DE19521078A1 - Energiesparende elektromagnetische Schaltanordnung - Google Patents
Energiesparende elektromagnetische SchaltanordnungInfo
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Description
Bei elektromagnetischen Schaltanordnungen zur Betätigung
von Stellmitteln, beispielsweise zur Betätigung von Gas
wechselventilen an Verbrennungsmotoren, besteht häufig
die Anforderung, hohe Schaltgeschwindigkeiten bei gleichzei
tig hohen Schaltkräften zu realisieren.
Eine derartige
Schaltanordnung ist beispielsweise in der DE-A-20 63 158
dargestellt und beschrieben. Während bei stromlosen Elektro
magneten der Anker durch Federelemente in einer Ruheposition
zwischen den beiden Polflächen der Elektromagneten gehalten
wird, liegt im Betrieb der Anker wechselweise an der Polflä
che des einen oder des anderen Magneten an. Dies entspricht
bei Gaswechselventilen dann der geöffneten bzw. der ge
schlossenen Position des Gaswechselventils. Zur Betätigung
des Gaswechselventils, beispielsweise der Bewegung aus
der geschlossenen in die geöffnete Position oder umgekehrt,
wird der Haltestrom an der einen Spule abgeschaltet. Hier
durch fällt die Haltekraft des Magneten unter die Feder
kraft ab und der Anker beginnt, durch die Federkraft be
schleunigt, sich zu bewegen. Nach dem Durchgang des Ankers
durch seine Ruheposition wird die Bewegung des Ankers
durch die Federkraft des gegenüberliegenden Federelementes
abgebremst. Um nun den Anker in der anderen Position zu
fangen und zu halten, wird der andere Magnet bestromt.
Dieser Fangvorgang erfordert relativ hohe Energien, die
insbesondere bei hohen Motordrehzahlen zu relativ großen
Leistungsaufnahmen und somit zur Erhöhung des Kraftstoff
verbrauchs führen.
Es ist nun versucht worden, die für die Betätigung notwendi
ge elektrische Energie zu reduzieren, wie dies beispiels
weise in DE-A-39 23 477 beschrieben ist. Hier wird vorge
schlagen, durch Senken bzw. Konstanthalten des Stromes
vor dem erwarteten Auftreffen des Ankers auf der Polfläche
eine Reduktion der vom Bordnetz aufzubringenden elektri
schen Leistung zu erzielen. Der tatsächliche Bedarf an
magnetischer Erregung, also der primären Ursache für den
Strombedarf, kann bei dieser Lösung nicht reduziert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bedarf an
magnetischer Erregung zu reduzieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine elektro
magnetische Schaltanordnung zur Betätigung eines Stellmittels,
mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten Elektromagneten,
die jeweils aus einer Spule und einem Magnetjoch gebildet
sind und jeweils mit einer ansteuerbaren Gleichstromversor
gung in Verbindung stehen, wobei die Polflächen der beiden
Magnetjoche einander zugekehrt sind, und mit einem zwischen
den beiden Polflächen hin- und herbewegbaren Anker, der
mit dem zu betätigenden Stellmittel in Verbindung steht
und von Federelementen in einer Ruhestellung zwischen
den beiden stromlos gesetzten Elektromagneten gehalten
wird, und wobei zumindest der Anker aus einem eine Restmagne
tisierung haltenden Material besteht. Dadurch, daß der
Anker eine Remanenzinduktion aufweist, die beispielsweise
durch seine Magnetisierung an dem einen Elektromagneten
hervorgerufen wird, ergibt sich im Betrieb bei Annäherung
an den anderen Elektromagneten der Effekt, daß das dort zum
Zwecke des Anziehens bzw. Fangens sich aufbauende Magnetfeld
derart verstärkt wird, daß die magnetische Erregung in
der Spule im Vergleich zur Verwendung eines Ankers ohne
oder mit falscher Remanenzinduktion oder gegensinnig gerich
teter Remanenzinduktion reduziert werden kann. Auch auf
die für das Halten des Ankers erforderliche elektrische
Leistung wirkt sich die Restmagnetisierung positiv aus,
da die erforderlichen Ströme auch hier stark reduziert
werden können. Die Grenze für die maximal erlaubte Remanenz
induktion ergibt sich aus dem Wert, der ein Halten des
Ankers ohne Stromzufuhr möglich macht. Zweckmäßig ist
es jedoch, wenn das Ankermaterial so ausgewählt ist, daß
die durch die Restmagnetisierung jeweils zwischen Anker
und einer Polfläche wirkende Haftkraft bei stromlos ge
setztem Elektromagneten geringer ist als die Rückstellkraft
des dann jeweils gespannten Federelementes. Hierdurch
wird sichergestellt, daß beim Stromlossetzen des haltenden
Elektromagneten die Feder den Anker und damit das Stell
glied zuverlässig in die Gegenrichtung bewegt. Bei darüber
liegenden Werten der Remanenzinduktion bleibt lediglich
die Möglichkeit, den Anker durch den Aufbau eines Gegen
magnetfeldes, d. h. durch Einspeisung eines gegenüber
dem Fangvorgang entgegengerichteten Stromes wieder abzu
werfen. Dies würde entweder ein Umsteuern des Stromflusses
erfordern mit den entsprechenden Verzögerungen durch den
Aufbau des Gegenfeldes oder aber die Anordnung eines zu
sätzlichen Elektromagneten, der dann zur Erzeugung des
Gegenmagnetfeldes bestromt wird. Dies ist jedoch in der
Praxis nur dann möglich, wenn der Wechsel für das Stell
glied mit geringer Frequenz erfolgt oder ein genügender
Bauraum vorhanden ist, um einen derartigen zusätzlichen
"Abwurfmagneten" unterzubringen.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn jeweils der Stromdurch
fluß durch die Spulen der beiden Elektromagneten im Betrieb
so gerichtet ist, daß die Polarität des Remanenzfeldes
des Ankers gleichgerichtet bleibt. Wenn die so erzeugte
magnetische Erregung im Anker in dieselbe Richtung wirkt
wie die im Anker verbliebene Remanenzinduktion, reicht
eine geringere Bestromung der Spule des fangenden Elektro
magneten aus, um das für ein sicheres Fangen des Ankers
erforderliche Magnetfeld zu erzeugen. Eine verkehrte Polung
der Spulen würde durch die dann entgegengesetzte Richtung
der Magnetfelder entweder ein Fangen unmöglich machen
bei unverändertem Strom, oder aber einen deutlich höheren
Strom zum Fangen erforderlich machen.
In einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß wenigstens ein Sensor zur Erfassung
der Ankerbewegung vorgesehen ist, der mit der Einrichtung
zur Ansteuerung der Gleichstromversorgung der Spulen in
Verbindung steht. Das Vorhandensein der Remanenzinduktion
im Anker hat an sich den Nachteil, daß nach dem Stromlos
setzen des jeweils haltenden Elektromagneten der Anker
an der Polfläche "klebt", so daß das Lösen des Ankers
unter der Einwirkung der Kraft des dann gespannten Feder
elementes nicht zwangsläufig mit dem Abschalten des Strom
durchflusses durch die Spule des haltenden Elektromagneten
übereinstimmt. Ist nun der Bewegungsbahn des Ankers wenig
stens ein Sensor zugeordnet, der mit der Ansteuerung der
Gleichstromversorgung in Verbindung steht, dann besteht
die Möglichkeit, auf den Zeitpunkt des Abschaltens des
Haltestroms Einfluß zu nehmen. Wird durch eine entsprechende
Steuereinrichtung der Zeitpunkt des Lösens des Ankers
vorgegeben, dann liegt auch der Soll-Zeitpunkt fest, an
dem der Anker sich an dem oder den Sensoren vorbeibewegen
muß. Wird über den Sensor festgestellt, daß der Vorbeiflug
gegenüber der vorgegebenen Sollzeit zu spät erfolgt, kann
über die Ansteuerungseinrichtung dann der Zeitpunkt für
das Abschalten des Haltestromes für den nächsten Arbeits
takt entsprechend vorverlegt werden. Wird über den Sensor
festgestellt, daß der Vorbeiflug des Ankers, verglichen
mit der Sollzeit zu früh erfolgt, wird für den nächsten
Arbeitstakt der Zeitpunkt für das Stromlossetzen des Ankers
zurückverlegt. Hierdurch ist sichergestellt, daß das ge
zielt zur Reduzierung des Energieverbrauchs eingesetzte
"Kleben" des Ankers an den jeweiligen Haltemagneten zuver
lässig auskorrigiert werden kann.
Ordnet man der Bewegungsbahn des Ankers zwei Sensoren
zu, dann läßt sich über die Zeitabfolge der von den beiden
Sensoren nacheinander erfaßten Signale unabhängig vom
jeweiligen Abschaltzeitpunkt des Haltestroms die Bewegungs
geschwindigkeit des Ankers erfassen und hierüber sowohl
des Abschalten des Haltestroms als auch das Einschalten
des Fangstroms zeitgenau bestimmen.
Die Erfindung wird anhand einer schematischen Zeichnung
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die dargestellte Schaltanordnung besteht im wesentlichen
aus einem Elektromagneten 1 und einem Elektromagneten 2,
die im wesentlichen aus einer Spule 3.1 und 3.2 sowie
einem Magnetjoch 4.1 und 4.2 bestehen. Die beiden Elektro
magneten 1 und 2 sind mit Abstand zueinander angeordnet,
wobei ihre Polflächen 5 einander zugekehrt sind.
Zwischen den beiden Elektromagneten 1 und 2 ist ein Anker 6
angeordnet, der mit einer Schubstange 7 verbunden ist,
die mit dem zu betätigenden Stellmittel, beispielsweise
einem Gaswechselventil, in Verbindung steht. Der Anker 6
wird bei stromlos gesetzten Elektromagneten durch zwei
Federelemente 8.1 und 8.2 in seiner Ruhestellung zwischen
den beiden Elektromagneten gehalten. Wird nun die Spule
des Elektromagneten 1 mit Strom beaufschlagt, so wird
der Anker 6 angezogen und kommt hierbei an den Polflächen
des Magnetjochs 4.1 zur Anlage. Das Federelement 8.1 wird
hierbei entsprechend vorgespannt. Hierbei wird der Anker 6
von einem Magnetfeld B durchflossen. Wird nun der Strom
durchfluß durch die Spule 3.1 abgeschaltet, sinkt die
durch den Strom verursachte magnetische Erregung auf Null.
Ist nun, wie gemäß der Erfindung vorgesehen, der Anker 6
aus einem eine Restmagnetisierung enthaltenden Material
hergestellt, verbleibt aufgrund von Hystereseeffekten
jedoch eine magnetische Restinduktion im Anker. Diese
Restmagnetisierung ist umso größer, je größer die Hystere
schleife des Ankermaterials ist. Bei hartmagnetischem
Material ist diese Restmagnetisierung demgemäß besonders
hoch.
Die Ruhestellung ist durch die strichpunktierte Linie R
angedeutet.
Wählt man nun das Ankermaterial einerseits und die Feder
elemente 8 anderseits so aus, daß die verbleibende Rest
magnetisierung und damit die zwischen dem Anker 6 und
dem Magnetjoch 4.1 wirkende Magnetkraft unter dem Wert
liegt, der zum Festhalten des Ankers gegen die Kraft des
zusammengedrückten Federelementes 8.1 benötigt wird, so
beginnt der Anker sich vom Magnet zu lösen. Er wird durch
das Federelement 8.1 beschleunigt bis zum Durchgang durch
eine Ruhelage. Danach beginnt das Federelement 8.2 der
Gegenseite den Anker wieder abzubremsen. Bedingt durch
Reibungsverluste würde der Anker 6 die Polfläche 5 des
Elektromagneten 2 auf der Gegenseite nicht erreichen,
wenn nicht eine zusätzliche Magnetkraft von dort aus aufge
bracht würde. Zur Erzeugung dieser Magnetkraft muß nun
im Elektromagneten 2 durch Einspeisung eines Stromes eine
magnetische Erregung erzeugt werden. Wenn nun die durch
den Elektromagneten 2 im Anker erzeugte magnetische Erregung
mindestens teilweise in dieselbe Richtung wirkt, wie die
im Anker 6 verbliebene Restmagnetisierung, dann reicht
eine geringere Bestromung der Spule 3.2 des Elektromagne
ten 2 aus, um das für ein sicheres Fangen des Ankers 6
erforderliche Magnetfeld zu erzeugen.
Die Spulen 3.1 und 3.2 der Elektromagneten 1 und 2 stehen
mit einer Gleichstromversorgung 9 in Verbindung, wobei
der Stromdurchfluß durch die Spulen jeweils so gerichtet
ist, daß einander gegenüberliegende Flächen bei Stromdurch
fluß eine gleichnamige Polung aufweisen.
Die Gleichstromversorgung 9 wird über eine Steuereinrichtung
10 entsprechend dem vorgegebenen Betriebsprogramm angesteuert.
Hierbei werden die Betriebsdaten, beispielsweise bei einem
Verbrennungsmotor Drehzahl, Lastzustand etc., über die
Motorelektronik eingegeben.
Mit dieser Steuereinrichtung 10 kann ferner ein Sensor 11
in Verbindung stehen, der der Bewegungsbahn des Ankers 6
zugeordnet ist, beispielsweise in Höhe der Ruhelage des
Ankers 6 zwischen den beiden Elektromagneten 1 und 2,
so daß jeweils beim Vorbeiflug des Ankers am Sensor 11
ein entsprechendes Signal erzeugt wird, das innerhalb
der Steuereinrichtung 10 die Feststellung ermöglicht,
ob die über den Sensor 11 festgestellte Istzeit des Vorbei
fluges mit der durch die Steuerung vorgegebenen Sollzeit
übereinstimmt, um so entsprechende Abweichungen der An
steuerzeiten für die Bestromung der Spulen der Halte
magneten korrigieren zu können. Dabei kann die Remanenz
induktion des Ankers bei Verwendung eines auf magnetischen
Prinzipien beruhenden Sensors für die sensorische Erfassung
nutzbringend verwendet werden.
Claims (4)
1. Elektromagnetische Schaltanordnung zur Betätigung eines
Stellmittels, mit zwei mit Abstand zueinander angeordneten
Elektromagneten (1, 2), die jeweils aus einer Spule
(3.1, 3.2) und einem Magnetjoch (4.1, 4.2) gebildet sind
und jeweils mit einer ansteuerbaren Gleichstromversorgung
(9) in Verbindung stehen, wobei die Polflächen (5) der
beiden Magnetjoche (4.1, 4.2) einander zugekehrt sind,
und mit einem zwischen den beiden Polflächen (5) hin- und
herbewegbaren Anker (6), der mit dem zu betätigenden Stell
mittel in Verbindung steht und von Federelementen (8.1,
8.2) in seiner Ruhestellung zwischen den beiden stromlos
gesetzten Elektromagneten (1, 2) gehalten wird und wobei
zumindest der Anker (6) aus einem eine Restmagnetisierung
haltenden Material besteht.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ankermaterial so ausgebildet ist, daß die durch
die Restmagnetisierung jeweils zwischen Anker (6) und einer
Polfläche (5) wirkende Haftkraft bei stromlos gesetzten
Elektromagneten (1, 2) geringer ist als die Rückstellkraft
des dann jeweils gespannten Federelementes (8.1, 8.2).
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils der Stromdurchfluß durch die Spulen
(3.1, 3.2) der beiden Elektromagneten (1, 2) so gerichtet
ist, daß die Polarität des Remanenzfeldes des Ankers (6)
gleichgerichtet bleibt.
4. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Sensor (11) zur Erkennung
der Ankerbewegung vorgesehen ist, der mit einer Einrichtung
(10) zur Ansteuerung der Gleichstromversorgung (9) der
Spulen (3.1, 3.2) in Verbindung steht.
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