DE4437264A1 - Bolzenschweißvorrichtung - Google Patents
BolzenschweißvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bolzenschweißvorrichtung mit einem
axial verschiebbaren Verstellglied zur Verschiebung aus einer vorderen
Lage in eine hintere Lage und zurück, bei dem ein Magnetfeld und eine
Spule derart zusammenwirken, daß bei Anschluß der Spule an eine
steuerbare Stromquelle eine Axialkraft zur Verschiebung des Verstell
gliedes erzeugt wird, dessen Bewegung auf einen Bolzenhalter übertragen
wird.
Eine derartige Bolzenschweißvorrichtung ist aus der US-PS 5,321,226
bekannt. Das dieser Vorrichtung zugrunde liegende Funktionsprinzip geht
aus deren Fig. 5 hervor. Dieses besteht darin, einen als Stabmagnet
ausgebildeten Permanentmagneten axial hin und her zu bewegen, der
somit ein Verstellglied bildet, an dem ein Bolzenhalter angebracht ist, so
daß bei Verschiebung des Verstellgliedes ein in dem Bolzenhalter einge
spannter Bolzen axial verschoben wird. Diese Verschiebung wird dann in
üblicher Weise zur Zündung eines Lichtbogens und dem Verschweißen
des Bolzens mit einem Werkstück ausgenutzt. Die für die Verschiebung
des Stabmagneten aufzubringenden Kräfte stammen von zwei axial hinter
einander angeordneten Spulen mit entgegengesetztem Wicklungssinn, die
bei Stromfluß Elektromagnete mit entgegengesetzter Polung bilden. Der
Stabmagnet kann sich axial längs der Spulenachsen bewegen, und zwar
bis zu einem Anschlag jeweils an beiden äußeren Enden der Spulen.
Wenn nun die beiden Spulen durch elektrischen Stromfluß erregt werden,
soll sich der Stabmagnet, dem durch die Anschläge die Bewegung nach
außen verwehrt ist, in Richtung auf die andere Spule bewegen, von der
er jedoch zunächst wegen der Richtung des von ihr erzeugten magneti
schen Feldes abgestoßen wird. Diese Abstoßungskraft muß durch die von
der den Stabmagneten zunächst umfassenden Spule überwunden werden,
damit der Stabmagnet aus dieser Spule sich heraus bewegt und in die
andere leere Spule eintritt, bis er dort an deren Ende den betreffenden
Anschlag erreicht. Für die Rückwärtsbewegung des Stabmagneten muß
dann der Stromfluß über die beiden in Reihe geschalteten Spulen umge
polt werden. Offenbar kommt es bei diesem magnetischen System auf
eine besondere Ausbalancierung der aufeinander einwirkenden Magnetfel
der an, allerdings mit der Folge, daß sich bei Weiterbewegung des
Dauermagneten die auf ihn wirkende Kräfte in erheblichem Umfang
ändern. Nach Überwindung der von der leeren Spule zunächst ausgehen
den Abstoßungskräfte wird der Stabmagnet, wenn er erst einmal in die
leere Spule eingetreten ist, in diese mit sich ständig erhöhenden Kräften
hineingezogen. Für eine gesteuerte Bewegung des Verstellgliedes mit
bestimmter Geschwindigkeit jeweils an den einzelnen Positionen des
Bolzens ist dies ein Problem, insbesondere wenn verhindert werden soll,
daß der Bolzen mit zu hoher Geschwindigkeit in die von dem Licht
bogen erzeugte Schmelze eintaucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Benutzung des eingangs
erwähnten magnetischen Prinzips die Bolzenschweißvorrichtung so zu
gestalten, daß bei einer die Spule erregenden, gegebenen Stromstärke die
von dem Magnetfeld auf das Verstellglied einwirkende Axialkraft lagen
unabhängig im wesentlichen gleich bleibt.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Spule auf einem mit
dem Verstellglied verbundenen Hohlkörper fest angebracht ist, der axial
beweglich in einem Luftspalt zwischen einem magnetisierbaren Kern und
einem magnetisierbaren Mantel angeordnet ist, wobei über mindestens
ein den Kern und den Mantel verbindendes Joch das Magnetfeld unter
radialer Durchsetzung der Spule geleitet wird, die bei Stromführung
abhängig von der Stromrichtung eine nur in einer Richtung wirkende
Axialkraft auf das Verstellglied ausübt.
Bei dieser Gestaltung bildet der Hohlkörper mit der von ihm getragenen
Spule ein relativ leichtes Bauteil. Diese verbleibt bei ihrer Axialverschie
bung mindestens im Bereich der Bewegungen beim Schweißvorgang
weitgehend in dem radial verlaufenden Magnetfeld, so daß bei konstan
tem, über die Spule fließenden Strom bei der Axialverschiebung der
Spule diese einer weitgehend gleichbleibenden Axialkraft ausgesetzt ist.
Die auf die Spule und damit den Hohlkörper mit dem Verstellglied
wirkenden Axialkräfte lassen sich daher innerhalb des Verstellweges der
Spule genau für jede Lage dimensionieren. Dabei ergibt sich gegenüber
dem beim Stand der Technik axial verschobenen Stabmagneten der
wesentliche Vorteil, daß die für die Erzeugung der Axialkräfte maßgeben
den Bauteile, nämlich die Spule und der sie tragende Hohlkörper, relativ
leicht ausgebildet werden können. Beispielsweise kann der Hohlkörper
aus einem leichten Kunststoff bestehen; demgegenüber ist der Stabmagnet
gemäß dein Stand der Technik, wenn er überhaupt ein Magnetfeld
nennenswerter Stärke erzeugen soll, mit einer erheblichen Masse behaftet.
Diese Masse wirkt entgegen den für die Verstellbewegung des Verstell
gliedes notwendigen Beschleunigungen, die dann durch entsprechend hohe
Ströme durch die beiden hintereinandergeschalteten Spulen erzeugt
werden müssen. Demgegenüber sind bei der erfindungsgemäßen Gestal
tung wegen deren relativ geringen Masse höhere Beschleunigungen und
Verzögerungen leicht erzielbar.
Die Einstellgenauigkeit des Verstellgliedes läßt sich dadurch erhöhen, daß
man die Vorrichtung so gestaltet, daß auf das Verstellglied eine Feder
wirkt, die dieses in eine durch einen Anschlag definierte Endlage drückt.
Wenn die Feder gegen die von der Spule aufgebrachte Axialkraft wirkt,
so muß die Axialkraft die Federkraft überwinden, wodurch das Ver
stellglied von seinem Anschlag abgehoben wird. Die dabei erforderliche
Axialkraft läßt sich durch Einstellung eines entsprechenden über die
Spule fließenden Stromes sehr genau einstellen, wobei sich auch bei
Zusammendrücken der Feder deren sich erhöhende Federkraft berück
sichtigen läßt. Umgekehrt kann durch eine entsprechende Axialkraft dafür
gesorgt werden, daß bei gegenüber der Axialkraft stärkerer Federkraft
das Verstellglied sich zurück zu dem Anschlag bewegt.
Das für die Entstehung der Axialkraft erforderliche Magnetfeld kann man
durch einen Dauermagneten aufbringen, es ist aber auch möglich, hierfür
einen Elektromagneten vorzusehen.
Im Falle der Verwendung eines Dauermagneten integriert man diesen
zweckmäßig in den Mantel der Bolzenschweißvorrichtung. Im Falle der
Verwendung eines Elektromagneten kann man diesen in die Verbindung
zwischen Kern und Joch legen.
Wenn das Verstellglied gemäß einem vorgegebenen Bewegungsgesetz
bewegt werden soll, gestaltet man die Bolzenschweißvorrichtung zweckmä
ßig so, daß sie mit einer linearen Wegmeßeinrichtung versehen ist, von
der ein der jeweiligen Relativlage von Mantel und Verstellglied ent
sprechendes Wegsignal ableitbar ist, das als Ist-Signal mit einem Soll-
Signal aus einem vorgegebenen, aus einem Speicher schrittweise ausgele
senen Weg-Zeit-Diagramm für die Bewegung des Bolzenhalters schritt
weise in einem Vergleicher verglichen wird, dessen Vergleichssignal die
Stromstärke einer Stromquelle zur Speisung der Spule steuert.
Mittels der Wegmeßeinrichtung und dem Vergleicher wird durch Ver
gleich des Ist-Signals mit dem gespeicherten Soll-Signal ein Regelvorgang
durchgeführt, der dafür sorgt, daß dem von der Wegmeßeinrichtung
abgeleiteten Wegsignal stets die entsprechende Angabe aus dem Weg-
Zeit-Diagramm gegenübersteht, so daß bei der Bewegung des Verstell
gliedes sich mit hoher Genauigkeit das dem Weg-Zeit-Diagramm ent
sprechende Bewegungsgesetz einhalten läßt. Hierdurch läßt sich vor allem
eine schnelle Abhebebewegung des Bolzens und eine entsprechend
schnelle Rückführung des Bolzens mit dazwischenliegendem ausreichenden
Zeitraum für das Aufschmelzen des Materials an der Schweißstelle
erzielen, wobei es zusätzlich möglich ist, die Rückführbewegung des
Bolzens in die Schmelze zum Schluß so zu gestalten, daß der Schweiß
bolzen mit einer gewünschten Geschwindigkeit in die Schmelze eintaucht,
womit insbesondere ein Wegspritzen des aufgeschmolzenen Materials
beim Aufprall des Schweißbolzens vermieden wird, was bei alleiniger
Verwendung einer Feder zur Erzeugung der Rückführkraft eines Schweiß
bolzens häufig geschieht.
Mit Hilfe der Abspeicherung des Weg-Zeit-Diagramms im Speicher läßt
es sich auch ermöglichen, abhängig von den jeweils zu verschweißenden
Werkstücken unterschiedliche Weg-Zeit-Diagramme vorzusehen, die dann
wahlweise bei der Bedingung der Bolzenschweißvorrichtung abgerufen
werden können.
Das Verstellglied wird zweckmäßig durch die Feder in seine vordere
Lage gedrückt, in der der Bolzenhalter gegenüber der Bolzenschweißvor
richtung seine vordere Lage einnimmt. Aus dieser Lage wird dann beim
Aufsetzen eines von dem Bolzenhalter gehaltenen Bolzens auf ein Werk
stück das Verstellglied in eine Referenzlage verschoben, die von der
Wegmeßeinrichtung als Referenzsignal dem Vergleicher zugeführt wird,
von dem aus das vorgegebene Weg-Zeit-Diagramm abgefahren wird.
Durch diese Referenzlage, die sich beim Aufsetzen des Bolzens auf ein
Werkstück automatisch ergibt, läßt sich ohne irgend eine Ausrichtung des
Bolzens gegenüber der Bolzenschweißvorrichtung das jeweils vorgegebene
Weg-Zeit-Diagramm abfahren, wobei die jeweils eingenommene Referenz
lage automatisch die Ausgangslage für die Bewegung des Bolzens bildet.
Mit dem Aufsetzen des Bolzens wird somit die Bolzenschweißvorrichtung
automatisch hinsichtlich ihrer Höhenlage im Bezug auf das Werkstück
ausgerichtet, ohne das es hierzu einer besonderen Manipulation bedarf.
Nachstehend sei die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die mit einem Dauermagneten ausgestattete Bolzen
schweißpistole mit dem Bolzenhalter in seiner vorderen
Endlage,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 1
längs der Linie II-II,
Fig. 3 den magnetischen Teil der Bolzenschweißpistole gemäß
Fig. 1, allerdings mit einem Elektromagneten, wobei
das Verstellglied in einer rückwärtigen Lage gezeigt ist,
Fig. 4 ein als Bewegungsbereich dargestelltes Weg-Zeit-Dia
gramm, in dem sich die Bewegung eines Schweißbol
zens unter Berücksichtigung eines gegebenen Werk
stücks abzuspielen hat.
In der Fig. 1 ist eine Bolzenschweißvorrichtung mit einem Gehäuse 1,
einem Bolzenhalter 2, einem axial beweglichen Verstellglied 3 und einem
Magnetsystem 4 dargestellt. In den Bolzenhalter 2 ist ein mit einem
nicht gezeigten Werkstück zu verschweißender Schweißbolzen 5 einge
spannt. Das Gehäuse 1 schließt den Bolzenhalter 2, das Verstellglied 3
und das Magnetsystem 4 ein, es ist an seinem dem Bolzenhalter 2
abgewandten Ende durch die Rückwand 6 abgeschlossen.
Das für die Bewegung des Bolzenhalters 2 verantwortliche Magnetsystem
4 besteht aus dem Dauermagneten 7, dem Kern 8 und dem an den
Kern 8 anschließenden Joch 9, das den von dem Dauermagneten 7
ausgehenden Magnetfluß schließt. An seiner Außenseite wird der Dauer
magnet 7 durch den Mantel 10 umfaßt, der aus magnetisch leitfähigem
Material besteht und den über das Joch 9 geleiteten Fluß der Rückseite
des Dauermagneten 7 zuführt. Zwischen der Innenfläche 11 des Dauer
magneten 7 und der Außenfläche 12 des Kerns 8 existiert der Luftspalt
13, in dem die Hülse 14 mit daraufgewickelter Spule 15 axial beweglich
angeordnet ist. Das den Luftspalt 13 überbrückende Magnetfeld durch
setzt somit die Spule 15, so daß bei Stromfluß durch die Spule 15 diese
einer Axialkraft ausgesetzt wird. Diese Axialkraft ist einerseits von der
Stärke des Magnetfeldes und andererseits von der Stärke des die Spule
15 durchfließenden Stromes abhängig, so daß unter Berücksichtigung der
Trägheit der mit der Spule 15 in Verbindung stehenden Bauteile sich bei
Stromfluß eine entsprechende Axialverschiebung der Spule 15 und damit
der Hülse 14 ergibt. Die Hülse besteht aus magnetisch nichtleitendem
Material, z. B. einem harten Kunststoff, so daß es das die Spule 15
durchsetzende Magnetfeld nicht beeinflussen kann.
An die Hülse 14 schließt sich in Richtung zum Schweißbolzen 5 die
Verlängerung 16 an, die sich in das Rohrstück 17 fortsetzt, das ein
Bestandteil des Verstellgliedes 3 bildet. Die Verbindung zwischen der
Verlängerung 16 und dem Rohrstück 17 erfolgt mittels des diese beiden
Bauteile durchsetzenden Stiftes 18. Auf diese Weise besteht eine kraft
schlüssige Verbindung von Hülse 14 über die Verlängerung 16 zum
Rohrstück 17 und damit dem Verstellglied 3, an dem der Bolzenhalter
2 befestigt ist. Aufgrund einer festen Verbindung zwischen der Spule 15
und der Hülse 14 wirken sich die aufgrund des Magnetfeldes von der
Spule 15 ausgehenden Axialkräfte direkt auf die Hülse 14 aus, so daß
eine Axialbewegung der Spule 15 sich in vollem Umfang auf den
Schweißbolzen 5 überträgt.
Das Rohrstück 17 trägt die Schraubenfeder 19, die sich einerseits an
einem Innenvorsprung 20 des Gehäuses 1 und anderseits an einer Schul
ter 21 des Verstellgliedes 3 abstützt. Die Schraubenfeder 19 drückt das
Verstellglied 3 mit seiner Frontfläche 22 gegen die Innenschulter 23 des
Gehäuses 1, wobei die Innenschulter 23 einen Anschlag bildet, bei
dessen Erreichen das Verstellglied 3 seine vordere Endlage einnimmt.
Gegen die Spannung der Schraubenfeder 19 kann das Verstellglied 3 und
damit alle weiteren mit ihm, verbundenen Bauteile in eine rückwärtige
Endlage axial verschoben werden, die durch Anlaufen der Stirnfläche 24
gegen die Vorderwand 25 des Mantels 10 definiert ist. Um das Rohr
stück 17 und damit den Schweißbolzen 5 und die Spule 15 in diese
rückwärtige Endlage zu bringen, muß der Spule 15 ein entsprechend
hoher Strom aufgedrückt werden, so daß eine Axialkraft entsteht, die die
dem entgegenwirkende Kraft der Schraubenfeder 19 überwindet. Der
Verstellbereich des Verstellgliedes 3/17 entspricht der Distanz D.
Bei den vorstehend erläuterten Bauteilen der Bolzenschweißvorrichtung
handelt es sich im wesentlichen um Rotationskörper, wie dies aus Fig.
2 hervorgeht, die einen Schnitt längs der Linie II-II aus Fig. 1 darstellt.
Fig. 3 zeigt im wesentlichen den magnetischen Teil der Bolzenschweiß
vorrichtung gemäß Fig. 1, wobei allerdings in dem Magnetsystem 4 ein
aus einer Wicklung bestehender Elektromagnet 26 vorgesehen ist, der das
für die notwendige Axialbewegung erforderliche Magnetfeld aufbringt. Die
Wicklung des Elektromagneten 26 ist auf den Kern 27 gewickelt, so daß
sich das von dem Elektromagneten 26 ausgehende Magnetfeld über den
Kern 27 zum Joch 28 hin ausbreitet, von wo aus es über den Mantel 10
und die in diesen eingeschobene Buchse 29 zur Spule 15 geleitet wird.
Die Spule 15 ist wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auf die
Hülse 14 gewickelt, die sich nach links hin in die Verlängerung 16
fortsetzt. Mantel 10 und Buchse 29 bestehen aus magnetisierbarem
Material. Die gesamte Anordnung wird wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 durch das Gehäuse 1 eingeschlossen. Die sich nach links
hin anschließenden Bauteile sind die gleichen wie beim Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1, so daß diesbezüglich auf die Erläuterung zu Fig.
1 verwiesen werden kann.
In der Fig. 3 ist die Hülse 14 in ihrer rückwärtigen Endlage dargestellt.
In dieser Endlage wird die Spule 15 unter dem Einfluß des Magnetfeldes
des Elektromagneten 26 gehalten, dessen Magnetfeld den Luftspalt 13
zwischen der Außenfläche des Kernes 27 und der Innenfläche der Buchse
29 überbrückt. Es ergibt sich somit wie im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 ein diesen Luftspalt radial durchsetzender Magnetfluß, dem die
im Luftspalt 13 axial bewegliche angeordnete Spule 15 voll ausgesetzt ist.
Mit den in den Fig. 1 und 3 dargestellten Bolzenschweißvorrichtungen
lassen sich innerhalb eines für den gesamten Schweißvorgang erforderli
chen Zeitrahmens von bis zu 1 Sekunde Bewegungen mit genau einge
haltenen Geschwindigkeiten entlang des dabei zurückgelegten Weges
erzielen. Bei diesen Bewegungen kommt es darauf an, daß ein bei
Berührung des Schweißbolzens mit dem Werkstück eingeschalteter Pilot
strom dazu ausgenutzt wird, einen nach seinem Einschalten durch Ab
heben des Schweißbolzens von dem Werkstück brennenden Pilotlichtbogen
zu zünden, danach unter Festhalten des Schweißbolzens in einer rückwär
tigen Endlage mittels des dann dazugeschalteten Schweißlichtbogens eine
Schmelze auf dem Werkstück zu erzeugen, woraufhin der Schweißbolzen
über die vorher eingenommene Ausgangslage hinaus in Richtung auf das
Werkstück zu bewegt wird, wobei der Schweißbolzen mit seiner Stirn
fläche in die Schmelze eintaucht, die dann erstarrt. Wegen der Schmelze
nimmt dabei der Schweißbolzen eine gegenüber der Ausgangslage gering
fügig weiter vorgeschobene Position ein, in die er mit relativ geringer
Geschwindigkeit zu bewegen ist, damit ein Wegspritzen von flüssigem
Metall aufgrund eines schlagartigen Eintretens des Schweißbolzens in die
Schmelze unterbleibt. Für diesen Bewegungsablauf gibt es je nach den
Schweißgegebenheiten (Stärke des Werkstücks, Dicke des Schweißbolzens,
Werkstückmaterial und dergleichen) verschiedene Bewegungsgesetze die
zum Erzielen von optimalen, Schweißungen eingehalten werden müssen.
Ein ein solches Bewegungsgesetz einschließender Bewegungsbereich ist in
der Fig. 4 als Diagramm dargestellt. Auf der Abzisse des Diagramms
ist die jeweilige Lage L des Schweißbolzens im Bezug auf eine Aus
gangslage O dargestellt. Die Ordinate bildet eine Zeitachse für die
abgelaufene Zeit t. In dem Diagramm stellen somit die einzelnen Punkte
die Lage L des Schweißbolzens zu einem bestimmten Zeitpunkt tx dar.
Das schraffiert dargestellte Feld stellt dabei die Grenzwerte für ein
innerhalb dieses Feldes verlaufendes Bewegungsgesetz dar. Dieses geht
von der Ausgangslage O aus und erreicht über die Linien 30 und 31 die
Endlagen L1 bzw. L2, in denen der Schweißbolzen für den zwischen den
Zeitpunkten T1 und T2 in seiner Lage verharrt. Die Schräglage der
Linien 30 und 31 stellt dabei die Geschwindigkeit des Schweißbolzens in
seiner Bewegung dar. Im Anschluß an den Zeitpunkt T2 wird der
Schweißbolzen gemäß den Linien 32 und 33 zurück in Richtung Werk
stück bewegt, wo er nach Überschreiten der die Ausgangslage definieren
den Linie O mit abnehmender Geschwindigkeit in die Schmelze ein
taucht. Dabei durchschreitet der Schweißbolzen den Bereich von der
Linie O bis zur Linie L₃, bei deren erreichen der Schweißbolzen seine
Endlage nach Durchlaufen der Rückbewegung erreicht hat. Wie ersicht
lich verlaufen die Linien 32 und 33 im Bereich zwischen dem Niveau O
und L₃ mit ständig abnehmender Steigung, wodurch die hier abnehmende
Geschwindigkeit repräsentiert wird.
Wenn das bei dieser Bewegung exakt eingehaltene Bewegungsgesetz in
dem schraffierten Bereich gemäß Fig. 4 liegt, ergibt sich eine optimale
Schweißung für den betreffenden Schweißbolzen.
Zur Steuerung der Bolzenschweißvorrichtung im Sinne eines im Zusam
menhang mit der Fig. 4 erläuterten Bewegungsgesetzes ist die in Fig.
1 eingezeichnete automatische Nachstellanordnung vorgesehen. Diese
Nachstellanordnung beruht auf der Absolutmessung der jeweiligen Lage
des Verstellgliedes 3 und damit des Schweißbolzens 5 mittels der linea
ren Wegmeßeinrichtung 34, die ein an dem Verstellglied 3 angeordneten
Maßstab 35 abtastet und je nach ermittelter Lage des Verstellgliedes 3
ein entsprechendes Wegsignal abgibt. Dieses Wegsignal wird über die
Leitung 36 dem Vergleicher 37 zugeführt, der außerdem über die Lei
tung 38 aus dem Speicher 39 schrittweise Lagesignale erhält, die im
Sinne eines im Speicher 39 enthaltenen Bewegungsgesetzes für den
Schweißbolzen 5 ein Soll-Signal darstellen. Dieses Soll-Signal wird mit
den über die Leitung 36 übertragenen Wegesignalen als Ist-Signal ver
glichen und das Vergleichsergebnis über die Leitung 40 dem Steuergerät
41 übermittelt, daß die Stromstärke des der Spule 15 über die Leitung
42 zugeführten Stromes einregelt. Die Leitung 42 setzt sich in dem als
Rohrleitung dargestellten Kanal 43 fort und ist an die Enden der Spule
15 angeschlossen. Das Steuergerät 41 erhält an seinen Klemmen 44 eine
Spannung zugeführt, die dann aufgrund des über die Leitung 40 zuge
führten Vergleichssignals eingeregelt wird.
Im Einzelnen spielen sich hierbei folgende Vorgänge ab:
Im Speicher 39 sind ein oder mehrere Weg-Zeit-Diagramme als Bewe gungsgesetze abgespeichert, die wahlweise abgerufen werden können, so daß über die Leitung 38 schrittweise die einzelnen Positionen des Schweißbolzens 5 zu zugehörigen Zeitpunkten dem Vergleicher 37 ange boten werden. Der Vergleicher 37 vergleicht diese schrittweise angebote nen einzelnen Soll-Signale mit den über die Leitung 36 zugeführten Ist- Signalen, die die tatsächliche Position des Schweißbolzens 5 angeben. Im Falle einer Abweichung, deren dem Vergleicher 37 zugeführten Signale liefert dieser eine über die Leitung 40 abgegebene Regelspannung, die gemäß ihrer Höhe und Vorzeichen das Steuergerät 41 in bekannter Weise so regelt, daß der Spule entweder ein stärkerer oder schwächerer Strom zugeführt wird, um damit der Soll-Position des Schweißbolzens 5 so nahe wie möglich zu kommen. Dieser Vorgang spielt sich gemäß der Abarbeitung des Bewegungsgesetzes aus dem Speicher 39 schrittweise ab, wobei die Spule 15 und damit der insgesamt von ihr belegte Mechanis mus zwangsweise bewegt wird. Insbesondere ist es dabei möglich, die jeweilige Geschwindigkeit der Spule 15 so einzustellen, wie dies für die betreffende Phase im Ablauf des Schweißvorganges erforderlich ist. Insbesondere kann damit die Rückwärtsbewegung aus der rückwärtigen Endlage in Richtung auf das Werkstück beim Eintauchen des Schweißbol zens 5 in die Schmelze verzögert werden, wozu gegebenenfalls der Spule 15 ein Strom aufgedrückt werden muß, der in umgekehrter Richtung wie vorher verläuft, um damit eine Verzögerung der Bewegung der Spule 15 zu bewirken.
Im Speicher 39 sind ein oder mehrere Weg-Zeit-Diagramme als Bewe gungsgesetze abgespeichert, die wahlweise abgerufen werden können, so daß über die Leitung 38 schrittweise die einzelnen Positionen des Schweißbolzens 5 zu zugehörigen Zeitpunkten dem Vergleicher 37 ange boten werden. Der Vergleicher 37 vergleicht diese schrittweise angebote nen einzelnen Soll-Signale mit den über die Leitung 36 zugeführten Ist- Signalen, die die tatsächliche Position des Schweißbolzens 5 angeben. Im Falle einer Abweichung, deren dem Vergleicher 37 zugeführten Signale liefert dieser eine über die Leitung 40 abgegebene Regelspannung, die gemäß ihrer Höhe und Vorzeichen das Steuergerät 41 in bekannter Weise so regelt, daß der Spule entweder ein stärkerer oder schwächerer Strom zugeführt wird, um damit der Soll-Position des Schweißbolzens 5 so nahe wie möglich zu kommen. Dieser Vorgang spielt sich gemäß der Abarbeitung des Bewegungsgesetzes aus dem Speicher 39 schrittweise ab, wobei die Spule 15 und damit der insgesamt von ihr belegte Mechanis mus zwangsweise bewegt wird. Insbesondere ist es dabei möglich, die jeweilige Geschwindigkeit der Spule 15 so einzustellen, wie dies für die betreffende Phase im Ablauf des Schweißvorganges erforderlich ist. Insbesondere kann damit die Rückwärtsbewegung aus der rückwärtigen Endlage in Richtung auf das Werkstück beim Eintauchen des Schweißbol zens 5 in die Schmelze verzögert werden, wozu gegebenenfalls der Spule 15 ein Strom aufgedrückt werden muß, der in umgekehrter Richtung wie vorher verläuft, um damit eine Verzögerung der Bewegung der Spule 15 zu bewirken.
Mit dieser Anordnung ist es vorteilhaft möglich, den Schweißbolzen 5 bei
aufsetzen der Bolzenschweißvorrichtung auf ein flaches Werkstück auto
matisch eine Referenzlage zu geben. Dies geschieht hier dadurch, daß
die Bolzenschweißvorrichtung gemäß Fig. 1 gegen ein flaches Werkstück
gedrückt wird, wobei der über die strichpunktiert gezeichnete Verbin
dungslinie 45 vorstehende Schweißbolzen 5 gegenüber den Druck der
Schraubenfeder 19 zurückgedrückt wird. Die strichpunktierte Linie 45
stellt eine die Stirnseiten 46 und 47 des Gehäuses 1 verbindende Ebene
dar. Bei Aufsetzen der Stirnseiten 46 und 47 auf ein flaches Werkstück
ergibt sich damit im Bezug auf den Schweißbolzen 5 eine definierte
Lage, die, wie gesagt dem Schweißbolzen seine Referenzlage gibt. Diese
Referenzlage wird mittels der Wegemeßeinrichtung 34 an dem Maßstab
35 abgelesen und als Referenzsignal über die Leitung 48 dem Verglei
cher 37 übermittelt. Der Vergleicher 37 beginnt damit seine Funktion
ausgehend von dem Referenzsignal als Ist-Signal in Vergleich zu dem aus
dem Speicher 39 ausgelesenen Soll-Signal, das zu Beginn des Schweißvor
ganges solange der Schweißbolzen 5 in der eingenommenen Lage ver
bleibt, gleich sein muß. Danach wird dann in der vorstehend beschriebe
nen Weise das Bewegungsgesetz abgefahren, wobei schrittweise das über
die Leitung 36 dem Vergleicher 37 zugeführte Ist-Signal einbezogen wird.
Es ist dabei nicht erforderlich, daß es sich bei dem Werkstück um ein
ebenes Gebilde handelt. Selbst wenn dieses im Bereich des Schweißvor
ganges Wölbungen aufweist, so ist es dennoch möglich, den Schweißbol
zen 5 jeweils in seine Referenzlage zu verschieben, in der der Schweiß
bolzen gerade das Werkstück berührt. Dies ist dann seine Referenzlage,
von der aus der Schweißvorgang in üblicher Weise abläuft.
Claims (9)
1. Bolzenschweißvorrichtung mit einem axial verschiebbaren Verstellglied
(3, 17) zur Verschiebung aus einer vorderen Lage in eine hintere
Lage und zurück, bei dem ein Magnetfeld und eine Spule (15)
derart zusammenwirken, daß bei Anschluß der Spule (15) an eine
steuerbare Stromquelle (41) eine Axialkraft zur Verschiebung des
Verstellgliedes (3, 17) erzeugt wird, dessen Bewegung auf einen
Bolzenhalter (2) übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spule (15) auf einem mit dem Verstellglied (3, 17) verbundenen
Hohlkörper (14) fest angebracht ist, der axial beweglich in einem
Luftspalt (13) zwischen einem magnetisierbaren Kern (8) und einem
magnetisierbaren Mantel (10) angeordnet ist, wobei über mindestens
ein den Kern (8) und den Mantel (10) verbindendes Joch (9) das
Magnetfeld unter radialer Durchsetzung der Spule (15) geleitet wird,
die bei Stromführung abhängig von der Stromrichtung eine nur in
einer Richtung wirkende Axialkraft auf das Verstellglied (3, 17)
ausübt.
2. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Verstellglied (3, 17) eine Feder (19) wirkt, die dieses in
eine durch einen Anschlag (23) definierte Endlage drückt.
3. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetfeld von einem Dauermagneten (7) aufge
bracht wird.
4. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dauermagnet (7) in den Mantel (10) integriert ist.
5. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetfeld von einem Elektromagneten (26)
aufgebracht wird.
6. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (26) die Verbindung zwischen Kern (27) und
Joch (28) bildet.
7. Bolzenschweißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß sie mit einer linearen Wegmeßeinrichtung
(35) versehen ist, von der ein der jeweiligen Relativlage von Mantel
(10) und Verstellglied (3, 17) entsprechendes Wegsignal ableitbar ist,
das als Ist-Signal mit einem Soll-Signal aus einem vorgegebenen, aus
einem Speicher (39) schrittweise ausgelesenen Weg-Zeit-Diagramm
(Bewegungsgesetz) für die Bewegung des Bolzenhalters (2) schrittweise
in einem Vergleicher (37) verglichen wird, dessen Vergleichssignal
die Stromstärke einer Stromquelle (41) zur Speisung der Spule (15)
steuert.
8. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Speicher (39) verschiedene Weg-Zeit-Diagramme abge
legt sind, die zugehörigen, zu verschweißenden Werkstücken zugeord
net sind.
9. Bolzenschweißvorrichtung nach Anspruch 2 und 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verstellglied (3, 17) durch die Feder (19) in
seine vordere Lage gedrückt ist, aus der es beim Aufsetzen eines
von dem Bolzenhalter (2) gehaltenen Bolzens (5) auf ein Werkstück
in eine Referenzlage verschoben wird, die von der Wegmeßeinrich
tung (35) als Referenzsignal dem Vergleicher (37) zugeführt wird,
von dem aus das vorgegebene Weg-Zeit-Diagramm abgefahren wird.
Priority Applications (13)
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