DE3930929A1 - Steuerung einer bolzenschweissvorrichtung - Google Patents
Steuerung einer bolzenschweissvorrichtungInfo
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K9/00—Arc welding or cutting
- B23K9/20—Stud welding
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Steuerung einer Bolzen-Schweiß
vorrichtung zum automatischen Fügen von Schweißbolzen bzw. Schweiß
schrauben und insbesondere die Steuerung der Vorrichtung unter Verwendung
der Technik der Hubzündung.
Bei einer Bolzenschweißvorrichtung mit Hubzündung wird ein Bolzen bzw.
ein Stift zunächst vorgeführt, um elektrischen Kontakt mit dem Werkstück
zu erzielen, auf das der Bolzen aufzuschweißen ist, und ein Strom, der häufig
gering ist, wird dann durch den Bolzen geleitet, um einen Kurzschluß zu
erzeugen, und der Bolzen wird dann auf einen vorbestimmten Abstand
zurückgezogen (der Hub), um einen Lichtbogen zu erzeugen, der für den
Schweißprozeß verwendet wird.
Nachdem der Lichtbogen gezündet ist, wird der Schweißstrom erhöht, so daß
in der Fügezone die Oberflächen von Bolzen und Werkstück angeschmolzen
werden und ein Schmelzbad bilden. Der Betrieb wird durch einen Rückhub
vervollständigt, der den Bolzen durch das Schmelzbad in Kontakt mit dem
Werkstück bringt.
Eine darauffolgende Erstarrung dieses geschmolzenen Metalls befestigt bzw.
sichert den Bolzen an dem Werkstück.
Bei einer solchen Vorrichtung wird der Bolzen von einem Bolzenträger
getragen, der von dem Werkstück angehoben wird, um den Lichtbogen zu
zünden, und der auf das Werkstück zurückgeführt wird, wenn der Lichtbogen
das erforderliche Schmelzbad erzeugt hat. Bei vielen herkömmlichen Ausbil
dungsformen der Vorrichtung wird die Hubkraft elektromagnetisch aufge
bracht und ein mechanisches Bauelement, wie eine Feder, zwingt den Bolzen
halter in den Rückhub, so daß das elektromagnetische Anheben gegen die
Feder arbeiten muß. Ungünstigerweise tendiert der Bolzen somit dazu, den
Rückhub mit hoher kinetischer Energie und Geschwindigkeit abzuschließen.
Das Auftreffen des Bolzen auf das Werkstück verursacht das Aufspritzen
geschmolzenen Metalles um die Schweißstelle, was ineffizient ist, unansehn
lich und sogar gefährlich.
Es wurden eine Reihe von Vorschlägen gemacht, den Eintauchtakt so zu
dämpfen, daß der Kontakt zwischen Bolzen und Werkstück mit einer ge
ringeren kinetischen Energie und bei einer geringeren Geschwindigkeit er
reicht wird. Typische Vorschläge sind in den US-Patentschriften 32 42 307
und 45 62 328 beschrieben. Die letztere beschreibt das mechanische Dämpfen
von lediglich dem letzten Teil des Rückhubes, wobei der anfängliche Teil des
Eintauchtaktes ungedämpft ist, verursacht durch die Feder ohne Anwendung
einer Dämpfung.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Steuerung
einer Bolzen-Schweißvorrichtung anzugeben, wobei ein zunächst geringer
Strom durch einen Bolzen geleitet wird, der von dem Bolzenhalter in Kontakt
mit dem Werkstück gehalten wird, wobei der Lichtbogen gezündet wird durch
das Anheben des Bolzens von dem Werkstück und danach der volle Schweiß
strom auf den Lichtbogen geschaltet wird, um in der Fügezone die Oberflä
chen von Bolzen und Werkstück anzuschmelzen und die angeschmolzenen
Oberflächen sich letztendlich am Ende des Rückhubes nach dem Aufschlag
des Bolzens auf das Werkstück durchdringen, wobei der Rückhub ohne
mechanische Dämpfung gesteuert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Steuerung einer Bolzen-Schweiß
vorrichtung, die einen Bolzenhalter, einen elektromagnetischen Hub
mechanismus, der angeordnet und ausgelegt ist, den Bolzenhalter weg von
einem Werkstück, auf das er angebracht ist, anzuheben, und einen mechan
ischen Rückhubmechanismus aufweist, der dazu ausgelegt ist, den Bolzen
halter so in Richtung auf das Werkstück zu bewegen, daß beim Betrieb
während des Hubes der elektromagnetische Hubmechanismus gegen den
mechanischen Rückhubmechanismus arbeitet und der Rückhub von dem mech
anischen Rückhubmechanismus abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
am Anfang des Rückhubes der elektromagnetische Hubmechanismus erforderli
cherweise strom- und spannungsfrei ist, der Rückhub jedoch durch einen
Pulsstrom gedämpft wird, der durch den elektromagnetischen Hubmechanismus
fließt beginnend eine sehr kurze Zeit vor dem Auftreffen des Bolzens auf
das Werkstück und der endet, wenn der Bolzen das Werkstück kontaktiert.
Die Dauer des Pulsstrom ist natürlich sehr kurz und der Pulsstrom wird mit
dem Auftreffen des Bolzens auf das Werkstück wieder abgeschaltet.
Das Auftreffen wird demzufolge abgeschwächt bzw. gedämpft und das Auf
spritzen von Schmelzbad wesentlich reduziert. Der Pulsstrom kann somit
sowohl nach der Zeit als auch nach der Stärke gesteuert werden, um eine
einheitliche Absinkzeit zu erreichen, die nicht länger ist, als die Absinkzeit
einer üblichen ungedämpften Bolzen-Schweißvorrichtung. Die Absinkzeit ist
die Zeit vom Beginn des Rückhubes bis zum Auftreffen das Bolzens auf das
Werkstück. Die Absinkzeit wird von Faktoren wie der Gravitationskraft
beeinflußt. Durch Steuern des Pulsstromes zur Erlangung einer einheitlichen
Absinkzeit ist es jedoch möglich, den Einfluß des Gravitationsfeldes so zu
eliminieren, daß die Absinkzeit einheitlich ist, unabhängig von der Stellung
der Schweißvorrichtung in dem Gravitationsfeld. Weiterhin kann der Puls
strom gesteuert werden, um die Geschwindigkeit "Null" des Bolzens beim
Auftreffen zu erreichen. Demzufolge tritt keine Vibration des Bolzens oder
des Werkstückes auf und die Vorrichtung ist selbstdämpfend.
Die Verwendung des Elektomagneten während des Rückhubes eines Bolzen-
Schweißprozesses ist in der Deutschen Patentschrift DE 38 03 416 C offen
bart, in diesem Fall wird die Spannung, die während des Rückhubes angelegt
wird, jedoch langsam auf Null am Ende des Rückhubes reduziert. Dies führt
unnötigerweise zu einer längeren Absinkzeit und es ist nicht möglich, die
Steuerung derart vorzusehen, daß eine einheitliche Absinkzeit erreicht wird.
Demzufolge ist die Vorrichtung äußerst empfindlich auf Gravitationswirkungen
und die Absinkzeit variiert erheblich in Abhängigkeit von der Stellung der
Vorrichtung in dem Gravitationsfeld.
Die magnetische Kraft von herkömmlichen Elektromagneten wird signifikant
durch den Hub des Ankers beeinflußt und die von einem konstanten Strom
erzeugte magnetische Kraft nimmt schnell ab, wenn der Spalt zwischen dem
Anker und der Magnetspule wächst. Bei einem konstanten Strom ergibt sich
eine maximale Magnetkraft wenn der Spalt Null ist, die Kraft nimmt jedoch
in Abhängigkeit von der Spaltgröße ab.
Vorzugsweise wird daher ein Elektromagnet verwendet, der einheitliche
Kennlinien bzw. Charakteristika hat, so daß virtuell keine Änderung der
magnetischen Kraft mit ansteigender Spaltgröße während des Hubes des
Ankers auftritt. Solche Elektromagnete sind in "Roboter in der Geräte
technik" - G. Bögelsack et al, Hüthig 1985 (Seite 177) als Gleichstromtopf
magnet mit Kennlinienbeeinflussung beschrieben.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Elektromagnet
verwendet, der eine im wesentlichen einheitliche magnetische Kraft für mehr
als 2 1/2 mm Hub aufrechterhalten kann, so daß dort effektiverweise keine
Reduzierung der magnetischen Kraft während des Hubes von 1.2 bis 1.5 mm
auftritt, der in Bolzenschweißvorrichtungen üblich ist.
Das ermöglicht, eine magnetische Bremskraft reproduzierbar zu erzeugen, die
unabhängig von dem Hub ist, d. h. es wird eine magnetische Bremskraft
während des letzten Teil des Rückhubes ausgeübt, die unabhängig von der
Größe des Spaltes zwischen Anker und Magnetspule ist.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird diese nun in
größerer Einzelheit unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben,
wobei:
Fig. 1 ist ein Diagramm, das den Strom durch die Magnetspule des
Elektromagneten und den Weg des Schweißbolzens zum Werk
stück über der Zeit zeigt, und zwar für bislang bekannte
Bolzen-Schweißvorrichtungen, und
Fig. 2 ist ein Diagramm, das den Strom durch die Magnetspule des
Elektromagneten und den Weg des Schweißbolzens zum Werk
stück über der Zeit zeigt, und zwar für eine Bolzen-Schweiß
vorrichtung, die in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung gesteuert wird.
In den Zeichnungen zeigt die durchgezogene Linie den Weg des Schweiß
bolzens zum Werkstückes (Rückhub), aufgetragen als Abstand in mm über der
Zeit (ms). Der Magnetspulenstrom (Ampere) wird durch die unterbrochene
Linie angedeutet, die über der gleichen Zeitskala aufgetragen ist.
Da die vorliegende Erfindung die Steuerung des Rückhubes der Bolzen-
Schweißvorrichtung betrifft, ist der Bezug der Zeitskala auf den Beginn des
Rückhubes gesetzt, d. h. auf das Ende des Stromflusses durch die Magnet
spule.
Beim Beginn eines Schweißzyklus, wenn der Bolzen in anfänglichem Kontakt
mit dem Werkstück ist, wird ein als Hubstrom bekannter Strom durch die
Magnetspule des Elektromagneten des elektrischen Hubmechanismus geleitet,
wodurch der Bolzen von dem Werkstück angehoben wird, um den Lichtbogen
zu ziehen und der Hubstrom wird in der Magnetspule für die Zeitspanne bis
zum Beginn des Rückhubes aufrecht erhalten. Der Hubstrom ist in den
Zeichnungen mit 3 bezeichnet und der Rückhub beginnt bei 4, wenn der
Hubstrom endet, so daß die Magnetspule den Bolzen freigibt und dieser
durch den mechanischen Rückhubmechanismus in Richtung auf das Werkstück
beschleunigt wird. Wenn der Rückhub ungedämpft ist, wie in Fig. 1, berührt
der Bolzen das Werkstück beim Auftreffen bei 5, gefolgt von Auftreffvor
gängen 5′, 5′′ usw. Wenn jedoch der Eintauchtakt in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung gesteuert wird, wird ein Pulsstrom 6 wie in Fig.
2 eine kurze Zeit vor dem Auftreffen an die Magnetspule angelegt. Die Größe
und die Dauer des Pulsstromes kann so gewählt werden, daß der Rückhub des
Bolzens zum Werkstück weich mit der Geschwindigkeit "Null" auf dem
Werkstück zum Anhalten gebracht wird und somit der Rückprall des Bolzens
von dem Werkstück eliminiert wird und die Absinkzeit nicht erhöht wird,
verglichen mit der Absinkzeit der ungedämpften Bolzen-Schweißvorrichtung.
Der Pulsstrom endet mit dem Auftreffen des Bolzens auf das Werkstück, so
daß keine Hubkraft von der Magnetspule auf den Bolzen nach dem Auftreffen
auf das Werkstück ausgeübt wird.
Der Pegel des Pulsstromes und seine Dauer (gezeigt von 7 bis 8) kann leicht
gesteuert werden, um zu gewährleisten, daß eine konstante Einsinkzeit (von 4
bis 5) erreicht werden kann und der Pulsstrom kann so gesteuert werden,
daß die Einsinkzeit unabhängig vom Gravitationsfeld wirkt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Steuern von Bolzen-Schweißvorrichtungen zum auto
matischen Fügen von Schweißbolzen, aufweisend einen Bolzenhalter, einen
elektromagnetischen Hubmechanismus, bestehend aus einem Elektro
magneten, der angeordnet und ausgelegt ist, den Bolzen weg von einem
Werkstück, auf das er gedrückt wird, anzuheben, und einen mechanischen
Rückhubmechanismus, bestehend aus einer Feder, der dazu ausgelegt ist
den Bolzen in Richtung auf das Werkstück zu bewegen, so daß beim
Betrieb während des Hubes der elektromagnetische Hubmechanismus gegen
den mechanischen Rückhubmechanismus arbeitet und der Rückhub von
dem mechanischen Rückhubmechanismus abgeleitet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Beginn des Rückhubes der elektromagnetische Hub
mechanismus erforderlicherweise strom- und spannungsfrei ist, der
Rückhub jedoch durch einen Pulsstrom gedämpft wird, der durch den
elektromagnetischen Hubmechanismus fließt beginnend eine sehr kurze
Zeit vor dem Auftreffen des Bolzens auf das Werkstück und der endet,
wenn der Bolzen das Werkstück kontaktiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulsstrom
sowohl nach der Zeit als auch nach der Stärke gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektromagnetische Hubmechanismus der Bolzenschweißvorrichtung einen
Gleichstromtopfmagneten mit Kennlinienbeeinflussung umfaßt mit einer im
wesentlichen gleichförmigen magnetischen Kraft während des Hubes der
Vorrichtung.
Priority Applications (4)
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