DE3929894A1 - Verfahren zum kontinuierlichen faserziehen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen einer optischen Faser aus
einer Vorform, welche in einem Ofen am unteren Ende erhitzt und durch Ziehen
im Querschnitt bis auf den Faserdurchmesser reduziert wird.
Optische Fasern werden aus Vorformen gezogen, deren unteres Ende in einem Ofen
so stark erhitzt wird, daß sich eine Faser mit einem bestimmten Durchmesser
ziehen läßt. Es ist bekannt, eine Vorform einzuspannen und eine oft viele
Kilometer lange Faser daraus zu ziehen. Nachdem die Vorform verbraucht ist,
muß die nächste Vorform eingespannt werden. Dazu ist es erforderlich, bei dem
ersten Anziehen des Faseranfangs erst ein Stück Faser zu ziehen, dann das
Anfangsstück zu entfernen, und das Ende der Faser erneut in den Beschichtungs
topf 13 einzufädeln und durch die Apparatur zu führen und schließlich auf die
Spule aufzuwickeln, welche den Wickelvorgang bewerkstelligt. Das bekannte
Verfahren hat den Nachteil, daß eine lange Rüstzeit wegen der Neujustierung
und Säuberung des Lacktopfes nötig wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Verfahren der eingangs er
wähnten Art die Rüstzeit zu reduzieren. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren
der eingangs erwähnten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Faser
ziehen kontinuierlich erfolgt, indem eine erste Vorform 1 in ein zangen
förmiges Futter 3 eingespannt und zu einer Faser 7 ausgezogen wird, daß
nach dem Verarbeiten des größten Teiles der Vorform 1 zur Faser ausgezogen ist
eine Vorform 2 in ein zangenförmiges Futter 4 eingespannt, justiert, an die
untere Vorform ruckfrei herangefahren und mit einem Präzisionsringbrenner 9 an
die untere Vorform 1 angeschweißt wird, daß das untere Zangenfutter 3 geöffnet
und nach oben gefahren wird, wobei das Zangenfutter 4 den Vorschub der Vorform
zum kontinuierlichen Ziehen im Ofen 5 übernimmt, daß in das nun in oberer
Position befindliche Zangenfutter 3 eine nächste Vorform 10 eingespannt und
justiert wird, welche während des Verbrauchs der Vorform 2 an deren oberes
Ende herangefahren und mit dieser verschmolzen wird, und daß in ähnlicher
Weise weitere Vorformen kontinuierlich an die jeweils verbrauchte Vorform
angeschweißt werden, so daß ein ununterbrochenes Faserziehen durchgeführt
wird.
Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet. Einsatzgebiete der Erfindung sind Ziehanlagen für Multimode- und
Monomodefasern.
Die Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind die geringeren Verluste an
nutzbarer Faserlänge, kürzere Maschinenrüstzeiten und größere Sauberkeit und
Gleichmäßigkeit der hergestellten Fasern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert; dabei zeigt: Fig. 1 die Wechselstation für die Vorformen,
Fig. 2 ein Zangenfutter und Fig. 3 den schematischen Aufbau der Anlage in
Seitenansicht.
Das Verfahren unterscheidet sich zunächst wenig vom Stand der Technik; denn
beim Anfahren des Ziehprozesses wird die erste Faserlänge ausgezogen, das
Anziehstück abgeschnitten und die Faser in den Beschichtungstopf der vorher
beiseite gefahren war, wieder eingefädelt. Daraufhin wird die Faser auf eine
Spule 11 gewickelt und der Ziehprozeß weiter fortgeführt. Nähert sich die
Vorform mit ihrem Ende der heißen Zone des Ofens, so wird rechtzeitig eine
neue Vorform 2 ruckfrei an das Ende der Vorform 1 angesetzt und mit Hilfe des
Ringbrenners 9 angeschmolzen (siehe Fig. 1). Um eine zweite Vorform heran
fahren zu können, wird aus dem Magazin 12 eine Vorform 2 mittels des Greifers
13 entnommen, zum Futter 4 transportiert und eingespannt. Der Greifer 13
besitzt eine den Zangenfuttern ähnliche Konstruktion. Er wird an dem Arm 14 in
Position geschwenkt und von einem der Zangenfutter 3, 4 erfaßt. Darauf wird
die Zange des Greifers 13 geöffnet, und der Arm 14 schwenkt zum Magazin
zurück. Das Zangenfutter 4 wird mit einer vom Zangenfutter 3 getrennten,
separaten Spindel angetrieben, deren Anordnung Fig. 1 zeigt. Nach dem
Anschmelzen der Vorform 2 übernimmt das Futter 4, welches von der Spindel 8
angetrieben wird, die Führungsrolle und bewerkstelligt den langsamen Vorschub
der Vorform in den Ofen 5.
Das freigewordene Futter 3 wird durch die Spindel 16 nach oben verfahren und
ist bereit zur Aufnahme einer nächsten Vorform aus dem Magazin 12. Dazu sind
Futter 3 und 4 aufklappbar (s. Fig. 2) als Zangenfutter ausgebildet. Die
Futter werden durch Pneumatikzylinder 17 betätigt.
Immer wenn die letzte Vorform zu einem gewissen Anteil zu einer Faser
ausgezogen ist, wird die nächste Vorform in das obere Futter eingespannt, auf
die untere Vorform justiert, nach unten gefahren und angeschmolzen. Dadurch
wird ein kontinuierliches Faserziehen ermöglicht. Beim Anschmelzen entstehen
Abfallstücke der Faser, welche auf eine separate Spule 15 aufgewickelt werden
(s. Fig. 3). Der nutzbare Anteil der Fasern kann dann auf spezielle Spulen 11
aufgewickelt werden. Auf die Weise ist es möglich, kontinuierlich Fasern zu
ziehen, ohne die Anlage anhalten zu müssen.
Vorzugsweise werden zum Einspannen in die Futter entsprechende Ansatzstücke
angeschmolzen. Dadurch wird eine Verunreinigung der kostbaren Vorform
vermieden. Es ist vorteilhaft, diese Stücke besonders kurz zu halten, damit
die Ausschußanteile der Fasern möglichst gering sind und der Zeitablauf der
Herstellung möglichst wenig unterbrochen wird. Die Anschmelzstücke sollten im
übrigen eine ähnliche Viskosität haben wie die Vorform, damit Durchmesser
schwankungen der Faser vermieden werden. Die Antriebseinheit für den Vorschub
der Futter besitzt vorzugsweise zwei Geschwindigkeiten, damit das Hochfahren
eines Zangenfutters möglichst schnell vonstatten geht.
Claims (2)
1. Verfahren zum Ziehen einer optischen Faser aus einer Vorform, welche in
einem Ofen am unteren Ende erhitzt und durch Ziehen bis auf den Faser
durchmesser reduziert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Faserziehen
kontinuierlich erfolgt, indem eine erste Vorform (1) in ein zangen
förmiges Futter (3) eingespannt und zu einer Faser (7) ausgezogen wird,
daß nachdem der größte Teil der Vorform (1) zur Faser ausgezogen ist,
eine Vorform (2) in ein zangenförmiges Futter (4) eingespannt, justiert
an die untere Vorform ruckfrei herangefahren und mit einem Präzisions
ringbrenner (9) an die untere Vorform (1) angeschweißt wird, daß das
untere Zangenfutter (3) geöffnet und nach oben gefahren wird, wobei das
Zangenfutter (4) den Vorschub der Vorform zum kontinuierlichen Ziehen im
Ofen (5) übernimmt, daß in das nun in oberer Position befindliche
Zangenfutter (3) eine nächste Vorform (10) eingespannt und justiert
wird, welche während des Verbrauchs der Vorform (2) an deren oberes Ende
herangefahren und mit dieser verschmolzen wird, und daß in analoger
Weise weitere Vorformen kontinuierlich an die jeweils verbrauchte
Vorform angeschweißt werden, so daß ein ununterbrochenes Faserziehen
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jede Vorform
ein Quarzstab gleichen Durchmessers angeschweißt wird, welcher zum
Einspannen in ein Zangenfutter (3, 4) dient, und daß der entstehende
Faserausschuß bzw. die Abfallanteile aufgrund der angeschweißten
Quarzstäbe auf separate Spulen (15) gewickelt werden.
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DE3929894A DE3929894C2 (de) | 1989-09-08 | 1989-09-08 | Verfahren zum kontinuierlichen Ziehen einer optischen Faser |
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