DE3934162A1 - Rahmenlose verglasung - Google Patents
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- E06B3/5436—Fixing of glass panes or like plates involving holes or indentations in the pane
Description
Die Erfindung betrifft eine rahmenlose Verglasung
(structural glazing), bestehend aus einer Scheibe aus
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) oder aus teilvorgespanntem
Glas (TVG) allein oder kombiniert mit einer oder mehreren
Scheiben aus Floatglas, wobei bei Mehrscheibenverglasungen
die TVG- oder ESG-Scheibe insbesondere an der Außenseite der
Verglasung angeordnet ist, wobei die Befestigung über
tragende Versiegelungen an Fassadentragprofilen erfolgt,
wobei in der ESG- oder TVG-Scheibe Durchgangsbohrungen zur
formschlüssigen Aufnahme von Bolzen aus nichtbrennbarem oder
hitzbeständigem Material ausgebildet sind und wobei an der
Außenseite der ESG- oder TVG-Scheibe gegebenenfalls eine
Abdeckscheibe aus Floatglas angeklebt ist.
Bei der Ausbildung von rahmenlosen Verglasungen mit
ESG-Scheiben oder mit teilweise vorgespanntem Glas, die eine
bedeutend größere Festigkeit und eine höhere Temperatur
gradientenbeständigkeit aufweisen als Scheiben aus
Floatglas, besteht die Gefahr, daß bei Versagen der
tragenden Versiegelungen beispielsweise im Brandfall die
Scheiben im ganzen von einem Gebäude herabfallen können, so
daß eine Gefährdung von Personen und Sachen möglich ist. Um
dies zu verhindern, sind zahlreiche Vorkehrungen bekannt,
jedoch weisen diese den Nachteil auf, daß sie häufig von
außen sichtbar sind, so daß der Gesamteindruck der Fassade
gestört wird. Ferner sind Vorkehrungen bekannt, durch welche
gewährleistet wird, daß im Brandfall vor Erreichen eines
Temperaturgradienten von 150 K an der ESG- oder TVG-Scheibe
eine Zerstörung der Scheibe erfolgt, so daß diese in
Bruchstücken von der Fassade herabfällt.
Eine gattungsgemäße Verglasung ist aus dem DE-GM 87 01 693
bekannt. Die Haltebolzen sind dort in die
Fassadentragprofile eingeschraubt, so daß es bei normalen
thermischen Ausdehnungen zu Komplikationen kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine rahmenlose
Verglasung derart auszubilden, daß die Scheibe oder die
Scheiben aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) bei Versagen
der tragenden Versiegelung, beispielsweise im Brandfall,
gegen Absturz gesichert sind, ohne daß bei Normalbedingungen
Zwängungskräfte auftreten können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder
Bolzen über einen Kraft übertragenden Draht od. dgl. lose und
ohne starre Verbindung an einem Fassadentragprofil befestigt
ist.
Durch die Anordnung von hitzebeständigen Bolzen wird eine
Absturzsicherung der ESG-Scheibe erreicht, wenn die tragende
Versiegelung versagt, beispielsweise im Brandfall. Durch die
punktweise Anordnung von hitzebeständigen oder nicht
brennbaren Bolzen wird die Wärmedämmung einer Verglasung
nicht wesentlich beeinflußt und durch die Anordnung einer
Abdeckscheibe aus Floatglas an der Außenseite der ESG- oder
TVG-Scheibe werden diese Bolzen verdeckt, so daß der
Gesamteindruck der verglasten Fassade nicht beeinträchtigt
wird. Die Bolzen sind an der Rückseite mit einem oder
mehreren Kraft übertragenden Drähten ausreichender Zug- und
Scherfestigkeit verbunden, die lose oder mit Spiel
formschlüssig an der Fassadenkonstruktion, d. h. an Pfosten
oder Riegeln, befestigt sind. Auf diese Weise werden auf die
Halterung und die Durchgangsöffnungen in den ESG- oder
TVG-Scheiben, in welchen die Bolzen angeordnet sind, keine
Kräfte und Momente übertragen, solange die tragende
Versiegelung intakt ist. Damit können pro Scheibe mehr als
vier Halterungen angeordnet werden, ohne daß eine
Zwängungsgefährdung an den Scheiben vorliegt. Die Anzahl der
angebrachten Bolzen und die Dimensionierung der Drähte ist
abhängig von der Größe und damit dem Gewicht der Scheiben.
Bei Versagen der Verklebung wird das gesamte System durch
die Bolzenhalterungen an einem Absturz gehindert.
Im Brandfall oder bei anderer mechanischer Einwirkung können
die Floatglasscheiben der Verglasung, d. h. die äußere
Abdeckscheibe, die vor der ESG- oder TVG-Scheibe angeordnet
ist, und ggf. Innenscheiben aus Floatglas bersten, bevor die
Verklebung versagt. Die äußere Floatglasscheibe kann dann
wie evtl. innere Floatglasscheiben in Stücken herabfallen,
was zulässig ist. Die ESG- oder TVG-Scheibe wird nach
Versagen der Verklebung oder tragenden Versiegelung durch
die Bolzen gehalten. Wenn die Tragfähigkeit der ESG- oder
TVG-Glasscheibe in der Bohrung überschritten wird, wird
diese Scheibe ebenfalls zerstört und fällt in Bruchstücken
von der Fassade. Damit wird eine unzumutbare Gefährdung von
Person und Sachen verhindert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Bolzen
und der oder die Drähte aus Edelstahl.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Draht oder
sind die Drähte an dem Bolzen angeschweißt oder eingehängt
und an dem Fassadentragprofil angeschraubt, angeklemmt,
angeschweißt eingehängt od. dgl.
In der ESG-Scheibe sind Durchgangsbohrungen zur Aufnahme der
Bolzen ausgebildet. Die Durchgangsbohrungen können konisch
oder abgestuft ausgebildet sein und entsprechend sind die
Bolzen scheibenförmig, kegelstumpfförmig oder ebenfalls
abgestuft ausgebildet, so daß sie, wenn sie von außen in die
Durchgangsbohrungen eingesetzt werden, nicht durch die
Durchgangsbohrungen hindurchtreten können.
Vorzugsweise ist in jedem Eckbereich der Verglasung je nach
Bedarf mindestens ein Bolzen über Draht an
Fassadentragprofilen befestigt, so daß gewährleistet ist,
daß die Bolzen im Brandfall die Scheibe tragen.
Die TVG- oder ESG-Scheibe ist mit der auf dieser an der
Außenseite angeordneten Floatglasscheibe über eine Folie
verklebt, so daß sich eine Verbundsicherheitsscheibe ergibt.
Vorzugsweise ist die Abdeckscheibe aus Floatglas zur ESG-
oder TVG-Scheibe oder zur Folie hin beschichtet, so daß
gewährleistet ist, daß die Halterungen, d. h. die Bolzen und
die Durchgangsöffnungen in den ESG- oder TVG-Scheiben, von
der Außenseite der Fassade her nicht sichtbar sind.
Vorzugsweise ist der Bolzen mit Kunststoff ummantelt, um
eine weichere Bettung der Scheibe zu erbringen.
Der Durchmesser des Drahtes zur Halterung eines Bolzens
beträgt vorzugsweise 1 bis 2 mm.
In Weiterbildung der Erfindung ist jede Durchgangsbohrung in
der ESG- oder TVG-Scheibe über einen Einschnitt mit der
Randfläche der Scheibe verbunden, so daß ein ungewolltes
Zerbrechen der Randbereiche der Scheibe im Normalfall
verhindert wird, da keine Spannungsspitzen um die
Durchgangsbohrungen auftreten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine vor einer Brüstung
angeordnete rahmenlose Verglasung,
Fig. 2 eine aus zwei Scheiben bestehende, rahmenlose
Verglasung an einem Fassadentragprofil im
Schnitt,
Fig. 3 eine als Stufenverglasung ausgebildete
rahmenlose Verglasung an einem Fassadentrag
profil im Schnitt,
Fig. 4 eine abgewandelte Ausbildung einer
Absturzsicherung einer rahmenlosen Verglasung,
Fig. 5 eine Ansicht in Richtung Pfeil V von Fig. 4,
Fig. 6 u. 7 weitere abgewandelte Ausführungsformen von
rahmenlosen Verglasungen mit Absturz
sicherungen, und
Fig. 8 u. 9 abgewandelte Ausführungen von Durchgangs
bohrungen in Draufsicht und im Schnitt.
Fig. 1 zeigt im Schnitt ein Fassadentragprofil 10,
beispielsweise einen Querriegel, an welchem ein
Brüstungspaneel 12 befestigt ist. Das Brüstungspaneel 12
besteht aus einer äußeren Platte 14 und einer inneren Platte
16 mit dazwischen angeordnetem isolierendem Material 18.
An der Außenseite des Tragprofils 10 ist über eine tragende
Versiegelung 20 eine Verglasung 22 befestigt. Zwischen der
Verglasung 22 und dem Tragprofil 10 ist ein Abstandsprofil
24 angeordnet. Die Verglasung 22 besteht aus einer Scheibe
26 aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder aus
teilverspanntem Glas (TVG). An der Außenseite der Scheibe 26
ist eine Folie 28 angeordnet, die ihrerseits von einer
Scheibe 30 aus Floatglas abgedeckt ist. Die Ausbildung der
Folie 28 und deren Befestigung zwischen der Scheibe 22 und
der Scheibe 30 ist bekannt. Die Scheiben 26 und 30 bilden
mit der Folie 28 eine Verbundsicherheitsscheibe. Die
Floatglasscheibe 30 ist an der an der Folie 28 anliegenden
Fläche mit einer Beschichtung 32 versehen, so daß die Folie
und die Scheibe 26 aus ESG nicht sichtbar sind.
Um zu gewährleisten, daß beispielsweise im Brandfall bei
Versagen der tragenden Versiegelung 20 die Scheibe 26 aus
ESG nicht im ganzen von der Fassade herabfallen kann, sind
Absturzsicherungen 34 an der Scheibe26 angeordnet. Die
Scheibe 26 ist dazu mit Durchgangsbohrungen 36 versehen, die
bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform einen konischen
Bereich 38 mit anschließendem zylindrischen Bereich 40
aufweisen. In dem konischen Bereich 38 ist ein
kegelstumpfförmiger Bolzen 42 aus Edelstahl aufgenommen. An
der Rückseite sind an dem Bolzen 42 Kraft übertragende Drähte 44 ebenfalls aus
Edelstahl befestigt, beispielsweise angeschweißt. Der Draht
bzw. mehrere Drähte 44 sind durch die tragende Versiegelung
20 bzw. durch das Tragprofil 10 geführt. Am innenliegenden
Ende des oder der Drähte 44 ist eine Scheibe 46 angeordnet,
die einen meßbaren Abstand zu der Innenfläche des
Tragprofils 10 aufweist, so daß der oder die Drähte 44 mit
Spiel, d. h. lose, an dem Tragprofil 10 festgelegt sind.
Damit ist es möglich, daß, solange die tragende Versiegelung
20 intakt ist, der Bolzen zusammen mit der Scheibe 26
Bewegungen durchführen kann, ohne daß eine
Zwängungsgefährdung der Scheibe 26 auftritt. Erst wenn im
Brandfall die tragende Versiegelung 20 versagt, wird der
Draht 44 durch die Scheibe 26 nach außen gezogen, so daß die
Verankerung 46 an dem Tragprofil 10 anliegt und der Draht
gespannt wird. Damit wird die Scheibe 26 an dem Tragprofil
10 gehalten, wenn die tragende Versiegelung 20 ihre
Tragfunktion nicht mehr erfüllen kann. Im Brandfall wird die
Scheibe 30 aus Floatglas zerstört und kann in Bruchstücken
von der Fassade herabfallen. Die Scheibe 26 aus ESG wird
auch im Brandfall bis zu einem Temperaturgradienten von 150 K
ihre Form behalten. Sie wird dann von den Absturzsicherungen
34 an der Fassade festgehalten. Erst wenn der
Temperaturgradient 150 K übersteigt und insbesondere durch
die Absturzsicherung ein Wärmetransport von den
Fassadentragprofilen 10 in die ESG-Scheibe 26 erfolgt, wird
auch die Scheibe 26 bersten und in Bruchstücken von der
Fassade herabfallen.
Fig. 2 zeigt eine Verglasung 50, die über ein Abstandsprofil
52 und eine tragende Versiegelung 54 an einem
Fassadentragprofil 56 befestigt ist. Die Verglasung 50
besteht aus einer inneren Scheibe 58 aus Floatglas und einer
äußeren Scheibe 60 aus ESG. Zwischen den Scheiben 58, 60
sind ein Abstandshalter 62 und eine tragende Versiegelung 64
angeordnet.
Um im Brandfall oder bei einem anderweitigen Versagen der
tragenden Versiegelungen 54, 64 die Scheibe 60 aus ESG an
einem Herabfallen im ganzen von der Fassade zu sichern, sind
Absturzsicherungen 66 vorgesehen. Dazu sind in der Scheibe
60 aus konischen und zylindrischen Abschnitten
zusammengesetzte Durchgangsbohrungen 68 ausgebildet. In dem
konischen Bereich der Durchgangsbohrung 68 ist ein
Metallbolzen 70 aufgenommen, der an der Rückseite mit
Metalldrähten 72 verbunden ist. Die Metalldrähte 72 sind
durch die tragende Versiegelung 64, die Floatglasscheibe 58
und die tragende Versiegelung 54 zu dem Fassadentragprofil
56 geführt, an welchem sie mit dem inneren Ende lose
befestigt sind, so daß der Bolzen 70 zusammen mit den
Scheiben Längenbewegungen durchführen kann. Erst bei
Versagen der tragenden Versiegelung 54, 76 übernimmt der
Bolzen 68 zusammen mit den Drähten 72 eine tragende
Funktion, um die Scheibe 60 daran zu hindern, im ganzen von
der Fassade herabzufallen. Am Ende der Drähte 72 innerhalb
des Tragprofils 56 ist eine Scheibe oder eine Klammer 74
angeordnet. Es ist auch möglich, das Ende der Drähte 72 an
dem Tragprofil 56 festzuschrauben oder anzuschweißen, wobei
gewährleistet sein muß, daß der Draht um eine bestimmte
Strecke aus dem Tragprofil herausgezogen werden kann.
Um die Absturzsicherungen 66, d. h. die Bolzen 70 und die
Durchgangsbohrungen 68 in der ESG-Scheibe von außen
unsichtbar zu machen, ist an der Außenseite der ESG-Scheibe
60 eine Folie 76 angeordnet, auf welcher wiederum eine
Scheibe 78 aus Floatglas angeklebt ist. Die Scheibe 68 ist
an der inneren Fläche, d. h. an der Fläche, die an der Folie
76 anliegt, mit einer farbigen Beschichtung 80 versehen, so
daß die Teile der Verglasung 50 hinter der Scheibe 78 von
außen nicht sichtbar sind.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform analog der von Fig. 2,
d. h. an einem Fassadentragprofil 90 ist eine Verglasung 92
bestehend aus einer inneren Floatglasscheibe 94 und einer
äußeren ESG-Scheibe 96 über ein Abstandsprofil 98 und eine
tragende Versiegelung 100 befestigt. Die ESG-Scheibe 96 ist
flächenmäßig größer ausgebildet als die Floatglasscheibe 94,
so daß sich eine Stufenverglasung 92 ergibt. An der
Außenseite des Tragprofils 90 sind über Isolierschienen 102
Metallprofile 104 befestigt. An dem Metallprofil 104 ist
über eine tragende Versiegelung 106 die ESG-Scheibe 96
angeordnet. Ein Abstandsprofil 108, das gleichzeitig eine
Abstützung für die Scheibe 94 bildet, ist zwischen der
ESG-Scheibe 96 und dem Tragprofil 90 vorgesehen.
Um die ESG-Scheibe 96 daran zu hindern, beispielsweise im
Brandfall als ganzes von einer Fassade herabzufallen, sind
Absturzsicherungen 110 vorgesehen. Dazu sind in der
ESG-Scheibe 96 Durchgangsbohrungen 112 ausgebildet, in
welchen hitzebeständige Metallbolzen 114 eingesetzt sind.
Die Durchgangsbohrungen und die Metallbolzen sind
vorzugsweise konisch ausgebildet. An der Rückseite des
Metallbolzens 114 ist ein Draht 116 beispielsweise
angeschweißt, der durch das Metallprofil 104 in das
Tragprofil 190 geführt ist. An dem Draht 116 sind Klemmen
oder Scheiben 118 und 120 befestigt, die im Abstand zu der
Rückseite des Tragprofils 104 und der Innenseite des
Tragprofils 90 angeordnet sind. Damit ist es möglich, daß
der Draht 116 nach außen gezogen werden kann, um Bewegungen
infolge Temperatur oder Windlasten der Scheibe 96
durchführen zu können, ohne daß über den Draht Spannungen in
die Scheibe 96 übertragen werden.
Um die Absturzsicherung bestehend aus den
Durchgangsbohrungen in der ESG-Scheibe 96 und dem
Metallbolzen von außen nicht sichtbar werden zu lassen, ist
an der Außenseite der ESG-Scheibe 96 eine Floatglasscheibe
122 mit dazwischen angeordneter Folie 124 angeordnet. Die
Floatglasscheibe 122 ist vorzugsweise an der Innenfläche
beschichtet.
Fig. 4 zeigt eine ESG-Scheibe 130, in welcher eine
abgestufte Bohrung 132 mit einem äußeren Bereich 134 mit
größerem Durchmesser und einem inneren Bereich 136 mit
geringerem Durchmesser ausgebildet ist. Die Wände der
Bohrungsabschnitte 134 und 136 sind mit einem Elastomeren
beschichtet. Innerhalb der Bohrung 134 ist ein Metallbolzen
138 aufgenommen, der aus einer langgestreckten Platte 140
mit etwa halbkreisförmigen Schmalseiten und einem
kugelsegmentartigen inneren Abschnitt 142 besteht. Die
Platte 140 liegt mit ihrer Rückseite auf der Schulter auf,
so daß der Bolzen 138 nicht durch die Bohrung 132 gezogen
werden kann. An der Rückseite ist an dem inneren Teil 142
des Bolzens 138 ein Edelstahldraht 144 mit einem Durchmesser
von 1 bis 2 mm angeschweißt. Das innere Ende des Drahtes 144
ist mit Spiel formschlüssig an einem Fassadentragprofil
festgelegt. Um die Bohrung 132 und den Bolzen 138 von außen
nicht sichtbar zu machen, ist an der Außenseite der
ESG-Scheibe 130 eine Folie 146 angeordnet, die mit einer
Floatglasscheibe 148 verklebt ist. Die Floatglasscheibe 148
weist an der an der Folie 146 anliegenden Fläche eine
Beschichtung 150 auf.
Fig. 6 zeigt eine ESG-Scheibe 160, die mit einer
Durchgangsbohrung 162 ausgebildet ist. Die Durchgangsbohrung
162 besteht aus einem zylindrischen äußeren Bereich 164 und
einem zylindrischen inneren Bereich 166, dessen Durchmesser
geringer ist als der des äußeren Bereichs 164. Die
zylindrischen Flächen der Bohrungsbereiche 164 und 166 sind
mit einer elastomeren Beschichtung 168 bzw. 170 versehen.
Ebenfalls ist die Ringschulter 172, die durch die Bohrungen
164 und 166 ausgebildet wird, mit einer Beschichtung 174
ausgebildet. Die Durchgangsbohrung 162 dient der Aufnahme
eines Bolzens beispielsweise aus Edelstahl, um die Scheibe
160 an einem Herabstürzen von der Fassade zu sichern, bevor
sie in Bruchstücke zerborsten ist. Um die Durchgangsbohrung
162 und einen aufgenommenen Bolzen abzudecken, ist vor der
Scheibe 160 eine beschichtete Floatglasscheibe 176
angeordnet.
Fig. 7 zeigt eine Floatglasscheibe 190, die mit
Durchgangsbohrungen 182 zur Aufnahme von Sicherungsbolzen
184 versehen ist. Die Durchgangsbohrung 182 besteht aus
einem konischen äußeren Abschnitt 186 und einem
zylindrischen inneren Abschnitt 188. Der Metallbolzen 184
ist kegelstumpfförmig ausgebildet, mit Kunststoff 185
ummantelt und stützt sich an der Mantelfläche der konischen
Bohrung 186 ab. Die Anordnung der Scheibe 180, die an der
Außenseite mit einer Floatglasscheibe 190 versehen ist, um
die Durchgangsbohrungen und die Sicherungsbolzen abzudecken,
sowie die Befestigung des Bolzens 184 an einem
Fassadentragprofil ist entsprechend der Ausführungsform nach
den Fig. 1 bis 3 ausgebildet. Der Kunststoff 185 erbringt
eine weiche Bettung des Bolzens 184. Im Brandfall nach
Zerstörung des Kunststoffs 185 bleibt dennoch der Formschluß
des Bolzens 184 in der Scheibe 180 aufrechterhalten.
Fig. 8 zeigt eine konisch ausgebildete Durchgangsbohrung 200
in einer ESG- oder TVG-Scheibe 202. Von der Randfläche 204
der Scheibe 202 ist ein Einschnitt 206 geführt, der in der
Durchgangsbohrung 200 mündet.
Bei der in Fig. 9 dargestellten Scheibe 210 aus ESG oder TVG
ist eine abgestufte Durchgangsbohrung 212 zur Aufnahme eines
nicht dargestellten Bolzens ausgebildet. Die
Durchgangsbohrung 212 ist über einen Einschnitt 219 mit der
umlaufenden Randfläche 216 der Scheibe 210 verbunden.
Durch die Einschnitte 206 und 214 in den Scheiben 202 und
210 wird eine gewisse Elastizität der Randbereiche der
Scheiben erreicht, so daß über die Haltebolzen unter
Normalbedingungen in die Scheiben eingeleiteten Kräfte keine
Zerstörung der Scheiben bewirken.
Claims (9)
1. Rahmenlose Verglasung (structural glazing), bestehend aus
einer Scheibe aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) oder
teilvorgespanntem Glas (TVG) allein oder kombiniert mit
einer oder mehreren Scheiben aus Floatglas, wobei bei
Mehrscheibenverglasungen die ESG- oder TVG-Scheibe
insbesondere an der Außenseite der Verglasung angeordnet
ist, wobei die Befestigung über tragende Versiegelungen
an Fassadentragprofilen erfolgt, wobei an der TVG- oder
der ESG-Scheibe Durchgangsbohrungen zur formschlüssigen
Aufnahme von Bolzen aus nicht brennbarem oder
hitzebeständigem Material ausgebildet sind und wobei an
der Außenseite der ESG- oder TVG-Scheibe gegebenenfalls
eine Abdeckscheibe aus Floatglas angeklebt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Bolzen über einen
Kraft übertragenden Draht (44, 72, 116, 144) od. dgl. lose
und ohne starre Verbindung an einem Fassadentragprofil
(10, 56, 90) befestigt ist.
2. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bolzen und der oder
die Drähte aus Edelstahl bestehen.
3. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Draht an den Bolzen
angeschweißt oder eingehängt und an den
Fassadentragprofilen angeschraubt, angeklemmt,
angeschweißt, eingehängt od. dgl. ist.
4. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchgangsbohrungen konisch oder abgestuft und die Bolzen
scheibenförmig, kegelstufig oder abgestuft ausgebildet
sind.
5. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
Eckbereich der Verglasung mindestens ein Bolzen über
Draht an Fassadentragprofilen befestigt ist.
6. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckscheibe aus Floatglas (30) auf der zur ESG- oder
TVG-Scheibe gerichteten Fläche eine Beschichtung (32)
aufweist.
7. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der an dem
Bolzen befestigte Draht einen Durchmesser von 1 mm bis 2 mm
aufweist.
8. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(184) mit Kunststoff (185) ummantelt ist.
9. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Durchgangsbohrung (200, 212) in der ESG- oder TVG-Scheibe
(202, 210) über einen Einschnitt (206, 214) mit der
Randfläche (204, 216) der Scheibe verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934162 DE3934162A1 (de) | 1988-10-28 | 1989-10-12 | Rahmenlose verglasung |
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3836818 | 1988-10-28 | ||
DE3908720 | 1989-03-16 | ||
DE3931712 | 1989-09-22 | ||
DE19893934162 DE3934162A1 (de) | 1988-10-28 | 1989-10-12 | Rahmenlose verglasung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3934162A1 true DE3934162A1 (de) | 1990-07-05 |
Family
ID=27434396
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893934162 Granted DE3934162A1 (de) | 1988-10-28 | 1989-10-12 | Rahmenlose verglasung |
Country Status (1)
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