DE3933997A1 - Brandabschlussmanschette - Google Patents
BrandabschlussmanschetteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brandabschlußmanschette
für Rohrleitungen, z. B. Lüftungsleitungen, Leitungsdurchführungen
durch Wände od. dgl., wobei ein bei Hitzeeinwirkung stark quellba
res Material an der Innenseite einer stabilen, in Rohrleitungen,
Durchbrüchen od. dgl. angeordneten Manschette angebracht ist, und
wobei der mit dem quellbaren Material versehene Bereich der
Innenseite der Manschette zur abzuschließenden Rohrleitung bzw.
zu deren Inneren hin offen ist.
Bei einer bekannten Ausbildung dieser Art, wie sie z. B.
durch die EP-A1-02 36 539 geoffenbart ist, handelt es sich bei
der um das bei Hitzeeinwirkung stark quellbare Material herumge
legten, stabilen Manschette um eine Blechmanschette, bei welcher
die Randstreifen entweder frei enden oder aber nach außen gebör
delt sind. Dadurch liegt der Randbereich der Brandschutzmasse
frei, so daß bei Auftreten der die Quellung auslösenden höheren
Temperaturen die Brandschutzmasse nach außen austreten kann, ohne
daß nach innen zu ein entsprechender Druck aufgebracht wird,
welcher das Einschnüren der brennbaren Rohrleitungen bewirkt, um
ein Weiterbrennen dieser zu schützenden Rohrleitungen im Inneren
zu verhindern.
Aus der EP-A2-01 49 559 geht eine Ausbildung hervor, bei der
zwischen dem bei Hitzeeinwirkung stark quellbaren Material und
dem zu schützenden Rohr eine Schicht aus feuerfestem, flexiblem
Gewebe so angebracht ist, daß diese außen über die Brandschutz
manschette hervorsteht und nur ein kurzes Stück in das Innere
derselben hineinreicht. In dem aus der Brandschutzmanschette
herausragenden Bereich ist um das feuerfeste Gewebe eine Feder
herumgeschlungen. Dadurch soll erreicht werden, daß bei Erwei
chung des Rohres die Feder über das feuerfeste Gewebe das Rohr
einschnürt, wobei dann, wenn das Rohr im Inneren der Brandschutz
manschette weiterbrennt, das Brandschutzmaterial expandiert und
im Inneren des feuerfesten Gewebes einen Schutzpropfen bildet.
Eine derartige Ausbildung ist allerdings nur begrenzt wirksam, da
für das Wirksamwerden eine Hitzeeinwirkung im Inneren der Man
schette, also bereits hinter dem feuerfesten Gewebe, auftreten
muß, da sonst das bei Hitzeeinwirkung aufquellende Material gar
nicht zur Wirkung kommen kann. Auch durch diese Ausbildung wird
ein Weiterbrennen des Rohres im Inneren nicht ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandab
schlußmanschette der eingangs genannten Art zu schaffen, welche
universell anwendbar ist und mit welcher ein zuverlässiges
Abschließen der Rohrleitungen erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Expansionsmaterial, vorzugsweise ein an sich bekanntes Expan
sionsgranulat, und die Manschette auf die Enden der Anschluß
stutzen der Rohrleitungen hinaufreicht, wobei die axialen Endbe
reiche der Manschette zu der abzuschließenden Rohrleitung hin
abgebogen, z. B. gebördelt sind, wobei diese Endbereiche an der
abzuschließenden Rohrleitung anliegen. Dadurch wird erreicht, daß
sich der im Inneren der Manschette beim Expandieren des stark
quellbaren Materials auftretende Druck nur gegen das Innere der
abzuschließenden Rohrleitungen bzw. gegen die Rohrwandung als
solche auswirkt, wodurch beim Aufweichen von durchgehenden
Rohrleitungen ein Abschnüren derselben auch dem Brand voreilend
bewirkt wird, so daß das Durchbrennen der Rohrleitungen im
Inneren der Brandabschlußmanschette zuverlässig verhindert ist.
Auch wenn nicht durchgehende Rohrleitungen abzuschließen sind,
z. B. bei Lüftungsleitungen, wo beidseits der Mauerdurchbrüche nur
Anschlußstutzen vorhanden sind, wird ein zuverlässiges Abschlie
ßen der Rohrleitung bewirkt, da die Enden der Anschlußstutzen
allseitig von dem aufgequollenen Brandschutzmaterial umgriffen
werden, so daß ein zuverlässiger Abschluß auch im Fugenbereich
erzielt ist.
Vorteilhafterweise kann bei einer Brandabschlußmanschette,
insbesondere solcher, wie sie vorstehend gekennzeichnet sind, das
Expansionsgranulat in einen, die Innenwandung der abzuschließen
den Rohrleitung bildenden, brennbaren Behälter gefüllt sein, der
in Anlage an der Innenseite der Manschette gehalten ist. Dadurch
wird ein besonders rasches Ansprechen des Expansionsgranulates
erreicht, da z. B. in einem Lüftungsschacht aufsteigende heiße
Luft bereits zu einer Expansion des Expansionsgranulates führt,
bevor noch die Flammen an diesen Bereich heranreichen. Dabei wird
vermieden, daß durch etwa herabhängende Bereiche der Behälter der
Durchströmquerschnitt verringert wird. Bei einer bevorzugten
Ausbildung kann der brennbare Behälter aus thermoplastischem
Kunststoff bestehen, wobei die Behälterwandungen durch in Durch
strömrichtung verlaufende Schweißnähte verbunden sind. Dies
ergibt einerseits, daß das Expansionsgranulat über den Umfang der
Rohrleitung gleichmäßig verteilt bleibt, wobei andererseits das
Rollen des Behälters um die Rohrstutzen wesentlich erleichtert
wird, da die Schweißnähte als Knickstellen für den Behälter
dienen. Um zuverlässig eine selbsttragende Ausbildung zu errei
chen, können entlang der Schweißnähte Versteifungsstäbe mitge
schweißt sein. Insbesondere bei Rohren großen Durchmessers bzw.
bei Ausbildungen, bei welchen keine Versteifungsstäbe vorgesehen
sind, kann an der Innenseite des Behälters ein brennbares Stütz
organ, z. B. ein Schlauch, angeordnet sein. Dadurch ist es mög
lich, leicht biegbare, dünnwandige Behälter, also Folienschläuche
u. dgl., zu verwenden, da damit sicher ausgeschaltet ist, daß die
oberen Bereiche des Behälters in den freien Durchtrittsquer
schnitt des Rohres hineinhängen. Schließlich kann innerhalb der
Manschette eine an sich bekannte Rauchklappenanordnung vorgesehen
sein, die durch die Innenseite des Expansionsgranulats oder
dessen Behälters oder des Stützorganes in ihrer Lage gehalten
ist. Dadurch wird eine Ausbildung geschaffen, welche bereits bei
beginnenden Bränden einen Rauchabschluß ergibt und damit eine
Verteilung des Rauches innerhalb des Gebäudes verhindert.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des
Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Einbau der
erfindungsgemäßen Brandabschlußmanschette innerhalb einer Rohr
leitung.
Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1 in
größerem Maßstab, jedoch ohne innerem Trägerrohr. Die
Fig. 3 und
4 geben Detaildarstellungen gemäß Ausschnitt A der Fig. 2 wieder.
Die
Fig. 5 zeigt eine Abwicklung des in einen brennbaren Behälter
eingefüllten Expansionsgranulates.
Fig. 6 veranschaulicht einen
Längsschnitt durch eine Ausführung, bei welcher eine Rauchklappe
eingesetzt ist. Die
Fig. 7 ist ein Schnitt nach Linie VII-VII der
Fig. 6.
Fig. 8 zeigt eine an einem brennbaren Abflußrohr angeord
nete Ausführung.
Mit 1 und 2 sind die Rohrstutzen einer Rohrleitung bezeich
net, in welche die Brandabschlußmanschette eingesetzt werden
soll. Auf diese Rohrstutzen reicht eine Brandschutzmanschette 3
hinauf, die an ihrer Innenseite ein bei Hitzeeinwirkung rasch
quellbares Material 4 aufweist. Dieses rasch quellbare Material 4
ist in vorliegendem Fall durch ein Expansionsgranulat 5 gebildet,
das in einen Behälter 6 eingefüllt ist. Der Behälter 6 besteht
aus einem Folienschlauch, welcher in Durchströmrichtung der
Rohrleitung mit Schweißnähten 7 in kurze, schmale Abteile
unterteilt ist. Im Bereich der Schweißnähte 7 ist bei dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 je ein stabförmiges Verstei
fungselement 8 vorgesehen, welches bei der Durchführung der
Schweißnaht 7 mitgeschweißt sein kann. Gemäß Fig. 3 ist eine
Wandung 6′ des Behälters 6 aus steiferem Material als die andere
Wandung 6′′ gefertigt, wogegen gemäß Fig. 4 beide Wandungen 6′′ aus
gleich flexiblem Material bestehen.
Die Anzahl der Schweißnähte ist vom Durchmesser bzw. vom
Umfang der Rohrleitung abhängig, wobei zunächst einmal eine
herkömmliche Kunststoffolie so miteinander verschweißt wird, daß
quer zu den Schweißnähten wenigstens an einer Seite eine Öffnung
verbleibt, wodurch in die durch die Schweißnähte abgeschlossenen
Säcke des Brandschutzgranulat in entsprechender Menge eingefüllt
wird. Nach Einfüllen des Granulats wird dann die Kunststoffolie
entlang der anderen Seite verschlossen, und zwar entweder zuge
heftet (wie bei 18 angedeutet) oder verklebt oder verschweißt.
Die Länge der Kunststoffolie hängt gleichfalls vom Durchmesser
bzw. vom Umfang der Rohrleitung ab.
Bei längeren Brandschutzmanschetten ist innerhalb des
quellbaren Materials 4 ein starres Abstützrohr 19 (Fig. 1)
vorgesehen.
Das bei Hitzeeinwirkung rasch quellbare Material 4 ist
entweder direkt mit einem klebenden Bindemittel versehen und wird
auf die Innenseite der Manschette 3 aufgespritzt, so daß die
Manschette und das bei Hitzeeinwirkung rasch quellbare Material
eine Einheit bilden, was das Montieren wesentlich erleichtert. Es
kann jedoch auch der aus der Kunststoffolie bestehende Behälter 6
mit der Innenseite der Manschette 3 verklebt sein, wodurch dann
auch für den Fall, wenn keine Versteifungselemente 8 vorgesehen
sind, ein sicherer Halt des gesamten Behälters entlang der
Innenwandung erzielt wird, wodurch also ein Durchhängen des
Behälters und damit ein Verengen des freien Querschnittes verhin
dert ist.
In den Fig. 6 und 7 ist eine mit einer Rauchklappe kombi
nierte Ausführungsvariante wiedergegeben. Mit 1 und 2 sind wieder
die beiden Rohrstutzen bezeichnet. Auf der Außenseite der Rohr
stutzen 1 und 2 ist ein flexibles Rohr 9 aufgeschoben, welches
außen von der rasch quellbaren Masse 4 umgeben ist, an deren
Außenseite wieder die Manschette 3 angeordnet ist, die über
Spannringe 20 gehalten ist. An der Innenseite des flexiblen
Rohres 9 ist eine Rauchschutzklappeneinheit 10 vorgesehen, welche
dadurch gehalten ist, daß ein Metallring 11 an der Innenseite des
flexiblen Rohres 9 anliegend eingesetzt ist. Die Rauchklappe
weist dabei einen herkömmlichen Aufbau auf, nämlich ein Klappen
element 12, das um eine Achse 13 im Ring 11 schwenkbar gelagert
ist, wobei das Klappenelement 12 durch ein Thermoelement 14 in
seiner Lage gehalten ist und durch eine Feder 15 im Sinne eines
Schließens der Klappe belastet ist.
Bei allen Ausführungsformen sind die radialen Enden 16, 17
zu den Rohrstutzen 1, 2 hin gebördelt und liegen an diesen
Rohrstutzen an. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 kann noch
das Ende des flexiblen Schlauches 9 zwischengeklemmt sein.
Die Rohrstutzen 1 und 2 sowie die Manschette 3 können dabei
runden oder polygonalen Querschnitt aufweisen.
Zur Erstellung der erfindungsgemäßen Brandabschlußmanschette
wird nach einer ersten Variante das Brandschutzgranulat auf die
Manschette innen aufgesprüht und dieser fertige Teil dann an der
Baustelle direkt mit den entsprechenden Rohrstutzen 1 und 2
verbunden. Es kann jedoch das Brandschutzgranulat auch bereits in
Behälter eingefüllt sein, welche an der Innenseite der Manschet
te angeklebt sind. Bei größeren Rohrdurchmessern wird sich jedoch
die Erstellung der Brandabschlußmanschette an der Baustelle
direkt empfehlen, wo der mit dem Branschutzgranulat 5 gefüllte
Behälter 6 quer zu den Schweißnähten 7 um die Rohrstutzen herum
gerollt wird, wobei der Behälter 6 dann außen mit der eigentli
chen Metallmanschette 3 umgeben wird. Diese Metallmanschette
dient dazu, um bei auftretenden Bränden den Expansionsdruck des
Expansionsgranulats aufzunehmen und damit einen zuverlässigen
Abschluß der Rohrleitung zu erzielen.
Die in den Fig. 6 und 7 wiedergegebene Ausführungsvariante
wird dadurch aufgebaut, daß eine Rauchklappenanordnung 10 inner
halb des Behälters 6 angeordnet wird. Bei den Fig. 6 und 7 ist
zusätzlich noch ein flexibler Schlauch 9 vorgesehen, welcher
einen zusätzlichen Halt des mit Expansionsgranulat 5 gefüllten
Behälters 6 gewährleistet. Die Funktion der Brandschutzklappenan
ordnung 10 ist herkömmlicherweise derart, daß bei Auftreten von
erhöhten Temperaturen innerhalb der Rohrleitung das Thermoelement
14 das Klappenelement 12 freigibt, welches sich dann unter
Wirkung der Feder 15 in die Schließstellung begibt. Steigt dann
die Temperatur aufgrund des Fortschreitens eines Brandes noch
weiter an, dann beginnt das flexible Rohr bzw. der Behälter 6 zu
brennen, und durch die auf Grund des Brandes erhöhte Temperatur
expandiert das Expansionsgranulat 5 explosionsartig und schließt
den Durchgangsquerschnitt der Rohrleitung oder des Klimakanals
ab. Durch die, in Axialrichtung gesehenen, einseitigen Flansche
16, 17 der Manschette 3 wird zudem ein Austritt des expandieren
den Granulats außerhalb der Rohrstutzen 1, 2 verhindert.
Fig. 8 veranschaulicht eine Ausführungsvariante, mit welcher
brennbare Rohrstränge 21, wie z. B. Abflußrohre, branddicht
abschließbar sind. Dazu ist der mit dem Expansionsgranulat 5
gefüllte Behälter 6 direkt um das Abflußrohr 21 herumgeschlungen
und außen durch die Metallmanschette 3 festgelegt.
Die Wirkungsweise ist dabei gleich der vorher beschriebenen,
da auf Grund eines Brandes auch das Abflußrohr 21 zu brennen
beginnt, wodurch dann die Expansion des Granulates 5 ausgelöst
wird.
Claims (6)
1. Brandabschlußmanschette für Rohrleitungen, z. B. Lüf
tungsleitungen, Leitungsdurchführungen durch Wände od. dgl., wobei
ein bei Hitzeeinwirkung stark quellbares Material an der Innen
seite einer stabilen, in Rohrleitungen, Durchbrüchen od. dgl.
angeordneten Manschette angebracht ist, und wobei der mit dem
quellbaren Material versehene Bereich der Innenseite der Man
schette zur abzuschließenden Rohrleitung bzw. zu deren Inneren
hin offen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsmaterial
(4), vorzugsweise ein an sich bekanntes Expansionsgranulat (5),
und die Manschette (3) auf die Enden der Anschlußstutzen (1, 2)
der Rohrleitungen hinaufreicht, wobei die axialen Endbereiche
(16, 17) der Manschette (3) zu der abzuschließenden Rohrleitung
(1, 2) hin abgebogen, z. B. gebördelt sind, wobei diese Endberei
che an der abzuschließenden Rohrleitung anliegen.
2. Brandabschlußmanschette insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsgranulat (5) in einen,
die Innenwandung der abzuschließenden Rohrleitung bildenden,
brennbaren Behälter (6) gefüllt ist, der in Anlage an der Innen
seite der Manschette (3) gehalten ist.
3. Brandabschlußmanschette nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der brennbare Behälter (6) aus thermoplastischem
Kunststoff besteht, wobei die Behälterwandungen durch in Durch
strömrichtung verlaufende Schweißnähte (7) verbunden sind.
4. Brandabschlußmanschette nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß entlang der Schweißnähte (7) Versteifungsstäbe (8)
mitgeschweißt sind.
5. Brandabschlußmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Behälters (6)
ein brennbares Stützorgan, z. B. ein Schlauch (9), angeordnet ist.
6. Brandabschlußmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Manschette (3) eine an
sich bekannte Rauchklappenanordnung (10) vorgesehen ist, die
durch die Innenseite des Expansionsgranulats (5) oder dessen
Behälters (6) oder des Stützorganes (9) in ihrer Lage gehalten
ist.
Applications Claiming Priority (1)
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