DE4334031C2 - Verfahren zum Betrieb eines bistabilen Hubmagneten und Hubmagnet zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines bistabilen Hubmagneten und Hubmagnet zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines bistabilen
Hubmagneten mit einem elektromagnetischen Kreis und einem
permanentmagnetischen Kreis, mit einem zwischen zwei Endlagen
verstellbaren Anker, einer auf den Anker einwirkenden und diesen
in einer ersten Endlage haltenden Feder und mit einer zum elek
tromagnetischen Kreis gehörenden, zur Verstellung des Ankers
bestrombaren und gegenbestrombaren Wicklung. Weiterhin betrifft
die Erfindung einen Hubmagneten zur Durchführung des Ver
fahrens, wobei die Erfindung insofern von einem Hubmagneten
der in der EP 0 380 693 A1 beschriebenen Art ausgeht.
Sonstige bekannte permanent vormagnetisierte Hubmagnete sind
häufig mit zwei Wicklungen ausgestattet (DE 15 14 145 A1), damit
je nach Bestromung der Wicklungen der Anker in die eine oder
andere Endstellung bewegt werden kann. Dies bedingt eine recht
aufwendige Bauweise, abgesehen davon, daß zwei Wicklungen viel
Platz beanspruchen und jeweils eine der Wicklungen zum Halten
des Ankers in der einen Endlage ständig bestromt werden muß.
Bei anderen bekannten Hubmagneten (DE 38 03 938 A1) mit nur
einer Wicklung wird der Anker unter Mitwirkung einer Rückstell
feder in Richtung auf eine seiner Endlagen verstellt und in dieser
Lage gehalten, wobei sich der elektromagnetische und der perma
nentmagnetische Fluß in einem Reihenschluß befinden. Im übrigen
ist bei solchen Hubmagneten relativ viel Energie zum Aufbau
eines starken elektromagnetischen Flusses aufzuwenden, wenn
durch ungünstige Anordnung des Permanentmagneten dessen
magnetischer Widerstand zusätzlich zu dem durch den Arbeitsluft
spalt gegebenen Widerstand zu überwinden ist.
Es gibt auch mit Rückstellfedern arbeitende Hubmagnete
(DE-PS 12 53 821), bei denen der Anker in drei oder mehr permanentma
gnetisch bestimmte Raststellungen verstellt werden kann. Zu
diesem Zweck sind dann natürlich auch mindestens zwei Wick
lungen und Permanentmagnete erforderlich, damit mehrere perma
nentmagnetische Nebenschlüsse zur Erzeugung der erforderlichen
Haltekräfte für den Anker in den jeweiligen Raststellungen ver
fügbar sind. Solche Hubmagnete können zwar für bestimmte An
wendungsgebiete, bei denen etwa neben zwei Endstellungen auch
eine Zwischenstellung des Ankers gefordert ist, vorteilhaft sein,
sie bedingen aber auch eine besonders präzise und kostenintensive
Fertigung und sind im übrigen von ihren Aufgaben und Funktio
nen her gesehen nicht unmittelbar mit Hubmagneten vergleichbar,
die mit jeweils einem elektromagnetischen und permanentmagneti
schen Kreis und einer Rückstellfeder ausgestattet sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines einfach
aufgebauten und bei geringem Energieaufwand sicher funktionie
renden Hubmagneten und eines Verfahrens zum Betrieb eines
solchen Hubmagneten, bei dem der permanentmagnetische Kreis
die Verstellung des Ankers in dessen eine Endlage unterstützen
und außerdem für ein sicheres Halten des Ankers in dieser Endla
ge sorgen soll, ohne daß hierzu zusätzlich eine Bestromung der
Wicklung erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten
Art so gelöst, daß bei in erster Endlage befindlichem Anker und
bei Bestromung der Wicklung der permanentmagnetisch erzeugte
Fluß anfänglich im Nebenschluß zum elektromagnetisch erzeugten
Fluß geführt wird, daß bei Verstellung des Ankers in Richtung auf
die zweite Endlage der permanentmagnetische und der elektroma
gnetische Fluß unter Aufhebung des erwähnten Nebenschlusses in
einen Reihenschluß gelangen und einen gemeinsamen Fluß bilden
und daß der Anker bei unbestromter Wicklung in der zweiten
Endlage permanentmagnetisch gehalten wird.
Bei diesem Verfahren wird der Anker bei unbestromter Wicklung
allein durch die Feder in der ersten Endlage gehalten, ohne daß
hierbei der permanentmagnetische Fluß eine Funktion hat. Wenn
jedoch die Wicklung zwecks Verstellung des Ankers in die zweite
Endlage bestromt wird und der Anker um eine gewisse Hubstrecke
verstellt ist, gelangen der elektromagnetische und permanentma
gnetische Fluß in einen Reihenschluß, so daß der permanentma
gnetische Fluß zum elektromagnetischen addiert wird und der
Anker schneller und unter geringerem Energieaufwand in die
zweite Endlage gebracht wird, als wenn, wie bei sonstigen bekann
ten Hubmagneten, nur elektromagnetische Kreise zum Aufbau der
Verstellkräfte dienen würden.
Bei Verstellung des Ankers in Richtung auf die zweite Endlage
wird einerseits der permanentmagnetische Nebenschluß durch Ver
größerung eines zu diesem Nebenschluß gehörenden Luftspaltes
aufgehoben und andererseits die Summe der Luftspalte des sich
einstellenden Reihenschlusses bis zum Einfahren des Ankers in
die zweite Endlage reduziert.
Bei einem Hubmagneten zur Durchführung dieses Verfahrens ist
bei in erster Endlage befindlichem Anker der permanentmagneti
sche Fluß im Nebenschluß über einen Luftspalt auf den Anker
und über einen anderen Luftspalt aus dem Anker leitbar und der
Anker am Umfang mit einer Ausnehmung versehen, welche bei
Verstellung des Ankers in die zweite Endlage die dann größere
Weite eines dieser Luftspalte bestimmt und den Nebenschluß
aufhebt.
Im übrigen ist der den permanentmagnetischen Fluß erzeugende
Magnet zweckmäßigerweise in Form einer auf gleicher Achse wie
der Anker liegenden Hülse ausgebildet, die axial magnetisiert ist,
wobei sich bei in erster Endlage befindlichem Anker dessen Aus
nehmung außerhalb der Bereiche der Luftspalte befindet.
In der anliegenden Zeichnung ist ein nachfolgend beschriebenes
Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Hubmagneten
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Hubmagneten mit in
erster Endlage befindlichem Anker und
Fig. 2 den Hubmagneten nach Fig. 1 mit in die zweite End
lage verstelltem Anker.
Der elektromagnetische Kreis besteht hinsichtlich der den Fluß
führenden Teile aus einem Kern 1, einem Gehäuse bzw. Joch 2,
einer Polplatte 3 und einem Anker 4. Zwischen der ringförmigen
Polplatte 3 und dem am Kern ausgebildeten radialen Flansch 1a
ist eine auf einem Träger 5 aus Isoliermaterial befindliche Wick
lung 6 angeordnet.
Zum permanentmagnetischen Kreis gehören ein Permanentmagnet
7, die einen Polschuh bildende Polplatte 3, ein weiterer Polschuh
8 und ein diesen Polschuh radial nach innen verlängerndes Füh
rungselement
9 für den axial verstellbaren Anker, zwischen dessen nach der Zeich
nung rechtem Ende und dem Kern 1 eine den Arbeitsluftspalt 10 des
Hubmagneten überbrückende Feder 11 vorgesehen ist.
Die in den Figuren schräg schraffierten Teile bestehen aus magne
tisch leitendem Material und dienen zur Führung des elektromagneti
schen bzw. permanentmagnetischen Flusses, die beide auch strecken
weise durch den Anker 4 verlaufen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Situation befindet sich der Anker 4 in
seiner ersten Endlage bzw. Ruheposition, in der er durch die Feder
11 gehalten wird. Dabei verläuft der permanentmagnetische Fluß 12
durch die Polplatte bzw. den Polschuh 3 über einen Luftspalt 14 in
den Anker 4 und von diesem über einen weiteren Luftspalt 15, das
Führungselement 9 und den Polschuh 8 zurück in den Permanentmag
neten 7.
Wenn nun die Wicklung 6 zwecks Verstellung des Ankers 4 in seine
zweite Endlage bzw. Arbeitsposition bestromt wird, ergibt sich in
den Teilen 1 bis 4 der elektromagnetische Fluß 16. Dessen Richtung
und auch die Richtung des permanentmagnetischen Flusses 12 sind in
Fig. 1 durch Pfeile markiert. Im übrigen erkennt man, daß bei die
sem Betriebszustand der Fluß 12 im Nebenschluß zum Fluß 16 ver
läuft.
Der Anker 4 führt nun eine Hubbewegung in Richtung auf seine
zweite Endlage gegen die Wirkung der sich dabei spannenden Feder
11 aus, wobei schließlich eine umlaufende Ausnehmung 17 des An
kers in den Bereich der Polplatte 3 gelangt mit der Folge, daß der
ursprünglich kleine Luftspalt 14 (Fig. 1) zu einem wesentlich weite
ren Luftspalt 18 (Fig. 2) wird und sich in diesem Bereich der Wider
stand für den permanentmagnetischen Fluß beträchtlich erhöht. Dieser
sucht sich deshalb einen neuen Weg mit geringerem Widerstand über
das Joch 2 und den Kern 1 und gelangt so in einen Reihenschluß mit
dem elektromagnetischen Fluß. Der sich so ergebende Gesamtfluß 19
ist in der Fig. 2 dargestellt.
Wie bereits erwähnt wurde, unterstützt der permanentmagnetische
Fluß auf diese Weise den elektromagnetischen, wodurch die Induktion
im Arbeitsluftspalt 10 vergleichsweise wesentlich höher sein wird als
wenn beide Flüsse im Nebenschluß verbleiben würden. Im übrigen
kann die Bestromung der Wicklung 6 beendet werden, sobald der
Anker 4 seine zweite Endlage gemäß Fig. 2 erreicht hat, da die dann
allein vom permanentmagnetischen Fluß, der den gleichen Verlauf
wie der Fluß 19 hat, bewirkte Haltekraft ausreicht, um den Anker 4
trotz der entgegenwirkenden Feder 11 in dieser Lage zu halten.
Zum Abwerfen des Ankers 4 wird die Wicklung 6 gegenbestromt, so
daß sich ein gegenpoliger, in Fig. 2 gestrichelt dargestellter elek
tromagnetischer Fluß 20 einstellt. Dabei wird die magnetische Induk
tion im Arbeitsluftspalt 10 kleiner, weil beide Flüsse in diesem
Luftspalt gegeneinander gerichtet sind und sich zumindest teilweise
kompensieren, so daß nun die Feder 16 den Anker 4 wieder zurück
in die erste Endlage drücken kann.
Damit der Anker hierbei nicht ins Schwingen kommt, wird die Ge
genbestromung abgeschaltet, bevor die Ausnehmung 17 den Bereich
der Polplatte 3 erreicht hat bzw. unter dieser wegtaucht. Nachdem
der Anker schließlich die erste Endlage erreicht hat, ist wieder die
Ausgangssituation gemäß Fig. 1 bei unbestromter Wicklung herge
stellt.
Den Darstellungen entsprechend ist der Permanentmagnet 7 in Form
einer auf gleicher Achse 21 wie der Anker 4 liegenden Hülse ausge
bildet, die axial magnetisiert sein muß, um die beschriebenen Ver
läufe des permanentmagnetischen Flusses zu ermöglichen. Im übrigen
muß sich bei in erster Endlage befindlichem Anker 4 dessen Aus
nehmung 17 jeweils außerhalb der Bereiche der beiden Luftspalte 14,
15 befinden. Dementsprechend kann sich die Ausnehmung 17 auch
anders als in Fig. 1 dargestellt an dem frei nach außen ragenden Teil
des Ankers befinden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb eines bistabilen Hubmagneten mit
einem elektromagnetischen Kreis und einem permanentmagneti
schen Kreis, mit einem zwischen zwei Endlagen verstellbaren
Anker (4), einer auf den Anker einwirkenden und diesen in einer
ersten Endlage haltenden Feder (11) und mit einer zum elektro
magnetischen Kreis gehörenden, zur Verstellung des Ankers be
strombaren und gegenbestrombaren Wicklung (6), dadurch gekenn
zeichnet, daß bei in erster Endlage befindlichem Anker (4) und
bei Bestromung der Wicklung (6) der permanentmagnetisch er
zeugte Fluß (12) anfänglich im Nebenschluß zum elektromagne
tisch erzeugten Fluß (16) geführt wird, daß bei Verstellung des
Ankers (4) in Richtung auf die zweite Endlage der permanentma
gnetische und der elektromagnetische Fluß unter Aufhebung des
erwähnten Nebenschlusses in einen Reihenschluß gelangen und
einen gemeinsamen Fluß (19) bilden und daß der Anker (4) bei
unbestromter Wicklung (6) in der zweiten Endlage permanentma
gnetisch gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Verstellung des Ankers (4) in Richtung auf die zweite Endlage
einerseits der permanentmagnetische Nebenschluß durch Vergrö
ßerung eines zu diesem Nebenschluß gehörenden Luftspaltes (14)
aufgehoben wird und andererseits die Summe der Luftspalte (10,
15) des sich einstellenden Reihenschlusses bis zum Einfahren des
Ankers (4) in die zweite Endlage reduziert wird.
3. Hubmagnet zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei in
erster Endlage befindlichem Anker (4) der permanentmagnetische
Fluß (12) im Nebenschluß über einen Luftspalt (14) auf den
Anker und über einen anderen Luftspalt (15) aus dem Anker
leitbar ist und daß der Anker am Umfang mit einer Ausnehmung
(17) versehen ist, welche bei Verstellung des Ankers in die zweite
Endlage die dann größere Weite eines Luftspaltes (14) bestimmt
und den Nebenschluß aufhebt.
4. Hubmagnet nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der den permanentmagnetischen Fluß erzeugende Magnet (7) in
Form einer auf gleicher Achse (21) wie der Anker (4) liegenden
Hülse ausgebildet ist, die axial magnetisiert ist, und daß sich bei
in erster Endlage befindlichem Anker dessen Ausnehmung (17)
außerhalb der Bereiche der Luftspalte (14, 15) befindet.
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