DE3935190C2 - - Google Patents
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B25/00—Mandrels for metal tube rolling mills, e.g. mandrels of the types used in the methods covered by group B21B17/00; Accessories or auxiliary means therefor ; Construction of, or alloys for, mandrels or plugs
- B21B25/04—Cooling or lubricating mandrels during operation
Description
Beim Herstellen nahtloser Rohre, insbesondere bei solchen aus Stahl, werden
bei verschiedenen Verfahren der Warmumformung als Innenwerkzeuge Dornstangen
verwendet, die sich aber nur zeitweilig im Inneren des Walzgutes befinden. Sie
werden beim oder nach dem Umformvorgang aus dem Walzgut herausgezogen. Da das
Walzgut auf eine relativ hohe Umformtemperatur erhitzt ist, erwärmen sich auch
die Dornstangen durch den engen Kontakt mit dem Walzgut erheblich, so daß sie
gekühlt werden müssen, damit ihre Festigkeit erhalten bleibt. Um ein
Abstreifen oder auch Abwalzen des Walzgutes von der Dornstange zu erleichtern
und um Beschädigungen sowohl des Walzgutes als auch der Dornstangen zu
vermeiden, werden die Dornstangen mit einem Schmiermittel geschmiert, das im
wesentlichen aus Graphit und Wasser sowie einigen Zusätzen besteht, bevor sie
in die Innenbohrung des Walzgutes eingebracht werden.
Beim Aufbringen des Schmiermittels auf die Dornstangen ist es erforderlich,
daß diese auf ihrer Außenfläche eine Temperatur von über 100 Grad Celsius,
vorzugsweise von 150 bis 250 Grad Celsius, besitzen, was abhängig ist von der
Art des verwendeten Schmiermittels. Diese Temperatur dient dazu, den
Wasseranteil des Schmiermittels nach dem Aufbringen bald verdampfen zu lassen,
damit die schmierenden Bestandteile auf der Dornstange haften und nicht
abfließen. Andererseits darf dieser Verdampfungsvorgang auch nicht zu schnell
erfolgen, damit eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über
die Dornstangenaußenfläche erzielt wird, wozu das Schmiermittel eine
ausreichend lange Zeit flüssig bleiben muß.
Um diese Temperaturbedingungen einhalten zu können, das heißt, um die
Dornstangen entweder auf die erforderliche Oberflächentemperatur abzukühlen
oder auf diese zu erwärmen und um einen einwandfreien Schmierfilm zu erzeugen,
benötigt man eine bestimmte Zeit, in der die Dornstangen nicht verwendbar
sind. Damit genügend Zeit für die Behandlung der Dornstangen zur Verfügung
steht und damit der Produktionsablauf durch die Behandlung nicht verzögert
wird, was die Leistungsfähigkeit der Anlage reduziert, verwendet man bei
vielen Anlagen mehrere Dornstangen, die laufend ausgewechselt werden. Die
Kühlung und Schmierung der Dornstangen erfolgt dann im Rahmen eines
Dornstangenumlaufs, in dem sich je nach Herstellungsverfahren bis zu etwa 30
Dornstangen befinden. Der Dornstangenumlauf stellt einen Nebenschluß zum
Walzgutdurchlauf des Herstellungsverfahrens dar. Er hat sich zwar bewährt, ist
aber relativ aufwendig. Man benötigt eine aufwendige Transporteinrichtung für
die Dornstangen, viel Platz sowie eine große Zahl teurer Dornstangen und dies
für jeden gewünschten Innendurchmesser. Die Umstellung auf einen anderen
Innendurchmesser ist arbeits- und zeitaufwendig. Ferner erfordert das auch
während des normalen Betriebes notwendige ständige Wechseln der Dornstangen
eine aufwendige Verbindung zwischen den Dornstangen und ihrem Widerlager, die
einerseits leicht und schnell lösbar, andererseits hoch beanspruchbar sein
muß. Dies gilt insbesondere dann, wenn auch eine Innenkühlung der Dornstangen
vorgesehen ist. Selbst wenn nur zwei Dornstangen abwechselnd benutzt werden
ohne Dornstangenumlauf, benötigt man aber doch entsprechende Wechseleinrichtungen
und zwei komplette Widerlager, so daß es auf jeden Fall vorteilhafter ist im
normalen Walzbetrieb mit nur einer Dornstange auszukommen. Dies setzt jedoch
voraus, daß durch das Kühlen und Schmieren der Dornstange die Totzeiten der
Anlage nicht vergrößert werden und der Arbeitszyklus hierdurch nicht
verlängert wird, was in aller Regel aber unvermeidbar ist.
Es hat sich gezeigt, daß es mit einer gut ausgelegten Innenkühlung der
Dornstangen möglich ist, die durch den Umformprozeß eingebrachte Wärmemenge
abzuführen. Problematisch ist jedoch die relativ geringe Wärmeleitfähigkeit
der Dornstangen, insbesondere beim Einsatz legierter Stähle. Diese reicht
nicht aus, um die von außen zugeführte Wärmemenge schnell genug nach innen dem
dort vorhandenen Kühlwasserkreislauf zuzuführen. Deshalb bleibt innerhalb der
zwischen zwei Dornstangeneinsätzen zur Verfügung stehenden Zeit auch bei guter
Innenkühlung die Oberflächentemperatur für das Auftragen des Schmiermittels zu
hoch, so daß insbesondere bei der Verwendung nur einer Dornstange auf eine
Außenkühlung nicht verzichtet werden kann.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen und Schmieren von Dornstangen
beim Herstellen nahtloser Rohre mittels Schrägwalzgerüsten, Stoßbänken,
Pilgerwalzstraßen oder dergleichen, bei dem eine Dornstange außenseitig nach
dem Umformen und Entfernen eines Walzgutstückes mit einem Kühlmittel und vor
dem Aufschieben sowie Umformen des nächsten Walzgutstückes mit einem
Schmiermittel beaufschlagt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden sowohl das Kühlmittel - in
aller Regel Kühlwasser - als auch das Schmiermittel mit Hilfe von Sprühdüsen
auf die Dornstangenmantelfläche aufgebracht, wobei die Sprühdüsen ringförmig
die Dornstange umschließen, damit diese auf ihrem gesamten Umfang gleichmäßig
beaufschlagt wird. Eine solche ringförmige Anordnung der Sprühdüsen hat den
Nachteil, daß sie das seitliche Herausnehmen bzw. Einlegen der Dornstangen in
die Arbeitslinie behindern. Zum Auswechseln der Dornstangen, was auch bei
Verwendung nur einer Dornstange im normalen Betriebsablauf doch von Zeit zu
Zeit durchgeführt werden muß, müssen diese so weit zurückgezogen werden, daß
sie auf ganzer Länge aus dem Bereich der ringförmig angeordneten Sprühdüsen
heraus sind, was eine größere Hublänge und damit auch einen entsprechend
größeren Platzbedarf und höhere Investitionskosten erfordert. Außerdem ist es
mit diesem bekannten Düsenring nicht möglich, die Dornstange schon in
unmittelbarer Nähe der umformenden Walzen oder Rollen, also so früh wie
möglich nach dem Umformvorgang zu kühlen. Würde man einen Düsenring in
unmittelbarer Nähe der umformenden Walzen oder Rollen anordnen, dann müßte man
den Einlegetisch für das Walzgut um die axiale Länge des Düsenringes von dem
Umformaggregat entfernen, um weiterhin sicherzustellen, daß im Bereich des
Einlegetisches das Walzgut von der Seite her eingelegt werden kann, was im
Bereich des Düsenringes nicht möglich ist. Da die axiale Länge des Düsenringes
nicht unerheblich ist, weil er eine nennenswerte Kühlung der Dornstange
bewirken soll, müßte der Einlegetisch um diese Länge vom Umformaggregat
entfernt angeordnet werden. Hierdurch verlängert man zwangsläufig auch die
Hublänge der Dornstange, vergrößert den Platzbedarf der Anlage, erhöht die
Investitionskosten und verlängert vor allem die Taktzeit, was die Leistung der
Anlage beeinträchtigt.
Um diese Nachteile in Grenzen zu halten, muß die axiale Länge des Düsenringes
kurz gehalten werden, was wiederum nur eine unzureichende Kühlung zuläßt.
Diese reicht nicht aus, um die Oberflächentemperatur der Dornstange so weit
abzusenken, daß das Schmiermittel aufgetragen werden kann. Man ist deshalb
gezwungen, auch auf der dem Umformaggregat abgekehrten Seite des
Einlegetisches Sprühdüsen anzuordnen, was die Hublänge entsprechend
vergrößert. Infolgedessen bringt die Anordnung eines ersten Düsenringes in
unmittelbarer Nähe des Umformaggregats zwischen diesem und dem Einlegetisch
keine nennenswerten Vorteile, weshalb üblicherweise hierauf verzichtet wird.
Da eine ausreichende Abkühlung der Dornstange auf der anderen Seite des
Einlegetisches auch eine größere axiale Länge des Düsenringes erfordert und
damit eine entsprechende Vergrößerung der Hublänge verursacht, hat man bislang
häufig den bereits erwähnten Dornstangenumlauf gewählt, um das Kühlen und
Schmieren der Dornstangen im Nebenschluß durchzuführen, damit die Hublänge und
die Taktzeit der Anlage möglichst kurz gehalten werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit dem bzw. der es möglich ist, die Dornstangenhublänge
kurz zu halten und trotzdem den aufwendigen Dornstangenumlauf zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kühlen und/oder
Schmieren am Umformaggregat bei betriebsbereit in dessen Arbeitslinie
eingebauter, sich langsam um ihre Längsachse drehender Dornstange erfolgt,
wobei zuerst das Kühl- und anschließend das Schmiermittel auf eine parallel
zur Dornstangenlängsachse sich erstreckende streifenförmige Teilfläche der
Dornstangenmantelfläche aufgebracht, jedoch infolge der Drehbewegung über den
Dornstangenumfang verteilt wird. Durch das Aufbringen des Kühlmittels
lediglich auf einer streifenförmigen Teilfläche der Dornstangenmantelfläche,
also nicht ringförmig auf dem gesamten Dornstangenumfang, benötigt man auch
keine geschlossenen Düsenringe, sondern lediglich eine Reihe von geradlinig
hintereinander angeordneten Sprühdüsen, wobei sich diese Düsenreihe im
wesentlichen parallel zur Dornstangenlängsachse erstreckt. Dabei ist es
zweckmäßig, die Düsenreihe oberhalb der Dornstangenlängsachse anzuordnen, aber
es sind auch andere Anordnungen denkbar. Entscheidend ist, daß die Düsenreihe
ein seitliches Einbringen oder Herausnehmen des Walzgutes und/oder der
Dornstangen nicht behindert. Dies hat den großen Vorteil, daß das Kühlen der
Dornstange unmittelbar am Umformaggregat beginnen kann, und zwar auch im
Bereich des Einlegetisches, so daß seine erhebliche axiale Länge vollständig
auch für die Kühlung der Dornstange genutzt werden kann, sobald diese vom
Walzgut befreit aus dem Umformaggregat herausgezogen wird. Es steht damit eine
relativ lange Kühlstrecke zur Verfügung, welche die Hublänge der Dornstange
jedoch nicht vergrößert, weil die hinzugekommene Länge des Einlegetisches
ohnehin bei der Hublängenauslegung mit berücksichtigt werden muß. Da die
Dornstange außerdem auch so weit zurückgezogen werden muß, daß ihr vorderes
Ende den gesamten Einlegetisch freigibt, um ein einwandfreies und
betriebssicheres seitliches Einbringen des Walzgutes zu ermöglichen, besteht
auf der dem Umformaggregat abgekehrten Seite des Einlegetisches ohnehin ein
weiterer großer Längenabschnitt, der auch noch für die Kühlung der Dornstange
genutzt werden kann. Insgesamt erhält man so eine Kühlstrecke, die völlig
ausreicht, um zumindest die Oberflächentemperatur der Dornstange so weit
abzusenken, daß ein Aufbringen des Schmiermittels möglich ist.
Wie das Kühlen erfolgt auch das Schmieren der Dornstange in der Arbeitslinie
des Umformaggregates bei betriebsbereit eingebauter Dornstange, also nahe am
Umformaggegat und nicht im Bereich eines Dornstangenumlaufs. Es ist deshalb
nicht erforderlich, die Dornstange bei normalem Betrieb ständig auszuwechseln,
sondern die Dornstange wird unmittelbar hinter dem Umformaggregat beginnend
auf einer längeren Kühlstrecke so intensiv gekühlt und dabei ihre
Oberflächentemperatur so weit abgesenkt, daß ein Aufbringen des Schmiermittels
möglich ist. Letzteres erfolgt ohne Zeitverlust unmittelbar nach Beendigung
der Kühlung, bevor die im Innern der Dornstange vorhandene Restwärme die
Oberflächentemperatur erneut über die Grenze ansteigen läßt, die für das
Aufbringen des Schmiermittels gerade noch zulässig ist. Ein solches Ansteigen
nach Beendigung der Schmierung ist unproblematisch, weil sich dann bereits ein
gleichmäßiger Schmierfilm gebildet hat. Temperaturen, die in der Lage sind,
das Schmiermittel zu verbrennen oder die Dornstange zu schädigen, werden nicht
mehr erreicht, weil hierzu wegen der intensiven Außenkühlung nicht mehr
genügend Wärme im Innern der Dornstange vorhanden ist, was insbesondere bei
einer zusätzlichen Innenkühlung der Dornstange gilt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren braucht man also keinen Dornstangenumlauf
zum Kühlen und Schmieren der Dornstangen, sondern kann dies an der
betriebsbereit eingebauten Dornstange durchführen, ohne die Hublänge
vergrößern zu müssen. Da die Dornstange sich erfindungsgemäß langsam um ihre
Längsachse dreht, worunter zu verstehen ist, daß keine nennenswerten
Zentrifugalkräfte auftreten, so daß weder das Kühlmittel noch das
Schmiermittel abgeschleudert werden, verteilen sich diese Mittel jeweils
gleichmäßig über den gesamten Dornstangenumfang, zumal immer wieder andere
Teile des Dornstangenumfanges die streifenförmige Teilfläche bilden, welche
direkt mit Kühl- oder Schmiermittel beaufschlagt wird. Die langsame
Drehbewegung der Dornstange erlaubt die nur streifenförmige Beaufschlagung der
Dornstangenmantelfläche und damit die geradlinige Anordnung der Sprühdüsen
parallel zur Dornstangenlängsachse und damit wiederum ein Kühlen im Bereich
des Einlegetisches, so daß ohne Vergrößerung der Hublänge ein ausreichend
intensives Kühlen und Schmieren der Dornstange innerhalb der Arbeitslinie des
Umformaggregates möglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kühlen
und Schmieren der Dornstange beeinflußt also nicht mehr die Hublänge des
Umformaggregats, vergrößert weder den Platzbedarf noch die Investitionskosten,
sondern spart den Dornstangenumlauf nebst einer größeren Anzahl von
Dornstangen ein. Folglich erreicht man kurze Hublängen und auch kurze
Taktzeiten und infolgedessen eine hohe Leistung der Anlage.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung des
beanspruchten Verfahrens, bei der Sprühdüsen zum Aufbringen von Kühl- bzw.
Schmiermittel auf eine Dornstange mit kurzem radialem Abstand von dieser
vorgesehen sind. Diese Vorrichtung kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch,
daß die Sprühdüsen hintereinander geradlinig direkt am Umformaggregat
beginnend im Bereich der in der Arbeitslinie betriebsbereit eingebauten
Dornstange angeordnet sind und die Dornstange ohne Walzgut mit einer niedrigen
Drehzahl antreibbar ist. Die Sprühdüsenreihe kann ggf. auch unter einem
kleinen Winkel schräg zur Dornstangenlängsachse verlaufen und ggf. auch einen
kleinen Teil des Dornstangenumfanges umfassen. Außerdem ist eine Anordnung der
Sprühdüsen unterhalb und ggf. auf einer Seite neben der Dornstange denkbar.
Die Grenzen dieser Abweichungen von der bevorzugten Ausbildung liegt da, wo
das seitliche Ein- und Ausbringen des Walzgutes bzw. der Dornstangen durch die
Düsenanordnung behindert wird. Dies geschieht am wenigsten durch eine
geradlinige Anordnung der Sprühdüsen oberhalb der Dornstangenlängsachse.
Vorteilhaft ist es, wenn die Kühl- und die Schmiermitteldüsen zwei gesonderte,
nebeneinander angeordnete Linien bilden. Auf diese Weise ist es möglich,
einen Längenabschnitt der Anlage sowohl für das Kühlen als auch für das
Schmieren zu nutzen. Dabei ist es empfehlenswert, die aus Schmiermitteldüsen
gebildete Linie erst an dem dem Umformaggregat abgekehrten Rand des
Einlegetisches für das Walzgut beginnen zu lassen. Im Bereich des
Einlegetisches angeordnete Schmiermitteldüsen sind nämlich nicht erforderlich,
weil die Dornstange im Bereich des Einlegetisches in das Walzgutstück
eingeschoben ist und dort nicht mehr geschmiert werden kann. Demgegenüber
empfiehlt es sich jedoch, die aus Kühlmitteldüsen gebildete Linie auch im
Bereich des Einlegetisches für das Walzgut vorzusehen. Eine solche Anordnung
der Kühldüsen ermöglicht es am Ende des Umformvorganges die Dornstange bereits
in unmittelbarer Nähe des Umformaggregates und im Bereich des dann vom Walzgut
freien Einlegetisches zu kühlen, was die gesamte Kühlstrecke wesentlich
verlängert und die Intensität der Kühlung erheblich erhöht, so daß die
gewünschte Oberflächentemperatur der Dornstange problemlos erreicht wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die einer Linie zugeordneten
Kühl- und/oder Schmiermitteldüsen in Gruppen unterteilt und jede Gruppe ist
gesondert ein- bzw. abschaltbar. Mit dieser Maßnahme kann man das Aufbringen
von Kühl- und Schmiermittel genauer den Erfordernissen anpassen und einen
überflüssigen Verbrauch einsparen. Es ist insbesondere möglich, die
unterschiedliche Erwärmung der Dornstange im Bereich der verschiedenen
Längenabschnitte zu berücksichtigen, indem man beispielsweise die
Längenabschnitte stärker mit Kühlmittel beaufschlagt, die eine höhere
Temperatur besitzen. Außerdem läßt sich die axiale Bewegung der Dornstange
berücksichtigen, indem man z. B. die Düsengruppen abschaltet, an denen
der Dornstangenkopf bereits vorbei ist und es somit dort nichts mehr zu
kühlen gibt.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage in schematischer
Darstellung in der Draufsicht;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Schrägwalzgerüst (1) schematisch dargestellt, das als
Elongator arbeitet, also die Aufgabe hat, einen relativ dickwandigen
Hohlblock unter Reduzierung der Wanddicke zu strecken. Dies geschieht
mit Hilfe schräggestellter Walzen (2), die in bekannter Weise angetrieben
sind. Der Walzenantrieb wurde mit Rücksicht auf die Übersichtlichkeit der Fig. 1
fortgelassen.
Auf der Einlaufseite des Schrägwalzgerüstes (1) befindet sich ein
Querförderer (3), über den ein Hohlblock (4) einem Einlegetisch (5)
zugeführt wird. Sobald sich der Hohlblock (4) auf dem Einlegetisch (5)
befindet, wird eine Dornstange (6) in axialer Richtung - in Fig. 1 nach
rechts - verschoben und dabei in die Innenbohrung des Hohlbocks (4)
eingeführt. Diese Situation ist in Fig. 1 unterhalb der Draufsicht noch
einmal gesondert dargestellt. Deutlich ist erkennbar, daß der
Dornstangenanfang bis in den Bereich der Schrägwalzen (2) reicht, und zwar
durch die von den Schrägwalzen (2) gebildete Kaliberöffnung hindurch
bis auf die Auslaufseite des Schrägwalzgerüstes (1). Die Dornstange (6)
wird dabei von der dickeren Schaftstange gehalten und geführt. Der Antrieb
der Dornstange (6) und der Schaftstange (7) in axialer Richtung erfolgt
über ein verfahrbares Widerlager (8), dessen Längsbewegung innerhalb von
Führungen (9) mittels eines Motores (10) durchgeführt wird. Angetrieben
von den Schrägwalzen (2) dreht sich der Hohlblock (4) beim Umformen um
seine Längsachse mit relativ hoher Drehzahl und die Dornstange (6) sowie
die Schaftstange (7) wird dabei ebenfalls in Drehung versetzt, was das
Widerlager (8) erlaubt, welches die rotierende Schaftstange (7) im
wesentlichen in radialer und axialer Richtung führt.
Während des Umformens des Hohlblockes (4) zu einer Rohrluppe (11) wird das
Walzgut von der Dornstange (6) heruntergewalzt. Die Situation am Ende der
Walzung ist ebenfalls am unteren Rand von Fig. 1 dargestellt. Zu diesem
Zeitpunkt befindet sich nur noch der vordere Endabschnitt der Dornstange (6)
in der Rohrluppe (11), aus der er dann herausgezogen wird durch Zurückfahren
der Dornstange (6), der Schaftstange (7) und des Widerlagers (8).
Auf der Einlaufseite des Schrägwalzgerüstes (1) ist eine Vorrichtung zum
Kühlen und Schmieren der Dornstange (6) vorgesehen. Diese Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus geradlinig hintereinander angeordneten Sprühdüsen,
die in den Fig. 2 und 3 erkennbar sind. In Fig. 2, welche den Bereich des
Einlegetisches (5) zeigt, gibt es nur eine Reihe von Sprühdüsen (12) zum
Aufbringen von Kühlmittel. Bei der in Fig. 2 dargestellten Situation, bei
welcher der Hohlblock (4) auf dem Einlegetisch (5) liegt und die Dornstange (6)
in den Hohlblock (4) eingeführt ist, sind die Sprühdüsen (12) abgeschaltet.
Erst nach Beendigung des Walzvorganges, wenn kein Hohlblock (4) mehr auf dem
Einlegetisch (5) liegt und die Dornstange (6) zurückgezogen wird, sind die
Sprühdüsen (12) eingeschaltet und beaufschlagen die Dornstange (6) mit
Kühlmittel (13) in dem mit strichpunktierten Linien dargestellten Bereich.
Deutlich ist erkennbar, daß das Kühlmittel (13) nur auf eine parallel zur
Dornstangenlängsachse sich erstreckende streifenförmige Teilfläche (14)
der Dornstangenmantelfläche aufgebracht wird. Da sich die Dornstange (6)
jedoch auch in dieser Betriebssituation erfindungsgemäß um ihre Längsachse
dreht, wird tatsächlich der gesamte Dornstangenumfang mit dem Kühlmittel
beaufschlagt. Die Drehbewegung der Dornstange (6) erfolgt in dieser
Betriebssituation nicht mehr durch die Walzen (2), weil zur Übertragung der
Drehbewegung von den Walzen (2) auf die Dornstange (6) der Hohlblock (4)
fehlt. Es ist vielmehr im Bereich des Widerlagers (8) ein Drehantrieb
vorgesehen, welcher die Dornstange (6) über die Schaftstange (7) mit einer so
niedrigen Drehzahl antreibt, daß das Kühlmittel nicht von der Dornstange (6)
in radialer Richtung abgeschleudert wird, sondern sich über den
Dornstangenumfang verteilt.
Vor dem Einlegetisch (5) befinden sich oberhalb der Dornstange (6) nicht nur
die Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel in einer Reihe hintereinander, sondern
parallel daneben als zweite Reihe eine Anzahl von Sprühdüsen (15) zum
Aufbringen von Schmiermittel. Auch dieses wird, wie das Kühlmittel, nur auf
einer schmalen streifenförmigen Teilfläche (14a) auf der Dornstangenmantelfläche
aufgebracht. Erst infolge der Drehbewegung der Dornstange (6) wird es über den
gesamten Dornstangenumfang verteilt, von dem es wegen der geringen Drehzahl
nicht abgeschleudert werden kann. Ein Auffangbehälter (16) unterhalb der
Dornstange (6) fängt abtropfendes überschüssiges Schmiermittel auf und führt
es in einen nicht dargestellten Vorratsbehälter zurück.
In Fig. 1 ist die gesamte Reihe der Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel mit
Rücksicht auf eine verständlichere Darstellung als gerade Linie (17) neben
statt oberhalb der Dornstange (6) dargestellt. Diese Sprühdüsenreihe besteht
aus einer Vielzahl von Sprühdüsen, die in einzelne Gruppen (a bis e)
unterteilt sind. Die Sprühdüsen (12) der einzelnen Gruppen (a bis e) können
unabhängig voneinander ein- und abgeschaltet werden. Deutlich ist erkennbar,
daß die Reihe der Sprühdüsen (12) für das Kühlmittel unmittelbar am
Schrägwalzgerüst (1) beginnt und erst weit vor dem Einlegetisch (5) endet, so
daß die Dornstange (6) auf einer großen Länge intensiv gekühlt werden kann.
Demgegenüber ist die ebenfalls nur aus zeichnerischen Gründen neben statt
oberhalb der Dornstange (6) dargestellte geradlinige Reihe der Sprühdüsen (15)
für das Schmiermittel wesentlich kürzer, was die Linie 18 zeigt. Auch diese
Sprühdüsenreihe ist in mehrere Gruppen (f bis h) unterteilt, die ebenfalls
gesondert ein- und abschaltbar sind. Die Sprühdüsen (15) der Linie (18)
beginnen erst an dem dem Schrägwalzgerüst (1) abgekehrten Rand des
Einlegetisches (5), weil dort und weiter davor die Dornstange (6) geschmiert
werden muß, was im Bereich des Einlegetisches (5) nicht mehr möglich ist, weil
sich dort die Dornstange (6) im Inneren des Hohlblockes (4) befindet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Kühlen und Schmieren von Dornstangen beim Herstellen
nahtloser Rohre mittels Schrägwalzgerüsten, Stoßbänken, Pilgerwalzstraßen
oder dergleichen, bei dem eine Dornstange außenseitig nach dem Umformen und
Entfernen eines Walzgutstückes mit einem Kühlmittel und vor dem Aufschieben
sowie Umformen des nächsten Walzgutstückes mit einem Schmiermittel
beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kühlen und/oder Schmieren am Umformaggregat bei betriebsbereit in
dessen Arbeitslinie eingebauter, sich langsam um ihre Längsachse drehender
Dornstange erfolgt, wobei zuerst das Kühl- und anschließend das
Schmiermittel auf eine parallel zur Dornstangenlängsachse sich
erstreckende streifenförmige Teilfläche der Dornstangenmantelfläche
aufgebracht, jedoch infolge der Drehbewegung über den Dornstangenumfang
verteilt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der
Sprühdüsen zum Aufbringen von Kühl- bzw. Schmiermittel auf eine Dornstange
mit kurzem radialem Abstand von dieser vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (12, 15) hintereinander
geradlinig direkt am Umformaggregat (1) beginnend im Bereich der in der
Arbeitslinie betriebsbereit eingebauten Dornstange (6) angeordnet sind und
die Dornstange (6) ohne Walzgut (4, 11) mit einer niedrigen Drehzahl
antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühl- und die Schmiermitteldüsen (12, 15) zwei gesonderte,
nebeneinander angeordnete Linien bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Schmiermitteldüsen (15) gebildete Linie erst an dem dem
Umformaggregat (1) abgekehrten Rand des Einlegetisches (5) für das Walzgut (4)
beginnt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus Kühlmitteldüsen (12) gebildete
Linie auch im Bereich des Einlegetisches (5) für das Walzgut (4) vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die einer Linie zugeordneten Kühl-
und/oder Schmiermitteldüsen (12, 15) in Gruppen (a bis h) unterteilt und
jede Gruppe gesondert ein- bzw. abschaltbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19893935190 DE3935190A1 (de) | 1989-10-23 | 1989-10-23 | Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen |
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DE19893935190 DE3935190A1 (de) | 1989-10-23 | 1989-10-23 | Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen |
Publications (2)
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ID=6391979
Family Applications (1)
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DE19893935190 Granted DE3935190A1 (de) | 1989-10-23 | 1989-10-23 | Verfahren und vorrichtung zum kuehlen und schmieren von dornstangen |
Country Status (1)
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Cited By (1)
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1989
- 1989-10-23 DE DE19893935190 patent/DE3935190A1/de active Granted
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CN106734212A (zh) * | 2016-04-26 | 2017-05-31 | 江苏诚德钢管股份有限公司 | 一种连轧管机的双芯棒冷却、润滑装置 |
CN106734212B (zh) * | 2016-04-26 | 2019-05-24 | 江苏诚德钢管股份有限公司 | 一种连轧管机的双芯棒冷却、润滑装置 |
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