DE3933436A1 - Bodenzuender fuer rohrwaffengeschosse mit aufschlagfunktion - Google Patents
Bodenzuender fuer rohrwaffengeschosse mit aufschlagfunktionInfo
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- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C1/00—Impact fuzes, i.e. fuzes actuated only by ammunition impact
- F42C1/02—Impact fuzes, i.e. fuzes actuated only by ammunition impact with firing-pin structurally combined with fuze
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bodenzünder für Rohrwaffen
geschosse mit Aufschlagfunktion.
Ein Bodenzünder für Rohrwaffengeschosse mit Aufschlagfunktion ist
aus der DE 35 35 854.8 A1 bekannt. Bei diesen ist ein federbetätigter
Schlagbolzen über eine mechanische Verzögerungseinrichtung innerhalb
eines Gehäuses in Sicherungsstellung festgelegt. Die Verzögerungs
einrichtung besteht aus einer Sicherungshülse mit in Bohrungen gela
gerten Sperrkugeln, einer über die Sperrkugeln gekuppelten Hülse
des Schlagbolzen und aus, zu den Sperrkugeln in Sicherstellung im
Zündergehäuse axial versetzt angeordneten Ausnehmungen zur Aufnahme
der Sperrkugeln. Eine Arbeitsfeder zur Beschleunigung des Schlag
bolzens liegt zwischen dem Schlagbolzen und einem Boden der Sicherungs
hülse. Bei leicht gepanzerten Zielen bewirkt die Verzögerungseinrich
tung die verzögerte Zündung des Geschosses im Inneren des Zieles.
Die Verzögerungszeit wird dadurch erreicht, daß beim Eindringen
eines Geschosses in das Ziel der Schlagbolzen mit der Sicherungs
hülse einen sogenannten Leerhub in Zündrichtung ausübt, wobei die
Sperrkugeln in die Ausnehmungen des Gehäuses gelangen. Die dadurch
entriegelte Sperrhülse wird durch die vorgespannte Arbeitsfeder
zurück in die Ausgangsstellung verschoben. Erst bei dieser Ausgangs
stellung ist die Arbeitsfeder in der Lage, den Schlagbolzen in Zünd
richtung anzutreiben. Durch die beschriebenen Bewegungsabläufe wird
die genannte Zündverzögerungszeit erreicht.
Der konstruktive Aufwand ist dabei sehr hoch. Vor allem benötigt
der Zünder in Achsrichtung eine relativ große Baulänge.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Bodenzünder mit Auf
schlagsfunktion zu schaffen, der eine wesentlich kürzere Baulänge
als der eingangs beschriebene Bodenzünder aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruches.
Der erfindungsgemäße Zünder besteht vorteilhaft aus wenigen Teilen
und ist daher kostengünstig. Außerdem ist die Baulänge kürzer als
bei dem eingangs besprochenen Bodenzünder. Bei einem Geschoß besteht
daher ein wesentlich größerer Innenraum zur Aufnahme des Sprengstoffes.
Dadurch liegt eine erhöhte Sprengkraft vor.
Wesentlich ist auch, daß die Anstichenergie des Schlagbolzens bei
relativ dünnen Zielen das erforderliche Maß für eine definierte
und sichere Anzündung eines Detonators aufweist. Dabei ist die not
wendige Zeit zur Zündverzögerung gewährleistet. Die Zündung des
Detonators erfolgt erst nach Ablauf einer gewissen Zeit ab Aufschlag,
also im Inneren eines dünnen Zieles, wie Flugzeugstruktur, oder
leicht gepanzerte Landfahrzeuge. Die Verzögerungszeit entspricht
der Zeit die die Sperrkugeln benötigen, nur aus einer gesichterten
Stellung in eine Arbeitsstellung zu gelangen.
In überraschend einfacher Weise ist der Weg des Schlagbolzens durch
den zweifachen Durchmesser der Sperrkugeln definiert.
Die Erfindung ist bei drall- und drallarmen Geschossen und Flugkörpern
einsetzbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt eines vereinfacht dargestellten Bodenzünders
in der Position "sicher"
Fig. 2 den Bodenzünder nach Fig. 1 in Anzündstellung
Fig. 3 eine Einzelheit III nach Fig. 1.
Ein Bodenzünder 1 besteht aus einem Gehäuse 2 mit einem Rotorge
häuse 3, einer Platine 4 und aus einem topfförmigen Boden 5 mit
Bund 9.
Ein Rotor 10 mit anstichempfindlichen Detonator 11 und eine Zentri
fugalsicherung 12 sind in dem Rotorgehäuse 3 beweglich gelagert.
Eine Hauptachse des Zünders 1 ist mit 14 bezeichnet.
Ein Schlagbolzen 20 mit Spitze 21, Bund 22, Arbeitsfeder 23, Stift
24 und angenieteter Fußplatte 25 ist in Bohrungen 6 bis 8 gelagert.
Der Boden 5 lagert in Ausnehmungen 51, 52 mit Kante 15 und Fläche
17, eine Rückhaltefeder 53, eine Sperrscheibe 54 und Sperrkugeln
55.
Die Arbeitsfeder 23 und die Rückhaltefeder 53 sind in vorgespanntem
Zustand eingebaut und als Druckfedern ausgebildet. Die Federkraft
der Arbeitsfeder 23 ist wenigstens zehnmal größer als die der Rück
haltefeder 53.
Ein mit dem Bodenzünder 1 versehenes, nicht dargestelltes Drallgeschoß
wird in einem Waffenrohr auf seine Mündungsgeschwindigkeit und Rota
tion gebracht.
Nach Verlassen des Waffenrohres wird der Rotor 10 in nicht gezeich
neter Weise entriegelt. Der Detonator 11 ist gemäß Fig. 2 in Scharf
stellung. Die Zentrifugalsicherung 12 hat gemäß Fig. 2 den Schlag
bolzen 20 für den Axialhub freigegeben und dieser verbleibt durch
die Rückhaltefeder 53 in der gezeichneten Position. Die Verzögerung
des Geschosses entgegen der Pfeilrichtung 13 während des Fluges
hat keinen Einfluß auf den entsicherten Schlagbolzen 20. Die Arbeits
feder 23 und der Schlagbolzen 20 sind über die Rückhaltefeder 53
und die Sperrscheibe 54 gemäß der Position in Fig. 1 gesichert.
Während des Eindringvorganges in ein leicht gepanzertes Ziel wird
das Geschoß verzögert. Durch die Geschoßverzögerung und die Massen
trägheit der Funktionsteile bewegt sich der Schlagbolzen 20 mit
Sperrscheibe 54 und Sperrkugeln 55 nach vorne in Pfeilrichtung 13,
siehe auch Fig. 2. Die Sperrkugeln 55 gleiten über die Kante 15
und radial nach außen. Die Sperrscheibe 54 führt einen Hub 16 aus,
der dem Durchmesser der Sperrkugeln 55 entspricht. Die Verzögerungs
zeit bis zur Zündung entspricht etwa der Zeit, die für den Hub 16
der Sperrscheibe 54 benötigt wird.
Maßgebend für die Verzögerungszeit sind zwei Bewegungsabläufe.
Die Sperrkugeln 55 werden aufgrund ihrer Masse und des Geschoßdralls
an die Wand 56 gedrückt. Die Reibung zwischen den Sperrkugeln 55
und der Wand 56 verzögert den Hub 16 des Schlagbolzens 20.
Die relativ hohe Vorspannung der Arbeitsfeder 23 spannt die Sperrku
geln 55 zwischen der Fußplatte 25 und der Sperrscheibe 54 ein. Die
radial wirkenden Massenkräfte überwinden die Reibungskräfte, so
daß die Sperrkugeln 55 die Fußplatte 25 verlassen um sich an eine
Wand 57 der Ausnehmung 51 zu legen. Sobald die Sperrkugeln 55 nach
Fig. 3 einen Spannbereich 26 an der Fußplatte 25 verlassen haben,
beschleunigt eine Kante 27 zusätzlich zu den radialen Massenkräften
die Sperrkugeln 55, d. h. die Sperrkugeln 55 werden aus dem Spann
bereich 26 der Fußplatte 25 und der Sperrscheibe 54 hinausgeschleudert.
Die Reibung der Sperrkugeln 55 in dem Spannbereich 26 ist daher
der zweite Faktor für die Verzögerungszeit.
Sobald die Sperrkugeln 55 die Fußscheibe 25 verlassen haben, treibt
die Arbeitsfeder 23 den Schlagbolzen 20 in den Detonator 11 bis
zum Anschlag der Fußplatte 25 an die Sperrscheibe 54.
Bei einem stärker gepanzerten Ziel ist die Verzögerungszeit wesentlich
geringer. Diese ist dadurch definiert, daß der Schlagbolzen 20 aus
der in Fig. 1 gezeichneten Stellung "sicher" aufgrund der Massen
trägheit des Schlagbolzens 20 eine gewisse Zeit bis zum Anstich
des Detonators 11 benötigt. Maßgebend ist ein sogenanntes, mit dem
Schlagbolzen 20 verbundenes Paket, bestehend aus Sperrscheibe 54,
Sperrkugeln 53 und Fußplatte 25. Weiterhin zeitverzögernd wirkt
die Reibung der Sperrkugeln 55 an der Wand 56 der Ausnehmung 52
im Bereich der Wegstrecke 58. Die Arbeitsfeder 23 wird dabei nicht
wirksam.
Um bei dünnen Zielen eine kürzere Verzögerungszeit zu erreichen,
können anstelle der Kante 15 eine strichpunktiert gezeichnete Konus
fläche 30 und eine, in einem Bereich 28 liegende Kante 27 vorgese
henen sein. Jede einzelne Maßnahme bewirkt bereits eine kürzere
Verzögerungszeit.
Andererseits ist eine längere Verzögerungszeit bei einem dünnen
Ziel durch einen größeren Bereich 26 und/oder durch eine verlängerte
Wegstrecke 58 fürdie Sperrkugeln 55 zu erreichen.
Zum sicheren Anstechen des Detonators 11 ist eine bestimmte Eindring
tiefe der Spitze 21 im Detonator 11 notwendig.
Claims (3)
1. Bodenzünder (1) für Rohrwaffengeschosse mit Aufschlagfunktion mit
einem Detonator (11), einem federbetätigten Schlagbolzen (20), einer
mechanischen Verzögerungseinrichtung (15, 16, 52, 55), welche Sperr
kugeln (55) aufweist, die in ihrer Sperrstellung den Schlagbolzen
(20) in bezug auf ein, in einer Ausnehmung (51) eines Gehäuses (5)
axial verschiebbares Sperrglied (54) formschlüssig festlegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrglied als Sperrscheibe (54) ausgebildet ist,
die Sperrscheibe (54) bodenseitig zusammen mit einer kleineren schlag
bolzenseitigen Fußplatte (25) die Sperrkugeln (55) zwischen sich durch
die Kraft einer Arbeitsfeder (23) am Schlagbolzen (20) festklemmt,
die Sperrscheibe (54) durch die Kraft einer Rückhaltefeder (53) an
einem bodenseitigen Bund (9) anliegt, und
eine gehäuseseitige Ausnehmung (52) die Sperrkugeln (55) radial be
grenzt, wobei die Arbeitsfeder (23) an einem Bund (22) des Schlagbolzens
(20) und die Rückhaltefeder (53) an einer gehäuseseitigen Platine
(4) abgestützt sind.
2. Bodenzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (56) der Ausnehmung (52) koaxial zur Hauptachse (14)
des Zünders (1) ist und in Anzündrichtung (13) eine Kante (15) als
Übergang zu einer, rechtwinkling zur Hauptachse (14) liegenden Fläche
(17) vorgesehen ist,
und an der Fußscheibe (25) ein über die Sperrkugeln (55) radial
hinausragender Spannbereich (26) vorgesehen ist.
3. Bodenzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft der Arbeitsfeder (23) etwa zehnmal größer
ist als die der Rückhaltfeder (53).
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