daß das Kühlmittel (13) nur auf eine parallel zur Dornstangenlängsachse sich erstreckende streifenförmige Teilfläche (14) der Dornstangenmantelfläche aufgebracht wird. Da sich die Dornstange (6) jedoch auch in dieser Betriebssituation erfindungsgemäß um ihre Längsachse dreht, wird tatsächlich der gesamte Dornstangenumfang mit dem Kühlmittel beaufschlagt. Die Drehbewegung der Dornstange (6) erfolgt in dieser Betriebssituation nicht mehr durch die Walzen (2), weil zur Übertragung der Drehbewegung von den Walzen (2) auf die Dornstange (6) der Hohlblock (4) fehlt. Es ist vielmehr im Bereich des Widerlagers (8) ein Drehantrieb vorgesehen, welcher die Dornstange (6) über die Schaftstange (7) mit einer so niedrigen Drehzahl antreibt, daß das Kühlmittel nicht von der Dornstange (6) in radialer Richtung abgeschleudert wird, sondern sich über den Dornstangenumfang verteilt.
Vor dem Einlegetisch (5) befinden sich oberhalb der Dornstange (6) nicht nur die Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel in einer Reihe hintereinander, sondern parallel daneben als zweite Reihe eine Anzahl von Sprühdüsen (15) zum Aufbringen von Schmiermittel. Auch dieses wird, wie das Kühlmittel, nur auf einer schmalen streifenförmigen Teilfläche (14a) auf der Dornstangenmantelfläche aufgebracht. Erst infolge der Drehbewegung der Dornstange (6) wird es über den gesamten Dornstangenumfang verteilt, von dem es wegen der geringen Drehzahl nicht abgeschleudert werden kann. Ein Auffangbehälter (16) unterhalb der Dornstange (6) fängt abtropfendes überschüssiges Schmiermittel auf und führt es in einen nicht dargestellten Vorratsbehälter zurück.
In Fig. 1 ist die gesamte Reihe der Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel mit Rücksicht auf eine verständlichere Darstellung als gerade Linie (17) neben statt oberhalb der Dornstange (6) dargestellt. Diese Sprühdüsenreihe besteht aus einer Vielzahl von Sprühdüsen, die in einzelne Gruppen (a bis e) unterteilt sind. Die Sprühdüsen (12) der einzelnen Gruppen (a bis e) können unabhängig voneinander ein- und abgeschaltet werden. Deutlich ist erkennbar, daß die Reihe der Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel unmittelbar am Schrägwalzgerüst (1) beginnt und erst weit vor dem Einlegetisch (5) endet, so daß die Dornstange (6) auf einer großen Länge intensiv gekühlt werden kann. Demgegenüber ist die ebenfalls nur aus zeichnerischen Gründen neben statt oberhalb der Dornstange (6) dargestellte geradlinige Reihe der Sprühdüsen (15) für das Schmiermittel wesentlich kürzer, was die Linie 18 zeigt. Auch diese Sprühdüsenreihe ist in mehrere Gruppen (f bis h) unterteilt, die ebenfalls gesondert ein- und abschaltbar sind. Die Sprühdüsen (15) der Linie (18) beginnen erst an dem dem Schrägwalzgerüst (1) abgekehrten Rand des Einlegetisches (5), weil dort und weiter davor die Dornstange (6) geschmiert werden muß, was im Bereich des Einlegetisches (5) nicht mehr möglich ist, weil sich dort die Dornstange (6) im Inneren des Hohlblockes (4) befindet.

Claims (6)

1. Verfahren zum Kühlen und Schmieren von Dornstangen beim Herstellen nahtloser Rohre mittels Schrägwalzgerüsten, Stoßbänken, Pilgerwalzstraßen oder dergleichen, bei dem eine Dornstange außenseitig nach dem Umformen und Entfernen eines Walzgutstückes mit einem Kühlmittel und vor dem Aufschieben sowie Umformen des nächsten Walzgutstückes mit einem Schmiermittel beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlen und/oder Schmieren am Umformaggregat bei betriebsbereit in dessen Arbeitslinie eingebauter, sich langsam um ihre Längsachse drehender Dornstange erfolgt, wobei zuerst das Kühl- und anschließend das Schmiermittel auf eine parallel zur Dornstangenlängsachse sich erstreckende streifenförmige Teilfläche der Dornstangenmantelfläche aufgebracht, jedoch infolge der Drehbewegung über den Dornstangenumfang verteilt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der Sprühdüsen zum Aufbringen von Kühl- bzw. Schmiermittel auf eine Dornstange mit kurzem radialem Abstand von dieser vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (12, 15) hintereinander geradlinig direkt am Umformaggregat (1) beginnend im Bereich der in der Arbeitslinie betriebsbereit eingebauten Dornstange (6) angeordnet sind und die Dornstange (6) ohne Walzgut (4, 11) mit einer niedrigen Drehzahl antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühl- und die Schmiermitteldüsen (12, 15) zwei gesonderte, nebeneinander angeordnete Linien bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Schmiermitteldüsen (15) gebildete Linie erst an dem dem Umformaggregat (1) abgekehrten Rand des Einlegetisches (5) für das Walzgut (4) beginnt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Kühlmitteldüsen (12) gebildete Linie auch im Bereich des Einlegetisches (5) für das Walzgut (4) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die einer Linie zugeordneten Kühl- und/oder Schmiermitteldüsen (12, 15) in Gruppen (a bis h) unterteilt und jede Gruppe gesondert ein- bzw. abschaltbar ist.
DE19893935190 1989-10-23 1989-10-23 Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen Granted DE3935190A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19893935190 DE3935190A1 (de) 1989-10-23 1989-10-23 Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19893935190 DE3935190A1 (de) 1989-10-23 1989-10-23 Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3935190A1 DE3935190A1 (de) 1991-04-25
DE3935190C2 true DE3935190C2 (de) 1991-10-17

Family

ID=6391979

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19893935190 Granted DE3935190A1 (de) 1989-10-23 1989-10-23 Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3935190A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN106734212A (zh) * 2016-04-26 2017-05-31 江苏诚德钢管股份有限公司 一种连轧管机的双芯棒冷却、润滑装置

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH687742A5 (de) * 1992-05-20 1997-02-14 Lonza Ag Gampel Wallis Geschof Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf einen Koerper mit einer zylindrischen Oberflaeche.
CN108817092B (zh) * 2018-07-12 2020-04-07 江苏常宝普莱森钢管有限公司 一种芯棒均热的工艺方法及其装置

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB281951A (en) * 1927-03-21 1927-12-15 Schloemann Ag Device for taking out, cooling and replacing mandrels in pilger mills

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN106734212A (zh) * 2016-04-26 2017-05-31 江苏诚德钢管股份有限公司 一种连轧管机的双芯棒冷却、润滑装置
CN106734212B (zh) * 2016-04-26 2019-05-24 江苏诚德钢管股份有限公司 一种连轧管机的双芯棒冷却、润滑装置

Also Published As

Publication number Publication date
DE3935190A1 (de) 1991-04-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1764167B1 (de) Verfahren und Walzwerk zur Herstellung eines nahtlosen Rohres
EP0313516A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Kühlen von Walzen
DE2054528C3 (de) Vorrichtung zum Härten von Rohren aus der Walzhitze
DE102013100302B4 (de) Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken
DE2345056A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen nahtloser rohre aus metall
DE3149647C2 (de)
DE3423706C2 (de) Vorrichtung zur kontinuierlichen Stahlrohrherstellung
DE1527608A1 (de) Rohrwalzwerk
DE102012107375B4 (de) Vorrichtung zum Schmieden eines Hohlkörpers
DE3129903A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von rohren mit abschnittweise wechselnden aussen- und innendurchmessern
DE3935190C2 (de)
DE3533119C2 (de)
DE3136381C2 (de)
DE2949970A1 (de) Anlage zur herstellung von nahtlosen metallrohren grossen durchmessers
DE2424005C3 (de) Verfahren zum Entfernen eines Doms aus einem Walzwerk sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
DE2403215A1 (de) Verfahren zum walzen nahtloser rohre und anlage zur durchfuehrung dieses verfahrens
DE2359464A1 (de) Verfahren zum walzen eines kontinuierlich gegossenen, periodisch aus der kuehlkokille herausgezogenen strangs und walzwerk zur verwirklichung dieses verfahrens
DE2657823C3 (de) Walzwerksanlage zur Herstellung von nahtlosen Rohren
DE2825008C2 (de)
DE3536046C2 (de)
DE2060540C3 (de) Schrägwalzwerk zur Herstellung nahtloser Rohre bzw. Luppen
AT215933B (de) Feststehende, auf Zug beanspruchte Walz- oder Stopfenstange sowie Verfahren zur Herstellung von Hohlluppen und nahtlosen Rohren mit Hilfe derartiger Stangen
DE862139C (de) Walzwerk zum Walzen von nahtlosen Rohren aus Hohlbloecken
DE2339244A1 (de) Vorrichtung zum einfuehren von stopfen in ein stopfenwalzwerk
DE102016007743B3 (de) Verfahren zum Längswalzen eines Rohrs und Verwendung einer Dornstange bei einem Längswalzen eines Rohrs

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee